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In Ferdinand Runkel: Geschichte der Freimaurerei. Königswinter: Edition Lempertz 2006; Lizenzausgabe Rheda-Wiedenbrück; Gütersloh: RM-Buch-und-Medien-Vertrieb 2007; Nachwort VI.
(= Nachdruck in 1 Bd. von: Geschichte der Freimaurerei in Deutschland. 3. Bände, Berlin: Hobbing 1931-32)

 

 

Immer wieder wird die Frage nach Frauenlogen bzw. nach dem Verhältnis zu den Frauen gestellt. Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland, wie in den übrigen europäischen Ländern und den USA, reine Frauenlogen und zum Teil auch gemischte Logen mit Frauen und Männern. Sie spielen keine grosse Rolle und entstehen meistens im Umfeld einer regulären Freimaurerloge.

 

Das mag unter anderem daran liegen, dass Frauen ihre persönliche Entwicklung eher auf Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe ausrichten, wie Lebenspartner, Kinder, Familie, Nachbarn und den engeren Freundeskreis. Sie tendieren offenbar nicht so sehr zu Verbindungen mit Gleichgesinnten auf der Grundlage ideeller Ziele mit festen Regeln und Formen, die für eine längere Dauer gedacht sind. Einer dauerhaften Existenz gemischter Logen steht allgemein entgegen, dass Verhaltensweisen aus Positionen der Über- oder Unterlegenheit entstehen oder einfache Eitelkeiten bei den männlichen und weiblichen Mitgliedern das dauerhafte Gefüge der Gemeinschaft stören.

 

- Die Freimaurer beziehen nach wie vor die Frauen in ihre Gemeinschaft ein, und zwar durch konkrete rituelle Schritte bei der Aufnahme. Eine Loge wird kaum einen „Suchenden" - so wird der Beitrittswillige genannt - aufnehmen, dessen Ehefrau oder Lebenspartnerin nicht damit einverstanden wäre.

 

Die grössere Verbreitung von Frauenlogen in den USA hängt damit zusammen, dass sie stärker um soziale und karitative Zwecke bemüht sind, während in Paris beispielsweise einige Frauenlogen mit etwas vereinfachten Ritualen, aber freimaurerischen Zielvorstellungen dauerhaft und erfolgreich arbeiten.

 

Der Bonner Logenmeister Peter Stier hat im März 2003 das Thema auf die einfache Formel gebracht: „Aufgeklärte Frauen sind geborene Freimaurer!"

 

Aber dennoch sei ein kurzer Blick auf die derzeitige Situation der weiblichen Freimaurerei in Deutschland gestattet: Im Jahre 1949 ist in Berlin die erste deutsche Frauenloge gegründet worden. Die Grossloge der „Alten Freien und Angenommenen Maurer" hat dabei als Pate fungiert. In den siebziger Jahren sind in Düsseldorf und Wetzlar zwei weitere Frauenlogen gegründet worden. Im Jahre 1982 kam es dann zur Bildung einer Grossloge unter dem Namen „Zur Humanität". Heute gibt es insgesamt elf Frauenlogen unter dem Dach dieser Grossloge.

 


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