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Freemasons for Dummies. Indianapolis, Indiana: Wiley 2005;
dt.: Freimaurer für Dummies. Weinheim: Wiley-VCH Verlag 2006, 211-212.

 

 

Die erweiterte Familie der Freimaurer

 

In diesem Kapitel

Was die Freimaurerei dem Rest der Familie bieten kann

Frauen

 

Der York Ritus, der Schottische Ritus und die Shriner sind drei der populärsten angegliederten Organisationen der Freimaurerei, aber sie sind beileibe nicht die einzigen.

Schon Mitte des 19. Jahrhunderts verlangten die Freimaurer nach neuen Gruppen, denen sie beitreten konnten, und auch nach mehr Möglichkeiten, ihre Familien mit einbeziehen zu können. Es bildeten sich Organisationen, die aufwändigere Grade nach Art der Freimaurer anboten. Andere Gruppen befriedigten die Nachfrage nach paramilitärischem Paradedrill. Und wieder andere entstanden, um Frauen und Kindern das Erlebnis der Loge auch zugänglich zu machen.

 

In der Blütezeit der Bruderschaften in den USA - zunächst im späten 19. Jahrhundert und dann noch einmal in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts - wurde die Loge zu einem wichtigen Teil im Leben von Millionen Männern und ihren Familien. Schliesslich konnte man durchaus an beinahe jedem Tag der Woche an irgendeinem Grad, einer Zeremonie, einem Essen, einer Tanzveranstaltung, einer Spendenaktion oder einem Ausflug teilnehmen. Die Loge wurde zum sozialen Mittelpunkt der ganzen Familie, ein Ort, an dem Freundschaften fürs Leben, nicht nur unter Brüdern, sondern auch unter Ehefrauen und Eltern, Söhnen und Töchtern geschlossen wurden.

 

In diesem Kapitel stelle ich Ihnen einige dieser anderen freimaurerischen Gruppen vor, beleuchte ihre Herkunft und ordne sie in die männliche Welt der Freimaurerei ein …

 

 

Frauen in der Loge

 

Beinahe unmittelbar nachdem die Freimaurerei im frühen 18. Jahrhundert in Frankreich Fuss gefasst hatte, tauchten freimaurerähnliche Organisationen auf, die auch Frauen den Beitritt ermöglichten. In England und seinen Kolonien war man nicht so aufgeschlossen.

 

Eine der unerschütterlichen Grundsätze der regulären, anerkannten Freimaurerei ist die Beschränkung der Mitgliedschaft auf Männer. Nun war es aber so, dass die Ehefrauen wissen wollten, was ihre Männer in all diesen langen Nächten in den Logen so trieben. Es dauerte nicht lange, da forderten sie für sich etwas Ähnliches wie die Freimaurerei.

Mitte des 19. Jahrhunderts, als die anti-freimaurerische Bewegung abzuebben begann, bildeten sich mehrere Gruppen für Frauen, die in näherer Beziehung zu Freimaurern standen, mit unterschiedlichem Erfolg. Während des gesamten 19. Jahrhunderts wurden der Martha Washington Degree, die Heroines of Jericho, die Good Samaritans, die True Kindred, der Rite of Adoption, der Order of Amaranth und noch einige andere gegründet, aber die meisten haben die Zeit nicht überdauert.

 

Der Eastern-Star-Orden

 

Von den Gründungen in Deutschland hat sich nur der Eastern-Star-Orden wirklich durchsetzen und bis heute erhalten können. Die Vereinigung wurde 1855 gegründet, um die Familie, besonders die »Schwestern«, in die Arbeit der Logen einzubinden. Mitglied können Johannis-Meister und ihre Angehörigen werden.

 

Die »Kapitel« dieses in vielen Ländern arbeitenden Ordens sind weder Frauen- noch gemischte Logen, auch keine Gliederungen der regulären Freimaurerei.

 

Rebecca-Logen

 

Die Rebecca-Logen gehören nicht zu den Gemeinschaften, die der Freimaurerei eng verbunden sind. Sie wurden 1851 in den USA als weiblicher Zweig der Odd Fellows ins Leben gerufen. Benannt sind sie nach der biblischen Rebecca, die als Sinnbild weiblicher Hilfsbereitschaft gilt.

Die erste deutsche Loge entstand im Jahre 1872 in Berlin. Heute gibt es in Deutschland über 300 Rebecca-Logen, die sich vor allem für kranke und behinderte Kinder einsetzen, aber auch in der Altenfürsorge tätig sind. Wie bei den männlichen Ordensangehörigen gilt das Zeichen der Odd Fellows, die drei Kettenglieder, auch für die Schwestern. Sie stehen für Freundschaft, (Nächsten-) Liebe und Wahrheit.

 


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