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Der gesellschaftliche Wertewandel und die Ideenwelt der Freimaurerei.

In Hans Bühler et al.: Die Ideenwelt der Freimaurerei. Ringvorlesung an der Volkshochschule des Kantons Zürich, Universität Zürich, 11. Januar bis 8. Februar 2007. Herausgegeben und redigiert von Alfred Messerli
Zürich: Modestia cum Libertate 2007, 27-40, Zitat 36

 

 

Die deutsche Freimaurerei hat in den letzten Jahrzehnten durch die Entstehung und erfolgreiche Entwicklung von Frauenlogen (1) eine wesentliche Bereicherung erfahren, und die Tatsache, dass es heute immer mehr Logen freimaurerisch arbeitender Frauen gibt, stellt die weitere Existenz der Loge als Männerbund keineswegs infrage. Im Gegenteil: Sozialform, Ideenwelt und rituelle Praxis erfahren eine grössere gesellschaftliche Relevanz.

 

Durch eine zunehmende Kooperation zwischen den Logen der Männer und den Logen der Frauen können die freimaurerischen Diskurse gehaltvoller und das Gewicht der Freimaurerei in Kultur und Öffentlichkeit gestärkt werden, ohne dass die Logen der Männer und die Logen der Frauen als Initiationsgemeinschaften ihren jeweils spezifischen Gendercharakter verlieren.

Freundschaft und spirituelles Erlebnis unter Männern wie Freundschaft und Spiritualität unter Frauen sind in modernen pluralistischen Gesellschaften ohne jede Verletzung von freiheitlich-demokratischen Prinzipien und politischer Korrektheit möglich und von jeweils grossem menschlichsozialen Wert.

Zusammenführen ohne durch Niederreissen von Grenzen bewährte Strukturen zu zerstören: Hierin liegt eine grosse Entwicklungschance der gegenwärtigen Freimaurerei.

 

 

(1) Vgl. Monika Lanik/ Helga Widmann, Frauen und Freimaurerei: Feminine Freimaurerei in Deutschland im Spiegel ihrer Entwicklung, in: Quatuor Coronati Jahrbuch für Freimaurerforschung, 40/2003, S. 103-119.

 


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