Home Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777

 

 

 

Lieder_Schlesien

 

 

Lieder zum Gebrauch in den Logen.

Mit ausgewählten und verbesserten Melodien.

Erste Sammlung.

Zum Gebrauch der Logen in Schlesien.

Breßlau, zu finden bey Wilhelm Gottlob Korn, 1777.

 

 

50 Lieder mit Melodien

Sämtliche „alten“ und vier neue Lieder kommen auch vor in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784

 

 

1 Lied ist eine Version des Lieds der Lehrlinge, 1722

1 + 2 Lieder stammen aus: „Die offenbarte Freymäurerey“, 1745

4 Lieder stammen von Ludwig Friedrich Lenz, 1746

4 Lieder stammen von Johann Adolf Scheibe, 1749

1 Lied aus: 13 frühe Schwesternlieder, 1771-1785 (diese kommen auch bei den Autoren vor)

8 Lieder stammen von Johann August von Starck, 1770

3 Lieder von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771

6 Lieder von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772

2 Lieder von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1772

1 Lied stammt aus: Zum Singen für Brüder, Hamburg 1774

3 Lieder stammen aus der Sammlung von Kursachsen, 1775

1 Lied stammt von Johann Adolf Scheibe, 1776

 

 

Neu sind 6 Lieder:

Wenn sich in ungewähltem Schwarme

* Woher kommt mir der feste Muth

Des großen Baues großer Meister

* Wiederum die stille Nacht

* O du, durch die wir muthig auf der Bühne

* Zeiten schwinden, Jahre kreisen

 

* kommt im Allgemeinen Gesangbuch für Freymäurer, 1784, vor

 

Die Schreibeweisen der ersten Textzeilen im Register (101-104) stimmen meist nicht mit denjenigen der Lieder überein.

 

 

 

I. Bey einer Grundlegung

Auf, Brüder, auf zum Lobgesang!

 

siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge

Version I

(von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772)

 

 

II. Das goldne Weltalter

Als Unschuld noch der Menschen Schritte führte

(mit dem Kennzeichen B.)

 

siehe: Sieben Lieder von Johann Philipp Schönfeld, 1771

 

 

III: Weisheit und Natur

Bey der hellsten Mittagssonne,

 

Siehe: „… hier trifft Amors Bogen nicht“

Eine viel später deutsche Übersetzung, 1776

 

 

IV. Auf das Johannisfest

Brüder, weyhet diesem Fest,

 

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775,

ohne Titel

 

 

V. An die Schwestern,

Brüder, lasset unsern Schönen

 

siehe: An die Schwestern, Sieben verschiedene Versionen 1776-1832

Version III

 

 

VI. Virtus recludens immeritis mori

Coelum, negata tentat iter via.

Die ihr der Tugend Tempel baut,

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

VII. Die Entschließung

Die Zeiten, Brüder, sind nicht mehr,

 

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1772-1781

unter dem Titel: Die Entschliessung, 1772

 

 

VIII. Merces profundo pulchrior evenit.

Entfernt vom rauschenden Getümmel,

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

ohne Titel, mit der Eingangszeile:

Entfernt vom rauschenden Getümmel

 

 

IX. Erinnerung an das Frauenzimmer

Euch, ihr Schönen, zu verehren,

 

siehe: Johann Adolf Scheibe: Zwei Lieder „An das Frauenzimmer“, 1749

Erstes Lied, Version I

 

 

X. ohne Titel

Freunde! schmecket mit Entzücken

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

XI. ohne Titel

Den Weg des Lichts getrost zu wandeln,

 

siehe: "Den Weg des Lichts getrost zu wandeln", 1776

 

 

XII. Ueber die Größe des Ordens

Der Tugend Kenner ächte Maurer

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

XIII. ohne Titel

Der Tag, der unsre Lust vermehret,

 

siehe. Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

unter dem Titel: Auf die feyerliche Johannisloge

 

 

XIV. Auf den König

Die Güter des Ordens sind Freundschaft und Freude,

 

siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

unter dem Titel: Auf den König

 

 

 

XV. Ja und Nein

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 267-268,

 

 

Wenn sich in ungewähltem [1801: im ungewählten] Schwarme

Die Thoren, an des Taumels Arme,

In schwelgendem [1801: schwelgenden] Geräusch zerstreun:

Wird da den Freudewilden Scythen

Der Weisere die Rechte bieten?

Ihr Brüder, Nein! Ihr Brüder, Nein!

 

2. Doch, wenn ein Jüngling guter Sitte,

Der Freud und Unschuld in der Mitte,

Der Maurer freudig Häuflein sah:

Fühlt er von heil'gen Sympathien

Nicht gleich den vollen Busen glühen? …

Ihr Brüder, Ja! Ihr Brüder, Ja!

 

3. Wenn Habsucht nach Gewinnen [1801: Gewinne] eyfert,

Und Neid ums Wohl der Andern geifert,

Und Menschen sich ums Glück entzweyn:

Wird das den edlern Menschen reizen,

Wie sie, nach Flittergold zu geizen?

Ihr Brüder, Nein! Ihr Brüder Nein!

 

4. Doch wenn die Welt der Welt uns nützen,

Die Tugend unsers Stands uns schützen

Und Menschenglück uns fördern sah!

Erweckte das nicht Proselyten,

Entbrannt, die Recht' uns darzubiethen?

Ihr Brüder, Ja! Ihr Brüder, Ja!

 

5. Von seinen Brüdern sich entfernen,

Und Gras und Wurzeln kauen lernen,

Und voller Stolz unthätig seyn;

Sich Wüsteney [1801: Wüstenei'n] zur Freystadt wählen,

Das sollt uns Weisheit anbefehlen [1801: anempfehlen]?

Ihr Brüder, Nein! Ihr Brüder, Nein!

 

6. Zu seinen Brüdern sich gesellen,

Gesellig [1801: und liebreich]  sie zufrieden stellen,

Als wären wir für sie nur da;

Als ob ihr Wohlseyn unsers wäre:

Nicht wahr? das ist der Göttin Lehre?

Ihr Brüder, Ja! Ihr Brüder, Ja!

 

7. So mag denn unterm Menschenhaufen

Der Schwärmer mit der Leuchte laufen!

Wir haben hellen Sonnenschein,

Und sollten unter wüsten Buchen

Den Menschen unter [1801: die Menschen bei den] Thieren suchen?

Ihr Brüder, Nein! Ihr Brüder, Nein!

 

8. Beglückt, wer so im Bruderkreise

Als wir, nach unsrer Väter Weise,

Beym Licht der Loge Menschen sah!

Ists drum nicht Wollust, sich erkühnen,

Dem menschlichen Geschlecht zu dienen?

Ihr Brüder, Ja! Ihr Brüder Ja!

 

 

Strophen 5 und 6 finden sich in abgewandelter Fassung auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 125,

unter dem Titel: Nein und Ja

 

 

Von seinen Brüdern sich entfernen,

und Gras und Wurzeln kauen lernen,

und voller Stolz unthätig seyn;

zu Wohnungen sich Wüsten wählen:

die Weisheit sollte das befehlen? --

ihr Brüder, nein; ihr Brüder, nein.

 

Allein die heil’ge Faulheit fliehen,

und für der Brüder Wohl sich mühen,

als wären wir für sie nur da;

als ob ihr Wohlseyn unsers wäre;

nicht wahr, das ist der Göttinn Lehre? --

ihr Brüder, ja; ihr Brüder, ja.

 

 

Strophen 5 und 6 nochmals abgewandelt in:
Gesänge für Freymäurer. Königsberg 1787, 279,
unter dem Titel: Nein und ja
 
Von treuen Brüdern sich entfernen
In Wüsten Müßiggang zu lernen
Und stolzer Frömler da zu dey,
Der Unbrauch aller Geistesfülle
War der wohl je der Weisheit Wille?
Ihr Brüder nein, ihr Brüder nein.
 
Von heilger Trägheit sich entfernen
Und allen Menschen wohlthun lernen
Als wären wir für sie nur da,
Der wahre Brauch der Gutesfülle
War das nicht stets der Wiehsiet Wille?
Ihr Brüder ja, ihr Brüder ja.

 

 

XVI. ohne Titel

Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!

 

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

unter dem Titel: Der Adel der Freymäurer

Eine stark veränderte Version

 

 

XVII. ohne Titel

Hinweg, wer von Gewalt und Raube

 

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

unter dem Titel: II. Zur Eröffnung der Loge, 1746

 

 

XVIII: ohne Titel

Auf! wer sich als ein Glied

 

siehe: Lied der Lehrlinge, 1722

5. deutsche Übersetzung, Fortsetzung (aus: Die offenbarte Freymäurerey, 1745;

übersetzt von Johann Elias Schlegel)

 

 

XIX. Der Genuß der Zeit

Ja Brüder! ja, genießt der Tage,

 

siehe. Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

unter dem Titel: Der Genuß des Lebens

 

 

XX. ohne Titel

Genießt der Freude dieses Lebens

 

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775

ohne Titel

mit der Eingangszeile: Genießt der Freuden dieses Lebens!

 

 

XXI. Rapiamus, amici, Occasionem de die.

Hier, wo uns kein Neider höret,

 

siehe in: Die erste grosse Verräterschrift. Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745 (frz. 1745; übersetzt von Johann Elias Schlegel),

unter dem Titel: Ein Lied für die Freymäurer

mit der Eingangszeile: Hier, wo uns kein Spötter höret

 

 

XXII: ohne Titel

Ihr, die ihr die Menschheit zieret,

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

XXIII: ohne Titel

Laßt unsrer Väter Ruhm

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

XXIV: ohne Titel

Richter freygeschaffner Geister,

 

siehe: Das erste deutsche freimaurerische Logengebet, 1772

 

 

 

XXV. ohne Titel

 

Auch in:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 35

unter dem Titel: Gesang eines jungen Bruders

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 140,

unter dem Titel: Gesang eines jüngeren Maurers

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 50-51,

unter dem Titel: Standhaftigkeit

 

 

Woher kommt mir der feste Muth,

So unerschüttert da zu stehn?

Im Busen wallt mir Helden-Glut,

Und treibt mich, standhaft [1784: feurig] fortzugehn;

 

Zu gehen, in tiefer Mitternacht,

Die lange steile Felsenbahn.

Wer hat mich bis hieher gebracht?

Wer bringt mich ach! [1801 ohne: mich ach!] zum Ziel hinan?

 

Da [1782: Dort] flammt der Stern!

[1784: Dort glänzt das Licht!] Die Nacht zerreißt

Für ihm [1782, 1784: Vor ihm; 1801: für ihn] ihr wölkigtes Gewand.

Ein Gott, der mich ihm folgen heißt,

Reicht mir ermunternd seine Hand.

[1782, 1784: Ein Gott ists, der mich folgen heißt!]

Ich reich ihm willig meine Hand.]

 

[1872 und 1784: fehlen die nächsten zwei Strophen:]

 

Ich geh Und unterlieg ich ja,

Wenn mir. Nicht Muth, nein, Kraft gebricht:

[Wenn Kraft, nicht Muth gebricht,]

So seys dem Heiligthume nah,

Und nah dem vollen Morgenlicht [später: Licht].

 

Drum [später: So] schreit ich fort, und zittert auch

Der hohle [später ohne „hohle“] Boden unter mir,

Dampft aus den [später: wälzt sich aus] Schlünden Glut und Rauch

Wälzt sich der Donner über mir:

[später: und Donner über mir.]

 

Trag ich ein unbeflecktes Herz,

Gehn gute Thaten mir voran,

Fliegt meine Seele Himmelwärts,

Wie leicht ist jeder Schritt mir dann! [1782, 1784: gethan.]

 

So sey mein Vorsatz immerdar,

Gerecht und gut und kühn zu seyn,

[1782, 1784: Voll Muths, gerecht und gut zu seyn]

Das Laster nur, nicht die Gefahr;

Die Schande, nicht den Tod zu scheun.

 

 

Stark verändert in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 305,
unter dem Titel Selbstgespräch
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 290
 
Woher kommt mir der feste Muth
So sicher da zu stehn?
Im Busen wallt mir Heldengluth,
Und treibt mich fortzugehn;
 
Zu gehen, in tiefer Mitternacht,
Die steile Felsenbahn.
Wer hat mich bis hieher gebracht
Wer bringt zum Ziel heran [1801: hinan]?
 
Da flammt der Stern, die Nacht zerreißt
Vor ihm ist schwarz Gewand.
Ein Gott, der mich ihm folgen heist
Reicht mir die Zuspruchshand.]
 
Ich geh und unterlieg ich ja
Wenn Kraft, nicht Muth gebricht,
So sey‘s dem Heiligthume nah
Und nah dem vollen Licht.
 
So schreit ich fort und zittert auch
Der Boden unter mir,
Wälzt sich aus Schlünden Glut und Rauch
Und Donner über mir:
 
Trag ich ein unbeflecktes Herz,
Geh‘n gute Thaten mit,
Fliegt meine Seele himmelwärts,
Und [1801: wie] leicht ist jeder Schritt,
 
So sey mein Vorsatz immerdar
Gut und beherzt zu seyn
Und für die Tugend nie Gefahr,
Selbst nie den Tod zu scheun.

 

 

 

XXVI. Das Glück des Weisen

Wie selig lebt, wer Ruh und Frieden

 

Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

Das Glück des Weisen

 

 

 

XVII. Entschlüsse

 

Auch in:

Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 18-21,

unter dem Titel: XXXIV. Entschlüsse

 

 

Des großen Baues großer Meister,

Die Urquell [1780: Du Urbild] der Vollkommenheit;

Der seiner Welt vernünft‘ge Geister

Zu Mitgehülfen sich geweiht,

Beglück am vorgeschriebnen Baue

Des schwachen Menschen armen [1780: Menschenarmes] Fleiß

Daß im Erfolg der Zweifler [1780: Zweifel] schaue,

Des Maurers Werk sey dein Geheiß!

 

Preist unser Schicksal, frohe Brüder!

Und rühmt den großen Menschenfreund,

Der im Gefolge süßer Lieder

Zu Nutz und Freuden uns vereint:

Zu Nutz dem menschlichen Geschlechte,

Wenn unser Bau sein Ziel gewinnt;

Zu Freuden, die des Lasters Knechte [1780: dem Lasterknechte],

Wie unser Werk, Geheimniß sind.

 

Uns soll der Schönheit Kleinod leiten

Der Weisheit hohen [1780: lichten] Pfad zu gehn,

Und Stärke wird den Mann begleiten,

Der Mann sich fühlt das Glück [1780: Licht] zu sehn.

Wir fühltens all‘ uns, und entglommen

Vom Triebe, der die Menschheit hebt,

Und der Vollendung näher kommen,

Sey der Beginn, der uns belebt.

 

Selbst Schwächen, die noch an uns haften,

sind unsers Muths Begeisterung,

Und Tugend lenkt die Leidenschaften

Zu ihrer eignen Forderung [1780: Förderung].

So schifft durchs brausende Gewässer

Bereicherter der Steuermann;

So steigt vollendeter und größer

Der königliche Bau hinan.

 

Der Meister, der in ferner Straße

Den Sphären Kreis und Lauf gebeut,

Sieht unsrer Winkel Ebenmaaße,

Und unsrer Zirkel Richtigkeit.

Drum zeig in unsern Tagebüchern

Kein Tag sich ohne Linie:

Den Bau zu fördern und zu sichern,

Sey jeder der Beflißenste!

 

Lod’r [1780: Glüh‘] auf im Busen, Herzentglimmung,

Zu Nachruhmvoller Thätigkeit!

[1780: Zum Nachruhm würdger Thätigkeit!]

Bewußtseyn menschlicher Bestimmung

Entfach‘ uns zur Vollkommenheit!

Daß oft der Abendstern verweile,

Und unsers Eifers Zeuge sey,

Und Bruder mit dem Bruder theile

Die Freuden unsrer Maurerey.

[1780; Gewinn und Lust der Maurerey,]

 

Stark abgewandelte Fassung in:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 41-45

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 60-61

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 45-47

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 33-35; auch noch 1869, 72-74

 

 

Des großen Baues großer Meister,

Du ewig unerschöpfter [1832: unerforschter] Geist;

Aus dem herab auf alle Geister

Des heilgen Lichtes Strom sich geußt!

Beglück am wunderbaren Baue

Des schwachen Menschen armen Fleiß,

Daß im Erfolg der Zweifler schaue,

Des Maurers Werk sey dein Geheiß!

 

Fühlt, Brüder, eures Namens Würde

Und preist des großen Meisters Hand,

Der ohne fremder Satzung Bürde

Zu Glück und Weisheit euch verband!

Zu Nutz dem menschlichen Geschlechte

Steig' euer Bau vollbracht empor.

Und durch die Schatten eurer Nachte

Dring eurer Tugend Licht hervor!

 

Der Schönheit Kleinod laßt [1832: mag] euch leiten

Der Weisheit hohen Pfad zu gehn,

Und Stärke wird den Mann begleiten,

Der Mann sich fühlt das Licht zu sehn.

Nur kleine Herzen, kleine Seelen

Sieht man sich kühner That entziehn:

Laßt uns von (1832: euch zu] großer That beseelen

Und bey dem hohen Werke glühn!

[1832: Um für das hohe Werk zu glüh’n.]

 

Selbst, wo oft Schwachheit triumphirte,

Siegt edler Tugenden Gefühl.

Die regelloseste Begierde

Lenkt Weisheit zu der Tugend Ziel.

So borgt vom wilden Sturm die Schwingen

Durch Klipp und Meer der Steuermann —

Durch klippenvolle [1832: prüfungsvolle] Pfade dringen

Auch wir zu höherm Licht hinan.

 

Der Meister, der in ferner Straße

Den Sphären Kreis und Lauf gebeut,

Sieht unsrer Winkel Ebenmaaße

Und unsrer Zirkel Richtigkeit.

Wer, Brüder, sagt mir, wer entglühet

Beym stolzesten [1832: heiligen] Gedanken nicht:

Der ewge Meister steht und siehet [1832: droben siehet]

Des Maurers Werk und seine Pflicht.

[1832: Des Maurers Wirken Nach der Pflicht.]

 

Ergießt euch, edlere [1832: würdige] Gefühle,

Zu nachruhmvoller [1832: segensvoller] Thätigkeit!

Dis Ringen nach dem hohen Ziele

Entflamm uns zur Vollkommenheit!

Daß oft der Abendstern verweile

Und unsers Eifers Zeuge sey,

Und Bruder mit dem Bruder theile

Die Freuden unsrer [1832: ächter] Maurerey.

 

 

 

XXVIII: Der Maurer an sein Mädchen

Dem festen Bau von meinem Glücke

 

siehe: in: Die erste grosse Verräterschrift. Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745 (frz. 1745; übersetzt von Johann Elias Schlegel),

unter dem Titel: Lied eines Maurers an seine Maurerin

 

 

XXIX. Noah

Vater Noah, Weinerfinder

 

siehe: Das Lied von Noah, 1745

Version VI, 1776

 

 

XXX. Auf das Fest des heil. Johannes

Heil uns! die wir, schönster Tag, erblicken

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

unter dem Titel: Am Feste des Heiligen Johannis

 

 

XXXI. Getroster Muth

Laßt der Maurerey zu Ehren,

 

siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775

(von Ludwig Heinrich Bachoff von Echt)

 

 

XXXII: Auf das Fest des heil. Johannis

Ihr, die ihr in Einsamkeit

 

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775,

unter dem Titel: Auf das Fest des heiligen Johannes.

 

 

XXXIII. Einladung

Mit Ehrfurcht tretet, lieben Brüder,

 

siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775

(von Ludwig Heinrich Bachoff von Echt)

 

 

 

XXXIV. Der Abend

 

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 131-132,

unter dem Titel Schlußlied

Freimaurer-Lieder, zum Gebrauch für die Mitglieder der gerechten und gesetzmäßigen Loge Charlotte zu den drey Sternen. 1786, 59-60

unter dem Titel: Der Abend

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 116-118,

unter dem Titel: Schlußlied

Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 150-152

unter dem Titel: Der Abend

Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1801, 273

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 247-248

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Grossen Landes-Loge von Deutschland in Berlin. 1817. 134-135

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. 1823, 140-141

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 138-139 (ohne die letzte Strophe)

 

Wiederum die stille Nacht

An des Tempels Thoren,

Wiederum ein Tag vollbracht,

Maurern unverlohren.

 

[1801: Chor.]

Brüder, o wie selig ist,

Dieser uns verflossen!

Brüder haben sich geküßt [ab 1801: begrüßt],

Sich in ihm [ab 1801: Maurerglück] genossen.

 

Brüder standen eingeweiht

An des Tempels Stufe.

Biederbund [1786, 1790, 1804 und 1832: Bruderbund; 1788, 1801, 1817 und 1823: Brüderbund] und Menschlichkeit

Winkten zum Berufe;

 

[1801: Chor.]

Freyheit, Harmonie und Pflicht,

Und der Weisheit Lehre

Hob vereint, durch Licht in Licht,

Uns von Spähr zu Spähre.

[ab 1801: und des Ordens Lehren

führten, mit vermehrtem Licht,

uns zu höhern Sphären.]

 

Hob uns himmlisch eingeführt,

In der Schöpfung Gleisen,

Von der Thorheit unverführt,

Bis zum Zweck der Weisen,

Bis auf der Vollendung Bahn,

Unentdeckt von Neide;

Weisheit gieng den Pfad voran,

Hinterher die Freude.]

 

[ab 1801:

Von der Weisheit selbst geführt

 in der Tugend Gleisen

strebten wir, durch nichts verführt,

nach dem Ziel der Weisen;

 

Chor.

Sie ging auf der Dornenbahn,

unbelauscht vom Neide,

uns zu schützen, stets voran,

hinter ihr die Freude.]

 

Glück der Welt war unser Ziel,

Antheil an dem Leide

Unsrer Brüder, und [1788: war] Gefühl,

Unsre reinste [1788: Unsrer reinsten] Freude.

 

[ab 1801:

Glück der Welt war unser Ziel,

Lindrung fremder Leiden,

brüderliches Mitgefühl

schuf uns süße Freuden.]

 

 

1801: Chor.]

So verfloß er Maurern hin

[1832: So floß dieser Tag uns hin,]

Unter stillen [1832: heitern] Scherzen;

Ewigkeit ist sein Gewinn,

Und die Ruh im Herzen.

 

Welcher Tag! wie schön vollbracht!

Wie auf Zephyrfüßen [1790: Zephirs Füssen]

Eilt er in den Schooß der Nacht,

Rosicht hinzufließen.

 

[1801: Chor.]

Brüder, auf! ins Heiligthum

Sinkt [1788: Singt] die Nacht hernieder,

Dreyfach diesem Tage Ruhm!

Dreyfach Freudenlieder!

 

 

Eine veränderte und verkürzte Fassung in:

Musikalischer Hausschatz der Deutschen. Leipzig 1842, 435

unter dem Titel: Abends, mit Melodie „Mässig langsam“ von Jos. Amadäus Naumann.

Liederbuch des deutschen Volkes. Leipzig 1843, 128

unter dem Titel: Abendlied

 

Wiederum hat stille Nacht

unsern Ball umgeben,

wiederum ein Tag vollbracht

von dem Erdenleben!

Freunde, o wie selig ist

er auch uns verflossen,

ja er floß, von Lust versüßt,

uns nicht ungenossen.

 

Glück der Welt war unser Ziel,

Antheil an dem Leide

Unsrer Brüder war Gefühl

Unsrer reinsten Freude.

So verstrich er uns dahin,

Unter stillen Scherzen,

Ewigkeit ist sein Gewinn

und die Ruh‘ im Herzen.

 

Welch ein Tag! wie schön vollbracht!

Wie auf Zephyrs Flügeln,

Eilt er in dem Schooß der Nacht

Rosig sich zu spiegeln.

Singt, in Gottes Heiligthum

Schallt es froher wieder, --

Dreifach diesem Tage Ruhm,

Dreifach Freudenlieder!

 

Nochmals gekürzt, auf zwei Strophen, und abgewandelt in:

Johann Friedrich Wilhelm Koch: Gesanglehre. Ein Hülfsmittel für Elementarschullehrer. Erstes Heft, 1814, 103

 

 

 

XXXV. An die Weisheit

 

Diese ursprüngliche Fassung hat 12 Strophen;

Die späteren Fassungen sind stark abgewandelt und haben nur noch 4, 5 oder 7 Strophen

 

 

O du, durch die wir muthig auf der Bühne

des Lebens freygebohren stehn;

Durch die wir einst, mit unbefangner Miene,

Den letzten Schritt zum Grabe gehen.

 

Durch die in edle Friedevolle Thaten

Das Menschenleben überfließt;

Durch die versöhnt im dunklen Abendschatten

Sich Freund- und Feindschaft wieder küßt.

 

Durch die uns einst der letzte unsrer Tage

Noch frische Blumenkränze bringt;

Durch die der einst des Welterfinders Wage

Für uns entscheidend niedersinkt.

 

Durch die ein Beyfallschlagendes Gewissen

Uns jedes Glück der Welt entbeut,

Und Blümchen lockt hervor zu unsren Füssen

Und unsre Laufbahn mit bestreut.

 

Erhöhe mich vom. eitlen Wahn der Thoren,

Durch deiner Lehren Morgenlicht;

Durch dich allein bin ich nur frey gebohren.

Und groß in Biedermanns Gerücht.

 

Geleite mich die Dornenbahn des Lebens

Getrost und muthig förderhin.

Und lehre mich, daß ich zu Licht vergehens

Durch Licht nicht auserkohren bin.

 

Mein Leben sey ein steter sanfter Friede,

Unschuldig, wie ein Mayenspiel,

Nie meine Hand zum Bau des Tempels müde,

Vollendung meiner Schritte Ziel.

 

Das Ziel, wornach profane Thoren laufen,

Sey meiner Tugend Klippe nicht.

O meine Brüder! Biedermänner kaufen

Nicht öde Dunkelheit für Licht.

 

Geordnet sey mein Leben nach dem Maße

Des simpeln Ganzes der Natur;

So wird der Schweiß auf meiner Wanderstraße

Zum Palmenschatten einer Flur.

 

Mag immer dann die Thorheit sich erfrechen,

Ihr Brüder, wieder uns zu ziehn;

O Wonne: einst wird doch die Unschuld rächen

Was ihrem Wahn verächtlich schien.

 

Hell vor uns her, flammt schon im Morgensterne

Elysium aus Mittemacht;

Auf, meine Brüder, in die goldne Feme

Vom Architect uns zugedacht.

 

So schwingt euch auf mit rüstigem Gefieder,

Dorr ist der Quell, und dort ist Heil.

Der Geist fliegt aus -- kehrt Lichterheltter wieder,

Und nimmt erwählt am Lichte Theil.

 

 

 

Abgewandelt und gekürzt in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 99-100,

unter dem Titel: Schönheit

Karl Philipp Moritz: Andreas Hartkopf. Eine Allegorie, Berlin: Unger 1786, 157-158,

bezeichnet als: Das Lied in die Weißheit …

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 193-194

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 12-13

unter dem Titel: An die Weisheit

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in B erlin.1817, 207-208

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. 1823, 231-232 (ohne die 2. und 6. Strophe)

 

 

O du, durch die wir auf der Bahn des Lebens

zum großen Ziele freudig gehn,

und einst am Grab, in Aussicht nicht vergebens,

den steilen Pfad erstiegen sehn;

 

2. Durch die ein Beifall gebendes Gewissen

uns Glück und stillen Frieden beut;

und Blümchen lockt hervor zu unsern Füßen,

und auf die Dornenpfade streut:

 

3. Geleite mich die Dornenbahn des Lebens

getrost und muthig förderhin,

und lehre mich, daß ich zu Licht vergebens

durch Licht nicht auserkoren bin.

 

4. Mein Leben sey ein steter sanfter Friede,

und Wohlklang, wie das Saitenspiel;

nie meine Hand zum Bau des Tempels müde;

Vollendung meiner Arbeit Ziel.

 

5. Geordnet sey mein Leben nach dem Maaße

des simpeln [1823: einfach] Ganzen der Natur:

so wird die Mühe dieser Wanderstraße

zur Freude einer Blumenflur.

 

6. Hell vor uns her flammt schon im Morgensterne

Elysium aus Mitternacht.

Auf, meine Brüder! seht froh in die Ferne,

die lohnend uns entgegen lacht.

 

7. Senkt nie den Blick auf die Beschwerden nieder:

dort ist der Quell, und dort ist Heil!

der Geist streb' auf — kehr lichterhellter wieder,

und nehm' gestärkt am Lichte Theil.

 

 

Eine abgewandelte Kurversion in :

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 217,

unter dem Titel: An die Tugend

Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790, 61-62.

 

O du, durch die wir auf der Bahn des Lebens

Zum grosen Ziele freudig gehn,

Und da gereift die Früchte unsers Strebens

Zur frohen Erndte vor uns sehn.

 

Durch die ein beifallgebendes Gewissen

Uns Glück und innern Frieden giebt,

O Tugend, lass an deinen Arm mich schliessen

Und wandeln, wo man dich nur liebt.

 

Komm, ordne all mein Leben nach dem Maase

Des simpeln Ganges der Natur,

So wird der saure Tritt der Dornenstraße

Mir sein ein Gang auf sanfter Flur [1790: auf Blumenflur].

 

[1790 angefügt:

Mein Leben sei ein steter sanfter Friede

Und Wohlklang wie das Saitenspiel,

Nie meine Hand zum Bau des Tempels müde,

Vollendung meiner Arbeit Ziel.

 

 

Eine weitere abgewandelte Version in:

Salzburger Intelligenzblatt. Eilfter Jahrgang, 1795, 415,

unter dem Titel: An die Weisheit. Für Jünglinge

W. Kraus: Folgen der Schwärmerei. Augsburg 1796,

unter dem Titel: Die Weisheit … Für Jünglinge.

Rudolph Zacharias Becker: Mildheimisches Lieder-Buch von acht hundert lustigen und ernsthaften Gesängen .1815, 119

unter dem Titel: XXXVII. Lebens-Weisheit

 

O du, durch die wir auf der Bahn des Lebens

zum großen Ziele freudig gehn,

und einst am Rand des Grabes nicht vergebens

den steilen Pfad erstiegen sehn;

 

2. Durch die uns einst der letzte unsrer Tage

zu frischen Blumenkränzen winkt,

durch die dereinst des Weltenrichters Waage

für uns entscheidend niedersinkt!

 

2- Durch die ein Beyfall gebendes Gewissen

uns Glück und stillen Frieden beut,

o Weisheit, die uns auch zu unsern Füßen

auf Dornenpfade Blumen streut l

 

4. O leite mich durchs Labyrinth des Lebens

zum Gipfel froher Aussicht hin,

und lehre du mich, daß ich nicht vergebens

ein Mensch, ein Erdenbürger bin!

 

5. Mein Leben sey ein steter sanfter Friede

und Wohlklang, wie das Saitenspiel,

nie meine Hand zu guten Thaten müde,

nur Tugend meiner Wünsche Ziel.

 

 

 

XXXVI: Auf das Johannisfest

Sey uns willkommen, holdes Fest!

 

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

unter dem Titel: Auf das Johannisfest. Den 5. Julius 1771

 

 

XXXVII. Lobgeang auf die feyerliche Johannisloge

O heil’ges Band der Freundschaft treuer Brüder

 

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

unter dem Titel: I Lob-Gesang auf die feyerliche Johannis-Loge, 1746

mit den 19 Strophen nach der Version:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 7-9.

 

 

XXXVIII. Trinklied

Hinweg von hier, profane Zecher

 

siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775

(von Ludwig Heinrich Bachoff von Echt)

(ohne die 4. Strophe)

 

 

XXXIX. Das Glück der Freymäurer

Preist, Freunde, Brüder, Mäurer,

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

XL. Aufmunterung zu den Pflichten

Mäurer! ächter Weisheit Kinder,

 

siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

X. Maurer! ächte Weisheits-Kinder

 

 

XLI. Die Pflicht zum Vergnügen

Vergnügt zu seyn ist wohl erlaubt;

 

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

unter dem Titel: VIIII. Trinklied, 1746

 

 

XLII. Lebensregeln

Was alte Weisen uns gelehrt,

 

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1772-1781

Lebensregeln, 1772

 

 

XLIII. Ueber den Ursprung des Ordens

Kommt, der Tugend wahre Freunde!

 

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

LXIV. Der Hierophant

Zum Tempel, wo der Friede thront,

 

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775

unter dem Titel: Der Hierophant

 

 

LXV. ohne Titel

Laßt uns, ihr Brüder!

 

siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

 

 

LXVI. Bey der Aufnehame eines neuen Bruders

Unsrer Baukunst erste Lehren,

 

siehe: Aufnahmelied

Version I, 1772

 

 

XLVII. ohne Titel

Brüder auf in lauten Chören,

 

siehe: Johann Adolf Scheibe: 8 neue Lieder, 1776

LXXXV. ohne Titel

 

 

 

XLVIII: Zeitgesang

 

Auch in:

Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780a, 104-108,

unter dem Titel: LX. Zeitgesang

Heinrich August Ottokar Reichard: Erster Nachtrag zu dem Lieder-Anhange in der Sammlung für freye und angenommene Maurer. 1780b, 13-17;

Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Fröhlichkeit. 1782, 227-231,

mit dem Titel: Zeitgesang

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 141-143;

mit dem Titel: Zeitgesang (eine völlig andere Version, 92-93, unter dem Titel: Das Leben)

Freimaurerlieder in Musik gesetzt zum Gebrauch einiger Logen in Riga und Livland. 1785, 44-47,

unter dem Titel: Zeitgesang

Trink- oder Commersch-Lieder, beym freundschaftlichen Mahle zu singen. 1791, 139-141,

mit dem Titel: Zeitgesang

Lieder zur Erhöhung gesellschaftlicher Freude. 1793, 180-184

Taschenbuch für Freunde der Geselligkeit. 1795, 109-112,

mit der Angabe: „Mel. Ach! Aus dieses Thales Gründen etc.“

Einige Maurer-Gesänge der Loge Libanon zu den drey Cedern. 1799, 19-22

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801a], 249-251 (ohne Chor)

Mildheimisches Lieder-Buch. Dritte Auflage 1801; 53-54 (ohne die 7. und  8. Strophe),

mit dem Titel: Werth der Zeit - – bereits 1799. Später, 1815 und 1822, mit dem Titel: Beym Jahreswechsel,

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 271-274.

Freymaurer-Lieder: Zum Gebrauch Für die St. J. Loge 5813 (=1813), 61-62 (ohne die 2., 7. und 8. Strophe),

mit dem Titel: Beim Jahres-Wechsel (eine völlig andere Version, 104-106, unter dem Titel: Das Leben)

 

Die Melodie dazu findet sich im Nachtrag, 1780, 33-34,

mit der Angabe: In Musik gesetzt von F. G. Fleischer

 

 

Zeiten schwinden, Jahre kreisen [1795: greisen],

Und so wechseln [1799: Immer wechseln; 1813: und so wechselt] Wieg und Grab.

Menschen werden, blühn und greisen,

Treten auf, und treten ab.

Flüchtig sind des Bluts Gefühle,

Wenn es durch die Adern irrt [1813: rinnt];

Glücklich, wer [1813: die] im kurzen Spiele

Seiner [1813: Ihrer] Rolle Meister wird [1813: sind]!

[1795 und 1801: glücklich, wer noch fern vom Ziele

seines Lebens weise wird!]

 

Alle.

Glücklich etc.

 

Endelich [1793: Eilig] schwinget ihren Flügel,

Alles spüret längst die Zeit,

[1780a; Alle Sphären längs die Zeit;

ab 1780b: Längs [1785: Längst] den Sphären hin die Zeit,]

Und mit tief verhängtem Zügel,

Trollt sich [1799: Folgt ihr] die Gelegenheit,

[1795 und 1801: Rüstig schwinget ihre Flügel

die uns zugemessne Zeit,

und mit tief verhängtem Zügel

fliehet die Gelegenheit,]

Vielen Thoren [1795 und 1801: Menschen] bis zur Asche,

Unerkannt, ein fremder Gast;

Wohl dem Weisen, der die Rasche,

Rüstig [1795 und 1801: Muthig] bey der Stirne faßt!

 

Alle.

Wohl dem etc.

 

Seht den Frühlings-Bach, wie helle

Spiegelt sich in ihm der Hayn;

Und [1795 und 1801: Seht] auf jeder Silberwelle

Tanzen Zephirs ihre Reihn;

Tanzen fröhlich, und verschwinden,

[später: Tanzen fröhlich sie, [1795 und 1801: kühlen lieblich uns] und schwinden]

Mit der Well [1795 und 1801: wie die Well‘] am Ufer hin;

Brüder, lernt die Freuden finden;

Sie erhaschen [1795 und 1801: genießen], ist Gewinn.

 

[1799:

Seht den Frühlingsbach, wie helle

Spiegelt sich in ihm die Flur;

Schnell entsteht die Silberwelle

Schnell verliert man ihre Spur;

Unbeständg’ge Freuden schwinden

Wie die  Welt am Ufer hin!

Eilt, die bessern aufzufinden;

Sie erhaschen, ist Gewinn!]

 

Alle.

Brüder lernt etc.

 

Ob [1804: Wenn] sich auch ein Sturm erhübe,

Güsseschwanger [1813: Gösse schwanger] Stundenlang,

Daß [1801: das] er wirbelnd flöß‘ und triebe [1780 und später: trübe],

[1799: Brausten Donner Stundenlang,

Floß des Lebens Bach uns trübe,]

Harrt, [1801: Hört!] es ist ein Uebergang;

Die Gewitterwolken scheiden

Vor dem Strahl des Sonnenlichts;

Brüder, im Vergleich der Freuden,

Sind des Lebens Leichen [ab 1780a und b: Leiden] nichts.

 

Alle.

Brüder, im etc.

 

Heiter wird die Luft, und heiter

Rieselt er [1795 und 1801: fließt der Bach], und aufgeklärt,

Längs des Ufers Blumen, weiter,

Die er küßt und küssend nährt.

Wandrer lächeln ihm entgegen,

Deren Mittagsdurst er wehrt [später: klärt; 1799: kühlt];

[1813: Dürft’ge er erquickend nährt;]

Brüder [1793: Freunde], um der Brüder [1793: Freunde] Segen,

Sey die Spanne Zeit uns werth.

[1799: Lebensbäche strömen Segen,

Selig, wer den Segen fühlt.]

 

Alle.

Brüder, um etc.

 

Glücklich, wer in solchem Bilde,

Seiner Zeit Bestimmung sah,

Selbst Befördrung [1795 und 1801: Selbstverbeß‘rung] Menschenmilde,

Ob der Pflichten sind wir da.

[1799: Brüder, seht in diesem Bilde

Unsers Daseyns wahres Ziel,

Unsern Ernst macht Weisheit milde,

Unsre Arbeit würzt Gefühl.]

Stündlich mit dem Licht [1780: Licth] vertrauter,

Das dem [1780; den] Maurer [1793, 1795 und 1801: Weisen] leuchten kann,

Laßt uns Menschen seyn, und lauter,

Und den [1813: dem] Menschen zugethan.

 

Alle.

Laßt uns etc.

 

Wenn die Weisheit in geheimer

Freundschaft, sich mit uns verträgt,

Und den Spötter und den Träumer,

Unser Wandel widerlegt,

Dürfen heil‘ge Dunkelheiten,

Selbst des Tages Licht nicht scheun:

Also laßt uns vor den Leuten,

Unsers Bunds Vertheidger seyn!

 

[1799:

Wenn voll wahrer Sympathieen

Weisheit sich mit uns verträgt,

Und die uns als Thoren fliehen,

Unser Wandel widerlegt:,

Dann laßt heilge Dunkelheiten

Selbst des Tages Licht nicht scheun;

Laßt uns auch vor Ungeweihten

Unsers Glücks Bekenner seyn.]

 

Alle.

Also laßt uns etc.

 

Mit der Stärke Muth gerüstet,

Laßt uns treu, als Männer stehn,

Wenns [1780; Wenn] dem Vorurtheil gelüstet,

Gegen Wahrheit anzugehn;

Ihre Veste fortzuführen,

Sey der Trieb, der uns erhitzt!

Säumen, heißt die Zeit verliehren,

Eifern [1799 und 1804: Eilen], zwiefach sie genützt.

 

Alle.

Säumen, heißt etc.

 

Dieses Leben gleicht dem Feste,

Das ein Freund den Freunden [1795: den andern] giebt;

Freunde sind wir, Freund und Gäste,

Eines Freundes, der uns liebt.

Brüder [1793: Freunde] winkt dereinst die Pause,

[1799: Brüder, ruft der Tod nach Hause]

Laßt uns unerschrocken stehn,

[1780: Brüder, ruft man uns nach Hause

Bleibt nicht lang beim Abschied stehn.]

Und vom freundschaftlichen Schmause,

Als vergnügte [1799: zufriedne] Gäste gehen.

[1780: Als begnügte Gäst‘ uns gehn.]

 

Alle.

Und vom etc.

 

 

Unterschiedlich stark veränderte Versionen:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. 1782, (Weinlig)

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 239-241 (eine völlig andere Version, 179-180)

Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 90-94

Lieder für Freymaurer. 1809, 117-119

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 143-145

 

Tage schwinden, Jahre fliehen, stündlich wechseln Wieg' und Grab, Lenze werden und verblühen, reife Früchte fallen ab. Glücklich, wem die schnellen Stunden nur nicht ungenützt entflohn! keine Zeit ist ganz verschwunden, hat man Frucht von ihr zum Lohn.

 

2.

Zwar auf schneller Winde Flügel stürzt sie in die Ewigkeit, und mit tief verhängtem Zügel folgt ihr die Gelegenheit, vielen Thoren bis zur Asche unbekannt, ein fremder Gast; wohl dem Weisen, der die Rasche rüstig bei der Stirne faßt!

 

3.

Seht den Bach im Thal, wie helle spiegelt sich in ihm die Flur; schnell entsteht die Silberwelle, schnell verliert man ihre Spur! unbeständ'ge Freuden schwinden wie die Well' am Ufer hin. Eilt, die bessern aufzufinden: sie erlangen, ist Gewinn.

 

4.

Ob sich auch ein Sturm erhübe, brausten Donner stundenlang, floss' des Lebens Bach uns trübe, harrt! es ist ein Uebergang! die Gewitterwolken scheiden vor dem Strahl des Sonnenlichts. Brüder! im Vergleich der Freuden sind des Lebens Leiden nichts.

 

5.

Reiner wird die Luft, und heiter; seiner edlen Quelle werth, fließt der Bach im Thale weiter unter Blumen, die er nährt. Wandrer lächeln ihm entgegen, deren Mittagsdurst er kühlt. Lebensbäche strömen Segen; selig, wer den Segen fühlt.

 

6.

Brüder, seht in diesem Bilde unsers Daseyns wahres Ziel! unsern Ernst macht Weisheit milde, unsre Arbeit würzt Gefühl. Stündlich mit dem Licht vertrauter, das uns Maurern leuchten kann, laßt uns Menschen seyn und lauter, und den Menschen zugethan.

 

7.

Wenn voll wahrer Sympathieen Weisheit sich mit uns verträgt, und die uns als Thoren fliehen, unser Wandel widerlegt: dann laßt heil'ge Dunkelheiten selbst des Tages Licht nicht scheun! laßt uns auch vor Ungeweihten unsers Glücks Bekenner seyn.

 

8.

Mit der Stärke Muth gerüstet, laßt uns treu, als Männer stehn, wenn's dem Vorurtheil gelüstet, wider Wahrheit anzugehn. Ihre Beste fortzuführen, sey der Trieb, der uns erhitzt! Säumen, heißt die Zeit verlieren, eifern, zwiefach sie genützt.

 

9.

Dieses Leben gleicht dem Feste, das ein Freund dem Freunde giebt. Freunde sind wir, Freund' und Gäste eines Freundes, der uns liebt. Brüder, ruft der Tod nach Hause, laßt uns unerschrocken stehn, und vom freundschaftlichen Schmause als zufriedne Gaste gehn.

 

 

Eine noch weiter abgewandelte Version:

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 217-219,

mit dem Titel: Bei’m Schlusse des Jahres.

 

Zeiten schwinden, Jahre kreisen,

Ewig wechseln Wieg' und Grab;

 Menschen werden, blüh'n und greisen

Treten auf und treten ab.

Jugendliche Hochgefühle

Wandeln sich in düstern Ernst;

Feuereifer wird bald kühle,

Wenn du Lebensweisheit lernst.

 

Seht den Frühlingsbach! wie helle

Spiegelt sich in ihm die Flur,

Schnell entsteht die Silberwelle,

Schnell verliert sich ihre Spur.

Alle Sinnenfreuden schwinden

Wie die Well' am Ufer hin;

Eilt, die bessern aufzufinden!

Sie erhaschen, ist Gewinn.

 

Ob sich auch ein Sturm erhübe,

Furchtbar tobend Stundenlang!

Immer bleibt es doch nicht trübe,

Harrt, es ist ein Uebergang!

Die Gewitterwolken scheiden

Vor dem Strahl des Sonnenlichts:

Brüder, im Vergleich der Freuden

Sind des Lebens Leiden nichts!

 

Heiter wird die Luft, und heiter

Fließt der Bach, und aufgeklärt

Längs des Ufers Blumen weiser,

Die er küßt und küssend nährt.

Wandrer eilen ihm entgegen,

Denen er Erquickung beut;

Brüder, um der Brüder Segen

Sey uns werth die Spanne Zeit.

 

Glücklich, wer in solchem Bilde

Seiner Tage Werth erblickt,

Froh veredelt sich durch Milde,

Andre still durch sie beglückt!

Mit der Lehre stets vertrauter,

Die den Maurer leiten soll;

Laßt uns offen sevn und lauter,

Edel, thätig, liebevoll.

 

Dieses Leben gleicht dem Feste,

Das ein Freund den Freunden giebt;

Freunde sind wir, Freund' und Gäste

Eines Freundes, der uns liebt.

Ruft der Abend uns nach Hause,

Laßt uns nicht erbangend stehn;

Laßt uns von dem frohen Schmause

Als vergnügte Gäste gehn.

 

 

 

XLIX. Die Ordenspflichten

Brüder bleibt der Baukunst treu!

 

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

unter dem Titel: Die Ordenspflichten, 1771

(von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen)

 

 

L. ohne Titel

Die ihr mit Stärk und Licht vertraut,

 

siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774

 

 

 



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