Home Hermann und Georg Schreiber: Mysten, Maurer und Mormonen (1956)

 

Hermann Schreiber, Georg Schreiber: Mysten, Maurer und Mormonen. Wien: Neff 1956; Taschenbuchausgabe München: Droemer Knaur 1992;
u. d. T.: Geheimbünde. Von der Antike bis zur Gegenwart. München: Drei Ulmen Verlag 1993, erneut München: Cormoran 2000.

 

Zusammenfassung: unerheblich, positiv, in erzählerischem Ton, sehr viel über die Antike, dann zu den Druiden S. 165-171, Rosenkreuzern 177-196, Freimaurern 197-223, davon 7 Seiten über Cagliostro; Carbonari 224-223, dann Camorra und Mafia, schliesslich Dekabristen 254-278.

 

 Dieses Buch erschien 2000.

 

Ärgerlich an diesem Buch ist folgendes:

Es erschien bereits 1956 unter dem Titel: „Mysten, Maurer und Mormonen“. Darüber gibt es keinerlei Hinweise in dieser Ausgabe. Sie erschien zum ersten Mal 1993 unter dem Titel „Geheimbünde von der Antike bis zur Gegenwart.“

Der Untertitel heisst: „Mafia, Camorra, Ku-Klux-Klan, Freimaurer und viele andere“. Damit wird bereits der Ort der Freimaurerei signalisiert: eine Verbrecherorganisation. Dabei machen die erwähnten Organisationen nur etwa einen Fünftel des ganzen Buches aus.

Leider gibt es fast keine Literaturangaben.

Das Photomaterial, 16 Seiten, ist tendenziös ausgewählt, da gibt es ein Logenhaus in Italien mit Symbolen der Freimaurerei, nämlich Kreuz und Zionsstern, Sphingen und geflügelten Dämonen. Dann ein Tempelbild aus einem Museum, das im Auftrage Hitlers eingerichtet war, Gott Baphomet, usw.

 

Die Autoren. Im Buch gibt es keine Angabe. Ich vermute es seien Journalisten, Vielschreiber.

 

Stil: Erzählerisch, süffig, voller Behauptungen. Ich schlage Seite 31 auf und lese: „So wie wir uns einen Geheimbund in der Schweiz nur dann vorzustellen vermögen, wenn er sich etwa mit der Organisation des Rauschgiftschmuggels beschäftigte ...“

 

Inhalt:

1. Quer durch die Jahrtausende.

2. Kraut und Rüben.

 

Das Buch fängt 1953 an, springt zurück auf 1878, dann 1784, dann sind wir wieder in der Gegenwart, usw.

Der zweite von drei Teilen dieses Buches gilt den Geheimbünden in der Antike, vor allem bei den alten Griechen; das macht fast die Hälfte des Buches aus. Dann gibt es einen grossen Sprung, und wir landen um 1600 bei den Rosenkreuzern und Freimaurern.

 

27 Seiten betreffen die Freimaurerei. Das Kapitel fängt mit der Makkaroni-Loge in Florenz um 1500. Dann kommt eine undatierte „Charta von Köln“ vor.
“Die Charta von Köln, in der die Freimaurer stets Johannisbrüder (Brüder des Johannesevangeliums) genannt werden, erklärt das Wort daraus, dass die Brüder in der flandrischen Provinz Hainault freiwillig Krankenhäuser gebaut hätte, die dazu bestimmt waren, die zahlreichen vom Veitstanz Befallenen aufzunehmen“ (199).

 

Laut Lennhoff/ Posner gilt diese Urkunde seit 1840 (Kloss) als Fälschung. Und heute gehört der Hennegau (Hainaut) zu Wallonien, nicht Flandern.

 

Erwähnt wird nun die Verbindung zu den Tempelherren und zu den Bauherren der grossen gotischen Bauten. Nach der Gründung der modernen Freimaurerei schiessen sich die Herren Schreiber sofort auf Cagliostro ein (7 Seiten) – als ob der typisch für die Freimaurerei wäre. Es folgen Lessing und Goethe. Dann kommen einige Franzosen, z. B. Voltaire und der Sprachforscher Emil Littré; hernach die Frage: Neger in der Freimaurerei, dann die Hitlerzeit und wieder 50 Jahre zurück zum krönenden Schlusspunkt: Leo Taxil.

 

Verständnis für die Freimaurerei scheint mir Null vorhanden.

 


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