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Esoterik: Historische Darstellungen

 

 

1700-1899

 

Nicholas Lenglet de Fresnoys dreibändiges Werk "Histoire de la Philosophie Hermétique", 1742, wurde 1975 bei Olms nachgedruckt.

 

Vor langer Zeit bewegte sich die Sache eher im Bereich der Kuriositäten. So schildert etwa Charles Mackay in seinen "Memoirs of extraordinary popular delusions" (1841; dt.: Zeichen und Wunder. Aus den Annalen des Wahns. 1992) zuerst einige Börsenspekulationen (Mississippi Scheme und South-Sea Bubble um 1720), dann Alchemisten (von Geber bis Cagliostro), Hellseher (von Lilly und Nostradamus bis Mother Bridget) und Magnetiseure (von Paracelsus über Digby bis Deleuze 1813). Je über 100 Seiten widmet er den Kreuzzügen und dem Hexenwahn (1200 bis 1838).

 

Eliphas Lévi: Histoire de la magie. 1860;
engl.: The History of Magic. 1913;
dt.: Geschichte der Magie. 1926; 4. ed. 1994.

 

Eine damals wichtige Zusammenstellung bot Carl Kiesewetter in seinen Bänden
"Geschichte des neueren Occultismus - Geheimwissenschaftliche Systeme von Agrippa von Nettesheym bis zu Carl Du Prel" (800 Seiten, 1891; Reprint 1977; betrifft vor allem Alchemisten, Mystiker und Spiritisten);
"Die Geheimwissenschaften" (1895; Reprint 1977; bildet den 2. Teil des vorigen Bandes und behandelt Alchemie, Astrologie und Mantik sowie Hexentum, aber nicht den Spiritismus) und
"Der Occultismus des Altertums" (1896; ebenfalls bei Olms nachgedruckt).
Eine Ergänzung bot Ludwig Kiesewetter: "Der Occultismus der nordamerikanischen Indianer", 1896.

 

Alfred Lehmann: Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis zur Gegenwart. 1898, 3. ed. 1925; Reprint 1969.

 

Cesar Baudi Ritter von Vesme: Geschichte des Spiritismus. 3 Bände, Leipzig: Mutze 1898-1900.

 

1900-1949

 

Theodor-Wilhelm Danzel beginnt in seinem Buch "Magie und Geheimwissenschaft in ihrer Bedeutung für Kultur und Kulturgeschichte" (1924) bei den Primitiven.

Kurt Aram: Magie und Mystik in Vergangenheit und Gegenwart. 1929; Reprint 1983.

Jul. von Negelein: Weltgeschichte des Aberglaubens. 2 Bände 1931-35.

Will-Erich Peuckert: Pansophie. Versuch zur Geschichte der schwarzen und weissen Magie. 1936; erneut 1956.

 

1950-2000

 

René Alleau: Histoire des sciences occultes;
dt.: Geschichte der Geheimwissenschaften. 1966.

 

L'univers des sciences occultes. Paris 1975;
dt.: Moderne Universalgeschichte der Geheimwissenschaften. 6 Bände 1979
(Magie; Zauberwesen; Geheimgesellschaften; Mantik; Medizin; Seele)

 

Josef Bernhart: Die philosophische Mystik des Mittelalters von ihren antiken Ursprüngen bis zur Gegenwart. 1980.

 

Eine der ersten neueren Übersichten stammt von Friedrich W. Doucet ("Geschichte der Geheimwissenschaften - Magie, Alchemie, Okkultismus" 1980): Der auf psychologische Themen spezialisierte Autor beginnt beim Frühmenschen und dem Schamanismus und führt dann über die Hochkulturen, die Alchemie und die Rosenkreuzer bis zur heutigen PSI-Forschung.

 

Bernard Vaillant beginnt die "Westlichen Einweihungslehren" (1986; frz. 1983) ebenfalls beim Urmenschen, springt dann zu den Druiden, dann zum Gral (ab 1100) und den Templern und schliesst mit den Freimaurern und den Martinisten.

 

Der Philologe und Naturheilpraktiker Erik Peters beschreibt die "Geschichte der europäischen Wahrheitssucher nach dem Licht der Erkenntnis" unter dem Titel "Die grosse Morgenlandfahrt" (1986). Er setzt bei den ägyptischen und griechischen Mysterien ein und endet ebenfalls bei den Freimaurern.

 

Der Pfarrer Hans-Dieter Leuenberger beginnt in seinem Bestseller "Das ist Esoterik" (1985, 8. ed. 1999) mit einem Hollywood-Film über die Höhlenbewohner ("Am Anfang war das Feuer"), statt mit archäologischen und anthropologischen Erkenntnissen, und hört mit  den Magiern Crawley und Gurdjeff sowie New Age auf. Dieses Buch ist sehr ärgerlich, weil ungenau und unkritisch wissenschaftlich Gesichertes mit Legenden vermischt wird.

 

Karl Ch. Schmieder: Geschichte der Alchemie. 1987.

 

Jean-François Bergier (Ed.): Zwischen Wahn, Glaube und Wissenschaft. Zürich: Verlag der Fachvereine 1988 (zwei informative Beiträge zur Astrologie von Hübner und Vickers).

 

Werner Grochol: Magie, Alchemie, Astrologie und die Heilkunde. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens. 1988.

 

Der Journalist Ben Alexander Bohnke beschreibt in seinem Buch "Esoterik" (1989) auf etwa 35 Seiten von "Atlantis" und den Hochkulturen bis zu New Age.

 

Roelof van den Broek, Wouter J. Hanegraaff (Ed.): Gnosis & Hermeticism from Antiquity to Modern Times. Albany: State University of New York Press 1997.

 

Der französische Gelehrte Antoine Faivre, ein Spezialist für die Geschichte der Freimaurerei und der Esoterik, schildert in seinem kleinen Büchlein "Esoterik" (1997; frz.1992) den Werdegang erst etwa seit Christi Geburt und beschränkt sich auf das Abendland, denn für ihn sind die Erscheinungen im Alten Ägypten, im Orient oder bei den Indianern Nordamerikas "nichts anderes als eine Religiosität, die man auch in anderen religiösen Strömungen beobachten kann; und es ist nicht einzusehen, warum man dies als 'Esoterik' bezeichnen sollte" (35).
Auch New Age mag er nicht , sodass er sich auf die "Tradition" von der alexandrinischen Hermetik bis zu Gurdjeff und René Guenon beschränkt. Sein Buch ist voller Namen und Literaturangaben.
Erschien bei Herder (Freiburg) im Jahre 2000 unter dem neuen Titel: „Esoterik im Überblick“.

 

Christoph Daxelmüller: Aberglaube, Hexenzauber, Höllenängste. Eine Geschichte der Magie. 1996.

 




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