Home Was ist ein "Datenmodell"?

 

Vier Definitionen 1983-1990

 

 

Vielfach konfus erscheint dem Laien die Wortwahl und Logik der Informatiker. Schauen wir z. B. einmal, wie in wichtigen Nachschlagewerken der Begriff "Datenmodell" definiert wird.

 

"Datenmodelle sind wie die Anschauungs- und Idealmodelle der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften Beschreibungen. Sie beschreiben jedoch keine Wirklichkeit, sondern ein Wissen über die lebensweltliche Bedeutung (Semantik) sowie über die maschinelle Repräsentation und Manipulation von Daten ...

Jeder Datenbeschreibungs- und Datenmanipulationssprache eines Datenbanksystems liegt ein Datenmodell zugrunde."

Peter Mertens (Hrsg.): Lexikon der Wirtschaftsinformatik. Berlin: Springer, 2. Aufl. 1990, S. 132.

 

 

"Datenmodell: Architektur, nach der Daten innerhalb eines Datenbanksystems die Realität abbilden.

Es gibt drei Grundmodelle: Netzarchitektur, hierarchische und relationale Architektur."

Hans Herbert Schulze (Hrsg.): Das Rororo Computer Lexikon. Reinbek: Rowohlt 1984, S. 98.

 

 

"Datenmodell: Formale Methode, Informationen aus einem wohldefinierten, abgegrenzten Informationsbereich strukturiert darzustellen.

Spezifische Darstellungen eines Informationsbereiches ergeben eine Menge von Daten einer bestimmten Datenstruktur."

Hans-Jochen Schneider (Hrsg.): Lexikon der Informatik und Datenverarbeitung. Wien: Oldenbourg 1983, S.136.

 

 

"Datenarchitektur: Darunter versteht man die globale Darstellung aller Daten des Unternehmens. Dabei geht es nicht um die detaillierte Darstellung der Daten - dies ist Aufgabe der Datenanalyse -, sondern um die ganzheitliche Darstellung der Datenobjekte aller Bereiche des Unternehmens unter Berücksichtigung der Schnittstellen zueinander in einheitlicher Form in einem Unternehmensdatenmodell ...

 

Das Datenmodell gibt den formalen Rahmen zur Abstraktion der realen Welt und computergerechten Darstellung relevanter Zusammenhänge; es bildet die Basis für die Datendefinitions- und die Datenmanipulationssprache.

Die Notwendigkeit umfangreicherer Abstraktionsmöglichkeiten einerseits und implementierungsunabhängiger Darstellungstechniken andererseits haben zur Entwicklung von semantischen Datenmodellen geführt. Da sich die Datenbanksysteme auf der Basis semantischer Datenmodelle noch vorwiegend im Entwicklungsstadium befinden, sind die semantischen Modelle bisher in erster Line für den Datenentwurf von Bedeutung.

 

Das erste und auch bekannteste der semantischen Datenmodelle ist das Entity-Relationship-Modell. Das ERM hat nicht nur in der Forschung, sondern vor allem auch in der Praxis starkes Interesse gefunden, da es anschauliche Konstrukte enthält; zudem lässt sich ein ER-Schema ohne weiteres in ein logisches Schema auf der Basis der klassischen Modelle übertragen."

Karl Kurbel, Horst Strunz (Hrsg.): Handbuch Wirtschaftsinformatik. Stuttgart: Poeschel 1990, S. 742 u. 845f.

 


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