Home Praxeologie: Definitionen

 

Einträge in Nachschlagewerken 1956-2002

 

Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, 1956

Handbook of Clinical Psychology, 1965

Vocabulaire de la Psychologie, 1968

Grand Larousse Encyclopédique, 1968

Wörterbuch der Soziologie, 1972

Lexikon zur Soziologie, 1973

Dictionary of Behavioral Science, 1973

Wörterbuch der Psychologie, 1974

Philosophie und Naturwissenschaften, 1978

Encyclopédia Universalis, 1980

Oxford English Dictionary, 1982

The Encyclopedic Dictionary of Psychology, 1983

Longman Dictionary of Psychology and Psychiatry, 1984

Historisches Wörterbuch der Philosophie, 1989

Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 1995

Metzler Philosophie Lexikon, 1996

Routledge Encyclopedia of Philosophy, 1998

Dictionnaire de Sociologie, 1999

The Dictionary of Psychology, 1999

Lexikon der Psychologie, 2000

 

 

 

Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, 1956

 

Praxeologie als verallgemeinerte Grenznutzentheorie:

 

Von der subjektiven Werttheorie her hat L. v. Mises eine allgemeine Handlungslehre oder Praxeologie (das Wort stammt von Espinas, 1890) zu gewinnen gesucht.

 

Diese Theorie der (Wahl-)Handlungen stellt sich im wesentlichen als eine Verallgemeinerung der ökonomischen Grenznutzentheorie dar. In diese Richtung hatte schon H. H. Gossen gedeutet. Die Fruchtbarkeit dieser Praxeologie müsste sich aber auf ausserökonomischem Gebiete erst erweisen.

Eine solche Anwendung kann man etwa in der Theorie der Aussenpolitik von L. Richardson sehen, die ähnlich der ökonomischen Marginalanalyse verfährt, also im wesentlichen sich partieller Differentialgleichungen bedient.

 

Mises steht der sinnvollen Anwendbarkeit mathematischer Mittel mit Skepsis gegenüber. Aber auf das Mittel käme es nicht an, wenn nur eine allgemeine Handlungslehre aufgebaut wird. Diese wird im wesentlichen strukturell sein müssen; die als wirtschaftliche, politische, militärische usw. Handlung gedeutete Struktur gehört ja durchaus schon in die betreffende spezielle Sozialwissenschaft. Der Gesichtspunkt des „Sozialen", für sich gibt eben keine Deutung her, die über die allgemeine Deutung als Handlung hinausführte - das hat Max Weber vollkommen richtig gesehen.

 

Der Nutzen der Mathematik für die allgemeine Handlungslehre liegt vor allem darin, dass sie die Herausarbeitung des Strukturellen erzwingt.

 

Für eine allgemeine Theorie der Wahlhandlungen hat K. J. Arrow sich mit Erfolg verbandstheoretischer Mittel bedient.

Für den Bereich des „strategischen" Handelns hat die von J. von Neumann inaugurierte und ausgebaute mathematische Spieltheorie Wesentliches beigebracht - mit Anwendungen auf ökonomischem, politischem und militärischem Gebiet.

 

Gleichgültig wie man über den praktischen Nutzen dieser mathematischen Theorien urteilt: sie gewähren auf jeden Fall einen Einblick in die Mannigfaltigkeit von Handlungsstrukturen.

Es muss hervorgehoben werden, dass die Spieltheorie keine deduktiv abgeschlossene Theorie ist, sondern dass ihr weiterer Ausbau von der empirischen Erforschung von Handlungen zu erwarten steht.

 

Die Strukturtheorie des Handelns erlaubt so zwar, von einem einheitlichen Bezugssystem der Sozialwissenschaften zu sprechen, eben den Handlungsstrukturen, ohne dass damit jedoch schon eine deduktive Einheit der Sozialwissenschaften gegeben wäre. Ob eine solche überhaupt möglich ist, bleibt zumindest offen; der gegenwärtige Stand der Forschung rückt sie auf keinen Fall in greifbare Nähe.

 

Jürgen von Kempski: Sozialwissenschaft. In: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd. 9, 1956, 624.

 

 

Handbook of Clinical Psychology, 1965

 

„To the … category of praxeological sciences belong such sciences as medicine, political science, educataion, etc., that state what should be done and how.

 

Benjamin B. Wolman in Benjamin B. Wolman (Hrsg.): Handbook of Clinical Psychology. New York: McGraw-Hill 1965,4.

 

 

Vocabulaire de la Psychologie, 1968

 

praxéologie

Science des décisions rationnelles et de l'action humaine (Slutski). Elle repose sur l'étude mathématique de la théorie des probabilités et des jeux.

 

Elle comporte à la fois un aspect normatif et un aspect descriptif ; ce dernier forme une partie des études psychologiques, sociologiques et économiques. Anciennement (L. Bourdeau, 1882 ; Espinasse) le mot a eu un sens plus large : science des fonctions, des opérations et des actions.

 

François Bresson in Henri Piéron: Vocabulaire de la Psychologie. Paris: Presses Universitaires de France, 4. Aufl. 1968, 340; auch noch in der 6. Aufl. 1979, 350; reprographischer Nachdruck 1992.

 

 

Grand Larousse Encyclopédique, 1968

 

praxéologie

(du gr. praxis, action).

Organ. Logique d’action de l’analyste.

Encycl.: La praxéologie est apparue avec le développement de recherche, d’analyse, d’étude des entreprises.

Les méthodes d’analyse se sont multipliées. Elles rendent possible l’étude des problèmes par des voies multiples.

La praxéologie a pour but de dégager quelles sont les meilleures méthodes pour aborder des problèmes généraux et quel est leur ordre d’utilisation.

Elle dira, par exemple, pour un problème déterminé, s’il faut utiliser les méthodes classiques d’organisation ou s’il fait passer par la recherche opérationelle.

 

Grand Larousse Encyclopédique, Supplement I, 1968, 709;

nicht mehr im Grand Dictionnaire Encyclopédique Larousse, Bd. 18, 1984.

 

 

Wörterbuch der Soziologie, 1972

 

Praxeologie (griech.),

Wiss. (Theorie) vom (rationalen) Handeln, Entscheidungslogik; betrachtet die Probleme des menschl. Handelns unter dem Gesichtspunkt des Nutzens, der Realisierungsmöglichkeiten für beliebige Zwecke; untersucht Handlungsalternativen nach der „Logik der rationalen Wahl“, indem auf eine Maximierung der Präferenzen abgestellt wird.

Als bes. theoret. Ansatz insbes. in der Wirtschaftswiss. entwickelt.

 

 

Günter Hartfiel: Wörterbuch der Soziologie. Stuttgart: Kröner 1972, 522; 2. Aufl. 1976, 536; auch noch in der 4. Aufl. 1994, 687.

 

 

Lexikon zur Soziologie, 1973

 

Praxeologie,

allgemeine Handlungslehre und Theorie der Wahlhandlungen, derzufolge das bestimmende Prinzip des sozialen Handelns die Maximierung des je subjektiven Nutzens ist.

 

Bruno W. Reimann in Werner Fuchs et al. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. Opladen: Westdeutscher Verlag 1973, 513; auch noch in der 3. Aufl. 1994, 511.

 

 

Dictionary of Behavioral Science, 1973

 

praxiology

1. Psychology viewed as the study of actions, and overt behavior.

2. (B. B. Wolman) Any normative science, such as education, social philosophy, and ethics, that sets norms and goals for human actions.

 

Benjamin B. Wolman: Dictionary of Behavioral Science. New York: Van Nostrand Reinhold/ Litton 1973, 286; London: Macmillan 1974; 2. ed. San Diego: Academic Press 1988 und 1989, 258.

 

 

Wörterbuch der Psychologie, 1974

 

Praxiologie (Z. J. Kuo)

Rigoros reflexionistischer Behaviorismus.

 

Kurt von Sury: Wörterbuch der Psychologie. Olten: Walter 1974, 225.

 

 

Philosophie und Naturwissenschaften, 1978

 

Praxeologie (griech.):

Lehre vorn rationalen Handeln; auch als „Wissenschaft von den Bedingungen der Leistungsfähigkeit der Handlungen" (T. Kotarbinski) bezeichnet.

 

Die P. ist, geht man von den Anfängen ihrer systematischen Ausarbeitung aus, eine noch junge, in Entwicklung befindliche wissenschaftliche Disziplin, die sich die Aufgabe stellt, das allen Erscheinungsformen rationalen Handelns Gemeinsame zu untersuchen und Prinzipien auszuarbeiten, die für alle Bereiche menschlichen Handelns gelten. Die Bedeutung solcher Prinzipien mit hinreichend hohem Allgemeinheitsgrad liegt darin, dass auf diese Prinzipien zurückgegriffen werden kann, ohne sie im einzelnen wieder erarbeiten zu müssen, und dass ein Komplex solcher allgemeiner Prinzipien eine geeignete Basis für die Begründung einzelner Massnahmen bilden kann.

 

Damit wird der Charakter dieser Disziplin als „Logik oder Methodologie des rationalen Handelns" deutlich. Ihr Grundbegriff ist die Rationalität, die als methodologiscbe Rationalität verstanden werden muss.

 

Die P. ist also keine empirische Wissenschaft. Ihr Hauptanliegen besteht gegenwärtig in der Analyse praxeologischer Kategorien, der Fomulierung und Systematisierung praxeologischer Probleme und der Ausarbeitung und Systematisierung allgemeiner praxeologischer Aussagen und Prinzipien.

Mit der Analyse praxeologischer Kategorien soll ein möglichst eindeutiger Gebrauch jener Begriffe gesichert werden, die verwendet werden, um beliebige Handlungen unter dem Gesichtspunkt ihrer Rationalität zu beschreiben, zu analysieren, zu bewerten oder zu kritisieren. Solche Kategorien sind z. B. Ziel, Mittel, Plan, Wirksamkeit, Produktivität, Erfolg, Zuverlässigkeit, Fehler u. a.

 

Die Geschichte der P. zeigt, was ihre Bestimmung als selbständige Disziplin angeht, ein uneinheitliches Bild.

Der französische Soziologe A. Espinas, der auch als erster den Begriff P. verwandte, konzipierte die P. als selbständige wissenschaftliche Disziplin. Der erste systematische Beitrag zur P. erschien 1926 von dem sowjetischen Mathematiker E. Slutsky. Eine umfassende systematische Ausarbeitung der P. als selbständige wissenschaftliche Disziplin unternahm 1955 der polnische Wissenschaftler T. Kotarbinski.

Daneben wurde das praxeologische Konzept vor allem innerhalb der Ökonomie entwickelt. Besonders L. v. Mises, V. Pareto und die Grenznutzenschule identifizierten die P. mit der Ökonomie.

 

Siegfried Bönisch in Herbert Hörz, Rolf Löther, Siegfried Wollgast (Hrsg.): Philosophie und Naturwissenschaften. Berlin: Dietz 1978, 747-748; identischer Nachdruck 1983.

 

 

Encyclopédia Universalis, 1980

 

praxéologie

 

Il est remarquable que le terme de «praxis» entendu dans son sens aristotélicien originel ait été et soit encore aujourd'hui beaucoup plus fréquemment employé que celui de «praxéologie». C'est, dira-t-on, à juste titre, parce que la praxis est une manière d'agir, tandis que la praxéologie est ou veut être une science portant sur les différentes manières d'agir. On comprend dès lors que la naissance d'une praxéologie exigeait son dégagement d'une branche de la philosop ne bien connue depuis longtemps sous le nom de «morale».

 

Naissance de la praxéologie

 

L'histoire de la morale est à bien des egards une sorte de préhistoire de la praxéologie. Avant l'éclosion de celle-ci, le philosophe moraliste et juriste qui devait lui ouvrir la voie fut Jeremy Bentham.

C'est Louis Bourdeau qui le premier employa le terme de praxéologie dans un livre paru en 1882 et intitulé Théorie des sciences.

Mais, la signification du terme n'étant pas tout à fait la même que celle que l'on devait peu après trouver chez Alfred Espinas, il n'est pas illégitime de considérer ce dernier auteur comme l'introducteur du mot pour désigner la théorie de l'action humaine. En 1890, la Revue philosophique a publié sous sa signature un article intitulé «Les Origines de la technologie», prélude à un ouvrage paru sous le meme titre en 1897.

 

Cinquante ans après environ, Ludwig von Mises a fait éditer à Genève un livre de science économique : National Ökonomie, Theorie des Handelns und Wirtschaftens, écrit entre 1934 et 1940, remanié et publié en langue anglaise en 1949 sous le titre de Human Action, A Treatise of Economics. En version allemande comme en version anglaise, ce traité peut être tenu pour le premier traité de praxéologie qui ait jamais été écrit par un auteur conscient d'envisager la praxeologie comme telle.

 

Notons cependant qu'entre Espinas et Von Mises un difficile mais fort interessant article de Slutsky avait paru en 1926 dans les Annales de l'Académie ukrainienne des sciences. Retenons enfin un article de Tadeusz Kotarbinski dans les Travaux du congres Descartes en 1937: «Idée de la méthodologie générale. Praxéologie».

 

Bien que ces divers textes développent des conceptions nettement différentes sur une science spécifique de l'action humaine, ils ont en commun non seulement de chercher à jeter les bases d'une telle science distincte des autres sciences humaines, mais d'employer pour la désigner le terme de praxéologie.

 

Roger Daval in Encyclopaedia Universalis, Supplement, Bd. 2, 1980, 1193-1195;

identisch nachgedruckt in Encyclopaedis Universalis, corpus 18, 2002, 751-752, ferner in: Dictionnaire de la Philosophie. 2000, 1539-1545.

 

 

Oxford English Dictionary, 1982

 

praxeology

Also praxiology, praxology.

 

The study of such actions as are necessary in order to give practical effect to a theory or technique; the science of human conduct; the science of efficient action.

 

Oxford English Dictionary. Supplement, vol. III, 1982.

 

 

The Encyclopedic Dictionary of Psychology, 1983

 

Mercier (1911) thought that the new discipline [i. e. science of personality] should be called ‚praxiology’ …

 

Jean-Pierre de Waele in Rom Harré, Roger Lamb (Hrsg.): The Encyclopedic Dictionary of Psychology, 1983, 301.

 

 

Longman Dictionary of Psychology and Psychiatry, 1984

 

praxiology

Dunlap’s term for a science of psychology that deals mainly with actions and overt behavoir, to the exclusion of consciousness and metaphysical concepts.

 

Longman Dictionary of Psychology and Psychiatry. New York: Longman 1984, 574.

 

 

Historisches Wörterbuch der Philosophie, 1989

 

Praxeologie

 

Die Verwendung des Wortes <P.> ausschliesslich in der Bedeutung von ‚Theorie des wirkungsvollen Handelns' ist durch einen von A. Espinas 1890 publizierten Artikel mit dem Titel <Les origines de la technologie> [1] inauguriert worden. Espinas benutzt den Terminus «praxéologie» synonym mit «technologie générale», und zwar im Sinne von «science des formes les plus universelles et des principes les plus élevés de l'action dans l'ensemble des êtres vivants» [2].

Fünfzig Jahre später hat L. von Mises in seiner «Theorie des Handelns und Wirtschaftens» [3] den Versuch unternommen, der P. den Rang einer eigenständigen Wissenschaft zu geben.

 

Wenngleich die P. keiner der Klassen der herkömmlichen Wissenschaften zugehört, hat sie mit ihnen eines gemeinsam: die Erforschung von Gesetzmässigkeiten.

Die P. erforscht die Gesetzmässigkeiten des menschlichen Handelns, und zwar im Rahmen der Beurteilung der Adäquatheit der Mittel zur Erreichung eines bestimmten Zwecks. Sie ist eine allgemeine Theorie des menschlichen Handelns, die entwickelt wird durch Verallgemeinerung des wirtschaftlichen Handelns unter den Bedingungen der Interdependenzen des Marktes. «Die subjektivistische Nationalökonomie erweitert das von den Klassikern bearbeitete Forschungsgebiet: aus der politischen Ökonomie geht die allgemeine Lehre vom menschlichen Handeln, die P., hervor» [4].

 

Im Unterschied dazu hat T. Kotarbinski die P. von einem deskriptiven Ansatz aus entwickelt; die Regeln des erfolgreichen Handelns werden von ihm auf induktivem Weg gefunden. Die P. ist für ihn eine axiologische bzw. normative Wissenschaft, und ihr Gegenstand sind die Standards der Wirksamkeit [16] - zumeist Vorzugsregeln - des Handelns.

Diese empirisch ausgerichtete P. stützt sich zum einen auf ein populäres praktisches Wissen, das z.B. in Sprichwörtern der Völker zum Ausdruck kommt, zum andern auf Spezialdisziplinen pragmatischen Handelns (z. B. Strategie, Ökonomie und Theorie der Organisation der Arbeit) und auf Abhandlungen über Spezialtechniken (z. B. Holzverarbeitung, Metallverarbeitung, computergestützte Technologien) [17]. Nicht die Entdeckung wesentlich neuer Erkenntnisse, sondern die Verallgemeinerung, Systematisierung und das Bewusstmachen aller Aspekte dieser teils populären, teils sehr speziellen Regeln des erfolgreichen Handelns gilt als die Aufgabe der P. [18]. Von einer Analyse der verschiedenen Formen des Handelns und der Prozesse spezialisierter Arbeit ausgehend, soll auf dem Wege einer Generalisierung eine «Grammatik des Handelns» [19] erarbeitet werden.

 

Anmerkungen.

[1] A. Espinas: Les orig. de la technol. Rev. philos. France Etr. 30 (1890) 113-135. 295-314.

[2] a. O. 115; vgl. auch T. Kotarbinski: Les origines de la praxéologie, in: Acad. polon. des sci. Centre scient. à Paris. Conférences 58 (1965) 3-18.

[3] L. von Mises: Nationalökonomie. Theorie des Handelns und Wirtschaftens (Genf 1940).

[4] a. O. 3.

[16] T. Kotarbinski: Praxiology. An introd. to the sci. of efficient action (Oxford 1963).

[17] a. O. 3ff.

[18] 8ff.

[19] 7.

 

Günther Maluschke in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 7, 1989, Sp. 1274-1277.

 

 

Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 1995

 

Praxeologie,

Bezeichnung für die von T. Kotarbitíski geschaffene Untersuchung des begrifflichen Rahmens für eine allgemeine Theorie zweckrationalen Handelns. In ihr sollen alle für die Beschreibung, Beurteilung und Planung von zweckrationalen Handlungen relevanten Begriffe analysiert werden.

Sie enthält also einen theoretisch-deskriptiven und einen praktisch-normativen Anteil, wobei es darauf ankommt, die moralisch-praktische Frage nach gutem Handeln von der technisch-praktischen Frage nach effizientem Handeln begrifflich zu trennen.

 

Zusammen mit der Methodenlehre einer allgemeinen Handlungstheorie, etwa im Sinne M. Blondels, G. H. Meads oder S. Hampshires, wird die P. von Kotarbinski als Teil einer Theorie der Kausalität verstanden.

 

Jürg von Mittelstrass (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Bd. 3, Stuttgart: Metzler 1995, 335-336.

 

 

Metzler Philosophie Lexikon, 1996

 

Praxeologie.

Die P. als »Theorie des wirkungsvollen Handelns« wurde 1890 durch den Artikel »Les origines de la technologie« von A. Espinas begründet.

Das menschliche Handeln wird unter der Rücksicht des Nutzens, der Effizienz und der Zweckrationalität betrachtet. Es werden Handlungsalternativen und die Adäquatheit von Mitteln unter dem Gesichtspunkt der Realisierung gewählter Zwecke untersucht, menschliches Handeln als zweckbezogene Anordnung von Mitteln verstanden.

 

Die P wurde vor allem in den Wirtschaftswissenschaften angewendet (L. von Mises), aber auch als allgemeine Handlungstheorie, als »Grammatik des Handelns« (T. Kotarbinski) konzipiert.

 

Clemes Sedmak in Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard (Hrsg.): Metzler Philosophie Lexikon. Stuttgart: Metzler 1996, 413, identisch in der 2. Aufl. 1999.

 

 

Routledge Encyclopedia of Philosophy, 1998

 

praxeology

 

Praxeology belongs to the pragmatic tradition and thus emphasizes that concepts - and the world - must be understood through and elucidated in terms of human activities and practices.

Praxeology is not a school but rather a movement, originating in Denmark and Norway in the 1960s and 1970s, with internal debates and disagreements. Praxeologists stress that good conceptual and ontological analyses proceed by (and are presented in the form of) careful analyses of particular examples or cases. They emphasize the situatedness of the philosopher in the world. The inspiration comes primarily from the early Heidegger and the later Wittgenstein.

 

The term 'praxeology' means here a systematic philosophical analysis and account (logos) of human activities and practices (praxis). Praxeology in this sense has also been labelled `contextual pragmatics' and, in its more Wittgensteinian form, ‚language game pragmatics' (see Wittgenstein, L. §II).

The 'praxiology' of Taduesz Kotarbinski (1965) and Lange (1963), which will not be treated here, is quite different, as it aims at a general scientific theory of efficient (rational) action; a similar idea is Ludwig von Mises' (1949) 'praxeology', a general theory of action in the form of a generalized political economy.

 

Bengt Molander in Edward Craig (Hrsg.): Routledge Encyclopedia of Philosophy. London, New York 1998, 647-649.

 

 

Dictionnaire de Sociologie, 1999

 

praxéologie

du grec praxis «action»

 

La praxéologie se veut la science de l'action volontaire d'un agent humain, c'est-à-dire l'étude de l'agencement des moyens permettant d'atteindre une fin. Etude des règles donnant le meilleur choix du système des moyens à mettre en œuvre, la praxéologie se présente comme la science de l'efficacité de l'action.

 

La stratégie, la science de la décision, le calcul économique, la gestion scientifique, la planification, par exemple, sont des objets qui relèvent de la praxéologie. Et celle-ci s'ouvre aux mathématiques par l'usage du calcul des probabilités, de la théorie des jeux et de la théorie des risques.

Parmi les pères de la praxéologie, il faut citer Alfred Eespinas (Les Origines de la technologie, 1890), Mises (Human Action, 1949), Kotarbinski (Idée de la méthodologie générale. Praxéologie, 1937).

Il faut aussi souligner l'importance de la science économique qui, dès ses débuts, a été une praxéologie qui s'ignorait.

 

 

André Akoun in André Akoun, Pierre Amart: Dictionnaire de Sociologie. Le Robert/ Seuil 1999, 417.

 

The Dictionary of Psychology, 1999

 

praxiology (K. Dunlap)

Knight Dunlap's term for the science of psychology dealing mainly with actions and overt behavior, to the exclusion of consciousness and metaphysical concepts.

 

Raymond J. Corsini: The Dictionary of Psychology. Ann Arbor, Mich.: Taylor & Francis 1999, 746.

 

 

Lexikon der Psychologie, 2000

 

„Im Hinblick auf die praktische Anwendbarkeit wird dieses Grundwissen [d. h. die Arbeitswissenschaft] in sog. Praxeologien zusammengefasst. Die mehr sozialwissenschaftliche davon ist die Arbeits- und Organisationslehre …; die mehr ingenieursmässig orientierte ist die Ergonomie …

 

Heiner Bubb in Lexikon der Psychologie. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, Bd. 1, 2000, 126.

 

 

Weitere Einträge in Nachschlagewerke:

 

Benjamin B. Wolman: Psychoanalytic Praxiology. In Benjamin B. Wolman (Hrsg.): International Encyclopedia of Psychiatry, Psychology, Psychoanalysis & Neurology, Vol. 9, 1977, 155-156.

 

praxiología. In José Ferrater Mora: Diccionario de Filosofía, Tomo III, Barcelona: Ariel 1994, 2875-2877.

 

praxeology. In Thomas Mautner: A Dictionary of Philosophy. Oxford: Blackwell 1995, 334.

 

prassiologia. In Nicolai Abbagano: Dizionario di Filosofia. Torino: Utet 1998, 849.

 




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