Home Abb. 7: Wenn wir aus der Depression herauskommen wollen ...

 

 

Die achtziger und neunziger Jahre werden eine Zeit des radikalen technologischen Wandels sein. Zweierlei ist für einen erfolgreichen Einsatz nötig: Sorgfältige Abklärungen der wirtschaftlichen, sozialen und politischen, kulturellen und ökologischen Folgen (assessment) sowie eine staatliche Förderungspolitik (public procurement).

 

Es kann als gesichert gelten, dass gerade in einer Depression, wo «nichts mehr geht», also die Gewinne sinken und die Überkapazitäten steigen, viele Unternehmen die alten Gebiete verlassen und neue Wege suchen (substitution). Dies ist aber sehr aufwendig und wird vom Markt nicht sofort honoriert. Deshalb muss der Staat in bestimmten Sektoren nicht nur Forschung und Entwicklung stützen, sondern auch aktiv am Marktrisiko mittragen. Das gilt z.B. für Biotechnologie und angepasste Technologien, erneuerbare Energiequellen, Umweltschutz und Recycling, den öffentlichen Verkehr und medizinische Prävention.

 

Darüber hinaus bedeutet echte Innovationspolitik weit mehr als Wirtschaftspolitik. Denn das Verschwinden alter Technologien und Branchen und das Aufkommen neuer Lösungen erfordert einen Wandel aller gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das betrifft Unternehmensorganisation und Führungsstile. Qualifikation der Arbeitskräfte und Schulwesen genauso wie die Gesetzgebung und die Rolle der Gewerkschaften sowie von Konsumentenorganisationen.

 

Die radikalen technologischen Innovationen müssen mit ebensolchen sozialen Innovationen Hand in Hand gehen - wenn es dereinst erneut zum «Wachstum» kommen soll.

 

Nach Alfred Kleinknecht: Innovation Patterns in Crisis and Prosperity. Erster Entwurf November 1981, als Buch erschienen bei St. Martin’s Press, New York, im Sommer 1987.

 




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