Home Der Umschwung der 19. Jahrhundertwende

                     1870-1930

 

Schluss einer Skizze über den Umschwung nach 1970

geschrieben im Februar/ März 1973

dazu eine Notiz vom Sommer 1975

 

siehe auch:    Die letzten 250 Jahre

1850-1900: Begründung der modernen Psychologie

                        Grundlegende philosophische Strömungen

Was gilt als Lebensphilosophie?

Modellgeschichte ist Kulturgeschichte

                              Kap.:   Die wichtigsten philosophischen Strömungen um 1900

                             1870-1926: Naturphilosophie und Philosophie der Wissenschaften

 

Was vollzog sich nach der Jahrhundertwende 1900?

 

Impressionismus,  Naturalismus, Modernismus, Jugendstil, Neu- oder Spätromantik und Symbolismus wurden einerseits von Neuklassizismus, Neuem Bauen, Neuer Sachlichkeit, Neuer Musik und Expressionismus, anderseits von Kubismus, Futurismus, abstrakter Kunst, Dada und Surrealismus abgelöst.

 

Friedensgesellschaften, Reform- und Frauenbewegung, Rembrandtbewegung und Wandervogel wurden jedoch ebenso wie dem Heimat- und Naturschutz sowie der Lärmbekämpfung durch den Ersten Weltkrieg empfindliche Schläge versetzt.

 

In dieser an Vielfalt der Strömungen und Gegenströmungen reichen Zeit, die je nach Blickwinkel auch Zeitalter des Imperialismus, Hochkapitalismus, Nationalismus oder Kolonialismus genannt wurde, die von Königin Victoria, Disraeli und Chamberlain, Clemenceau, Bismarck und Wilhelm II., Franz Joseph I., Alexander II. und III. sowie Nikolaus II. dominiert wurde und auch die schönen Bezeichnungen "Gründerzeit", "fin de siècle" und "Belle Epoque" umfasst, blühten also im philosophischen und wissenschaftlichen Bereich der Historismus und Positivismus, dialektischer und historischer Materialismus auf, installierten sich die Psychophysik, Psychophysiologie, Elementen- und Assoziationspsychologie, der Empirismus (John Stuart Mill, Herbert Spencer), Pragmatismus und Monismus (Charles Darwin, Ernst Haeckel, Wilhelm Ostwald), die induktive Metaphysik und Logistik sowie die Lebensphilosophie (Friedrich Nietzsche, Wilhelm Dilthey, Henri Bergson) und der Neu-Vitalismus (Gustav Bunge, Johannes Reinke, Hans Driesch, Erich Becher).

 

Nach der Jahrhundertwende traten dann auch die Psychoanalyse, Phänomenologie und der Behaviorismus hinzu.

 

In diese notdürftige und unvollständige Skizzierung wäre demnach die Bemühung um das Leben sinnvoll einzuordnen. Man kann sie ebensowenig wie irgendeine andere Forschungs- und Denkrichtung nur für sich allein, d. h. losgelöst und isoliert von den anderen betrachten. Ebenso sind selbstverständlich auch ihre Vorgänger oder Wurzeln nicht zu vernachlässigen, und diese reichen wie für die allermeisten Erkenntnis- und Wissensbestrebungen weit ins Altertum und Mittelalter zurück.

 

Rasanter wirtschaftlicher Aufschwung von 1871 bis 1914

 

Der rasante wirtschaftliche Aufstieg in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts betraf nur einen kleinen Teil der Welt, wenn auch die verhältnismässig friedliche Zeit von 1871-1914  - Imperialismus, Viktorianisches oder Wilhelminisches Zeitalter, Belle Epoque, „gute alte Zeit,“ Gründerzeit, Moderne, usw. genannt – die Gemüter nachhaltig beeindruckte. Dies nicht zuletzt deshalb, weil in dieser Epoche des Hochkapitalismus die wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften der ersten Jahrhunderthälfte (1. Industrielle Revolution) vielfältige Nutzung und breiten Ausbau erfuhren.

 

Immerhin muss erwähnt werden, dass auch das Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg im Verein mit der 2. Industriellen Revolution (Automation, Kunststoffe, Systemanalyse) ebenfalls nur einem kleinen Teil der Menschheit zugute kam und politische Ränkespiele die ungehinderte Verbreitung der „Segnungen der Zivilisation“ weitherum durchkreuzten.

 



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