Home Langlebige wissenschaftliche Standardwerke aus dem 19. Jahrhundert

 

Für frühere Nachschlagewerke und Wörterbucher seit 1531 siehe:

Model, Modell: Nachschlagewerke für Begriffsgeschichte

Allgemeine Nachschlagewerke

 

Darin beispielsweise:

Robert Estienne (1531; fortgesetzt durch Johann Matthias Gesner, 1749), Henri Estienne (1555), Josua Maaler (1561), Basilius Faber (1572),

Randle Cotgrave (1611), Du Cange (1678), Caspar Stieler (1691),

Johann Leonhard Frisch (1741), Aegidius Forcellini (1771), Jmmanuel Johann Gerhard Scheller (1783-84; fortgesetzt von Georg Heinrich Lünemann, 1812, und Karl Ernst Georges, 1845ff)

Johann Gottlob Theaenus Schneider (1797-98; fortgesetzt von Franz Passow, 1819, sowie Henry George Liddell, Robert Scott 1843)

Wilhelm Freund (1834-45; fortgesetzt von Charlton T. Lewis, Charles Short, 1879), Wilhelm Pape (1842-43)

 

 

Wer hat sich je vergegenwärtigt, dass folgende Standardwerke ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert haben:

 

1796-1899: Lexika und Wörterbücher

 

Friedrich Arnold Brockhaus’ „Conversations-Lexicon“ (1812-20) geht auf ein gleichnamiges Lexikon von Renatus Gotthelf Löbel und Christian Wilhelm Franke zurück, das in sechs Teilen von 1796-1808 erschien.

Karl Baedeker erwarb 1832 einen Verlag, der vier Jahre zuvor einen Reiseführer “Rheinreise” gedruckt hatte; seine ersten eigenen “Handbüchlein für Reisende” galten Belgien (1839) und Holland (1839).

Joseph Meyer’s „Grosses Conversations-Lexicon“ erschien erstmals 1839-55.

 

Gustav Langenscheidt entwickelte 1854 mit seinem Französischlehrer Charles Toussaint eine neue Lernmethode und gründete zwei Jahre später einen Verlag, in dem er das bei Karl Sachs und Césaire Villatte in Auftrag gegebene „Encyklopädische Wörterbuch“ von 1869-80 druckte. Das englische Wörterbuch von Edward Muret und Daniel Sanders (begonnen 1869) folgte von 1891-1901.

Bartholomäus Herder’s katholisches “Conversations-Lexikon” erschien erstmals 1853-57.

 

Konrad Dudens „Deutsche Rechtschreibung“ erschien erstmals 1872; Friedrich Kluges “Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache" 1883 (20. Aufl. 1967).

Das „Klinische Wörterbuch“ von Willibald Pschyrembel geht auf ein Werk von Otto Dornblüth aus dem Jahr 1894 zurück und überschritt in der 251. Auflage 1973 die Millionengrenze.

 

Wissenschaftliche und praktische Lehr- und Handbücher

 

1800-1849

 

Leopold Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie (8. Auflage 1924ff; erneute 8. Aufl. 1981-83) wurde 1817 begonnen.

Johann Heinrich Jacob Müller/ Claude Servais Mathias Pouillets "Einführung in die Physik" (zuerst 1842-43; bearbeitet von Robert Wichard Pohl 1967-69) geht auf „Elements de physique expérimentale et de météorologe“ von 1827 zurück.

Georg Webers „Weltgeschichte“ (1851) geht auf ein Lehrbuch von 1847 mit 884 Seiten zurück (23. Aufl. 1919-21) und erschien 1935 in 25. Auflage

 

1850-1869

 

Louis Rothschilds „Taschenbuch für Kaufleute“ (1852) erschien 1931 in 61. Auflage.

Die "Hütte. Des Ingenieurs Taschenbuch" (29. Aufl. 1971) erschien 1857 in erster Auflage.

 

1870-1879

 

Dann folgen:

Friedrich Wilhelm Georg Kohlrausch: Leitfaden der praktischen Physik (1870; später als "Lehrbuch", heute als "Praktische Physik", 22. Aufl. 1968)

Friedrich Wilhelm Putzger: Historischer Schul-Atlas (1878; 94. Aufl. 1972)

 

1888-1889

 

Leonard  Landois: Lehrbuch der Physiologie des Menschen (1880; seit 1922 bearbeitet von Rudolf Rosemann, 28. Aufl. 1960-62)

Friedrich Konrad Beilstein: Handbuch der organischen Chemie (1881; 4. Aufl. 1918-38)

Leopold von Ranke: Weltgeschichte (1881-88; zahlreiche Aufl. bis 1958)

Carl Diercke: Schul-Atlas (1883; 94. Aufl. 1958)

Eduard Strasburger: Kleines botanisches Praktikum (1884; 14. Aufl. 1954)

Ira Remsen: Einleitung in das Studium der Chemie (dt. 1887; 21. Aufl. 1963)

Carl Flügge: Grundriss der Hygiene (1889; 11. Aufl. 1940)

Hermann Ost: Lehrbuch der chemischen Technologie (1889; 27. Aufl. 1965)

Hermann Stöckel: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit (1889; 6. Aufl. 1925)

 

1890-1900

 

Theodor Ziehen: „Leitfaden der physiologischen Psychologie“ (1891; 12. Aufl. 1924)

Olof Hammarsten: Lehrbuch der Physiologischen Chemie (dt. 1891; neubearbeitet von Bonifaz Flaschenträger und Emil Lehnartz, 1951ff)

Friedrich Klockmann: Lehrbuch der Mineralogie (1891; 15. Aufl. 1967)

Adolf Engler: Syllabus der Pflanzenfamilien (1892; 12. Aufl. 1954-64)

Eduard Strasburger: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen (1894; 20. Aufl. 1971)

Ludwig Gattermann: Die Praxis des organischen Chemikers (1894; 42. Aufl. 1972)

Max Verworn: „Allgemeine Physiologie“ (1895; 7. Aufl. 1922)

Willy Kükenthal: Leitfaden für das zoologische Praktikum (1898; 16. Aufl. 1971)

Heinrich Biltz: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie (1898; 73. Aufl. 1986)

Arnold Frederik Holleman: Lehrbuch der organischen Chemie (1899; 41. Aufl. 1961) und Lehrbuch der anorganischen Chemie (1900; 80. Aufl. 1971).

Heinrich Biltz: Qualitative Analyse unorganischer Substanzen (1900; 15. Aufl. 1942)

 

Auflagerekord von Otto Schmeil

 

Den Auflagenrekord hält unzweifelhaft der Biologe und Pädagoge Otto Schmeil mit seinen zahlreichen Schriften:

"Lehrbuch der Zoologie" (1890; 49. Aufl. 1959)

"Der Mensch" (1900; 111. Aufl. 1968)

"Leitfaden der Tierkunde" (1900; 190. Aufl. 1967)

"Leitfaden der Pflanzenkunde" (1903; 188. Aufl. 1968)

"Lehrbuch der Botanik" (1903; 57. Aufl. 1958),

"Flora von Deutschland" (1904; 83. Aufl. 1968).

 

Fortsetzung für ca. 1900-1930, siehe:

Gedanken zu „Aktualität“ und „aktuell“ anhand von Ludwig Klages’ Werk



Return to Top

Home

E-Mail



Logo Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2016 / All rights reserved

Webmaster by best4web.ch