Home Hanser-Umweltforschung II: Gruseln lernen

 

Herbert Offner (Hrsg.): Die Zukunft der Landschaft in Europa. 1971.

John R. Platt: Programme für den Fortschritt. 1971 (engl. 1966).

Gerd Iben: Menschen unterm Planquadrat. 1971.

Preston Cloud (Hrsg.): Wovon können wir morgen leben. 1971; als Fischer Taschenbuch 1973 (engl. 1969).

alle vier Carl Hanser Verlag, München

 

 

Zu den bisherigen sechs Bänden der Reihe "Hanser-Umweltforschung" haben sich bereits vier neue gesellt. Motto:

"Wir müssen die schizoide Geisteshaltung überwinden, die ohne rot zu werden, das Gegenteil von dem tut, was sie predigt. Grosse Anstrengungen werden in Zukunft nötig sein, um das Steuer herumzureissen und eine heile Umwelt zu garantieren. Dazu gehört in erster Linie Geld“,

ferner Forschung, Aufklärung und Erziehung sowie eine konsequent angewandte, international harmonisierte Gesetzgebung. Soweit Dr. Herbert Offner, Oberlandesforstmeister a. D., als Herausgeber von Band 7, der sich mit "städtischen Ballungen" (R. J. Benthem, Niederlande), "Industrie und Landschaft" (Roberto Passino, Rom), "Landwirtschaft und Forstwesen" (Michel E. Maldague, Kanada) und "Landschaft und Erholung" (R. J. S. Hookway, London) beschäftigt.

 

John R. Platt: Programme für den Fortschritt

 

Nicht weniger als sieben Übersetzer haben die Übertragung von "The Step to Man" (1966) des amerikanischen Biophysikers John R. Platt bewerkstelligt. Es ist ein überaus anregender und amüsanter Lehrgang für kritisches und schöpferisches Denken: Unterhaltsamkeit vermischt mit Kybernetik, Gesellschaftsbetrachtung verquickt mit Berichten aus Forscherküchen, Überlegungen zur Wissenschaftstheorie und Friedenssicherung, zu Demokratie und Verwaltung, zur Unbestimmtheitsrelation und Lernpsychologie.

Geistige Beweglichkeit wird dem Leser abverlangt, er muss Gedankensprünge von Jesus. bis zum CERN nachvollziehen. Das tut vielleicht gut.

 

Gerd Iben: Menschen unterm Planquadrat

 

Gerd Iben widmet sich auf gut 150 Seiten den "Sozialpolitischen und sozialpädagogischen Aspekten der amerikanischen Stadterneuerung", welche er in einem halbjährigen Forschungsaufenthalt in New York studieren konnte.

Wenn die Formel "Amerika, einmal anders“ Sinn hat, dann für diese mit 560 Anmerkungen gespickte Untersuchung, Fazit: "Die Krise der amerikanischen Grosstädte hat sich zu einer nationalen Katastrophe ausgeweitet", und wenn wir in Europa nicht daraus lernen, blüht uns dasselbe.

 

Preston Cloud (Hrsg.): Wovon können wir morgen leben

 

In Band 10 dieser einfach hervorragenden Sachbuchreihe zu den brennendsten Problemen der Gegenwart geht es um die Ressourcen, also Nahrung, Rohstoffe und Energie. Die acht Mitglieder des 1966 von der National Academy of Sciences einberufenen „Committee on Resources and Man" möchten "aufrütteln", tun aber noch mehr: Sie geben Information zur Ökologie und Bevölkerungsentwicklung, über Nahrung und Erze aus Boden und Meer, über fossile Brennstoffe und Kernreaktoren..

 

Wer alle vier neuen Bände durchackerte, der lernte das Gruseln. Die Bedrohung der Menschheit . ist so gewaltig, dass sie nur abgewendet werden könnte, wenn der Mensch "vernünftiger" würde. Warum ist er es bis jetzt nicht geworden?

 

Erschienen unter dem Titel „Gruseln lernen: Lehrgang für schöpferisches Denken“ in den Basler Nachrichten, 20. März 1972

 


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