Home Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800

           23 neue Lieder

 

Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Herausgegeben von dem Br. F. W: von Schütz. Zwote vermehrte und verbesserte Auflage. Altona, bei Friedrich Bechtold 1800

 

 

Veränderungen gegenüber der 1. Aufl. 1790

 

Gegenüber der 1. Auflage von 1790 wurden 19 alte Lieder weggelassen, dafür 20 +7 neue eingefügt.

 

Im einzelnen:

Folgende Lieder werden ersetzt:

2, 3, 22, 30, 32, 41 und 42, 49 und 50.

 

Mit den „Schwestern-Liedern“, ab No. 65 wird die Sache komplizierter:

64 ist ausgelassen worden

auch ausgelassen wird 67, dafür gibt es eine neue No. 67.

Nachher werden ersetzt 70 durch 69, 73 durch 72, 75 durch 76a und 76b; dazu gibt’s eine neue No. 76, sodass die Numerierung bis No. 84 wieder übereinstimmt.

Nun werden 6 Lieder eingeschoben (85-90), No. 86 wird weggelassen.

Nun werden die No. 89-92 weggelassen und durch die No. 94-100 ersetzt, wobei No. 95 die Wiedergabe der alten No. 75 ist.

Den „alten“ No. 93-98 entsprechen nun die No. 101-106. Dann bricht die Sammlung ab.

 

 

 

11 der neuen Lieder stammen aus der Feder von Matthias Simon Eggers.

siehe: Freimaurer-Wiki:

http://freimaurer-wiki.de/index.php/Matthias_Simon_Eggers

zwei weiter finden sich bei: 74 freimaurerische Kettenlieder

 

 

 

Aus dem Anfang der Vorerinnerung:

 

Mit Recht kann ich diese Ausgabe meiner Liedersammlung eine vermehrte und verbesserte nennen, weil ich viele Lieder theils verändert, theils abgekürzt, andere zu bekannte aber weggelassen und an deren Stelle neue, zur Zeit noch ungedruckte geliefert habe.

 

 

 

No. 2.

 

Zuerst in:

Göttinger Musenalmanach, 1784, 201

Frauenzimmer-Almanach. 1789, 10

Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800, 3-4

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 237-238

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 11,

unter dem Titel: An die Natur

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 19-20,

unter dem Titel: An die Natur

 

 

Suchen will ich dich, Natur!

Keine Mühe schrecke

Mich im Suchen; bitten, flehen

Will ich, und so lange spähen

Bis ich dich entdecke.

 

Ungeschminkter Biedersinn

Flieht der Städte Rauschen;

Ehrlichkeit und deutsche Sitte

Lassen nur in niedrer Hütte

Ihren Gang belauschen.

 

Find ich dich, Natur! dann soll

Nichts von dir mich trennen;

Wenn dich Tausende verlassen,

Wenn sie deinen Namen hassen

Will ich ihn bekennen.

 

Lachen mir nur Wald und Flur

Wenn ich komm', entgegen.

Was sind Tänze, was sind Spiele

Gegen euch, Naturgefühle!

Gegen euren Segen?

 

Wer deinem Busen liegt,

Fühlt nichts von der Bürde

Dieser Welt; dem Königssohne

gönnt er' gern die goldne Krone,

Die ihn drücken würde.

 

 

No. 3.

Auf, Brüder! freie Maurer singet

siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg

Anhang 1784

 

 

No. 22.

Genug der Sorgen – länger nicht

Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg, 1779

 

 

No. 30.

 

Das ist eine abgewandelte Fassung des „Weihelieds“ aus der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, 1791

vgl. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 157, Nr. 243

 

Auch in:

Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1801. Cöthen 1801, 347-348,

unter dem Titel: Gesang des Großmeisters

Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 30-31,

unter dem Titel: Weihgesang,

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 70-72

 

 

In ächter Maurer Hallen

Steht Tugend felsenfest!

Laut soll der Ruhm erschallen,

Dem Weisheit nicht verläßt;

[1808: Laut laßt das Lob erschallen

Den Weisheit nie verläßt]

[1813: Lasst laut ihr Lob erschallen,

Dass sie uns nie verlässt.]

 

[1813: Chor.]

Froh leb er hier in Eintracht Band

In Bruder Arm, an Freundes Hand.

[1808: Froh lebt er hier im Eintrachtsband

In Bruderarm, an Freundeshand.]

[1813: Froh leben wir im Eintrachtsband,

Im Bruderarm, an Freundes Hand.]

 

In unsrer Loge Mauern,

Wo Mensch den Menschen liebt,

Kann keine Rachsucht dauern

Da Freund dem Feind‘ vergiebt.

 

[1813: Chor.

Wen Maurer Lehren [1808, 1813: Maurerlehren] nicht erfreun

Verdient kein Ordenssohn zu seyn.

 

[1808, 1813 neue Strophe:

In diesem heil'gen Kreise

Wo man nach Wahrheit ringt,

Und nach der Väter Weise

Das Band der Eintracht schlingt:

 

Chor.

Da reifet unter Gottes Blick

Die Wahrheit und der Menschheit Glück.]

 

Nie wird der Bau vergehen,

Wenn gleich der Tod uns trennt,

Er wird einst siegreich stehen

Im höhern Orient.

 

[1813: Chor.

Der Blick in jenes Sternen Licht

Verlischt [1813: Verlöscht] dem biedern Maurer nicht.

 

Auf singt in frohen Chören

Singt Maurer Bruder Wohl!

[1808: als Schlußstrophe angehängt:

Singt dann in vollen Chören

Verklärter Brüder Wohl,]

Die Tugend, die wir ehren,

Und Maurer schmücken soll,

Die, Brüder! sey stets unser Ruhm;

Sie sey des Bundes Heiligthum [1808: Eigenthum].

 

[1808, 1813 statt der letzten Strophe:

Dort in Zenith der Freuden

Glänzt Maurer Wohlergehn,

Befreit von Erdenleiden,

Sehn sie sich Welten drehn.

 

[1808 Chor.

Hoch hin im goldnen Orient

Sehn sie das Licht, das Maurern brennt.)

 

 

No. 32.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 260-261

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 109-111,

unter dem Titel: Bestimmung des Menschen

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 164-166,

unter dem Titel: Bestimmung des Menschen

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 71-72,

 

 

Das Gedicht stammt von Joachim Lorenz Evers

Es wurde zum ersten Mal auf einem Freimaurer-Bundesfest in Altona am 1. Januar 1796 gesungen

 

Friedrich Voigts (Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 188) schreibt das Lied August von Kotzebue zu.

 

 

Was ist der Mensch? — halb Thier, halb Engel,

Klein, elend, dürftig, — herrlich, groß!

Was ist sein Schicksal? — tausend Mängel

Und tausend Güter sind sein Loos.

Ihm blühen manche sanfte Freuden,

Auch manche, die zu früh verdirbt;

Ihn foltern schauervolle Leiden,

Er reift, wird alt, entnervt, und stirbt.

 

2. Ich seh' der Schöpfung große Fülle,

Erstaun' und sink' bewundernd hin —

Seh', daß ich, in der schönsten Hülle,

Der Erde erstes Wesen bin.

Schnell schaft die Phantasie mir Flügel

Führt mich zu neuen Welten hin,

Und schnell bedeckt ein Erdenhügel

Mich, der ich Staub vom Staube bin. —

 

3. Unendlich viel, — unglaublich wenig —

Voll Schwachheit und voll Schöpfungskraft

Der Meere und der Länder König,

Der Sklave jeder Leidenschaft. —

So steigt der Mensch zur stolzen Größe

Und trotzt Natur, und Zeit und Glück

Und sinkt in Fesseln, darbt in Blöße,

Und setzt sich unters Thier zurück!

 

4. Er predigt Weisheit, singt die Tugend,

Und drängt sich, Weihrauch ihr zu streun;

Vergißt sich selbst, verschwelgt die Jugend

Und schläft im Arm des Lasters ein—

Träumt glücklich sich und — öd' und wüste

Erwacht er — schauert und bereut

Kämpft männlich gegen alle Lüste,

Und — fühlt sich voll Gebrechlichkeit.

 

5- Du Meisterstück aus Gottes Händen,

Wär' dies dein einzig Leben nur?

Sollt' deiner Schöpfung Zweck hier enden,

Bliebst du ein Räthsel der Natur!

Nein—Gott schuf dich für Ewigkeiten,

Für höhres Glück, für hellres Licht,

Gab Mängel und Vollkommenheiten

Zur Prüfung dir, zum Unterricht.

 

6. Das Straucheln in den Schülerjahren [1801: Jünglingsjahren]

Soll einst dem Mann Erfahrung seyn.

Nur nach den größesten Gefahren

Kann Ruh und Glück uns ganz erfreun.

Wenn wir mit sehnsuchtsvollen Blicken,

Nach Wahrheit, Licht und Weisheit spähn,

Dann erst fühlt unser Herz Entzücken,

Wenn wir sie ohne Täuschung sehn.

 

7. Dort, wo sich Heere Sonnen drehen,

Soll ich des Weltbaus Herrlichkeit,

Soll ich des Schöpfers Größe sehen,

Umstrahlt mich Licht und Seligkeit;

Der Nebel flieht, mein Blick wird heiter,

ich schau, was unerforschlich schien.

Mit Engelskräften eil' ich weiter —

Und Sonnen und Planeten fliehn.

 

 

No. 41.

 

Das Lied kommt bereits vor in:

Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil. Altona 1798, 173,

unter dem Titel: Danklied,

und mit der Angabe: v. Schütz

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 125; 1819, 125

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 117-118

 

 

Herr und unser Vater! Allbeleber [1801 und 1804: Allerschaffer; 1819: Allerschaffner]!

Der voll Huld auf seine Kinder schaut,

Der den Menschen gern und reichlich segnet

Wenn er nur auf seine Güte baut:

 

Dir gebühren deiner Kinder Opfer,

Dir gebühret deiner Kinder Dank,

Denn mit deinen milden Vaterhänden

Reichst du allen Menschen Speis und Trank.

 

Lohnst uns alle für so manche Sorgen

(Аch, der Gute hat der Sorgen viel!)

Und bewußt nur gut vollbrachter Thaten

Schenkst du uns des Himmels Vorgefühl.

 

Einst, wenn einst der große Tag erscheinet,

Wenn wir schließen unsers Lebens Lauf.

Dann, о Vater! hoffen wir zu erndten,

Dann gehn unsrer Saaten Früchte auf!

 

 

No. 42.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 137-138

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 125-126

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 117-118

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Hoffnung! Freundin dieses Erdenlebens

Himmelstochter! süße Zauberin!

O! wer suchte je in dir vergebens

Seiner Leiden — sanfte Trösterin?

 

2. Du, die uns zur Führerin hienieden

Auf des Lebens steiler Pilgerbahn,

Von der Allmacht weisen Huld beschieden,

Lächelst selbst im Todes Kampf uns an.

 

3. O was wäre ohne dich das Leben,

Was des Menschen zugeteiltes Loos!

Wenn in seiner Seele — banges Beben

Niemals sich dein Zauberstral ergoß?

 

4. Du, an deren Busen, Helden trinken,

Fürsten athmen, Greise wieder glühn,

Sklaven weniger sich elend dünken

Und dem Kummer neue Freuden blühn.

 

5. Die mit sanftem Engellächeln wieder

Ruhe in zerrißne Seelen gießt,

Wenn von deinem Götterthron hernieder

Tröstend du auf ihre Schmerzen siehst:

 

6. Schwinge auch die Fackel deiner Freuden

Ueber uns, getreue Führinn!

Zaubre dich im Labirinth der Leiden

Lächelnd stets an unsre Seite hin!

 

 

No. 49.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 117,

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 6-7

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Gottheit! die mein schwacher Geist nur wähnen

Nie mein Forschen ganz erreichen [1814: ergründen] kann;

Im Gewühle tausendfacher Scenen

Staunet mein begrenzter Blick dich an.

 

Nur umsonst verliert mein Denken immer

In der Dinge Labirinthe sich,

Träumt sich Bilder, trifft das Wahre nimmer

Ahnet stets nur unvollkommen dich.

 

O vergieb, wenn mein beschränktes Wissen

Weltenschöpfer! dich im Staube mißt,

Wenn mein Geist, begierig hingerissen

Sich zu kühn im Forschen oft vergißt.

 

Wenn er schwindelnd in der Schöpfung Räumen

Deinen Ursprung zu ergründen schwirrt,

Und in stolzen überspannten Träumen

In des Zweifels Nächte [1814: Nächten] sich verirrt.

 

Suche du vom Wahn ihn zu befreien

Scheuch die [1801: das] Dunkel seiner Phantasien

Daß der Thorheit Nebel sich zerstreuen

Und der Täuschung Schattenbilder fliehn.

 

Bis im reinern ungetrübten [1814: im reinen ungetrübtem] Lichte

Wahrheit heilig Feuer uns durchglüht.

[1814: Heil'ger Wahrheit Feuer mich durchglüht,]

Und vom [1814: von] Angesicht zu Angesichte

Unerschaffner! dich mein Auge sieht.

 

 

No. 50.

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 140-141

 

 

Holde Mutter! die du Kraft und Leben

Uns aus segensvollen [1801: segensvollem] Schoß verliehn:

Hauch Gedeihn auf deiner Kinder Streben

Wenn für dich voll Hochgefühl sie glühn;

Wenn in tausendfacher reicher Fülle

du ergießend ihren Blick umschwebst,

Von der Erde blumenreichen Hülle

Sich [1801: dich] empor zum Sternensitze hebst!

 

2. Sieh Natur! wir nehmen deinen Segen

Iauchzen dankbar, Allbelebende!

Dir, in Millionen froh entgegen,

Bringen dir der Pflichten heiligste;

Laben uns mit seligen [1801: seligem] Entzücken

Allzumal an deiner Mutterbrust

Athmen rings mit wonnetrunknen Blicken

Leben und Genügsamkeit, und Lust.

 

3. Nimm den Jubeldank, den wir dir bringen,

Holde Mutter! nimm die Lieder hin,

Die wir freudig dir entgegen singen,

Dankend für den seligen Gewinn.

Hauche, Heiligste! die Kraft und Leben

Uns aus segensvollem Schoos verliehn,

Hauch Gedeihn auf deiner Kinder Streben,

Wenn für dich im Hochgefühl sie glühn!

 

 

No. 53.

Eingangszeile: Purpur reitzt so manche Seelen

statt: Purpur reitzt erhabne Seelen

 

 

No. 54.

Wir bauen mit am großen Weltgebäude

Eingangszeile der 5. Strophe: Des Thoren Wahn macht unsre Kunst zur Sünde

statt: Der fromme Wahn macht unsre Kunst zur Sünde

 

 

No. 58.

Die Zeit entflieht mit raschem Flügel

mit leicht veränderter 3. und 4. Strophe

 

 

No. 61.

Sey uns willkommen, holdes Fest

mit veränderter 9. Strophe

Die Strophen 10-12 wurden weggelassen

 

 

No. 67.

Stimmt sanfter an den Rundgesang

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 235-237

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 224-227

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 200-202.

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg: Hamann 1823, 88-90.

 

Ohne die 2. Strophe und mit Veränderung einiger Wörter auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 83-84 (auch ohne die 6. Strophe)

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover 1835, 229-230

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 88-90

 

Ohne die 2. und 3. Strophe:

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 97-98

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 261-262 (mit veränderter 6. Strophe),

 

Nicht zu verwechseln mit dem ähnlich einsetzenden Lied:

Stimmt an den frohen Rundgesang

Mit Saitenspiel durchwebt!

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

 

Stimmt sanfter an den Rundgesang,

Der Schwestern Lob ertönt;

Ist's nicht das Weib, das uns den Gang

Durch‘s Lebensthal [1824: Durch’s Leben sanft] verschönt?

Das uns mit Blumen, schön und bunt,

Den Pilgerpfad bestreu't?

Auf, preiset dann [1824, 1855: denn] aus einem Mund'

Des Weibes Treflichkeit.

 

Chor.

Auf, preiset dann [1855: denn] aus einem Mund'

Der Schwestern Treflichkeit.

 

Aus seiner Milde Fülle sandt'

Uns Gott das Weib herab;

Ein Segen seiner Vaterhand

Dank ihm, daß er es gab!

Denn mit ihm gleiten leichter wir

Den Lebensstrom hinab;

Zum Himmel wird das Leben hier,

Zum Schlummerbett' das Grab.

 

Chor.

Zum Himmel machts das Leben hier,

Zum Schlummerbett' das Grab.

 

Gleich einem holden Genius

Umschwebt das Weib den Mann;

Lauscht jedem nahenden Verdruß,

Und scheucht ihn wo es [1855: sie] kann.

[1824: Verscheucht den nahenden Verdruß

Mit Liebe, wo es kann,]

Schleift [1824: Und], dankbar für des Mannes Schutz,

Die [ 1801, 1804, 1809, 1824, 1835, 1855: für] Liebe, die er gab,

Mit mildem Geist den wilden Trutz.

[1824: Streift es mit mildem Sinn den Trutz]

Von seiner Seele [1824: Stirne] ab.

 

Chor.

Ja, mild schleift es den wilden Trutz

[1855: Ja, milde schleift sie wilden Trutz]

Von unsern Seelen ab.

 

Der Mann erwirbt, das Weib erhält,

Vergilt ihm Sorg' und Müh';

Und, wenn die Last zu schwer ihm fällt,

Das Weib erleichtert sie;

Wenn [1824: Wie] er mit strengem Ernst gebeut,

So herrscht durch Milde [1835, 1855: Güte] sie;

Ihr Regiment ist Freundlichkeit

Ist sanfte Sympathie.

[1835, 1855: Der Kranz Geduld und Freundlichkeit

Verliert den Zauber nie.]

 

Chor.

Ihr Regiment ist Freundlichkeit

Ist sanfte Sympathie.

[1835, 1855: Der Kranz Geduld und Zärtlichkeit

Verliert den Zauber nie.]

 

Auf, Brüder, dann [1855: denn!], wir sind gerecht,

Dem Schönen, Guten hold;

[1824: Auf, Brüder, denn wir sind mit Recht

Den braven Frauen hold;]

Preis diesem [1835, 1855: Preis d‘rum dem] sanfteren Geschlecht,

Mehr werth, als Ruhm und Gold.

Heil dir, der du so glücklich bist,

[1824: Mehr werth als alles Gold!

Heil dem, der schon so glücklich ist,]

Daß dir [1824: ihm] ein Weib ward, Heil!

Und, wem noch keins geworden ist,

Dem werd' es bald zu Theil!

 

Chor.

Wem noch kein Weib geworden ist,

Dem werd' es bald zu Theil!

 

Wie sehr erhöh't des Lebens Lust

Ein holdes Weib dem Mann,

Schmiegt an die mütterliche Brust

Ein lieber Sohn sich an;

Verschönt des Säuglings Unschuldsblick

Den Bund der Harmonie —

Durch Weiber reift der Menschheit Glück,

Und Maurer sind durch sie.

 

Chor.

Durch Weiber reift der Menschheit Glück,

Und Maurer sind durch sie.

 

[1823:

Hoch, hoch erhöt des Lebens Lust

Ein treues Weib dem Mann,

Schmiegt lächelnd an die Mutterbrust

Sich erst ein Säugling an.

O dann verschönt sein Unschuldsblick

Den Bund der Harmonie.

Das Weib nur ist des Mannes Glück,

Er selig nur durch sie.

 

Chor.

Das Weib nur ist des Mannes Glück,

Er selig nur durch sie.]

 

 

 

No. 68.

Wacker Brüder! stimmet an

Mit veränderter 1. Strophe

 

 

No. 69.

Willkommen Edler! nun in unsrer Mitte

siehe: 74 freimaurerische Kettenlieder

(von Matthias Simon Eggers, 1800)

 

 

No. 70.

Unsrer Baukunst erste Lehren

mit veränderter 1. Strophe

und ohne die 3. Strophe

 

 

No. 71.

Seyd uns gegrüßt, geweihte Brüder

ohne die 3. und 9. Strophe

die 4. Strophe an den Schluss gestellt

 

 

No. 72.

 

Am Stiftungsfeste

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 276-277

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 250-252

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809,  54-65

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 176-177,

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 135-136

 

 

Wie schön ist es im auserwählten Bunde

Sich seines Erdenlebens freun;

Wie schön ist es, der Freundschaft seine Stunden [1801: jede Stunde,]

Der Menschheit seine Tage weihn.

Da lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Da lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

2. Hoch schlägt das Herz im trauten Bruderkreise

Beim festlich frohen Bundesmahl,

Würzt edle Gleichheit fröhlich uns die Speise

Und füllt die Eintracht den Pokal;

Dann lohnt und mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Da lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

3. Schlagt Hand in Hand, ihr Brüder! in der Runde;

Beseelt vom Geist der Einigkeit

Sey unsers Bundes erste Morgenstunde

Der Freundschaft neuer [1801: neuem] Schwur geweiht.

Einst lohn uns mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Einst lohn uns mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

4. Herbei zu uns, wer gerne seine Stunden

Der Freude und der Weisheit schenkt,

Der muthvoll sich dem Vorurtheil entwunden,

Und menschlich, schön und edel denkt.

Ihm lohnt einst mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Ihm lohnt einst mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

5. Hinweg von uns, wen niedre Knechtschaft bindet

Wen feiler Sklavensinn entehrt,

Hinweg, wer Lust am Druck der Menschheit findet,

Er ist nicht unsers Bundes werth!

Ihm lohnt einst mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Ihm lohnt einst mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

 

6. Herbei zu uns, dem [1801: wen] das Gefühl der Liebe

Zum [1801: zu] Menschen zieht, am [1801: an] Menschen schließt,

Wer durch des Wohlthuns angeerbte Triebe

Schon ein geborner Maurer ist.

Ihm lohnt einst  mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Ihm lohnt einst  mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

7. Wenn einst am Abend unser Tagwerk endet,

Des Lebens bunter Vorhang sinkt,

Wenn treulich unser Pilgerlauf vollendet

Und uns ein neuer Morgen winkt;

Dann lohnt uns mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

Chor.

Dann lohn uns mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

 

 

No. 73.

Gegenwart von Schwestern

Die ihr -– selten unsre Gäste --

mit kleinen Veränderungen in der 3. und 5. Strophe

 

 

 

Rubrik:

Tafellieder,

bei freudigen Vorfällen.

 

No. 76. a.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 212-213

 

Schön im frohen Maurerkreise

Schmaust sich's hier,

Und nach alter deutscher Weise

Trinken wir.

Ergreifet die Becher mit rauschendem Klang,

Und freut euch des Lebens mit Jubelgesang.

 

2. Wer mit Wonne um sich blicket,

Eil' heran!

Wen des Freundes Glück entzücket,

Stoße an!

Er wünsche den Freunden den frohsten Genuß

Bei Freundschaft und Liebe, bei Wein und bei Kuß.

 

3. Jeder biedre Freund, er lebe

Thatenreich;

Jeder weise Mann, er lebe

Stets sich gleich!

Hebt höher die Becher und rufet dabei:

Es lebe die Weisheit, die Freundschaft, die Treu!

 

4. Brüdern Freundschaft zu beweisen

Schwören wir,

Unsers Ordens Ruhm zu preisen

Trinken wir

Wir trinken mit Freunden und rufen dabei:

Es lebe die Weisheit, die Freundschaft, die Treu!

 

5. Segensfülle, ström hernieder!

Auf den Freund,

Der es edel, brav und bieder

Mit uns meint!

Noch einmal geklungen, die Becher recht voll,

Wir trinken auf aller Rechtschaffenen Wohl.

 

6. Auch der Schwestern Wohlergehen

Trinken wir,

Und wenn wir uns wieder sehen

Jubeln wir,

Ergreifen die Becher mit rauschendem Klang

Und freuen uns des Lebens mit Jubelgesang.

 

 

No. 76. b.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 149-150

 

Ihr Brüder, muntre Zecher

Auf singt ein Freudenlied!

Ergreifet eure Becher,

Denn wer uns fröhlich sieht,

Uns schillt deshalb für Thoren

Hat hier ja nichts verlohren;

Trinkt, Brüder, trinkt

Auf Beßrung aller Thoren.

 

2. Wir leben uns zu freuen

Und fragen nichts nach Geld;

Mag einer sich kasteien

So lang es ihm gefällt.

Wir gönnen ihm das Fasten,

dem Reichen seinen Kasten;

Trinkt, Brüder, trinkt

Und laßt die Thoren fasten!

 

3. Wir leben frei vom Zwange

Vom Ton der großen Welt,

Entfernt von allem Range

Weil Freiheit uns gefällt.

Die Freude hier uns winket,

Der Wein im Becher blinket;

Trinkt, Brüder, trinkt,

Der Wein im Becher blinket!

 

4. Zum Schlusse unsern Freunden

Ein Becher sey geweiht;

Und wem [1801: wen] von unsern Feinden

Es ernstlich nur gereut,

Dem sey es heut vergeben,

Sie sollen alle leben.

Trinkt, Brüder, trinkt

Und laßt sie alle leben!

 

 

No. 76.

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 9

Lieder Für Freymaurer. Hannover 1801, 182,

unter dem Titel: An besuchende Brüder

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 4,

in der  Rubrik: Vermischte Lieder

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 82-83,

Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 233-234

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 27,

 

 

Auf, Brüder! ladet noch einmal

Das maurische [1801: der Maurerei] Gewehr,

Und feuert reiner Liebe voll

Auf unsrer theuren Gäste Wohl

Im Bundes Reihn umher.

 

2. Heil euch ihr Brüder, und Gedeihn

Für eure Thätigkeit;

Mit der ihr heut in unserm Kreis,

Bei unsrer Arbeit regen  [1801: regem] Fleiß

Am Bau — gewesen seyd.

 

3. Wir feuern jetzt auf euer Wohl

Nach alter Sitte ab,

Und bringen euch im Hochgesang

Des vollen Herzens reinsten Dank,

Den je der Maurer gab.

 

4. Bringt euren Logen unsern Gruß

Und unsre Achtung hin;

Sagt ihnen, wir verehren sie

Wir schätzen und wir lieben sie,

Im reinsten Maurersinn.

 

 

No. 85.

 

Rubrik:

Abschieds-Lieder

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 173-174

 

Losgerissen aus der Zeiten Räume

Stürzt auf uns der  Trennungs Augenblick,

Und der Hofnung selge Morgenträume

Sinken in ihr täuschend Nichts zurück.

 

2. Tausend, tausend schöne kühne Bilder

Hingeworfen von der Phantasie

Überstreicht das Schicksal, ach! und wilder

Sucht umsonst der nasse Blick nach [1801: nur] sie.

 

3. Trockne ihn, wenn zu der Vorzeit Scenen

Er aus dunkler Zukunft wiederkehrt;

Denn wer darf hier eine Freude wähnen

Die bis an des Grabes Schwelle währt.

 

4. Trennung ist der Menschen Loos hienieden,

Träume sind die Freuden dieser Zeit.

Jedes Gut, was [1801: das] für die Welt beschieden,

Trägt den Stempel der Vergänglichkeit.

 

5. Selbst das Schicksal, was [1801: das] wir heut beweinen

Ist ein Punkt nur in der Dinge Raum,

Wird als Staubkorn unserm Blick erscheinen

Wenn wir einst die Wahrheit ganz durchschaun.

 

6. Wenn wir unumhüllt der Allmacht Pläne

Mit geschärftern reinern Blut durchgehn,

[1801:mit geschärfterm, reinerm Blut durchgehn,]

Und auch in der kleinsten Lebensscene

dann erst hohe Weisheit liegen sehn.

 

7. Klag daher der Hoffnung Täuschereien

Nicht im Unmuth deiner Seele an:

Such den Geist vom Wahne zu befreien

Daß dein Herze ruhig [1801: Herz ganz ruhig] wählen kann.

 

8. Banger schlägt es nur getäuscht durch Hoffen

Wenn es seine Wünsche scheitern sieht;

Stärker wird es vom Geschick getroffen

Wenn das Traumbild seines Glücks entflieht.

 

 

No. 86.

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 242-243

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 68

 

 

Trauter! ja mit allen seinen Schrecken

Naht sich uns der Trennung Augenblick;

Aber, kann dich nichts vom Kummer wecken,

Heitert nichts den Thränen schwangern Blick?

 

2. Denkst du nicht des Wiedersehens Freuden

Der Umarmung hohe Seligkeit,

Die uns einst nach überstandnem Scheiden

Wieder Rosen auf die Stirne [1801: Pfade] streut

 

3. O! ermanne dich, und sammle Kräfte

Mannheit ist des Weisen schönster Zug,

Und des Klagens trauriges Geschäfte

Drückt für Augenblicke schon genug.

 

4. Aus der Hoffnung Freudenbecher, Bester!

Trinken wir dein glücklich Lebewohl,

Trennung knüpfte unsre Bande fester

Die auch selbst der Tod nicht lösen soll.

 

5. Geh, und denk an uns und leb in Frieden

Wiedersehn denkt unsre Seele sich,

Wiedersehn in unserm Kreis hienieden,

Lebe wohl — die Freundschaft segnet dich.

 

 

No. 87.

Bei der Gegenwart eines verreist gewesenen Bruders

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 190,

unter dem Titel: An einen nach langer Abwesenheit zurückgekommenen Bruder

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 190-191,

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Grossen Landes-Loge von Deutschland in Berlin. 1817, 201-202,

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 236,

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 214

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 68-69,

unter dem Titel: Einem zurückgekehrten Bruder

 

 

Auf, Brüder! auf zum frohen Chor

Im Jubelton ertön's;

Singt unserm Freund voll Simpathie

Ein Lied in froher Harmonie

Ein Lied des Wiedersehns.

 

2. Wir segnen deine Wiederkehr

In unserm Zirkel hier;

Denn edel bist du, gut und treu

Übst Freundschaft ohne Heuchelei

Und dich — dich lieben wir.

 

3. Sollst unsrer Herzen Hochgefühl

In unsern Blicken sehn,

O fühl mit uns der Freundschaft Werth

Empfindungen die sie uns lehrt

Sind über alles schön.

 

4. Auf Brüder füllt die Gläser nun

Und hebt sie Himmel an,

Trinkt froh auf unsers Bruders Glück

Nie trübe ihn ein Mißgeschick,

Und wärs — so sey er Mann!

 

 

No. 88.

Bei Eröfnung der Tafelloge

 

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 123-124

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 116

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 111-112

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 46-47

 

 

Herbei zu unserm Bundes Mahle

Dem‘s warm ums Herze ist und rein;

Herbei zum fröhlichen Pokale,

Wer sich mit freier Brust kann freun.

Doch wem des Lasters Knechtschaft drückt,

Der werde nicht bei uns erblickt.

 

2. Herbei, wer dankbar zu genießen

Vermag, was ihm der Schöpfer giebt,

Der, wenn des Dürftgen Thränen fließen,

Sein Brod ihm bricht und Liebe übt,

Hinweg, wer seine Pflicht vergißt,

Nicht menschlich gut und edel ist.

 

3. Hinweg, wer anders denkt und handelt,

Als ihm Natur und Pflicht gebeut;

Hinweg, wer anders strebt und wandelt

Vom Mahle unsrer Fröhlichkeit;

Und wenn die Welt als Fürst ihn ehrt,

Er ist nicht unsers Bundes werth.

 

 

No. 89.

Beim Schluß der Tafelloge

 

Brüder! schließt die Reihe dichter

siehe: 74 freimaurerische Kettenlieder

(von Matthias Simon Eggers, 1800)

 

 

No. 90.

So schließt euch nun

 

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

unter dem Titel: Zum Schluß der Loge

 

 

No. 94.

Beim Schluß des Jahres

 

Zuerst in:

Olla Potrida. Berlin, Zweytes Stück 1787, 9.

unter dem Titel: Media-Noche. – 1786,

und mit der Angabe: Nach einer Composition vom Hrn. KM. Scheidler.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 227

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 214

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 199

 

Vertont von Ant. André

 

Sie rollen schnell, des Menschen Jahre

Klein ist der Raum bis hin zur Bahre

Genießt den kleinen Zwischenraum.

Was hilfts, in Trübsinn sich zu hüllen?

Laßt fröhlich uns die Gläser füllen,

Das kurze Leben flieht wie Traum.

 

2. Bald schlägt des Jahres letzte Stunde,

Und aus der frohen Gäste Munde

Folgt ihr der Ruf: „es war! es war!''

Mit leichtem Herzen durch das Leben

Am Arm der Freundschaft hinzuschweben

So schließe, so beginn' das Jahr!

 

 

No. 95.

Des Jahres letzte Stunde

entspricht der No. 75 der Ausgabe 1790.

statt: Stoßt an!

heisst es nun: Klingt an

 

 

No. 96.

Beim Anfange des Jahres

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 280-218 (ohne die 5. und 6. Strophe)

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 65-67

 

 

Willkommen liebes neues Jahr

O! bring' uns neues Glück,

Mach jede frohe Hoffnung wahr

Und heiter jeden Blick!

 

Laß jeden stillen Wunsch gedeihn

Der unterm Monde lauscht,

Und jeden, der von Groß und Klein

Dir laut entgegen rauscht.

 

Gieb, daß der Sorgen schwarzes Heer

Von unsrer Stirne flieh

Und rings um unsre Scheitel her

Ein neuer Epheu blüh.

 

Erhalt' der Wahrheit Hochgefühl

In unsrer Brust bewährt,

Und schütze bis ans letzte Ziel

Der Freiheit goldnen Heerd.

 

Die nächsten zwei Strophen wurden 1801 weggelassen

 

Es glänze unter dein Panier

So edel sanft und mild,

So schützend überall wie hier

Ihr hohes Götterschild.

 

Damit in seiner Kraft gelähmt

Sich der Despote fühl,

Und länger nicht so unverschämt

Mit Menschenrechte spiel.

 

 

Die Unschuld lächle überall

In himmlischer Gestalt,

Die Bosheit stürze und ihr Fall

Zermalme die Gewalt.

 

Die Freundschaft gehe an der Hand

Der Treue nur einher,

Sie herrsche nie im leeren Tand

Im Herzen destomehr.

 

Es schäme sich die Heuchelei

Und täusche länger nicht,

Mit unentdeckter Gleißnerei

Den Mann, der Wahrheit spricht.

 

Dem Lande, das uns glücklich macht

Gieb Segen und Gedeihn,

Dem, der für unsre Rechte wacht

Laß seines Ruhms sich freun.

 

O! trockne, wo die Menschheit klagt

Den nassen Kummerblick,

Und stoß, wer ihn zu kränken wagt

Mit Allgewalt zurück.

 

Hauch über unsers Bundes Reihn

Warm wie die Sympathie

Der Freundschaft seligstes Gedeihn

Den Geist der Harmonie.

 

Laß fern von uns, ihr Schlangenhaupt

Die Zwietracht, schüttelnd stehn,

Und knirschend, ihrer Macht beraubt,

Auf unsre Eintracht sehn.

 

Dann segnet, liebes, neues Jahr,

Dich spät der Enkel noch;

Dann schlägt dir unterm Silberhaar

Einst unser Herz noch hoch.

 

 

No. 97.

Am Geburtstage eines Bruders

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 119-120

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 100-101

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 181-182,

unter dem Titel: Bey besondern Gelegenheiten – Zum Geburtstage

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 212-213,

unter dem Titel: Geburtstag

 

 

Heil dem Manne, der im Kreise

Seiner Theuren traulich lebt!

[1814: Heil dem Bruder, der im Kreise

Seiner Brüder traulich lebt!]

Dem [1804: Den], nach Patriarchenweise

Lieb' und Ehrfurcht still umschwebt! —

Dem Entzücken aus der Freude

Aller guten Menschen quillt;

Der, trotz Mißverstand und Neide,

Jede Pflicht mit Lust erfüllt.

 

Chor.

Heil dir, Edler! sieh, wir feiern

Segnend, mit gerührtem Blick

Dieses schönen Tages Glück;

[1814: Deines Wiegentages Glück],

Möcht' er oft sich uns erneuern.

 

2. Heil dem Freunde! der die Rechte

Wahrer Ehre kennt und übt;

Der des Lasters feile Knechte

Nie — auch nicht im Purpur liebt;

Aber an des Freundes Herzen

Willig eignes Grams [1804: eignen Gram] vergißt,

Und bei Freuden wie bei Schmerzen

Immer gleich und bieder ist.

 

Chor.

Ja, ihn segne, ja, ihn ehre,

Wer ihm gleich zu werden strebt!

Und — ach wenn er nicht mehr lebt,

Wein ihm, Nachwelt! eine Zähre.

 

3. Heil dem Denker! der die Quelle

Jeder Handlung prüfend späht;

Dessen Geist, bewährt und helle

Seines Wissens nie sich bläht;

Aber wenn er Licht erblicket

Standhaft seinem Plane bleibt;

[1814: Stets getreu der Wahrheit bleibt;]

Wie und wo er kann, beglücket,

Und der Thorheit Nacht vertreibt.

 

[ab 1801: Chor.

Heil dir, Edler! sieh, wir feiern

Segnend, mit gerührtem Blick,

Dieses schönen Tages Glück;

Möcht' er oft sich uns erneuern!]

 

 

No. 98.

Bei Gelegenheit eines neuvermählten Bruders

 

Es lebe der Bruder im Kreise

siehe: 13 Gedichte von Gottlieb Leon, 1783-1788

Gesundheit auf die Verlobung eines Bruders, 1782

 

 

Rubrik:

Tisch-Lieder

vermischten Inhalts

 

 

No. 99.

 

Das Lied stammt von Matthias Simon Eggers.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 35-36

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 125-126,

unter dem Titel: Zur weisen Freude

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 209 (ohne die 2. und 4. Strophe),

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 134-135

 

 

Brüder! laßt doch nicht vergebens

Rings um euch die Freude blühn,

Und im Lenze eures Lebens

Lenz und Frohsinn vor euch fliehn.

Denkt der Dinge Nichtigkeit

Und den raschen Flug der Zeit.

 

2. Sie, die mit gespannten Flügeln

Nur vor unsern Blicken weilt,

Und mit stets gesenkten Zügeln

Durch der Schöpfung Räumen [1801: Räume] eilt,

Reißt mit Allgewalt auch euch

Mit sich in ihr finstres Reich.

 

3. Rings, so weit die Schöpfung grenzet

Hat sie Freuden ausgestreut,

Hat sie unsre Bahn umkränzet,

Ladet sie zur Fröhlichkeit,

Und wohin das Auge blickt,

Wirds durch ihre Pracht entzückt.

 

4. Trink,! noch glänzt der Saft der Traube

Uns in Bechern von Christall,

Lispelt durch die Abendlaube,

Noch des Schilfbachs Silberhall,

Und in Busch und Wald und Flur

Spendet Segen uns Natur.

 

5. Pflückt auf euren [1804: eurem] Pfad hienieden

Jedes kleine Blümchen ab,

Was die Mutter [180: was die Allmacht] euch beschieden

Was [1801: dem] für euch sie Daseyn gab;

O wer weiß, wie lang es blüht,

Wer von uns, es wieder sieht!

 

 

No. 100.

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159

 

Jubelt, traute Maurer-Brüder,

Bei der Menschheit Bundesmahl.

Unsre hohen Wonnelieder,

Sind der Schöpfung Wiederhall,

Die in tausend Melodien

Ihre [1801: ihren] großen Meister preißt,

Und des Weisen freier Geist

Strömt in ihre Harmonien.

 

2. Einst, als auf der jungen Erde

Noch kein Schwur gebrochen war,

Als des Nachbars größre Heerde

Mißgunst nie, noch Neid gebahr.

Als der Tugend stille Hütte,

Vor dem Stärkern sicher stand,

Da gieng Weisheit Hand in Hand

Mit der Unschuld reinen Sitte.

 

3. Doch, schon mit der Schöpfung Jugend,

Schwand die offne Redlichkeit,

Biedersinn und sanfte Tugend,

Und die Erde ward entweiht,

Unschuld floh in Felsenklüfte,

Vor des Unterdrückers Wuth,

Und vergossnes Menschenblut,

Strömte klagend durch die Lüfte.

 

4. Aber an der Weisheit Rechte

Drang des Maurers stille Kunst,

Durch des Aberglaubens Nächte

Und der Täuschung Nebeldunst;

Helden legten Lorbeern nieder

An den [1801: dem] blutigen Altar,

Fürsten brachten Kronen dar,

Und verbanden sich als Brüder.

 

5. Jubelt, Brüder! unserm Bunde,

Denn verschwunden ist die Nacht,

Und der Schöpfung Morgenstunde

Ist dem Maurer neu erwacht,

Der mit Harmonie und Stärke

An der Weisheit Tempel baut,

Und der große Vater schaut,

Segnend seiner Kinder Werke.

 


 

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