Home Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

Aus:

Johann August von Starck: Apologie des Ordens der Frey Maurer

 

Inhalt

Verwirrend: 12 Ausgaben der „Apologie“

Herkunft und erste Nachdrucke der Oden

Die neun Oden

 

 

 

Verwirrend: 12 Ausgaben der „Apologie“

 

Von dieser Schrift sind mehrere unterschiedliche Auflagen und Ausgaben gedruckt worden.

 

siehe auch:

Encyclopädie der Freimaurerei. Dritter Band, 1828. 407-408

 

 

 

I.

Apologie des Ordens der Frey-Maurer.

Philadelphia, im Jahr 5651. d. i. 3882.

128 Seiten

Die Widmung ist datiert: P …. am Johannis Abend.

J. J. 3882.

Die Vorrede ist

Gegeben B. im Jahre 1769

und unterzeichnet mit Alexander von Adlersheim [= Johann August von Starck]

http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/titleinfo/925703

 

Georg Kloss meint in seiner „Bibliographie der Freimaurerei“ (1844, 30; Nr. 371):

„Die Ausg. 1769 ist ein Unding.“

 

 

II.

Apologie des Ordens der Frey Maurer.

Philadelphia, im Jahr 5651. d. i. 3882.

Königsberg bey Johann Jacob Kanter. 1770.

146 Seiten

 

 

III.

Apologie des Ordens der Frey Maurer

Königsberg bey Johann Jacob Kanter. 1772.

136 Seiten

 

Im „Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer“, 1777, steht im Bücherverzeichnis zu lesen:

„Nro. 136. Apologie des Ordens der Freymäurer. Philadelphia. Zweyte Ausgabe. Königsberg 1772. Dritte Ausgabe. Cassel.“

 

 

IV:

In „Allgemeines Verzeichniß derer Bücher, welche in der Frankfurter und Leipziger Ostermesse des 1772 Jahres entweder ganz neu gedruckt, oder sonst verbessert, wieder aufgelegt worden sind, auch inskünftig noch herauskommen sollen“,

steht eine weitere Ausgabe:

Apologie des Ordens der Freymäurer. Philadelphia, und Göttingen, bey J. C. Dieterichen in Commission.

 

 

V.

Kloss (Nr. 372) erwähnt:

„Nach der Zeitschrift für Freimaurerei 1826,S. 36, noch eine Ausgabe 1773.“

 

 

VI.

„Die maskirte Literatur der älteren und neueren Sprachen“. 1858, 65 erwähnt eine N. A. [= Neu-Ausgabe] 1777,

und behauptet: „Das französische Original erschien 1745.“

 

 

VII.

Apologie des Ordens der Frey Maurer.

Philadelphia, im Jahr 5651. d. i. 3882.

1778

116 Seiten

Die Widmung ist datiert: P ….. am Johannis Abend.

J.J. 3882.

Es folgen: Vorrede des Herausgebers zur ersten Ausgabe

Gegeben B. im Jahre 1769

und unterzeichnet mit Alexander von Adlersheim.

Vorrede des Herausgebers zur zweyten Ausgabe

Gegeben B. im Jahre 1771.

und unterzeichnet mit Alexander von Adlersheim.

Darin steht u. a.:

„Die in der ersten Ausgabe angehängten Lieder sind in der gegenwärtigen zurückgelassen.“

http://vd18.de/de-bsb-vd18/content/titleinfo/30565501

 

 

VIII.

Apologie des Ordens der Frey-Mäurer.

Neue, ganz umgearbeitete, und einzige authentische Ausgabe

Philadelphia, im Jahr 3882. d. i. 1778.

Berlin, 1778. Bey Christian Ludewig Stahlbaum.

246 Seiten.

Die Widmung datiert

Philadelphia, den 1. December 1777.

Im Vorbericht des Herausgebers (datiert: Berlin, den 21. April 1778) steht:

„Die Apologie kam zum erstenmal im Jahre 1769, und die zweyte Ausgabe 1772 heraus.“

http://vd18.de/de-sbbpk-vd18/content/titleinfo/4767696

 

 

IX.

Apologie des Ordens der Frey-Mäurer

Zweite ganz umgearbeitete, und einzige authentische Ausgabe

Philadelphia, im Jahr 3887. d. i. 1783.

Berlin, 1783. Bey Christian Ludewig Stahlbaum.

246 Seiten.

Die Widmung datiert

Philadelphia, den 1. December 1777.

Im Vorbericht des Herausgebers (datiert: Berlin, den 21. April 1778) steht:

„Die Apologie kam zum erstenmal im Jahre 1769, und die zweyte Ausgabe 1772 heraus.“

http://vd18.de/de-sub-vd18/content/titleinfo/5858137

 

 

X.

Apologie des Ordens der Frey-Mäurer.

Dritte, ganz umgearbeitete, und einzige authentische Ausgabe

Philadelphia, im Jahr 3889. d. i. 1785.

Berlin, 1785. Bey Christian Ludewig Stahlbaum.

246 Seiten.

Die Widmung datiert

Philadelphia, den 1. December 1777.

Im Vorbericht des Herausgebers (datiert: Berlin, den 21. April 1778) steht:

„Die Apologie kam zum erstenmal im Jahre 1769, und die zweyte Ausgabe 1772 heraus.“

 

 

XI:

August Wolfstieg hat in seiner „Bibliographie der freimaurerischen Literatur“ (Band II, 1912, 178; Nr. 23760) noch eine weitere Ausgabe:

Göttingen: Dietrich 1805

 

 

XII.

Apologie des Ordens der Frey-Mäurer

Vierte, ganz umgearbeitete, und einzige authentische Ausgabe

Philadelphia, im Jahr 3913. d. i. 1809

Berlin, 1809. Bey Christian Gottfried Schöne

246 Seiten

 

 

 

Herkunft und erste Nachdrucke der Oden

 

Bei 6 der neun Oden variieren die Herkunftsangaben.

Klar scheinen nur S. A. (I) und v. O. (VI und IX). Diese Initialen lassen sich, wie alle andern, nicht aufschlüsseln.

 

Alle Oden wurden sofort – ohne Quellenangabe - nachgedruckt in:

 

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.: Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772

Die Widmung trägt das Datum: Philadelphia, 3881

Die nächste Ausgabe im Jahr 1775 wurde stark verändert, und zwei Oden wurden weggelassen

 

und

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772

Das Vorwort ist datiert mit: 7.7.71 und 1.7.71

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776,

wurden alle Oden aufgenommen, meist gekennzeichnet mit dem Kürzel: Pr [= Königsberg 1772 = die obige Sammlung von Theodor Gottlieb von Hippel]

 

 

Die neun Oden

 

 

Einzig in der Ausgabe II (1770, 127-146) findet sich ein

Anhang einiger Oden

mit der Erläuterung:

 

„Die hier nachstehenden Oden bin ich einigen meiner Freunde schuldig, die mir solche ehemals mitgetheilet haben.

Die Fremden werden daraus eben keinen grossen Vortheil ziehen, weil es nie unsre Gewohnheit ist, in unsern Gedichten etwas von den Geheimnissen anzubringen. Wo unsre Dichter was zu sagen scheinen, da sagen sie es am wenigsten. Es gehen daher diese kleine Oden allein unsre Brüder an, zu deren Vergnügen ich sie hier habe beyfügen wollen.“

 

 

 

Am Feste des Heiligen Johannis.

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.: Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 13-16,

unter dem Titel: Auf das Fest des Heiligen Johannes

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 13-14,

unter dem Titel: Am Feste des heiligen Johannis

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, 1-17, No. VI;

mit dem Titel: Auf das Johannisfest (ohne Kürzel)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 56-58 (mit Chor)

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 61

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 122-123

 

1.

Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!

Du solst uns heilig, dreymal heilig seyn.

Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken,

Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun.

 

[1777: Chor – jedesmal wiederholt.

Singt der Gottheit frohe Lieder,

Aechte Maurer, edle Brüder!

Ihr, die ihr der Tugend treu.

Treu dem Orden, den wir ehren,

Wünschet in vereinten Chören,

Daß sein Bau beständig sey!]

 

2.

Noch hat uns nicht sein Donner ganz erschlagen{1772: zerschlagen,]

Sprach einst [1772a: ein Held; 1772: ein Mann,] als er dem Sturm entflog

Und wenig edle künftig beßern Tagen

Der Zukunft weihend [1777: weichend], der Gefahr entzog.

 

3.

Faßt, Brüder, faßt wie wahre Helden pflegen,

Im größrern Unglück einen größrern Muth:

Geht ihm mit kühner Zuversicht entgegen,

Zeigt, daß auf euch der Geist der Helden ruht.

 

4.

Die Thränen weg, die von den Wangen fließen,

Noch schützt uns eine unerkannte Macht:

Drum deckt sie unsern Pfad mit Finsternissen,

Und unser Thun mit heilger Mitternacht.

 

5.

Die Vorsicht schützt die Unschuld: höhre [1772: Größre; 1777: Große] Thaten

Zu wirken zieht sie euch vom nichts hervor:

Seyd ihrer würdig: Nur durch edle [1776 und 1784: ohne „edle“] Thaten

Hebt ihr auch einst mit Ruhm das Haupt empor.

 

6.

Bald werden die Orakel Sprüche wieder

Erfüllt; aus Blut und Dunkelheit komt Licht —

Wohin zu kühne Muse?  Solche Lieder

Gehören deiner schwachen Leyer nicht. --

 

7.

Dich, großer Tag, dich segnen unsre Brüder,

Sey uns gesegnet heilge Dunkelheit!

Nur unter deinem ruhigen Gefieder

Steht unser Bau und winkt [1772a: ein Werk] der Ewigkeit.

 

8.

Brich bald gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,

Tag unsrer Freude aus der Nacht hervor!

Kom sende [1772a: sammle] uns aus den zerstreuten Theilen,

Und hebe dein Geweihtes Volk empor!

 

 

Strophe.

Kommt auch bei Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771, vor,

unter dem Titel: 17. Ermunterung.

 

[1777: Chor.]

Singt der Gottheit frohe Lieder,

Aechte Maurer, edle Brüder,

Ihr, die ihr der Tugend treu.

Treu dem Orden, den wir ehren,

Wünschet in vereinten Chören:

Daß sein Bau beständig sey.

[1777: Rufen wir in muntern Chören,

Heil der edlen Maurerey!]

 

Antistrophe:

Treu dem Orden, den wir ehren,

Rufen wir in muntren Chören:

Heil! der edlen Mäurerey!

A. * *

[1772a: S ***  A*.]

[1775: S. A.]

[1776: Pr.]

 

 

Stark veränderte Fassung in:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,

unter dem Titel: V. Am Johannisfeste

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 282-283

 

Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!

Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!

Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken!

Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun!

 

Einer.

Brüder singt im Hochgesang

Unserm großen Meister Dank!

Singt dem Quell des Lichts!

Aus des Chaos Nacht erschuf

Himmelslicht sein Allmachtsruf,

Eine Welt aus Nichts.

 

Chor.

Wir singen ihm im Hochgesang [1801: Lobgesang;].

Dir, Meister, tönet unser Dank,

Dir, ew'ger Quell des Lichts!

 

Wischt Thränen ab, die von den Wangen fließen!

Noch Brüder, schützt uns unerkannte Macht.

Sie decket unsern Pfad mit Finsternissen

Und hüllt des Maurers Werk in heilge Nacht.

 

Einer.

Brüder singt im etc.

 

Chor.

Wir singen ihm im etc.

 

Ihr Brüder auf! Zu wirken größre Thaten,

Ruft [1801: rief] euer Meister euch vom Nichts hervor.

Seyd [1801: sey] werth des Ziels! Dann sprossen edle Saaten

Aus der Verwesung Staub dereinst empor.

 

Einer.

Brüder singt etc.

 

Chor.

Wir singen ihm etc.

 

Erfüllt wird des Orakels Ausspruch wieder:

„Aus Blut — und grauser Dunkelheit kommt Licht.“

Wohin zu kühne Töne? — Solche Lieder

Geziemen jugendlichem Psalter nicht.

 

Einer.

Brüder singt etc.

 

Chor.

Wir singen ihm etc.

 

O brich gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,

Tag unsrer Freuden, durch die Nacht hervor!

Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,

Und hebe dein geweihtes Volk empor.

 

Einer.

Brüder singt etc.

 

Chor.

Wir singen ihm etc.

 

 

 

II. Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.: Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 74-76,

ohne Titel:

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 60-61,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXIV;

ohne Titel (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 14-15;

mit dem Titel: Merces profundo pulchrior evenit

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 132-133,

mit dem Titel: Lehrlied

 

 

Entfernt vom rauschenden Getümmel,

[1776 und 1784: Wie glücklich! - fern vom rauschenden Getümmel,]

Genießen wir der wahren Ruh.

Uns winckt ein Gott hoch vom gestirnten [1772a: vom hochgestirnten] Himmel,

Er winckt uns Lust und Stille zu.

 

Die niedre Schmach, womit das Volck uns schmähte,

Dem unser Adel tief versteckt,

Der uns vom Staub zum Götter Stuhl erhöhte,

Versinkt, ohnmächtig {1775: Sinkt ohnmachtsvoll] hingestreckt.

 

Der durchs Gebet das blöde Volck versühnte,

Ein Priester Gottes am Altar;

Der seinem Herrn getreu im Staate diente,

Ward Pest, wenn er im Schurzfell war.

 

Doch unsre Unschuld,  tugendhafte Brüder,

Erhielte sich bey dem Geschrey:

Die Gottheit sahs, sie kam zu uns hernieder.

Und segnete die Maurerey.

 

Es ehrten selbst die Fürsten unsre Wercke;

(Es sind ja Wercke der Vernunft)

Man gab uns Beyfall, Sicherheit und Stärcke:

So wuchs die Königliche Zunft.

 

Wie unser Ruhm in lang [1772a: längst] verfloßnen Jahren

Sich bis zum Thron der Sterne schwung;

So steigt er jetzt; und unsren edlen Schaaren

Winckt bald [1775: selbst] das Volck Bewunderung.

 

Fahrt, Brüder fort, es ist der Vorsicht Wille:

Nur wahre [1772a: unsre] Tugend macht uns frey.

Folgt ihrem [1772a: diesem] Pfad in Treue und in Stille,

Und wünscht, es blüh die Mäurerey!

A ** T.**

[1772a: C *** Q *]

 

 

[1775 angefügt:

Strophe.

Ewig muß der Orden blühen

Unser eifrigstes Bemühen,

Unser Herz sey ihm geweiht.

Unser Eifer sey im Stillen

Seine Pflichten zu erfüllen

So wie er es uns gebeut.

 

Antistrophe.

Ewig muß der Orden blühen

Unser eifrigstes Bemühen

Unser Herz sey ihm geweiht.

[1775: J. J.]

 

 

stark verändert in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 117-118,

unter dem Titel: Ordenswachsthum

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 91-92.

 

Entfernt von allem rauschenden Getümmel,

Genießen wir der wahren Ruh;

Uns winkt ein Gott vom hochgestirnten Himmel,

Die Stille seines Friedens zu.

 

Die Schmach, womit das niedre Volk uns schmähte,

Dem keiner unsern Werth entdeckt,

Ist ausgetilgt, und auf der heilgen Stäte

Ein Siegspanier hoch aufgesteckt.

 

Denn unsre Unschuld, muthig, frey und stille

Erschien doch endlich vorwurfsfrey,

Die Gottheit sah's und ihre Segensfülle

Kam wieder auf die Maurerei.

 

Da ehrte alle Welt die guten Werke,

Gethan zur Ehre der Vernunft,

Und gab zum Wachsthum Sicherheit und Stärke

Und Lob der königlichen Zunft.

 

Und wie ihr Ruhm in längstverfloßnen Jahren

Sich bis zum Thron der Sterne schwung;

So steigt er auch noch jetzt und unsern Schaaren

Winkt selbst das Volk Bewunderung.

 

Fahrt, Brüder, fort, an Tugend fest zu glauben:

Wer sie nicht ehrt, wird niemals frey,

Dem, der sie übt, wird nichts die Krone rauben

Bestimmt zum Preis der Maurerei.

 

Strophe [fehltt 1801].

Ewig muß der Orden blühen

Aller unser Kraft Bemühen

Bleibe seinem Dienst geweiht.

Unser Eyfer sey’s im Stillen

Treu und fleißig zu erfüllen

Alles, was er uns gebeut.

 

Antistrophe [fehlt 1801].

Ewig muß der Orden blühen

Aller unser Kraft Bemühen

Bleibe seinem Dienst geweiht.

 

 

 

III. Ohne Titel

 

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 60-63 (nicht mehr in der 2. Aufl. 1775),

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 62-63,

unter dem Titel: Freymäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. 1776, 154-155, No. LIII;

ohne Titel (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 18-19;

ohne Titel

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer,1784, 54,

u. d. T.: „Werth der Maurerey“

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 107

u. d. T.: „Mel. S. Kophenh. Liederb. Bd. 1 S. 154.“

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1819, 107

u. d. T.: „Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 140.“

 

 

Freunde! schmecket mit Entzücken,

Freuden die nur uns beglücken,

Hier, wo uns kein Zwang gebeut

Blüht das Glück der goldnen Zeit.

 

Laßt die Thoren immer schmählen:

Unsre Wercke zu verheelen

Heißt uns [1776 und 1777: heischen] Klugheit, Zeit und Pflicht,

Eigensinn und Dünckel nicht.

 

Wollt ihr, wißbegierge Schönen,

Unsre edlen Wercke höhnen?

Wißt, daß uns der beste Kuß

Nur verschwiegner machen muß.

 

Tief gelerte Weisen [1772a: Weise!] lernet,

Hier vom [1772: von; 1801: daß] eitlem Stolz entfernet,

Daß hier ohne Künsteley

[1784 und 1801: Ohne Schmuck und Künsteley]

Ächter [1801: hier der] Weisheit Schule sey.

 

Götter, Könige der Erden,

Eures Schutzes wehrt zu werden,

Weiht euch Ehrfurcht, Liebe, Treu,

Stets die wahre Maurerey.

 

Laß auf uns dein sanft Gefieder,

Holder Gott der Freuden nieder;

Führ uns, bei der stillsten Ruh

Lauter reine Wollust zu.

 

Tugend, du, der Zweck des Weisen,

Lust der Jugend, Trost des [1772: der] Greisen,

Kom herab in unsre Brust,

Füll sie ganz mit deiner Lust.

 

Dir nur tönen unsre Lieder:

Wünsche, die vereinte Brüder

Für das Glück des Ordens weihn,

Müssen dir geheiligt seyn.

X. *

[1772a: J *** J*]

 

 

Eine stark veränderte Version in:

Gesammlete Freimaürer-Lieder, zum Gebrauch der Loge zum Schwerdt in Riga. 1779, 64-65,

 

Die Freuden der Maurerei

 

Brüder! schmecket, mit Entzücken,

Freuden, die nur uns beglücken;

Hier, wo uns kein Zwang gebeut,

Blüht das Glück der goldnen Zeit.

 

Last den Pöbel immer schmählen,

Sich mit Neubegierde quaelen;

Unsrer Tagen Ganz, und, Licht

Sieht ein schwaches Auge nicht.

 

Wollt ihr, wißbegierge Schönen!

Unsre edlen Wercke höhnen?

Wist, daß uns der beste Kuß

Nur verschwiegner machen muß!

 

Tief gelehrte Weise! lernet

Hier, vom Stolze weit entfernet,

Was ihr spät mit Mühe sucht,

War der Mäurer erste Frucht.

 

Kommt, ihr Könige der Erden!

Kommt zu uns, recht groß zu werden,

Denn, noch nie hat eure Macht

Ein so großes Werck vollbracht.

 

Laß auf uns dein sanft Gefieder,

Holder Gott der Freuden! Nieder!

Dass die edle Maürerei

Deiner Früchte fähig sey!.

 

Schliesset euch in Hand, und, Glieder,

Wünschet, edelmühtge Brüder!

Hundert Jahre seyn wie heut!

Auf! es blüh die Einigkeit.

 

 

IV. Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772a, 17-20,

unter dem Titel: Die Erinnerung des Alterthums

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 64-64,

unter dem Titel: Freimäurer-Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXVI;

mit dem Titel: Die Erinnerung des Alterthums (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 42-43,

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 87-88.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 169; auch 1810, 169

 

Laßt unsrer Väter Ruhm

In sanften Liedern hören,

Besingt das Alterthum,

Die jüngre Welt zu lehren:

Doch, daß bey Silbertönen,

Wenn unser Lied das Alterthum erhebt

Von unsern [1772a: Bey unsern] ächten Söhnen,

Ein Seufzer auf den Sayten schwebt.

 

Das Werk im Heiligthum,

Ein Werk für große Seelen,

Das war der Väter Ruhm

Vorsichtig zu verhehlen:

Dasselbe Licht, die Klarheit,

[1810: Des Lichtes hohe Klarheit]

Blendt [1772: Blend; 1810: schreckt] Ungeweihte, die zu ihm sich nahn,

Wenn die verborgne Wahrheit

Ihr Priester frey bewundern kan.

 

Das ist ein wahrer Held,

Der seinen Geist bezwinget:

Ein blendend Glück zerfällt,

So hoch es sich auch schwinget.

Nur wirklich grosen Seelen

Eröffnet sich das Thor der Ewigkeit:

Allein den niedren Seelen

Bleibt niedrer Staub und Sterblichkeit.

 

Uns muß kein traurigs [1772a: traurig] Bild

Das edle Herz erschrecken:

Was unsern Leib verhüllt [1772a: umhüllt]

Kan nickt den Geist verdecken:

Mit Adler scharfen [1772a: adlerscharfen; 1776 und 1784: überscharfen; 1801 und 1810: Adler-scharfen] Blicken

Sehn wir durch Dunkelheit und Mitternacht,

Uns warhaft zu beglücken [1775: entzücken]

Ein Glück für uns bereit gemacht.

 

Reizt euch ein wahrer Ruhm?

Eilt [1772a: Kommt], Freunde, in den Tempel!

Hier zeigt das Alterthum

Manch reizendes Exempel.

Und [1772a: Doch,] wenn die Vorsicht wieder

Mit holdern [1775: holden] Blicken einst zurücke kehrt,

Legt nie die Kelle nieder,

Und werdet eurer Väter wehrt. [1775: werth!]

S.

[1772a: E ** B**.]

[1775: E. B.]

 

 

 

V. Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 67-70 (nicht mehr in der 2. Auflage von 1775),

unter dem Titel: Ueber den Ursprung des Ordens

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. 1776, 203,

unter dem Titel: LXX. Ueber den Ursprung des Ordens (Pr.)

Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776, 27-28,

unter dem Titel: Ueber den Ursprung des Ordens

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 82-83

unter dem Titel: LXIII. Ueber den Ursprung des Ordens

Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 47-49,

unter dem Titel: XLIV. Ueber den Ursprung des Ordens

Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 232 (ohne die 3. und 4. Strophe)

unter dem Titel: Ruhe und Freude

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 81

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 162.

 

 

Kommt, der Tugend wahre Freunde

Folget mir!

Was kann unsre Freude stöhren?

Dich der Sterblichen Begehren

[1772a, 1772, 1777 und 1784: dich, was andre nur begehren: 1780 und 1801: Das, was andre nur begehren,]

Ruhe, dich empfinden wir.

 

Unsre, und der Warheit Feinde

Sind nicht mehr.

Schenkt euch jezt dem sanften Triebe

Stiller Freuden, edler Liebe,

Werft die Sorgen hin ins Meer.

 

Als der Erd die edle Freiheit

Abschied gab:

Kam sie, segnend unsre Brüder,

Vom Olymp zu uns hernieder,

Unser Flehn zog sie herab.

 

Da entstand der Maurer Orden:

Nur durch dich,

Tugend! kamen unsre Brüder

Aus dem Staub zum Leben wieder;

Nur durch dich erhält er sich.

 

Unsre Freude winkt der Jugend

Lächelnd zu.

Unser Forschen reizt den Weisen,

Unser Ernst gefällt den Greisen

Und den Müden unsre Ruh.

 

Und wenn einst das Glück der Väter

Wiederkehrt;

Dann [1777: Denn] fließt unsern Dank zu zahlen

Opfer Wein aus goldnen Schalen

d[D]em der unsern Wunsch erhört.

K **

[1772a: H *** U *]

 

 

 

VI. Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 56-59,

unter dem Titel: Das Glück der Frey-Mäurer

Oden und Lieder. Hamburg 1772, 23-24 (leicht verändert)

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 67-70,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXV;

mit dem Titel: Das Glück der Freymäurer (ohne Kürzel)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 74-75,

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 106,

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 204-205; 1810, 204-205

 

 

[später: Einer.]

Preißt Freunde, Brüder, Mäurer,

Das Band, das uns verbindt,

Das jeder täglich theurer,

Verehrungswürdger [1776 und 1784: verehrenswürdger] findt.

Laßt in vereinten Chören,

Ein frohes Loblied hören.

Es dringt Asträens Schein

In unsre Logen ein,

Und bringt, o seltnes Glück!

Die goldne Zeit zurück.

 

Das Laster muß erbleichen;

Als wie vom Strahl gerührt,

Muß Wahn und Irrthum weichen,

Da uns die Warheit führt.

Laßt in vereinten Chören. u. s. w.

 

Weicht, niederträchtige [1801: Weicht von hier, feile; 1810: Entweichet, feile] Schmeichler,

Weicht, naht [1776 und 1784: macht] euch zu uns nicht:

Die Warheit reißt dem Heuchler

Die Larve vom Gesicht.

etc.

 

Verworfene [1801 und 1810: Verblendete] Gemüter,

Die niedrer Vortheil [1801 und 1810: Die nur Gewinnsucht] lenckt,

Vor [später: Für] euch sind nicht die Güter,

Die uns die Vorsicht schenkt!

etc.

 

Euch mag die Habsucht quälen;

Es hat der schnöde [1772a: niedre] Geiz,

Der Abgott schlechter Seelen

Für Maurer keinen Reiz.

etc.

 

Uns reizt [1810: lockt] kein leerer Titel

An Tugend sind wir reich:

Der Purpur und der Kittel

Sind in den Logen gleich.

etc.

 

Lernt euch der Laster schämen,

Lernt euch der Tugend weihn,

Lernt eure Triebe zähmen,

dann stelt euch bey uns ein.

etc.

 

Ihr aber, theure Brüder,

Die ihr der Tugend treu,

Bleibt immer würdge Glieder

Der edlen Maurerey.

etc.

 

Erhebt mit Herz und Munde,

Das Glück das uns entzückt,

Und preißt die seelge Stunde

Da ihr dies [1772a: das] Licht erblickt.

etc.

v. O. **

[1772a: v. O.---]

[1775: v. O.]

 

 

[1777 nochmals angehängt:

Laßt in vereinten Chören

Ein frohes Loblied hören;

Es dringt Asträens Schein

In unsre Logen ein,

Und bringt, o seltnes Glück,

Die goldne Zeit zurück.]

 

 

 

VII. Ohne Titel

 

Auch in

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 32-34,

ohne Titel

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 67-70,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLIV;

ohne Titel (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 10-11;

mit dem Titel: Virtus recludens immeritis mori

Coelum, negata tentat iter via

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 35,

mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 68

 

 

Die ihr das Licht des Ordens schaut

Verehrungswürdge Glieder:

Die ihr der Tugend Tempel baut,

Der Maurer ächte Brüder.

Komt, komt zu jenem Heiligthum

Die Tugend winkt zum Glück und Ruhm!

Auf! laßt ihr zu gefallen

Auch euer Lied erschallen.]

 

[1772a.

Die ihr der Tugend Tempel baut,

Der Maurer ächte Brüder;

Die ihr des Lichtes Klarheit schaut,

Des Ordens würdge Glieder:

Kommt, kommt zu jenem Heiligthum!

Die Tugend winkt zum Glück, zum Ruhm.

Auf! Laßt ihr zu gefallen

Auch euer (1775: Ein heilig) Lied erschallen!]

 

 

Der Pöbel, den [1801: Die Neugier, die] nur Vortheil [1772a: Vorwitz] lenkt,

Sucht, lauscht und hoft [1784 und 1801: lauschet, hoft] zu rathen;

Hier wo man weit erhabner denkt,

Blühn edle, stille Thaten.

Der Gott, der sie hervorgebracht,

Verhüllte sie in Mitternacht

Und ließ zu euch, ihr Brüder,

Nur solch [1772a: dies] Geheimniß nieder.

 

Vereinigt euch, gebt Weihrauch her,

Die Tugend zu verehren!

Ihr Tempel steht, und seine Ehr,

Sein Lob soll [1772a: muß; 1777, 1784 und 1801: wird] ewig währen.

Faßt, Freunde, faßt euch Hand in Hand;

Dem edlen Trieb, der uns verband

Ertönen unsre Lieder

Und schallen dreyfach wieder.

S.

[1772a: J***. U*.]

[1775: J. U.]

 

Eine stark veränderte Version in:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 84

unter dem Titel: XXII. Stilles Streben nach Tugend.

 

Die ihr der Tugend Tempel baut,

Die nicht vor Donnern beben;

Die ihr des Lichtes Klarheit schaut.

Von Wolken nicht umgeben;

Kommt zu dem ernsten Heiligthum!

Kommt, Brüder, ringet nach dem Ruhm,

Der Tugend hohe Lehren

Durch eure That zu ehren!

 

Der Pöbel, den nur Vorwitz reizt,

Sucht, lauscht, hofft zu errathen.

Hier, wo man nicht nach Lobe geizt,

Glühn edle stille Thaten. —

Der Gott, der sie hervor gebracht,

Verhüllte sie in Mitternacht,

Und ließ zu euch, ihr Brüder,

Nur das Geheimniß nieder.

 

Vereinigt euch! gebt Weyhrauch her,

Die Tugend hoch -zu ehren!

Ihr Tempel stehet hoch und hehr.

Wer wagts, ihn zu zerstören?

Was singst du, sterblicher Gesang?

Der Tugend Stimm ist Sphärenklang.

Weckt Edens Wonn in Seelen,

Die ihren Pfad erwählen

 

 

 

VIII. Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 77-80,

unter dem Titel: Ueber die Größe des Ordens

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 72-73,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXV;

mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 22-23;

mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 30-31;

mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 57-58 (ohne Titel)

 

 

Der Tugend Kenner, ächte Mäurer [1801: Brüder],

Der Abend kommt, die Zeit wird theurer [1801: und steigt hernieder,]

Die Sonne sinkt ins stille Meer!

Sie senket sich vom Horizonte,

Und wo sie sonst im Glanze thronte,

Regiert der Mond der Sternen Heer [1772a: das Sternenheer].

 

Heil dir mit deinen [später: deinem] heilgen Schrecken,

O Dunkelheit, um uns zu decken,

Verhüllst du uns in Mitternacht!

Dich segnen alle unsre Brüder!

Licht ist in dir, der Tag komt wieder,

Als wär er erst vom Schlaf erwacht.'

 

So reizend war der junge Morgen,

Den lang in ihrem Schooß verborgen,

Die erste Dunkelheit gebar! – [1777: verbarg.]

Dich sehn wir, schönster aller Sterne,

Du winkest uns, dir folget gerne,

Die dreyfach dir geweihte Schaar.

 

Die welche niedrer Vortheil rühret,

Neugierde, Wahn und Vorwitz führet,

Entfernt des Rächers falber Strahl:

Allein die wenig edlen Seelen,

Die nur aus ächten Trieben wählen,

Vereint uns [1801: vereinet] eine heilge Zahl.

 

Im heissen Süd, im kalten Norden,

Blüht, Freunde, blüht der Maurer Orden,

Im frühen Ost, im späten West.

Vom Morgen komt der Friede wieder;

Weiht ihm Altäre, singt ihm Lieder,

Er ist es würdig, weiht sein Fest.

 

Und wenn euch, die ihr jtzt zerstreuet,

Mit uns vereinet [1772a: vereinigt], einst erfreuet

Ein lang von uns erwünschtes [später: gewünschtes] Glück;

So seyd den Vätern gleich, ihr Brüder,

Noch immer edle, würdge Glieder,

Und denkt, an diese [1772a: jene Zeit] zurück.

H. **

[1772a: R ***  A*]

[1775:  H. U.]

 

 

 

IX: Ohne Titel

 

Auch in:

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772, 29-31,

ohne Titel

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772, 74-75,

unter dem Titel: Freimäurer Lied

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXX;

ohne Titel (ohne Kürzel)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 40-41,

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 77-78,

mit dem Titel:. Der Genuß des Lebens.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 151-152; auch 1810, 151-152

 

 

Ihr, die ihr die Menschheit zieret,

Brüder! preißt der Vorsicht Schlus,

Daß Sie [!] stets uns zum Genus

[1772 und 1777: Da (1777: Daß) sie uns zu dem Genuß]

Lauter reiner Freuden [1772: Freundschaft] führet.

Und geniesset mit Bedacht

Des so kurze Zeit [1772: Des so kurz] vergönnten Lebens,

Ehe uns [1772: Eh uns noch; 1776, 1784 und 1801: Eh uns dann] die lezte Nacht

Zum Empfinden [1772: Für die Erde] fühllos macht.

 

Preißt der Freien Maurer Orden,

Denn durch sein erhabnes Licht,

Das die Finsternis durchbricht,

Sind wir wahre Maurer [1772a: Menschen; [1776 und 1784: beßre Menschen] worden,

[1801: Sind wir besser schon geworden].

Und geniesset etc.

 

Er lehrt uns die Triebe dämpfen,

Und durch Zirkel, Winckelmas,

Bley Gewicht [1772: Blei, Gewicht] und Wasser Paß

Jedes Vorurtheil bekämpfen.

etc.

 

Findt sich wo ein wahr Vergnügen,

So ist es in unsrer Zunft:

[1801: Findet sich wohl ein Vergnügen

anders, als in unsrer Zunft?]

Wir nur wissen die Vernunft

Zur erlaubten Lust zu fügen.

 

etc.

[1776, 1784 und 1801: So genießt man mit Bedacht …]

 

Wir empfinden solch Entzücken,

Das nicht blos die Jugend raubt;

[1810: nicht der Jugend bloß erlaubt;]

Nein, des Alters graues Haupt

Muß dieselbe Lust erquicken [1772a: beglücken].

 

etc.

[1776, 1784 und 1801: Wir genießen mit Bedacht …]

 

Heute sind wir noch auf Erden,

Heut empfinden wir die Lust:

Ist uns aber nicht [1772a:wohl] bewußt,

Ob wir morgen leben [1775: bleiben] werden?

etc.

 

[ Chor.

Und [1775 und 1810: Drum; 1776, 1784 und 1801: So] genießet, etc.

v. O. **

[1772a: v. O. ---]

[1775: v. O.]

 

 


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