Home Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775

 

Inhalt

1. Auflage, 1772: 27 Lieder

2. Auflage, 1775: 8 Lieder weggelassen

2. Auflage, 1775: 10 neue Lieder angehängt

Die neuen Lieder von 1772

Die 10 angehängten Lieder der 2. Auflage, 1775

 

 

 

1. Auflage, 1772: 27 Lieder

 

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.

Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772

http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN782523196&LOGID=LOG_0005

http://vd18.de/de-sbbpk-vd18/content/titleinfo/53153164

 

Der Band enthält auf 104 Seiten 27 Lieder.

Darunter sind sämtlichen neun kleinen Oden aus Johann August von Starcks „Apologie des Ordens der Frey Maurer“, 1770

 

 

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Das Vorwort ist gewidmet:

Dem Hochw. Bruder

A * * R. -- V. * * M.

und unterschrieben mit:

A.* -- A -- *A -- *.

 

Die Jahresangaben sind verwirrend. In seiner „Bibliographie der Freimaurerei“ (1844) verzeichnet Georg Kloss:

Nr. 1518: 3881 = 1772

Nr. 1530: 3880 = 1775

Nr. 1605: 3881 = gemäss Position 1792; Wolfstieg hat das Buch bei 1772

Wolfstieg hat noch separat für dasselbe Buch: 3886 = 1780

 

zum Vergleich

Nr. 371 („Apologie des Ordens“): 5651 = 3882 = 1770 (bei Wolfstieg; Nr. 23760)

Nr. 373 („Apologie des Ordens“): 3882 = 1778 (bei Wolfstieg ohne die Zahl 3882)

daselbst: 5882? = 1783 (Auf dem Schutzumschlag dieser Ausgabe steht:

3887, d. i. 1783)

Auf dem Schutzumschlag einer späteren Ausgabe soll stehen: 5817, i. e. 1817

 

Im „Almanach oder Taschen-Buch für die Brüder Freymäurer“, 1777, steht am Anfang zu lesen:

Einige Maurerische Zeitrechnungen.

Von Anbeginn der Welt, nach Usserii Rechnung       5781

Vom Ursprung unsers Ordens                                     4463

 

 

 

2. Auflage, 1775: 8 Lieder weggelassen

 

1775 erschien eine stark veränderte Ausgabe in Marienwerder bei Kanter, ebenfalls mit der Angabe: Philadelphia im Jahr 3881.

 

Dabei wurden aus der 1. Aufl. fünf Lieder weggelassen, die schon anderswo erschienen waren:

11. Wo seyd ihr hin beglückte Zeiten

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

14. Freunde schmecket mit Entzücken

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

15. Hier in der Freiheit sichrem Schooße

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge

16. Kommt der Tugend wahre Freunde

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

21. Auf, auf genießt der Tage

siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

Der Genuß des Lebens,

mit der Eingangszeile: Ja, Brüder! ja, genießt der Tage

 

Ferner wurden drei Lieder weggelassen, die 1772 zum ersten Mal erschienen waren:

 

23. Nur im Herzen wo der Wahrheit

siehe: „Nur im Herzen …“

 

25. An einen jungen Bruder.

siehe unten

 

27. Ihr, die wir Schwestern nennen

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

 

 

 

2. Auflage, 1775: 10 neue Lieder angehängt

 

Dafür wurden 1775 gegen Ende 10 neue Lieder angehängt,

und zwar alle ohne Titel:

O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder (1746)

Heil dir, du Tag, voll Glück und Ruhm

Welche Zeiten, edle Brüder!

Wir bauen mit am großen Weltgebäude

Tag, den wir dem Orden weihen,

Die Sonne steigt im Ost aus Purpurwellen

Der Tag, der unsre Lust vermehret (1749)

Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt

Auf, Brüder, stimmt zum Lobgesang

Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder

 

 

Von den insgesamt  37 Liedern erschienen auch:

10 in:

Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772

14 in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, 1776

14 in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784

18 in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.

 

 

Eine „Zwote Sammlung“ erschien zu Philadelphia im Jahr 3886 - d. h. laut Wolfstiegs Bibliographie, II, 1912, Nr. 3972, im Jahre 1780 - im selben Verlag. Sie enthielt die Lieder No. 29-63.

 

 

 

 

Die neuen Lieder von 1772

 

 

Auf das Fest des Heiligen Johannes

Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

Die Erinnerung des Alterthums

Laßt unsrer Väter Ruhm

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

Ohne Titel

Hinweg! wer von Gewalt und Raube …

siehe:

Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge, 1746,

mit dem Titel: II. Zur Eröffnung der Loge.

 

 

 

Auf das Fest des Heil. Johannes.

[1775: Ohne Titel]

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VII;

mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 6-7;

mit dem Titel: Auf das Johannisfest

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 21-22

mit dem Titel. Zum Johannisfeste

System der Freymaurer-Loge Wahrheit und Einigkeit zu drey gekrönten Säulen in Prag, 1794, 155-157,

mit dem Titel. Am Johannestage

 

Brüder, weihet diesem Fest,

Da die Gottheit wieder

Sich zu uns hernieder läßt,

Freudenvolle Lieder!

 

Antistrophe.

Unser Lied im Siegeston

Werde hoch getragen!

Müsse Frevler, die voll Hohn

Uns verspotten, schlagen!

 

Friede legt sich um uns her;

Auf verborgnen Wegen

Kann uns kein Verfolger [1776 und 1777: Verführer] mehr

Bange Furcht erregen.

 

Antistrophe.

Und wer wider uns herrauscht,

Jedes kühne Wagen,

Jedes Ohr. das boshaft lauscht,

Sey zurück geschlagen!

 

Nehmt die Maurerschürze um,

Tempel zu erbauen,

Und in Unserm Heiligthum

[1775: Und dann geht ins Heiligthum,]

Volles Licht zu schauen.

 

Antistrophe.

Hier muß Fremden zum Verdruß

Dunkel um uns ziehen;

Auf verheertem Boden muß

Schönre Blüthe blühen.

 

Unbemerkt erhebet schon

Aus der Zeit Ruinen

Sich ein neues Pantheon,

Weise, die ihm dienen.

 

Antistrophe.

Unschuld, unser Eigenthum,

Tugend, unsre Ehre,

Hebe unsers Ordens Ruhm

Hoch von Sphär zu Sphäre!

 

Rosen, die an Schönheit reich

In Cytherens Haaren,

Sey der Maurer Orden gleich

In entfernten |1775: den fernsten] Jahren!

 

Antistrophe.

Und wie junge Blumen [1776 und 1777: Bäume] blühn

Unter Zephyrs Füßen,

Muß der Maurery Bemühn

Lauter Glück genießen!

 

Windet Epheu um das Haupt,

Weihet euch der Freude!

Freude, die die Zeit nicht raubt,

Die der Thor beneide!

 

Antistrophe.

Heut soll, um uns zu erfreun,

Diesen Tag zu grüßen,

Aus umkränzten Bechern Wein

Für den Orden fließen!

 

Brüder, saget, ohne ihn,

Was kann unserm Leben,

Tagen, die so schnell entfliehn [1776 und 1777: verfliehn],

Größre Freude geben?

 

Antistrophe.

Uns allein bekannte Lust

Giebt er zur Genüge.

Wo ist eines Bruders Brust,

Die für ihn nicht schlüge?

 

Dreyfach töne unser Lied

Zu des Ordens Ehren!

Seinen Ruhm, der nie verblüht,

Muß die Nachwelt hören!

 

Antistrophe.

Dreyfach Licht vom Heiligthum

Komm auf uns hernieder!

Aechter Maurer steter Ruhm

Töne dreyfach wieder!

D***  L*.

 

 

Eine stark veränderte Version in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 38-40,

unter dem Titel: Festlied

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 28-29,

u. d. T.: „Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 8.“

 

 

Brüder, feyrt des Ordens Fest

Dessen Geist von Brüdern,

Treu und gut sich finden läßt

Feyrt's mit frohen Liedern!

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Unser Lied im Siegeston,

Laßt es [1801: soll jetzt] hoch erschallen,

Ohne Gegenspott dem Hohn,

Dem wir misgefallen.

 

Friede legt sich um uns her;

Auf verborgnen Wegen

Kann uns kein Verfolger mehr

Bange Furcht erregen.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Was rund um uns furchtbar rauscht,

Jedes kühne Wagen,

Jedes Ohr, das boshaft lauscht

Mach' uns nicht verzagen.

 

Nehmt die Maurerschürze um,

Stöhrt euch nicht im Bauen,

Bis ihr geht ins Heiligthum

Volles Licht zu schauen.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Hier, wo sich der Fremde irrt,

Könnt ihr sicher gehen,

[1801: wissen wir zu gehen;]

Auf verheertem Boden wird

Schönre Frucht einst stehen.

 

Unbemerkt erscheinen schon

Aus den Zeitruinen

Für der Weisheit Pantheon

Männer ihr zu dienen.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Unschuld unser Eigenthum,

Tugend unsre Ehre,

Hebe unsers Ordens Ruhm

Hoch von Sphär' zu Sphäre.

 

Windet Epheu um das Haupt,

Weihet euch der Freude!

Freude, die die Zeit nicht raubt,

Die der Thor beneide.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Fröhlich laßt uns heute seyn,

Und, dies Fest zu grüßen,

Aus umkränzten Bechern Wein

Fein vertraulich fließen.

 

Unsrer Freude sichrer Grund

Ist ein gutes [1801: weises] Leben;

Macht dies allen Brüdern kund

Um ihm nachzustreben.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Preist des Ordens hohe Lust

Seine Füll und Gnüge.

Wenn für sie doch aller Brust

Gleich der unsern schlüge.

 

Hoch tön unser Lobgesang

Zu des Ordens Ehren!

Seinen Ruhm und unsern Dank

Muß die Nachwelt hören.

 

Antistrophe [1801: Chor.]

Unschuld unser Eigenthum,

Tugend, unsre Ehre

Hebe unsers Ordens Ruhm

Hoch von Sphär' zu Sphäre!

 

 

 

Ohne Titel

Ihr, die ihr die Menschheit zieret

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

Ohne Titel

Die ihr der Tugend Tempel baut

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

Auf das Fest des heiligen Johannes.

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VIII;

mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 60-61,

mit dem Titel: Auf das Fest des heil. Johannis

 

Auch – leicht verändert - in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 78-79,

unter dem Titel: „Auf das Fest des heil. Johannis“

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 152-143

 

 

Ihr, die ihr in Einsamkeit

Euch der wahren Freundschaft weiht,

Wie die Alten, wie die guten Alten.

Wo uns Gram und Leid verläßt,

Wollen wir dies frohe Fest

Wie die Väter, wie die weisen Väter halten.

 

Kind des Himmels, holde Lust,

Komm, beseele unsre Brust!

Laß dich heute, laß dich auf uns nieder!

Fliehet, dunkle Sorgen! flieht,

Mischt euch nicht in unser Lied,

Denn der Freude tönen nur der Maurer Lieder.

 

Diesen vollen Becher Wein

Wollen wir dem Tage weyhn,

Da zerstreute Brüder sich vereinen.

Bey dem göttlichen Geschenk

Sind wir derer [1776, 1777, 1784 und 1801: deren] eingedenk,

Deren Asche brüderlich auch wir beweinen.

 

Nehmt die Maurerschürze um,

Baut ein neues Heiligthum,

Das der Väter wieder würdig werde.

Und wenn es vom Staub erhöht,

Im erhabnen Glanze steht,

Dann erstaune, dann bewundre es die Erde.

 

Tugend! dir nur soll allein

Unser Tempel heilig seyn;

Auf Verräther müsse Rache blitzen!

Unser innres Heiligthum

Müsse so, wie ihren Ruhm,

Unsrer Brüder heldenmüthge [1777: edelmüth’ge] Rechte schützen!

 

Holde Göttin, Liebe! dich

Zählen heilig-wunderlich [1776: doch wie wunderlich!]

Andre Orden zu verbothnen Trieben:

Aber wir nur, weihen dir

Einen Altar; doch daß wir

Nur verschwiegen, und als wahre Maurer lieben.

 

Brüder! faßt euch Hand in Hand.

Dankt der Vorsicht für das Band,

Das uns heute wiederum [1776: heut mit neuer Kraft] verbunden.

Schönre Stunden zählen wir

Nimmermehr, als die uns hier

In den Armen unsrer Brüder froh verschwunden.

M***  F*

 

 

 

Ohne Titel

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXXI;

ohne Titel (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 36-37

Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 157-158 (ohne die 3. und 6. Strophe)

unter dem Titel: Das Glük brüderlicher Freundschaft

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 57-58.

mit dem Titel: Der Genuß des Lebens.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 113-114; auch 1810, 113-114

 

 

Genießt der Freuden dieses Lebens!

Die Vorsicht hat uns nicht vergebens

Den frohen [1810: regen] Trieb zur Lust geschenkt.

Will uns der Kummer niederdrücken;

Komm, Freude! komm uns zu entzücken,

Und sey in unsre Brust gesenkt.

 

Die Sorge wandelt durch Paläste [1801 und 1810: in Pallästen],

Stört Könige beym frohsten [1784: frohen] Feste [1801 und 1810: bei frohen Festen],

Verfolgt den Krieger, eilt aufs Meer.

Hier aber, wo der Friede thronet,

Wo Tugend, Recht, und Unschuld wohnet,

Hier kommt die Sorge nimmermehr [1784, 1801 und 1810: nimmer her].

 

[Die folgende Strophe fehlt 1801, 1810:]

Kann uns, was andre von uns denken,

Kann uns der Thoren Argwohn kränken?

Wir, Brüder! kennen unsern Wehrt.

Bemüht euch nicht, sie zu bekehren,

In äusseren entlehnten [1784: in äussern und entlehnten] Ehren

Setzt nie ein Maurer seinen Wehrt [1776: Werth].

 

 

Rang [1784: Pracht], Ehre, Reichthum, Glanz und Güter

[1801, 1810: Rang, Sinnlichkeit und Glanz und Güter]

Verblenden schwächere Gemüther:

Was als ein Nichts, was sind sie mehr?

Wir legen alles willig nieder,

Umarmen zärtlich uns als Brüder,

Und Freude flieget [1784: schwebet; 1801 und 1810: schwebt dann] um uns her.

 

Wenn wir in freudenvollen Tönen

Der unerkannten Tugend fröhnen,

[1801 und 1810: Wenn wir auf freudenvollen Saiten

der hohen Tugend Lob verbreiten],

Stöhrt unsre Freude keine Quaal.

Ein Lied wird bey der Freundschaft Winken

Zur Hymne: Wein, den Brüder trinken,

Wird Opferwein beym Göttermahl.

 

Wird ja mein Glück durch was [1801 und 1810: hier noch] gestöret,

So ists, daß die mein Herz verehret,

Mein Mädchen nicht dies [1784: das] Glück genießt.

[1801 und 1810: mit mir nicht auch dies Glück genießt;]

Doch leg ich Kell und Schürze [1776 und 1777: Schurzfell; 1784, Schurz und Kelle; 1801 und 1810: Schürz’ und Kelle] nieder,

Flieh [1801 und 1810: flieg’] ich in ihre Arme wieder,

Und zeig [1776 und 1777: Zeig ihr], wie treu ein Maurer ist.

 

Kommt einst des Todes dunkle Stunde,

So ruf ich ihm mit frohem Munde,

Dem Herold steter Freuden, zu.

Wir gehn ins Heiligthum — uns [1777: und] segnen

Die Väter, die uns dort begegnen,

Und Brüder segnen [1784, 1801 und 1810: feyern] unsre Ruh.

E***.  A*.

 

Stark abgewandelte Version in:

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 152-153,

 

Genießt die Freude dieses Lebens!

Die Vorsicht hat uns nicht vergebens

Den Trieb zur Fröhlichkeit verliehn.

Will uns der Kummer niederdrücken;

Komm, Freude! komm, uns zu entzücken,

Und laß den Sturm vorüber ziehn.

 

Die Sorge wandelt durch Palläste,

Stört Könige beym frohsten Feste,

Verfolgt den Krieger, eilt auf‘s Meer.

Hier aber, wo der Friede thronet,

Wo Tugend, Recht, und Unschuld wohnet,

Hier kömmt der Sorgenschwarm nicht her.

 

Rang, Sinnlichkeit, und Glanz, und Güter]

Verblenden schwächere Gemüther;

Ihr innerer Gehalt ist leicht.

Wir legen alles willig nieder,

Beglückt am Busen treuer Brüder,

Zum Ruhepolster dargereicht.

 

Wenn wir in Freudenvollen Chören

Die oft verkannte Tugend ehren,

Hebt unser Geist sich himmelan.

Zur Hymne wird das Lied der Liebe,

In der Begeistrung hohem Triebe,

Erklimmen wir die Sternenbahn.

 

Kommt einst des Todes dunkle Stunde,

So rufen wir mit frohem Munde

Dem Herold steter Freuden zu:

„Führ‘ uns zum Heiligthum! --“ uns segnen

Die Brüder, die uns dort begegnen,

Im Wohnplatz ungestörter Ruh.

 

 

 

Ohne Titel

1772: Hier, wo uns kein Neider höret,

1775: Hier, wo uns kein Spötter höret

siehe: Die erste grossse Verräterschrift: Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745

mit dem Titel: Ein Lied für die Freymäurer

 

 

 

Der Hierophant.

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LVII;

mit dem Titel: Der Hierophant (Pr.)

Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 84-86,

mit dem Titel: Der Hierophant

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. 1782; 94-97;

mit dem Titel: Der Hierophant

Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 214-215 (ohne die 4., 6. und 7. Strophe)

unter dem Titel: Einladung zum Tempel der Fridens und der Tugend

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 147-148,

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 319-321,

unter dem Titel: Der Hierophant

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 295-296

 

 

Zum Tempel, wo der Friede thront,

Wo ächte Tugend sitzt:

Die Gottheit edle Thaten lohnt,

Und auf Verräther [1777: Verbrecher; 1782: Verächter] blitzt,

Kommt alle, die ihr edel denkt!

Unheilge, fern von hier! --

Und welche Wahn und Vorwitz lenkt,

Entfernt euch weit von hier!

[1782: Unheilge, fern von hier!]

 

Nur wenige sind groß genung [!],

Den Weg hinauf zu gehen.

Und wenn sie gleich [1776, 1777 und 1784: auch; 1782: Wenn sie auch schon] in Dämmerung

Des Lichtes Herold sehn,

Winkt allen nicht vom Morgenthor

Die Gottheit Frieden zu.

Sie zieht die würdigsten [1775: Würdigsten] hervor,

Und führet sie zur Ruh.

 

[1782: Zum Ziele winkt vom Morgenthor

Die Gottheit Allen nicht:

Die Würdigsten nur dringen vor,

Zum vollen Mittagslicht.]

 

Fand je [1782: Und wenn] auch ein Unwürdiger

Den Weg ins Heiligthum?

[1782: Die kühne Bahn betrat]

Goß nicht [1782: dann] ein starker Donnerer

Die Nacht um uns herum?

[1782: Nicht Nacht um unsern Pfad?]

Es wälz ein zweiter schrecklicher [1775: Schrecklicher]

Gewitter kühn herauf!

Er deckt, wär er weit mächtiger,

Doch nicht die Hüllen auf.

 

Geht in die Bilderhölen ein,

Und baut dort den Altar!

Bis hieher drang kein Feind herein;

So mächtig er auch war.

Nur hier sollt ihr in Dunkelheit

Des Lichtes Pfade gehen:

Hier einst in einer bessern Zeit

Verschönert auferstehn.

 

Folgt einsam hier, unaufgespürt [1782: und und [!] ungerührt]

Von einer schlechten [1782: eitlern] Welt,

Den Weg, den euch die Wahrheit führt,

Vom Morgenstern erhellt.

Folgt ihrem Wink! seyd tugendhaft,

Seyd eurer Väter wehrt [später: werth]!

Noch nie hat, was die Gottheit schafft,

Ein Sterblicher zerstört [1782: entehrt].

 

So sprach vom innrem [ab 1775: innren] Heiligthum

Des Tempels Hierophant:

Und legte uns die Schürze [1776, 1777 und 1784: das Schurzfell] um,

[1782: Legt unsern heilgen Schurz uns um,]

Die Kelle in der Hand;

 [1775: Gab Kellen in die Hand:]

Goß aus den Schalen Opferwein,

Und segnete die Nacht. —

Und alle trunken [1777 und später: tranken] Opferwein,

Und segneten die Nacht.

 

Folgt, Brüder! diesem Pfade nach,

Hand brüderlich in Hand:

Und segnet jenen großen Tag,

Der uns so schön verband.

Betretet froh die edle Bahn,

Da man zum Tempel geht:

Seht Mitleidsvoll auf den Profan [1782: den Spötter an],

Der edle Werke schmäht.

D***  L*

 

 

 

Ohne Titel.

Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!

ohne Angabe

in der 2. Auflage 1775, weggelassen

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 freimaurerische Gesänge

unter dem Titel: VI. Der Adel der Freymäurer

Eine stark veränderte Version

 

 

 

Ohne Titel

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLVI;

ohne Titel (Pr.)

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 128,

mit dem Titel: Weisheit

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 262; auch 1810, 262

 

 

Weisheit hat ein altes Recht,

Thoren zu verlachen:

Denn zu groß ist ihr Geschlecht,

Um es klug zu machen.

Brüder! Sie sind elend gnug,

[1810: zum Verständigmachen.

Ach, ihr Loos ist schlimm genug!]

Ihr Verdienst ist Selbstbetrug,

Und ihr Wehrt [später: Werth] ein [1810: ist] Titel.

 

Ihre Freude [1810: Thorenfreude] gleicht dem Traum,

Den der Tag verscheuchte:

Unsre jenem Meeresschaum,

Der Cytheren zeugte.

Wir sehn in zufriedner Ruh

Einem Schwarm von Wünschen zu,

Der kein Glück noch baute.

 

Lasset Schönen und Profan

Unser Werk verschmähen.

Die, die unsern Altar sahn,

Müssen weiter sehen.

Wer nach Rednerweihrauch geizt,

Wen nicht nackte Tugend reizt,

bleibt Profan im Orden!

 

Unsrer Jahre Morgenroth

Glüh von jenen Freuden,

Denen spät nicht [später: nie] Reue droht,

Die der [später: die] Weisheit kleiden!

Dann umglänzt des Lebens Rest

Hoffnung auf ein ewig Fest

Mit den besten Brüdern.

 

 

stark abgewandelt in:

Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 358-360,

unter „Freymäurerlieder“

 

Weisheit hat ein altes Recht

Thoren zu belachen;

Denn zu groß ist ihr Geschlecht

Zum Verständigmachen:

Ihrer Leidenschaften Trug

Macht nicht Rath nicht Schaden klug,

Weisheit muß sie dulden.

 

Thorenfreude gleicht dem Traum,

Den der Tag verscheuchte,

Gleicht dem Lufthauch, der aus Schaum

Bunte Bläschen zeugte,

Weise sehn bey Fleiß und Ruh

Leerem Freudgeschwärme zu,

Froh der Daseynswohlthat.

 

Mag der spöttelnde Profan

Maurerlust yerschmähen,

Freude suchen in dem Wahn

Stolz sich aufzublähen.

Glaubt, nur der, den Wahrheit reizt,

Wenn er nach der Freude geizt,

Erntet ihren Segen.

 

Nur durch Wohlthun sorgt der Tag

Für die Abendfreuden,

Und der Vorzeit Nachgeschmack

Mehrt der Zukunft Leiden,

Ruh im Herzen schärft den Blick

Für das ächte Freudenglück,

Einst im Arm der Weisheit.

 

Unsre kurze Lebenszeit

Nutz' drum alle Freuden,

Die das Alter nicht bereut,

Die der Jugend kleiden,

Und des Lebens lezten Hauch

Heil’ge noch ein Zeitgebrauch

Für die ewge Freude.

 

 

 

Das Glück der Frey-Mäurer.

Preist, Freunde, Brüder, Mäurer!

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

Ohne Titel

Freunde! schmecket mit Entzücken

mit der Kennzeichnung: J ***  J*

in der 2. Auflage 1775 weggelassen

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

Ohne Titel

Hier, in der Freiheit sichrem Schooße

in der 2. Auflage 1775 weggelassen

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 freimaurerische Gesänge

IIII. Gesellen-Lied

Eine abgewandelte Version

 

 

Ueber den Ursprung des Ordens

Kommt der Tugend wahre Freunde!

mit der Kennzeichnung: H***  U*

in der 2. Auflage 1775 weggelassen

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

Ohne Titel

Purpur reizt erhabne Seelen …

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746

unter dem Titel: III. Meisterlied

 

 

Ohne Titel

Entfernt vom rauschenden Getümmel

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

Ueber die Größe des Ordens

Der Tugend Kenner, ächte Mäurer

siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

Ohne Titel

 

Auch in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776,  No. LXXIII;

ohne Titel (Pr.)

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 24,

mit dem Titel: Ueber die Bestimmung der Freymaurer

Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 76-77 (mit einer zusätzlichen Strophe)

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 43 (mit der zusätzlichen Strophe).

 

Das Glück, das Ungeweihte kaufen,

Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen:

Wir handeln nicht um [1801: nach] Glück und Wehrt [später: Werth].

Talente, die wir selbst besitzen,

Zu bessern, und der Welt zu nützen,

Ist unsre Kunst und [1775: ist] unser Wehrt [später: Werth].

 

[1790:

Das Glück, das Tausende erkaufen,

Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen;

Wir handeln nicht um Rang und Werth;

Die Gaben, die wir selbst besitzen,

Verbessernd für die Welt zu nützen,

Das ists was unsre Kunst uns lehrt.]

 

 

Wenn unsre Werke nicht mit Kränzen

Wie Weltbezwinger Thaten glänzen:

So schätzt sie doch der Himmel mehr.

Die Rose, die in Schattenhecken

Der Sonne Strahlen nicht entdecken,

Blüht röther, riecht balsamischer.

 

Zu eines Tempels Dienst berufen;

Wo man auch auf den höchsten Stufen

Den Thoren doch Profan nur nennt,

[1790: Wo keiner sich auf höhern Stufen

Vom Kleinsten seiner Brüder trennt,]

Sey uns [1790: Ist, sich] an Tugenden zu gleichen,

Das ächte, das ehrwürdge Zeichen,

Woran ein Bruder Brüder kennt.

 

 

Zusätzliche Strophe 1790 und 1801:

 

Und wenn auch erst am Tag der Erndte

Man unsre Saaten kennen lernte,

So ist doch nichts umsonst gethan;

Der Himmel sieht das muthge Streben

Mit Beifall, und fürs andre Leben

Schreibt's uns ein guter Engel an.

 

 

Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 353-354, hat unter „Freymäurerliedern“ die 1. und 3. Strophe umgedichtet, die 2. weggelassen und dafür die 4. angefügt.

 

1.

Das Glück, das tausend theur erkaufen,

Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen,

Im Glanz liegt nicht des Goldes Werth:

Nur Gaben, die wir selbst besitzen,

Zu bessern, um der Welt zu nützen,

Ist das, was unsre Kunst begehrt.

 

3.

Zu eines Tempels Dienst berufen,

Der selbst nicht auf den höchsten Stufen

Den Lehrling stolz vom Meister trennt,

Ist uns an Tugenden zu gleichen

Das ächte ehrenvolle Zeichen,

Woran ein Bruder Brüder kennt.

 

 

 

Ohne Titel

Auf, auf genießt der Tage

in der 2. Aufl. 1775 weggelassen

siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

Der Genuß des Leben

Eine völlig veränderte Version, 1772

 

 

Bey einer Grundlegung.

Auf, Brüder, auf zum Lobgesang!

mit der Kennzeichnung: A *** A B *

siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge

Version I (1772)

 

 

Ohne Titel

Nur im Herzen, wo der Wahrheit

in der 2. Aufl. 1775 weggelassen

siehe: „Nur im Herzen …“

 

 

Ohne Titel

Richter frey geschafner Geister

siehe: Das erste deutsche freimaurerische Logengebet, 1772

 

 

An einen jungen  Bruder

Unsrer Baukunst erste Lehren

in der 2. Aufl. 1775 weggelassen

siehe: Aufnahmelied, 1772

 

 

Schlußlied

Zunftgenossen, edle Brüder …

in der 2. Aufl. 1775 an letzter Stelle, 100-102

siehe: Lied der Lehrlinge, 1722

9. deutsche Übersetzung

 

 

An das schöne Geschlecht

Ihr, die wir Schwestern nennen

in der 2. Aufl. 1775 weggelassen

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

An das schöne Geschlecht, 1772

 

 

 

Die 10 angehängten Lieder der 2. Auflage, 1775

 

 

66-71

Ueber den Wehrt der Maurerey.

O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder

siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746

unter dem Titel: I. Lob-Gesang auf die feyerliche Johannis-Loge

stark verändert

 

 

 

72-74

Ohne Titel

 

Heil dir, du Tag, voll Glück und Ruhm,

Die Vorsicht schenkt dich wieder!

Heut bauten unser Heiligthum

Durch Sie vereinte Brüder.

Wie heiter lächelst du uns an,

wir suchen, dich zu ehren!

So mächtig war noch kein Profan,

Um unser Glück zu stöhren.

 

Komm, sanfter Friede, senke dich

Auf unsre Arbeit nieder!

Nur du verbindest brüderlich

Und baust das Glück der Brüder.

Wo war wol je ein Band so schön,

Als dies, was du gebunden?

Was nur die Welt sich wünscht zu sehn,

Wird hier durch dich empfunden.

 

Hier steht dein festes Heiligthum,

Der Welt verborgne Tugend!

Hier findt der Große seinen Ruhm,

Der Greis die Lust der Jugend.

Das Heer der Sorgen flieht zurück,

Und kehrt zu uns nicht wieder.

Wir alle finden unser Glück

Im Arm der besten Brüder.

 

Wie Rosen die im Frühling blühn

Den Opferkelch umwunden,

Gießt heilgen Wein, zum Danke hin

Dem Glück, das uns verbunden.

Und eine unschuldsvolle Lust

Belebe diese Feier:

Und eines jeden Bruders Brust

Erfüll ein heiligs Feuer.

 

Kehrt nach Jahrhunderten einmahl

Dies Fest der Freuden wieder;

So seyd bey diesem Opfermahl

Noch glücklicher, ihr Brüder!

Dann geht mit Dank ins Heiligthim

Um diesen Tag zu segnen!

Und, Nachwelt, sieh auf uns mit Ruhm

Wie wir die Vorwelt segnen!

R. A.

 

 

Eine veränderte Version in:

Gesangbuch für  Freymäurer. Königsberg 1787, 139-140,

unter dem Titel: Zur Stiftungsfeyer

 

 

Heil dir du Tag voll Glück und Ruhm

An dem vereinte Brüder

Aufbauten unser Heiligthum,

Die Vorsicht schenkt dich wieder,

Wie heiter lächelst du uns an!

Im Eifer dich zu ehren

Laß, wer den Orden lieb gewann,

Das warme Herz nichts stören.

 

2. Komm sanfter Friede senke dich

Herab auf unsre Werke,

Nur du verbindet brüderlich

Zum Guten Lust und Stärke.

Wo war wohl je ein Band so schön

Als dies, von dir gebunden?

Die Ruh, die jeder wünscht zu sehn,

Wird hier durch dich empfunden.

 

3. Hier sieht ein festes Heiligthum

Der weltverborgnen Tugend,

Hier findt der Jüngling Greisesruhm,

Der Greis die Lust der Jugend.

Das Heer der Sorgen flieht zurück

Und kehrt zu uns nicht wieder,

Ein jeder baut an aller Glück

An jedes alle Brüder.

 

4. Den Opferkelch mit Immergrün

Der Fröhlichkeit umwunden,

Gießt heilgen Wein zum Danke hin

Dem Glück, das uns verbunden;

Aufwallung unschuldvoller Lust

Fach‘ an ein heilges Feuer

In eines jeden Bruders Brust

Zu dieses Tages Feyer.

 

5. Und wenn man in der künftgen Zeit

Den Festtag wieder feyert,

So werd' die Lust und Dankbarkeit

Die uns erwärmt, erneuert:

Dann Nachwelt geh ins Heiligthum

Auch diesen Tag zu seegnen

Und denk an uns, die wir mit Ruhm

Und Dank die Vorwelt seegnen.

 

 

 

75-76

Ohne Titel

 

Welche Zeiten, edle Brüder!

Welche Feste kehren wieder!

Seht zurück, seht vor euch hin!

Frölichkeit im Angesichte

Strahlt mit immer sanftem Lichte

Uns der Einigkeit Gewinn.

Winkt uns nicht des Glückes Waage?

Lächeln uns nicht heitre Tage?

Hofnung macht die Scenen neu.

Stimmt der Zukunft Listgesänge

Singt in langer Reihen Menge

Dieses ist die Maurerey!

 

Wie, wo erst die Nacht geschwebet

Sich der Morgenstern erhebet,

Und die Sonne prophezeit:

So mag unser Orden glänzen,

So erstrecke ohne Gränzen

Sich sein Schimmer weit und breit.

Eile dann, o volle Sonne,

Zu dem Wachsthum unsrer Wonne,

Bringe uns den Tag herauf!

Tempel steigen aus Ruinen,

Aus den Trümmern heile Bühnen,

Aus der Asche Häuser auf.

 

Laßt den Grund von unsern Freuden,

Die der Weisheit sich vereiden,

Tugend, Recht und Freundschaft seyn.

Lebt in süssen Harmonien,

Daß die Palmen wieder blühen

Und Gerüche um sich streun.

Daß der Glieder Band und Kette

Mit dem Golde um die Wette

Stark und unzerstöhrlich sey.

Dann erschallen in den Chören

Lieder zu des Ordens Ehren

Und der edlen Maurery.

 

 

Eine veränderte Version in:

Gesangbuch für  Freymäurer. Königsberg 1787, 286-287,

unter dem Titel: Glücksempfindung

 

 

Welche Zeiten, edle Brüder,

Welche Feste kehren wieder!

Seht zurück, seht vor euch hin!

Fröhlichkeit im Angesichte

Zeigt vom innern sanften Lichte

Ist der Einigkeit Gewinn.

Wägt uns nicht des Glückes Wage

Reichlich zu die heitern Tage?

Wird nicht unser Glück oft neu?

Und wer wirkt die Wechselscenen

Voll des Wahren, Guten, Schönen

Thut es nicht die Maurerey?

 

2. Wie die Sonne stolz emporsteigt

Und der Morgengegend Flor zeigt,

Schöne Tage prophezeyht:

So muß unser Orden glänzen,

So erstreckt sich ohne Grenzen,

Seine Wohlthat weit und breit.

Eile dann o Wahrheitssonne

Zu dem Wachsthum unsrer Wonne

Bis zum Mittagspunkt herauf,

Und der Weisheit, der wir dienen

Baue Tempel aus Ruinen,

Aus der Asche Häuser auf.

 

3. Uebern Grund von unsern Freuden

Lasset keinen Wahn entscheiden,

Recht und Wahrheit sey ihr Grund.

Lebt in süßen Harmonieen,

Damit Friedenspalmen blühen

Wo wir schließen unsern Bund.

Wenn doch unsere Ordenskette

Kraft und Wehrt des Goldes hätte

Biegsam, unzerstöhrlich, schön!

O dann würd‘ aus unsern Creisen

Goldne Zeit, der Wunsch des Weisen

Bald für alle Welt entstehn!

 

 

 

77-79

Ohne Titel

 

Auch in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 301-302,

unter dem Titel: Die Stufen zur Unsterblichkeit

Sammlung auserlesener Freimaurer-Lieder. 1790, 62-64,

unter dem Titel: Die Stuffen zur Unsterblichkeit

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 284-285

 

Wir bauen mit am großen Weltgebäude

Den Aedeln [ab 1787: der Tugend] einen Weg zum Ruhm,

Den Armen [ab 1787: dem Kummer] einen Sitz der Freude,

Und uns ein stilles Heiligthum.

[ab1787: der Redlichkeit ein Heiligthum.]

Treu, Wahrheit und Verschwiegenheit

Sind Stuffen zur Unsterblichkeit.

 

Erhaben war der alte [ab 1787: ist der ächte] Maurerorden

Und stets nur Wenigen bekannt.

[ab 1787: Und wen‘ gen (1801: wenig) Aedlen nur bekannt;]

Doch! wär er je so groß geworden

[ab 1787: doch wär' er, was er ist, geworden,]

Ohn ein geheimes Freundschaftsband?

Treu, Wahrheit etc.

 

Die Zeit zerstört die alten Mausoleen [ab 1787: Prachtgebäude],

Allein die Maurersäulen [1801: des Maurers Säulen] nicht.

Der Fleiß wird unser Werk erhöhen,

Das Erndte von der Saat verspricht.

[ab 1787: Wir erndten [1801: ärnten) in der Zukunft Freude,

Auch wenn die Saat sie nicht verspricht.]

Treu, Wahrheit etc.

 

Ist nicht die Welt ein Labyrinth zu nennen,

Wo auch die größte Tugend irrt?

Lernt den geheimen Faden kennen,

Der Brüdern nun entdecket wird.

 

[ab 1787: Wo auch der Weise strauchelnd irrt?

Wohl allen, die den Faden kennen

Der unvermerkt zum Kleinod führt!]

Treu, Wahrheit etc,

 

Der fromme Wahn macht unsre Kunst zur Sünde,

Wars jemals anders in der Welt?

Laßt blöden Augen ihre Binde --

Und jedem, dem es so gefällt.

[1787: Wenn ihnen unser Licht misfällt;

1790, 1801: wenn ihnen nicht das Licht gefällt.]

Treu, Wahrheit etc.

 

Verschließet nicht den Weg zu euren Herzen,

Verschließet eure Logen nur.

Bei eurer Nebenmenschen Schmerzen

Merkt auf die Stimme der Natur.

Treu, Wahrheit etc

 

Laßt Brüder! uns nie unsern Werth verfehlen,

Wenn sich der Neid zum Vorwurf regt.

[ab 1787: Auch dann laßt uns des Zieles nicht verfehlen,

Wenn wider uns der Neid sich regt.]

Was kümmert sich um kleine Seelen

ein Herz, das für die Zukunft schlägt.

Treu, Wahrheit etc.

 

Dort warten noch auf uns die schönsten Scenen

Wo nur die strenge Tugend prangt!

Laßt Brüder uns nach jener Stuffe sehnen,

Wo man das volle Licht erlangt.

Da lohnt das Glück der Ewigkeit

Für Wahrheit, Treu Verschwiegenheit.

 

[ab 1787: Es wartet noch auf uns ein schönres Leben

Wo Tugend nicht mehr irrt und wankt,

Die Stufe laßt uns zu ersteigen streben

Wo man das volle Licht erlangt.

Denn da lohnt Glück der Ewigkeit

Für Wahrheit, Treu, Verschwiegenheit.]

 

 

 

80-83

Ohne Titel

 

Auch in:

Gesangbuch für die Freymäurer. Königsberg 1787, 272-274,

unter dem Titel: Auf das Fest des heil. Johannes

Vollständiges  Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 238-239

 

Tag, den wir dem Orden weihen,

Sey uns tausendmal gegrüßt!

Heule müsse sich erfreuen,

Wer des Ordens würdig ist.

 

Chor.

Spannt sie hoch die frohe Saiten!

Prächtig [1887: Festlich] strahlt das heilge Licht.

Und das, was es mehr verspricht,

Sieht ein kühner Blick von weiten.

 

Ohne rauhe Hindernisse

Bleibt die gröste That nur klein,

Fasset muthige Entschlüsse

Brüder! um einst groß [1787: um beglückt] zu seyn.

 

Chor.

Weisheit sey auf unsern Wegen,

Tugend sey der Maurer Ruhm. [1787: Ordensruhm]

Kommt, empfangt im Heiligthum

Zu der großen That den Segen.

[1787: Zu dem großen Werk den Seegen.]

 

Heilge Eintracht! seine Plane

Weiht der Maurerorden dir,

Haßt nicht, Brüder! die Profane,

Lehrt sie denken so wie wir.

 

Chor.

Seyd zuvor erst große Seelen,

Eh ihr wahre Maurer seyd,

[1787: Eh ihr Ordensglieder seyd,]

Wer sein Herz der Tugend weiht,

Wird des Zweckes [1787: Lohnes] nie verfehlen.

 

Wenn sich feige Herzen kränken,

Stimmt in diesen Ton nicht ein:

An die beßre Zukunft denken,

Heißt der Zukunft würdig seyn.

 

Chor.

Bauet nicht des Tempels Mauren

Stolz [1787: Hoch] hinauf wie Babylon.

Lernt des Neiders seichten Hohn

[1787: Lernet eures Neiders Hohn]

Und den Neider selbst bedauren.

 

Sey beglückt erhabner Orden!

[1787: Sey geseegnet, Maurerorden,]

Der nur, welcher dir sich weiht,

Ist ein wahrer Mensch geworden,

Würdig der Unsterblichkeit.

 

Chor.

Herrlich war der erste Tempel,

Doch des zweyten Herrlichkeit

Uebertraf den ersten weit,

Welch ein göttliches Exempel!

 

Ja! die Vorsicht wird uns decken

Brüder! geht wie die Natur.

Seht sie kommt zu ihren Zwecken,

Glücklich; doch allmählig nur.

 

Chor.

Nur durch Weisheit, Schönheit, Stärke

Wird sich unser Bau erhöhn.

Wo wir nichts als Trümmer sehn,

Sieht die Nachwelt Wunderwerke.

E. A. F.

 

 

 

84-85

Ohne Titel

 

Die Sonne steigt im Ost aus Purpurwellen

Und eilet sanft dem Westen zu.

Das Morgenlicht wird manches Werk erhellen,

Im Abend findt es Glanz und Ruh,

 

Gegrüsset seyst du Tag der Mäurerfreude,

An den die Vorwelt kaum gedacht!

So grüssen wir im frohen Ordenskleide

Dich als ein Licht nach langer Nacht,

 

Wo erst die Fluth mir stolzen Wellen brauste,

Küßt jetzt ein nährend Korn das Land;

Wo einst ein Sturm die Wälder niedersauste,

Blüht jetzt der Fluren Lustgewand.

 

Baut Mäurer! dann den Tempel aus Ruinen,

Und zeigt durch Eintracht euren Muth.

Der Hofnung Stern ist euch schon groß erschienen,

Auf welcher eur Gebäude ruht.

 

Von Tugenden, von reiner Lust begleitet,

Erhebet sich ein heilig Chor.

Ihr Brüder! wißt, was unser Werk bedeutet,

Es steigt durch eure Kunst, empor.

 

Kommt Zeten! kommt, laßt unsre Wunsche siegen,

Und segnet unser Heiligthum.

Wenn Steine sich zu Steinen tüchtig fügen

So wird es einst ein Pantheum.

 

Bekränzet nun die Scheiteln frisch mit Rosen,

Und preiset festlich unsern Tag;

Und jeder Sitz sey heiter wie ein Gosen,

Das noch die Nachwelt schmecken mag!

 

 

Eine veränderte Version in:

Gesangbuch für  Freymäurer. Königsberg 1787, 97-98,

unter dem Titel: Festlied

 

Die Sonne, die dem Purpurost entsteiget,

Eilt sanft dem stillen Westen zu,

Und manches Werk, im Morgenlicht erzeuget,

Gewinnt im Abend Glanz und Ruh.

 

2. Gegrüßet seyst du Tag der Maurerfreude,

An den die Vorwelt kaum gedacht!

Wir grüßen dich im frohen Ordenskleide

Du Morgenlicht nach langer Nacht.

 

3. Wo erst die Fluth sich wider's Land empörte

Küßt jetzt ein nährend Korn das Land,

Wo erst ein Sturm die Wälder wild zerstöhrte,

Blüht jetzt ein grünes Flurgewand.

 

4, So baut denn auch den Tempel aus Ruinen,

Indem ihr Fleiß mit Eintracht paart,

Der Hofnung Stern, der euch schon groß erschienen,

Verspricht euch eine Seegensfahrt.

 

5. Von Tugenden, die weise Luft begleitet,

Erhebet sich ein heilig Chor,

Ihr Brüder wißt, was unser Werk bedeutet,

Durch eure Kraft steigt es empor.

 

6. Kommt Zeiten, kommt, laßt unsere Wünsche siegen,

Bringt unserer Arbeit sichren Lohn,

Wenn Steine sich zu Steinen fügen

So wird es einst ein Pantheon!

 

 

 

86-87

Auf das Fest des Heiligen Johannis.

Der Tag, der unsre Lust vermehret

mit der Angabe:

Aus der Loge Zorobabel zum Nordstern

siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749

mit dem Titel: Auf die feyerliche Johannisloge

 

 

 

88-92

Ohne Titel

 

 

1.

Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt,

Uns von verborgnen Dingen,

Die nur allein der Maurer kennt,

Vom hoh’n Geheimnis singen.

Doch, es entfernt sich zuvor

Ein jeder kühler Blick,

Ein jedes fremdes lauschend Ohr

Und weiche weit zurück.

 

2.

Der Eingang in das Heiligthum

Ist nur für uns, Ihr Brüder;

Auf uns läßt sich mit Glanz und Ruhm

Allein das Licht hernieder:

Und was ein heilig Dunkel deckt,

Ganz deutlich zu verstehn,

Bleibt allen Fremden tief versteckt,

Von uns allein gesehn.

 

3.

Als aus den Finsternissen wir

Dem Licht entgegen rückten,

O! welch ein Anblick, den wir hier

Zum ersten mal erblickten!

Da sehan wir den Tempel stehn,

Das Heiligthum erhöht.

Ein Werk, das nur durch Tugend schön,

Durch Pflicht befestigt steht.

 

4.

Schön ist die Pflicht: -- wir folgen ihr

Auf so gebahnten Wegen.

Von Stuf, zu Stufe rücken wir

Dem näh’ren Licht entgegen.

Da ist der Leitstern, der und führt

Den rechten, sichren Pfad.

Und wer hat sich wohl je verirrt,

Den er geleitet hat?

 

5.

Je tiefer wir ins Innre gehen,

Um desto schönre Pflichten.

Und o! wie selig ists, wie schön,

Sie freudig auszurichten!

Auch mitten in der Dunkelheit

Strahlt noch ihr Glanz hervor,

Und hebt, wo Tod und Grab gebeut

Verschönert sich empor.

 

6.

Wenn alles sinkt, wenn alles fällt

In Staub und Trümmer nieder,

Hebt sich wie eine neue Welt

Vom Staub der Orden wieder.

Nichts ist so fest, es muß vergehn.

So hoch, es fällt dahin.

Hier sehn wir neu die Palmen stehn

Und schöner wieder blühn.

 

7.

So schön, wie er von Anfang war,

So bleibt er bis ans Ende.

Und unsre ihm geweihte Schaar

Beut willig ihm die Hände.

Und eines jeden edlen Brust,

Empfindt sein ganzen Glück:

Der Welt verborgen, uns bewust,

Und segnet sein Geschick.

 

8.

Die Morgenröthe bricht hervor

Schön im Gefolg der Sterne.

Es öfnet sich das innre Thor

Und zeigt den Glanz von Ferne.

Allein vom erstgebohrnen Licht

Und von der Helden Ruh

Singt auch die kühnste Muse nicht,

Da fällt der Vorhang zu.

A ***  AB*

 

 

Stark verändert und ohne die 2., 5., 7. und 8. Strophe in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 187-188,

unter dem Titel: Die Dauer des Ordens

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 164-165 (ohne Titel), 1810, 164-165

 

Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt

Uns von den hohen [1801: von verborgnen] Dingen,

Die nur allein der Maurer kennt,

Zu Thaten weckend, singen.

Doch was ein heilges Dunkel dekt,

Was Weise nur verstehn,

Bleib' fremden Augen tief verstekt,

Die blos aus Neugier sehn.

 

Als aus dem Reich der Finsterniß

Ins Licht wir übergingen,

Wie sanft uns alles zu sich riß

Was wir im Licht empfingen.

Da sahen wir den Altar stehn

Auf Stufen hoch erhöht,

Auf deren jeder glänzend schön

Ein Tugendbildniß steht.

 

Der Pflichtenlehre folgt man hier

Auf festgebahnten Wegen,

Von Stuf zu Stufe rücken wir

Dem hellern Licht entgegen.

Beym sichern Leitstern, der uns führt

Hat sich vom rechten Pfad

Noch nie ein Sterblicher verirrt

Wenn er gefolgt ihm hat.

[1801: Folgt er ihm in der That.]

 

[1810: Beim sichern Leitstern, den wir sehn,

und auf dem ebnen Pfad,

wird nie der Maurer irre gehen,

folgt er ihm in der That.]

 

Wenn alles sinkt, wenn alles fällt,

Der Orden selbst mit fiele,

Er hebt [1801: hebt er] sich mit der neuen Welt,

Treu seinem Stiftungsziele;

Wird schön, wie er von Anfang war

Im erstgebohrnen Licht,

Führt ein zur Ruh die heilge Schaar,

Und end‘t  dann nimmer nicht.

[1801: und endet nimmer nicht.]

[1810: steht fest und wanket nicht]

 

 

 

93-96

Ohne Titel

Auf, Brüder, stimmt zum Lobgesang

Mit der Kennzeichnung: A *

siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge

Version II, 1775

 

 

 

97-99

Ohne Titel

 

Von Friedrich Voigts (Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 190)

Hieronymus Johann Bernhard Suse zugeschrieben

 

Auch in:

Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 133-135 (mit neuer 5. Strophe)

Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800, 142-144

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801a, 163-164 (ohne die 4. Strophe)

Vollständiges Gesangbuch für Freimauere. 1801, 95

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 75-77

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 50-52 (mit neuer 5. Strophe),

unter dem Titel: Am Johannis-Feste

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 34-35 (ohne die 4. Strophe)

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 301-302 (ohne die 4. Strophe)

 

 

Er kommt, umtanzt [ab 1790: umkränzt] von [1800, 1801a, 1801, 1804, 1814: mit] Freuden kommt er wieder

Der Tag und sein Gewand ist Licht.

Er war's, [ab 1790: ward’s.] sein Glanz beschien die ersten Brüder.

[1801a, 1814, 1823: Sein Glanz verewiget die ersten Brüder;]

Ihn feiren [ab 1790: feiern] ist der Maurer Pflicht.

Eilt Brüder in das Heiligthum

Den Vorhof zu Elysium.

 

[1801, 1814, 1823: Der Weisheit liebe Mutterhand

Schlang einst um uns das schöne Band.

(nur 1814, 1823:) Chor.

Der Weisheit liebe Mutterhand

Schlang einst um uns das schöne Band.]

 

 

Rauh ist die Bahn, die andre [1801a, 1813, 1814: viele] wandeln müssen;

Für uns sind Rosen hingestreut.

Wir [1801a, 1814, 1823: Hier] fliehen Gram und Kummer, weil wir wissen

Daß Tugend froh zu seyn gebeut.

Es ist der Maurer Heiligthum

Der Vorhof zu Elysium.

 

[1801a, 1814, 1823: Uns lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

(nur 1814,1823:) Chor.

Uns lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.]

 

 

Laßt Würd' und Rang, die nur so lang verweilen

Als es dem Eigensinn gefällt

Und treulos einst im Tode von uns eilen,

Laßt sie Profanen [ab 1790: dem Thoren] in der Welt.

Es ist der Maurer Heiligthum

Der Vorhof zu Elysium.

 

[1801a, 1814, 1823: Uns lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.

(nur 1814, 1823:) Chor.

Uns lohnet mit Zufriedenheit

Der Rückblick in Vergangenheit.]

 

 

Denn Brüder hier, an dieser heil‘gen [1813: stillen] Städte

Hier athmen aller [1790, 1800, 1801, 1804, 1813: alle] Herzen frey.

Nur Tugend schließt um uns die ew'ge Kette

Gehemnißvoller Maurerei.

[1790, 1800, 1801, 1804: Um unsre edle Maurerey.]

Es ist der Maurer Heiligthum

Der Vorhof zu Elysium.

 

Hüll uns, wenn wir der Tugend Tempel bauen

In Dunkel das dir selber gleicht,

O Nacht! Verbreit um unsre Loge Grauen,

Daß uns der Fürwitz nie erreicht,

Es ist der Maurer Heiligthum

Der Vorhof zu Elysium.

 

[ab 1790:

Laßt uns, die wir der Tugend Tempel gründen,

Mit regem Muth nach Wahrheit spähn,

Verkannte Tugend soll in Logen (1814, 1823: soll hier) Zuflucht finden,

Das Laster uns als Sieger sehn.

Dann bleibt der Maurer Heiligthum

Der Vorhof zu Elisium.

 

(1801, 1814, 1823: Dann lohnt uns mit Zufriedenheit

Der Blick auf künft’ge Seligkeit.

(nur 1814, 1823:) Chor.

Dann lohnt uns mit Zufriedenheit

Der Blick auf künft’ge Seligkeit.)]

 

 

Stark verändert und mit neuer 1. und 5. Strophe in:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 24-27,

unter dem Titel: Am Johannisfeste

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 230-231
Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 106-107
 
 
Singt, Maurer singt dem Tage Freudenlieder!
Wie Engel schön, im Lichtgewand
Senkt er zu euch aus Ostens Höhn [1801: Höh] sich nieder,
Der unsrer Eintracht Bund verband.
Eilt [1801: Auf!], Brüder, eilt ins Heiligthum,
Und singt des großen Meisters Ruhm!
 
Rauh ist die Bahn, die Viele wandeln müssen
Für uns sind Rosen hingestreut.
Hinweg mit Thrän und Kummer! Maurer wissen,
Daß Tugend froh zu seyn gebeut.
Freut, Brüder, euch im Heiligthum,
Und singt etc.
 
Laßt Gold und Rang [1801: Rang und Gold], die länger nicht verweilen,
Als es dem Eigensinn [1801: blinden Glück] gefallt,
Sie, die im Tod einst treulos von uns eilen,
Laßt ihrem Liebling sie, der Welt!
Freut [1801: Rühmt] edler euch im Heiligthum,
Und singt etc.
 
Denn [1801: Hier], Brüder, hier, an dieser heilgen Stätte
Hier athmen Aller Herzen frey;
Nur [1801: die] Tugend schließt um uns die ewge Kette
Geheimnißvoller Maurerey.
Kommt, opfert ihr im Heiligthum,
Und singt etc.
 
Und [1801: O] du, wenn wir der Tugend Tempel bauen,
Hüll uns in deine Schatten, Nacht!
Verbreite rings um unsre Loge Grauen,
Wenn rege Neugier um uns wacht!
Gott selbst schützt unser Heiligthum:
Singt, singt des großen Meisters‘ Ruhm!

 


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