Home Zum Familiennamen Müller

 

Links zur Beschreibung von Familiennamen allgemein:

http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/Laidler/Familiennamen

http://www.rt-go.de/namen/familiennamen.htm

http://www.genealogienetz.de/misc/berufe/bp.htm

 

Ferner:

"t-info Duden Familiennamen"

 

Siehe auch:   Mühlen, Müllerei und Müller

                        Bezeichnungen mit dem Namen Müller

 

 

Duden Familiennamen, 2000

 

Müller:

 

Berufsname zu mhd. mülnære, müller >Müller<.

Müller ist der häufigste Familienname in Deutschland. Die große Verbreitung des Familiennamens Müller und seiner Varianten (Müllner, Möller, Miller u. a.) hängt damit zusammen, dass spätestens seit dem 12. Jh. fast jeder Ort eine oder mehrere Wassermühlen hatte. Neben Öl- und Getreidemühlen gab es noch Schneidemühlen für die Holzverarbeitung, Walkmühlen für die Tuchherstellung und Lohmühlen, die Eichenrinde (Lohe) für die Gerberei mahlten.

 

Bedingt durch die große Anzahl der Müller tritt dieser Familienname in vielen Zusammensetzungen auf, die sich vor allem auf die Art der Mühle (-->Lohmüller, -->Oelmüller, -->Windmüller) und deren Standort (-->Angermüller, -->Bachmüller, -->Obermüller) beziehen.

 

Bekannte Namensträger: Friedrich Müller, deutscher Maler und Schriftsteller (18./19. Jh.); Wilhelm Müller, deutscher Schriftsteller (18./19. Jh.); Heiner Müller, deutscher Schriftsteller (20. Jh.); Herta Müller, deutsche Schriftstellerin (20./21. Jh.).

 

Aus Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim:  Duden Familiennamen – Herkunft und Bedeutung. Mannheim: Dudenverlag 2000.

 

 

dtv-Atlas Namenkunde, 1998

 

Müller

 

Das älteste heimische Mahlwerkzeug war die Hand- oder Tretmühle, die quirne, kürne. Dieses Wort geht auch auf die Wassermühlen über, die sich seit der Karolingerzeit verbreiten, und ist daher in Ortsnamen wie Kirnach, Kürnach, Quirnheim, Querfurt und in Familiennamen wie Querner, Kirner, Kürner erhalten, evtl. auch in Kerner, Körner, die aber auch von Kern, Karren bzw. Korn, Cornelius u. a. stammen können.

 

Das häufigste Wort für den Wassermüller aber ist aus lat. molinarius entlehnt. Die älteste Form ist daher Müllner (oft in Österr.), vgl. die Namen ital. Molinari, franz. (Le) Meunier, ungar. Molnar, poln. Mielnik. Sie wurde zu Müller vereinfacht, niederdt., im östl. Hessen und Thüringen Möller, in Bayerisch-Schwaben oft Miller.

 

Die Windmühle kam erst durch die Kreuzfahrer aus Vorderasien zu uns. Auf sie weist Windmöller, evtl. Bockmöller, der aber auch ein 'Müller bei der Buche' oder 'aus Bockemühl' sein kann.

 

Nach Telef. 1995 gibt es in Dtl. 967 versch. Zusammensetzungen mit -müller und 227 mit -möller.

 

Aus Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1998, 111.

 

 

Deutsches Namenlexikon, 2004

 

Mühl, Mühle wie ndd. Möhl, Mahl (s. dies!) nach Wohnstätte oder Tätigkeit; vgl. »von der, aus der Mühlen«, »zur Mühlen«.

Dazu Mühlmann (Mühlmeister) wie Möhl-, Mählmann.

 

Mühlfahrt s. Mühlpfort!

Mühl(p)fort, Mühlfahrt, Mibhorth (Sa.): der an der Mühlenpforte (vgl. Mühlgasse) wohnt.

Mülders, Mölders (ndrhein.) = Müllers, Möllers.

Mülhens (Köln) wie Mühlhans = Hens (Hans) in der Mühle. Vgl. rhein. Henssen, Hensmans.

 

Müller, obd.-bair. Miller, ndd. Moller, Moller, mit urspr. n auch Müllner (Wien), Milner, Molner (holld. Molenaer), aus miat, molinarius, ahd. mulinari, mhd. mulnaere, ostmd. molner:

die Häufigkeit des Namens ist durch zahlr. dörfl. u. städt. Mühlen bedingt;

auch (städt.) Mühlenbesitzer u. Pächter konnten Müller zubenannt werden, vgl. auch den Ritter Conrad v. Husen, gen. Müller (1282 Schwaben), der e. Mühle zu Lehen hatte.

 

Nach d. Art d. Mühle vgl. Grütz-, Weitz-, Loh-, Pfannmüller u. ä., nach d. Standort: Brock-, Heit-, Teichmüller, Künsemüller.

 

Nach Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Herkunft und Bedeutung von 15 000 Vor- und Nachnamen. Bindlach: Gondron 2004, 34

(zuerst München: Keyser 1967; Frankfurt am Main: Suhrkamp 1972; hernach Bayreuth: Gondrom 1980)

 

 

Familiennamenbuch, 1987

 

Mühlberg, Mühlenberg: 1405 Mülberg (Br), 1493 Molberg (N). HN bzw. WN zum ON bzw. ÖN Mühl(en)berg.

Mühl(e): 1290 (dictus) an der Müli (Br), 1365 Muel (Gr), 1402 Muele (NaK). WN zu mhd. mül(e), ‚Mühle’.

Mühlenberg > Mühlberg

Mühlner >Müller

Mühlpfordt: 1307 de Porta molendini, 1381 Mulpfort (HeK), 1674 Mühlpfort (Z). HN zum ON Mühlpfordt, Mülfort oder WN zum ÖN mhd. mül(e) ‚Mühle’ und phorte ,Pforte’.

 

Müller, Müllner, Mühlner, nd. Möller, Moeller, Moehler: 1284 Molner (L), 1304 Molnere (Z), 1364 Mulner, 1391 Muller, 1395 Molner, 1400 Moller, 1412 Muller, 1416 Molner, 1418 Mueller (NaK). BN mhd. mülnaere, mülner, müller, mnd. molner, molre, moller ,Müller’.

 

Nach Horst Naumann (Hrsg.): Familiennamenbuch. Leipzig: VEB Bibliograhisches Institut 1987; 2. Aufl. 1989.

 

 

Maier, Jauch & Eisele, 2001

 

Urberufe und Verwalter

 

Warum sind Schmidt und Müller in ihren jeweils unterschiedlichen Schreibweisen häufiger als Maier?

Paradoxe Antwort: Weil sie einzig sind.

 

 

Zu den ersten Spaltprodukten der Arbeitsteilung gehörten der Schmied und der Müller. Sie haben sich frühzeitig vom Bauernstand abgenabelt. Und weil es diese Urberufe schon lange gibt, haben sie sich so nachhaltig in der Namenwelt niedergeschlagen.

Das allerdings wirft die Frage auf, warum der Bauer, der als Beruf wesentlich älter ist als Schmied und Müller, als Name nicht häufiger vorkommt. Bauer/Bauz erscheint in Baden-Württemberg nämlich erst auf Platz sechs der Häufigkeits-Liste.

Ein Ulmer Mönch namens Fabri - das heißt übrigens auf deutsch Schmied, genauer gesagt, da es sich um einen Genitiv handelt, Schmieds oder Schmitz - hat im 15. Jahrhundert die Zünfte beschrieben und nennt darunter die der »Bauleute«. Die hat nichts mit unseren heutigen Bauarbeitern zu tun, sondern war die Zunft der Bauern und Gärtner. Das heißt, dass der Bauer - früher: Bu(h)r - auch Baumann oder Bu(h)mann respektive Ackermann hieß.

 

Schließlich haben wir ja noch die Maier/Meier in ihren variantenreichen Schreibweisen. Die zählen ihrerseits zu den Landwirten, wobei ihr Name allerdings eine Amtsbezeichnung ist. Sie kommt vom lateinischen Wort maior, was »der Größere« bedeutet und nicht nur in den militärischen Rang des Majors, sondern auch in die Amtsbezeichnung maior domus (Hausverwalter), Eingang gefunden hat.

 

Wir erinnern uns aus dem Geschichtsunterricht, dass die Karolinger die Hausmeier der Merowinger waren, bevor sie selber die Macht übernahmen. Doch neben solchen großkalibrigen Meiern gab es noch die Legion der kleineren bis kleinen Verwalter, derer die Feudalherren aller Größenordnungen bedurften: Während die Meier den Hof versorgten, konnten die Herren getrost auf neue Beutezüge gehen. Es gibt allerdings auch noch den jüdischen Meier oder Meir. Der wurzelt im hebräischen Eigenschaftswort mejr (glänzend, erleuchtet).

 

Zurück zum Verwalter: Der hieß nicht überall Meier. Im mittleren Deutschland bevorzugte man die sinngleiche Bezeichnung Hofmann*. Würde man alle baden-württembergischen Maier und Hofmann umtaufen auf den bedeutungsgleichen, aber moderneren Begriff Verwalter, dann nähme dieser etwas ungewöhnliche Name den ersten Rang unter den Familiennamen ein. Und damit wäre endlich wieder einmal das innige Verhältnis des Deutschen zur Verwaltung bestätigt.

 

Nun aber zurück zur Frage, warum Schmidt und Müller in der Häufigkeit vorn liegen: War der Schmied eben landauf,, landab der Schmied und der Müller hier wie dort der Müller, so hieß der Metzger in der einen Gegend Fleischer und in der anderen Knochenhauer, der Küfer hier Böttcher und dort Binder oder Fassbender - und dieser Reichtum oder Mangel an Varianten hat sich auch in den Familiennamen niedergeschlagen.

 

* Ergänzung von Seite 18: … auch der Hof(f)mann, der mit dem Bauernhof und nicht mit dem Königshof zusammenhängt.

 

Aus Wolf-Henning Petershagen: Maier, Jauch & Eisele. Was steckt hinter den Familiennamen? Stuttgart: Konrad Theiss Verlag 2001, 19-20.

 

 

Die deutschen Familiennamen, 1933

 

Mühle III. der älteste und häufigste Ausdruck auf dem Gebiete gewerblicher Anlagen.

In ON. gewöhnlich in der gekürzten F. -mühl (niederd. -möhl), daneben -mühlen (Dat. Plur.).

 

FN. Mühl; Bockmühl; Brende-; Dammer-; Sage-; Grevismühlen, verkürzt Grevsmühl; niederd. Pappmehl.

 

Mit Verhältniswörtern:

An der Meulen (Geldern); Van -; Ter Meulen (niederländ.); Austermühlen; Beidermühle; Termöllen, Tormählen (Kiel), Tremöhlen; Utermöhlen; von der Dovenmühle; Zurmühlen, zurJacobsmühlen; Indermühle.

 

Mit der bewahrten ad. Kürze des ü

Müllbauer neben Mühl-, -baier (Mühlenerbauer?); Müllenmeister neben Mühl-, Müllegger, Müllenbrock; Mülleganz = -jans; niederd. Mölle in Windmölle, Möllenbernd, -benne „der Bernhard aus der Mühle" (falsch verhochd. Mühlenbein, -wein, doch vgl. Bein [a. Ende]).

-henne, -hoff, -page. Mühlauer,-(e)bach, -berger, -eck, -egger, -eisen, -feit, -(e)feld, -fenzl, -friedel, -graber, -hans, -hauser, -hofer, -höver, -holm, -hölzl, -künstler, -lechner (Mühlener, Millechner), -(e)mann, -nickel, -parzer, -reiter, -schlegel, -sch(w)ein, -stegh, -steiger, -stein, -stetter, -stoff = -steff = -steph; Mühlenhaupt, -heinrich, -kampf, -schlag, -schulte, -weg;

Müllender; niederd. Möhlheinrich, -mann, Mölle- (= Johan tor Mollen 1540 bei Osnabrück);

Möhlenkolk (1540 Mollenkollink, 63 -kolk bei Osnabrück; 1722 wurden auf dem Hofe Kohlen gegraben),

-page (-pah); Mölenbeck; Molenkamp; Mollenkott; Meulenberg; Niemöhlmann.

 

Mühler s. Müller.

Mühlner s. Müllner.

Müldner s. Müllner.

 

Müller III. schon im 14. Jh. der „muller", durch Angleichung aus mittellat. multor d. i. molitor. Auch Molitor ist FN. (Rückübersetzung), entstellt Mollidor.

Erhalten ist der T-Laut noch in den FN. Molter, Mölter, Molder (Sachsen), sowie in der genet. Bildung Mölders (westf.).

Andere F.

Mühler, Miller (schwäb.-bayr.), niederd. Moller; Möller; Möhler. Patr. A. Möllering (westf.). Vklf. Müllerchen, Müllerke.

 

Die Hauptform bleibt Müller, die überaus häufig ist, auch in zahlr. Zss., da sich in manchen Orten mehrere Mühlen befanden.

 

1. Nach der Art der Mühle:

Bock- (Buckmiller), womit Drei- (Adenau), wenn anders = Drehmüller, gleichbedeutend ist, da eine Bockmühle auf ihrem Untergestell, dem „Bock", nach der Windrichtung drehbar ist;

Flach-; Grütz- (Kritz-, Grüttmöller); Haber-; Holzmühler, -miller (wohl = Sägemüller); Korn-; Kuchen-; Kumpf- (Kumpf = Schöpfeimer); Loh- (Lobmiller); Ocker-; Öl-, Ohl-; Pulver-; Sage- (Varel, halbniederd. = Säge-), Säg-, Segmiller; Schillmöller (Schälmühle); Schneidemüller; Schreit- (Schrot); Stein- (Kronach, 1509 bis 1512 Mülner uff dem Stein), -möller (O. Steinmühl sehr häufig); Voll- (lat. fullo „Walker"); Wasser-; Weisz(en)- (in Oberfranken zwei Weiszenmühle), Weitz-, Weitzenmiller; Wind-, -möller.

 

2. Nach dem Standort der Mühle:

A-, Ach-, Anger-, -miller; Au- (so heißt der Müller Niehauß zu Aumühlen seit 1863); Bach-; Berg-; Beut(t)en-, Beyttenmiller; Boden-; Bor-, Born-; Bruch- (Brauck-, Brockmöller); Buch-; Damm-; Dannen-; Dau- (rhein. Flurn. in der Dauen; Dan, Dae „Ton, Lehm", mhd, dahe);

Dorf- (Dorfmühle zu Opponitz in Niederösterr.), Dorp-; Drögmöller, Drucken-, Trucken-; Eichen-, Eych-; Esper-; Faul-; Feld-; Feucht-; Fort- (Furt-, Vort-); Geigen- (2 Geigenmühlen in Bayern, vgl. Geiger); Grotten- (O. Krottenmühl(e) in Bayern); Grub-; Grund-; Hagen-; Hammer-; Hei- (wohl von der Heimmühle in Mittelfranken);

Heid-, Heit-; Hinter-; Hoch-; Holder-, Holter-; Höll-; Holz-, Holt-; Hunte-; Hütten-; Kampf- (s. Kamp); Kies-; Kliff- (s. Kleef);Kling- (Klinck-); Kniemöller; Kobel-; Lach-; Linden-; Loch-; Lusmöller; Matten-; Mitter- (Besitzer der Mittelmühle); Mittersacksmöller (vgl. Einöde Mittersaag);

Mos-; Ober-; Puch-; Rein-; Ried-, Rieth-, Ritt-; Rosen- (Besitzer einer Mühle, welche die „Rosenmühle" heißt, z. B. im Amte Kalenberg); Schlee,-; See-;

Silch- (M. in der Sülge, mhd. sol, söl „Kotlache", soligen, solgen, sulgen, suln vom Wilde gesagt „sich in der Lache wälzen"; ist Selig- dass. o. ist an mhd. salhe „Salweide" zu denken wie bei Saal-? Vgl. FN. Silkenbäumer);

Spring-; Stadt-; Steg-, Staigmiller, Stegemöller; Teich-; Unter-; Wald-; Wang-, Wank-; Weide(n)- (, Weh-); Weih(er)-, Weyh(er)-; Weyer-; Werd-, Werth- (s. Wert); Wies(en)- = Wiß-; Wipper-; Zaun-; Ziegel-; Zorn- (Zorn Dorf in Nassau, Fluß bei Straßburg).

 

3. Nach der Zugehörigkeit (Untertänigkeit):

Bann-; Burg-; Eh-; Frei-, Frey-; Fro- = Froh(n)- (herrschaftlicher M.); Graf-; Herren-; Hoff-; Kammer-; Mönkemöller; Stuhl- (Richterstuhl); Voigt-.

 

4. Nach der Beschaffenheit des Müllers (oder der Mühle, Hauszeichen, Tiere, Pflanzen):

Alt(en)-, Neu-, -miller, Niemöller; Bader-; Bau-, Bu-, -miller, Buhmöller; Braun-; Braumiller (Malz?), Brüh-; Grau-; Grün-; Hagl-; Hasen-; Hirschmiller; Huf- (besitzt eine Hufe?); Katzen-; Kohl-; Kron(en)-, Cron(en)-, Gron-; Lein-; Lerchen-; Lütge-; Raben-; Roß-; Schmidt-; Schwarz-; Spitz- (Mühle bei Biberach, 1423 zu der spicze möly); Stelzen-.

 

5. Zss. mit Vor- o. FN.:

Berns-; Eliasmöller; Engelbrechtsmüller (die Engelbrechtsmühle bei Dachau in Baiern);

Frankemöller; Franz-; Freitags-; Gans- (s. Gans), Ganzen-; Heck-; Hopf- (der 1. Besitzer der Hopfenmühle in Oberfranken, B. A. Neila, soll Hopf geheißen haben) ;

Kunze-, Kunse-; Marx-; Max-; Ott-; Petermöller; Schott- (s. d.); Thur- (älter Thurn-, wie Johann Thurn, Pächter der Kirchenmühle in Marmagen i. d. Eifel um 1700, zur Unterscheidung von den andern Thurns genannt wurde);

Westel- (wenn Westel aus Sebastian). Müllerleile (s. Lew), -bauer, -klein, -schön, -weiß.

Wohin gehören die folg.?

Bruder-; Creyauf-; Dichtel-; Eiden-; Jeh-; Keven-; Nagel-; Oh-; Parthey-(Partheymühle „ am Aubach in Thurnau); Pe-, Peemöller; Pust-; Rad-; Renne-; Sam-; Schallen-; Tratz-; Zeh-.

Die Zss. mit Möller sind im Nordwesten Deutschlands, besonders in Westfalen einheimisch.

 

[Ein Leser dieser Website meldet freundlicherweise: „Der Name Creyaufmüller entstand im 17. Jahrhundert, als der Sohn des Creyauf oder Crey-Hauff, Müller in Criesbach, nach Niedernhall zog. Dort wurde der Name und Berufsbezeichnung zum Name Creyaufmüller.“]

 

Müllner III. ahd. mulinâri, mhd. mulnaere aus mittellatein. molinarius der „Müller" (im Marburger Gewerbe-Verz. Mulner; noch 1691 bei Stieler „der Müllner"). Älter als die Formen ohne n. Nicolaus Hogenmolner 1377 Greifswald.

 

FN. Müllner (häufig in Wien); Mühlner, Milner; niederd. Molner; holländ. Molenaar.

Zss. Edelmüllner; Fraun-; Ober-; Eckmillner; Wald-.

- Aus mittellat. molendinarius: Möldener; Müldner; Mildener; sie können aber auch = Multner sein.

 

Aus Heinzte-Cascorbi: Die Deutschen Familiennamen – geschichtlich, geographisch, sprachlich. 7. Aufl. hrsg. von Prof Dr. Paul Cascorbi. Halle an der Saale: Buchhandlung des Weisenhauses 1933, 358-360.

 

 

Deutsche Namenkunde, 1982

 

Mühl(e): nd. mäl, möl, meul, mole. Vgl. Körner.

 

Möhl, Mühlens, Mühlena (Varel), Mölleken > Mölken.

Von der Mühl, von der Dovenmühle, Indermühle, Austermühl(e) = nd. Utermöhl(en), Zormöhle, Zurmöllen, Vermeulen (spr. ö). Von der Mülbe; Bock(e)mühl („Wind- od. Stampfmühle"), Sagemühl, Windmölle, Pappmehl, Burmähl.

 

Mühlholm, -stegh, -(e)stein, -eisen (Achse des oberen Mühlsteins), -mann, -meister, -künstler (vgl. Wasserkunst = „-leitung"), -steiger (in Erzpochwerken), -steff = -steph (Stephan), -fenzl (Wenzel), -franz,- friedel (x MUT II), -michl, -feit, -nickel (Milnikel), -meier.

Mühlenpfort, Mühlpfort(e) (Zwickauer N.; aber Mühlfort auch ON. Mülfort, M.-Gladbach).

- Mülholtzer von Mühlholtz auf Kirchenreinbach. Müllender (< Land oder Andreas);

 

Mühlenweg, -schlag, -schulte;

Mylenbusch,

Müllenbrok, -meister;

Müllegger, -heim;

Mühlener s. Lehen, Mählenbrock = Möhlenbrock, Niemöhlmann (s. Neu), Möhlheinrich,

Möhlenpage, -pah (s. Page),

lenbeck,

Möllenhoff, -bernd („Bernhard" >benne);

Mühlenbein, -wein (viell. = Mühlpointner; s. Bünd),

Molenkamp, Mollenkott, Meulenberg.

 

- Aber Mühlbrecht, -brett: s. MUT II und MIL, Mühlbrand, -rath, -ratzer: s. MILD, Mühlbrat, -brodt, -stroh: s. MIL; Mühlenhöft s. Maulwurf; Mühlhöfer s. Mühe

 

Mühler: s. Müller

Mühlner: s. Müller

Mülbe: s. Mühle

Mülder(s): s. Müller

von Mulinen: „von der Mühle" (vgl. Müller 2)

Mülllegger, -ender: s. Mühle

Müllener: s. Müller

 

Müller: viele Formen.

 

1. < Mühle: Mühler, Möhler (x möler „Maler"; ndrh. Müllers auch Malers).

 

2. < mlat. molinarius: Müll(e)ner, Mühlner, Milner, Molner, holl. Molenaer,-aar, Obermülner.

Assimiliert: Müller, -s, -chen, -ke, -bauer, -beck, -schön, -klein, -leili (schweiz.), Müllermeister = Mühlmeister, Miller; nd. Moller(us), Möller, -s, -ing (x ON. Möllen, oft. Auch dän. N. Moeller).

Viele Doppeln.: M.-Heine, M.-Matthies, M.-Cassel, M.-Mühlenau.

 

3. < mlat. molitor: Mollidor, Molter, Molder(ings), Moller, Mölter ( x Malz), Mölder(s), Mülter, Mülder(s). Wieder latinis.: Molitor(is), Molitor von Mühlfeld.

 

4. < mlat. molendinarius: Müllender, Mildner, Müldner, Möldener, Miltner

 

Zss., Zsr. mit -müller:

1. Art der Mühle:

Bock(e)m. (s. Mühle), Hammerm., Sagem. = Segm. = Holzm. (doch dies auch „am Walde") = Schneid(e)m., Lohm., Ockerm., Ólm. = Schlagm., Braum. („Malzm."), Grützm., Weitzm., Mahlm. („Kornm."), Puchm. („Stampfm."), Roßm. (mit Pferdebetrieb), Dru(c)kenm. = nd. Drög(e)möller („Trockenm."), Flachmüller, Vollm. (moselfränk. „Walkm." < lat. fullo), Schreibm. (zu schreien). Windmöller

 

2. Art der Lage:

Angerm.,Bergm., Werthm., Zaunm., Grubm., Bor(n)m., Stadtm., (oder zu 3), Dorpm. nd. = Dorfm., Bruchm., Furtm., Spitzm., Heitm., Hinterm., Hochm., Rittm. = Riethm., Springmüller; Rosenm. (am Rosenbach), Geigenm. (am Geigenbach, Vogtl.)

 

3. Zugehörigkeit:

Fro(h)m. = Frohnm. Gegensatz: Freym., Hof(f)m., Mönkemöller

 

4. Mit PN.:

Heinm., Bernsm., Kunzem. - Ainmiller (< Agino?), Anmem. = Hannem. (wohl < Anno), Ottem.

 

5. Sonstiges:

Neum., Schwarzm. (-mühler), Graum., Tretzm. (< tretzen „necken"), Steinmüller, -möller < ON. Steinmühl, mehrf., Hopf(en)m. (Hopfenmühle bei Naila), Partheym. (Parteimühle, Thurnau, OFr.), Haßm. (< Hasenmühle). Amüller, Pemöller, Wemüller

 

Müllner, Mülter: s. Müller

 

Aus Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Unsere Familiennamen. 5. Aufl. von Rudolf Schützeichel. Berlin: Walter de Gruyter 1982, 357-358.

 



Return to Top

Home

E-Mail



Logo Dr. phil. Roland Müller, Switzerland / Copyright © by Mueller Science 2001-2016 / All rights reserved

Webmaster by best4web.ch