Home Vollständiges Gesangbuch für Freimauerer. 1801 V

                     mit besonderer Berücksichtigung der Liedersammlungen

                     von Joseph Michael Böheim, 1792-1795 und 1799

 

Teil V: 10 + 18 neue Lieder (davon 4 aus der zweiten Sammlung von Joseph Michael Böheim, 1799)

 

 

 

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer.

Zum Gebrauch der großen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin,

und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland.

Berlin, bei Friedrich Maurer, 1801, 349 Seiten

460 Deutsche Gesänge (-298)

18 Französische Gesänge (299-311)

22 Lieder im Anhang (313-332)

 

Alle 500 Lieder sind nach den Anfangsbuchstaben alphabetisch geordnet.

 

In der 3. Aufl. 1804 wurde in „Zweiter Anhang“ angefügt mit

37 deutschen Liedern (333-362)

Diese Ausgabe wurde 2010 von Nabu Press und 2014 vom Dogma-Verlag nachgedruckt.

 

Für die andern Teile dieses umfangreichen Werks:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 I

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804

 

In der 4. Aufl.1810 wurde ein „Dritter Anhang“ angefügt mit

44 deutschen Liedern (363-399)

 

In der 6. Aufl. 1819 wurde der 3. Anhang ergänzt (mit Nr. 45-52, 399-407) und ein „Vierter Anhang“ angefügt mit

42 deutschen Liedern (408-432).

 

 

Die 1. Aufl. enthält sämtliche Lieder aus:

Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin, gedruckt bei G .F .Starke 1795, 80 + 56 Seiten (78 Lieder); identische Neuausgabe unter dem Titel:

Auswahl von Maurer-Gesängen. Mit Melodien der vorzüglichsten Componisten. In zwey Abtheilungen getheilt. Erste Abtheilung 1798: 148 Seiten

 

Für die Nachweise zu allen darin befindlichen Liedern:

siehe: 11 neue Lieder in der Sammlung von Joseph Michael Böheim, 1795

 

 

Die 1. Aufl. enthält überdies sämtliche Lieder aus:

Auswahl von Maurer-Gesängen mit Melodien der vorzüglichsten Componisten. zweite Abtheilung, gesammlet und herausgegeben von J. M. Böheim. Berlin: Eigenverlag 1799, 316 Seiten, 124 Lieder

 

 

Mel. S. Berliner Freim. Lied.

= Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin 1771.

 

S. Mel. Kopenh. Liederb.

Bd. 1. = Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776 (zwei Bücher)

Bd. 2. = Werner Hans Friedrich Abrahamson: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Kopenhagen 1785 (zwei Bücher)

 

Mel. S. Dresdner Gesänge für Maurer

= Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782

 

Mel. S. Naumanns Freim. Lied.

= Vierzig Freymäurerlieder in Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister Naumann zu Dresden. Berlin 1782.

 

 

 

401.

Mel. S. Kopenh. Liederb. Bd. 2. S. 198.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 91.

Weg, weg von hier, profane Zecher!

siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775,

Trinklied

mit der Eingangszeile: Hinweg von hier, profane Zecher!

 

 

 

402.

Mel. S. Kopenh. Liederb. Bd. 1. S. 134.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 92.

Weisheit hat ein altes Recht

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775

 

 

 

403.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 120.

Welch Glück, ihr Brüder

siehe: Allgemeines Gesangbuch für 'Freymäurer: 32 neue Lieder, 1784

Für die Armen

 

 

 

404.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 52.

Welch reizendes Vergnügen

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1781

VI. Geistesgefühl

 

 

 

405.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 121.

 

Auch in:

Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 18-19

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 200-201,

 

 

Wem ein Herz voll edler Triebe

in dem warmen Busen schlägt,

das aus reiner Wahrheitsliebe

nur nach ihr Verlangen trägt:

der ist werth, die Bahn zu finden,

die zu ihrer Wohnung führt,

wo des Zweifels Schatten schwinden,

und Gewißheit trinmphirt.

 

2. Schon ein Fünkchen ihrer Sonne

strahlet Himmel in die Brust;

gern verschmäht man bei der Wonne

ihrer Klarheit niedre Lust;

hohen Eifer zu entflammen,

senkt es sich zu uns herab,

aus dem Quell, daraus wir stammen,

aus dem Licht, das uns umgab.

 

3. O, wie wandelt dann hienieden

sich die Welt und all' ihr Ruhm

in ein Frohseyn ohne Frieden,

in den Sitz der Thorheit um:

wo man die vorhandnen Dinge

nur mit seinen Sinnen miss't,

niedrig findet und geringe,

was doch hoch und würdig ist. —

 

4. Nahrung, die dem Geist genüge,

bleibt den Sinnen unbekannt;

ihr Gebiet ist Wahn und Lüge,

nicht der Wahrheit Vaterland.

Drum entflamme dein Verlangen

nach der Wahrheit Heiligthum:

liebend wird sie dich empfangen,

und ihr dienen — sey dein Ruhm!

 

 

 

406.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 122.

Wenn der ausgelassne Zecher

siehe: Allgemeines Gesangbuch für 'Freymäurer: 32 neue Lieder, 1784

Tafelgesang

 

 

 

407.

Mel. S. Böheims Auswahl :etc. Th. 1. S. 138. [auch Th. 2. S. 298]

Wenn einst vom Staube losgerissen

 

 

 

408.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 123.

 

Das Gedicht stammt von August von Kotzebue (1789)

 

Wenn euch süße Freude winket,

denkt an eure erste Pflicht!

wenn der Wein im Glase blinket,

so vergeßt der Armen nicht!

Nur von Stroh sind ihre Dächer,

Speisen kitzeln euren Gaum;

edler Wein füllt eure Becher

 jene haben Wasser kaum.

 

2. Euch deckt öfters Sammt und Seide,

jene decken Lumpen nur;

doch schuf, so wie euch, zur Freude

sie der Vater der Natur.

Drum, ihr Brüder! habt Erbarmen,

mildert des Verlassnen Pein!

Laßt den Segen frommer Armen

eurer Speisen Würze seyn.

 

 

Eine stark veränderte Fassung in:

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 113-114

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 110-111

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 126-127,

1857 und 1869, 167,

mit der Angabe: Comp. v. Gürlich.

 

Wenn euch, Brüder, Freude winket,

So gedenkt der Maurerpflicht;

Wenn euch Wein im Glase blinket,

Dann vergeßt der Armen nicht!

Denn sie fliehn, getrübt von Sorgen,

Selbst des süßen Schlafes Ruh',

Und es führt der neue Morgen

Ihnen keine Freude zu.

 

Unter Schmerzgefühlen fließen

Nur des Armen Tage hin;

Unser frohes Mahl versüßen

Wohlsein, und ein heitrer Sinn.

Drum, o Brüder! fühlt Erbarmen,

Laßt uns Wohlthun im Verein,

Laßt den frohen Dank der Armen

Unsres Mahles Würze sein!

 

Laßt uns nicht vergebens, Brüder!

Glieder unsers Bundes sein;

Sinkt der Vorhang einst hernieder,

Gehen wir zur Ruhe ein.

Dann strahlt uns der beßren Sonne

Ewig ungetrübter Schein,

Und die reinste Himmelswonne

Wird uns Rückerinnrung seyn.

[1832: Wird uns dann Belohnung sein.]

 

 

 

409.

Mel. S. Böheims Auswahl. etc. Th. 1. S. 22.

Wenn ich einst das Ziel errungen habe

 

 

 

410.

Mel. S. Samml. von Melodien, No. 124.

 

Die Strophen 3 und 4 lehnen sich an zwei Strophen des Gedichts

„Einsamkeit“ von Johann Caspar Lavater (1776) an

 

 

Wenn nach wohlbenutzter Stille

unsre Leidenschaften ruhn,

wenn befestigt ist der Wille,

nur nach Licht und Recht zu thun:

o, dann kehrt in unsre Brust

Seelenruh und Götterlust.

 

2. Fern vom weltlichen Getümmel,

das nur Thoren kann erfreun,

sucht der Weise seinen Himmel

nirgends, als in sich allein;

schaffet, wie er kann und soll,

sein und andrer Menschen Wohl.

 

3. Im Gewirre der Geschäfte,

in dem lärmenden Gewühl,

wie geschwächt sind da die Kräfte,

wie gestumpft ist das Gefühl!

Brüder, wer dies nie empfand,

ist mit sich noch unbekannt!

 

4. Nur die Einsamkeit umschattet,

sanft, wie Kühlung, unsern Geist,

wenn er, dürstend und ermattet,

sich Geliebten selbst entreißt.

Stille giebt ihm Sättigung,

Selbstgefühl und neuen Schwung.

 

5. Thätig eilt er dann zu Freuden

nützlicher Geselligkeit;

fühlt bei Mindrung fremder Leiden

göttliche Zufriedenheit.

O wie glücklich, Brüder, ist,

wer sein Leben so genießt!

 

 

 

411.

Mel. S. Kopenhagner Liederb. Bd. 2. S. 62.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 93.

Wenn sich im ungewählten Schwarme

siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777

XV. Ja und Nein,

mit der Eingangszeile: Wenn sich in ungewähltem Schwarme

 

 

 

412.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 125.

 

Wer bin ich? welcher lichten Quelle

entquoll der Geist, der denkt und fühlt?

Floß meines Lebens Strom einst helle,

den jetzt so mancher Sturm durchwühlt?

Ward mit des Daseyns erster Stunde

auch dieser Körper mir ertheilt,

durch dessen Schuld so manche Wunde

der Geist sich schlägt, die langsam heilt?

 

2. Wie wirk' ich? welches sind die Kräfte,

durch die mein Geist denkt und erkennt?

Ich theile zwar des Thier's Geschäfte,

bin aber doch vom Thier getrennt?

Ich fühle mich zu bessern Freuden,

als die des Körpers sind, geschickt;

und dulde gleichwohl härtres Leiden,

als das die Hülle niederdrückt?

 

3. Ist das, was mich umgiebt, verschieden

von dem, wodurch es sichtbar ward?

Verweilen unterm Staub hienieden

vielleicht noch Kräfte höh'rer Art? —

Sind diese Dinge mir gegeben

zu mehr als sinnlichem Genuß?

und find' ich so im Erdenleben

auch höh'res Licht im Ueberfiuß?

 

4. Was ist der Tag, der die Geschäfte

der Erde fördert und erhellt?

durch welche unbekannte Kräfte

umschattet dunkle Nacht die Welt? —

Wer schließt vor meines Geistes Blicken

das Buch der Elemente auf? —

soll ich den Drang in mir ersticken,

der höher dringt- zum Quell hinauf?

 

5. Ist Gott das unbekannte Wesen,

dem Menschenhände Tempel bau'n?

ist unser Geist dazu erlesen,

in seinem Lichte ihn zu schaun?

Kann ich durch Worte ihn verehren,

wenn ihnen keine That entspricht?

wird er Gelübd' und Seufzer hören,

die Frevelthat und Sünde bricht?

 

6. Bin ich aus seiner Hand gefallen?

ist seine Gegenwart mir nah?

er allenthalben und in Allen,

wohin des Geistes Blick auch sah? —

Wo find' ich ihn, den ich verloren?

wie nah' ich ihm?—er ist nicht fern! —

für Wahrheit und für Licht geboren,

such' ich ihn, meinen Gott und Herrn.

 

7. Hierher, ihr Brüder! — eure Kräfte,

o! weiht sie treu der Wissenschaft,

treu dem erhabenen Geschäfte,

das Licht und Ruh' und Frieden schafft! —

Lernt euch, die Welt und Gott erkennen,

daß gründlich euer Wissen sey! —

für Wahrheit und für Tugend brennen,

dies, Brüder, lehrt die Maurerei! —

 

 

 

413.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 123.

 

Das Gedicht „Allgemeine Moral“ stammt von Eulogius Schneider (1790)

 

Auch:

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 169

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 202-203,

 

Wer Gott bei jedem Schritte fraget,

ihm Dank für Glück und Prüfung saget,

nichts wider sein Gewissen thut:

der meint's mit seinem Schöpfer gut.

 

2. Wem Menschenlieb' im Herzen brennet,

wer jeden herzlich Bruder nennet,

dem Fremdling gerne Dienste thut:

der meints mit seinem Freunde gut.

 

3. Wer sich nicht nährt von Schmeicheleien,

Beleidigungen kann verzeihen,

und nichts aus schnödem Vortheil thut:

der meints mit seinem Freunde gut.

 

4. Wer fest ihn hält den Schwur der Treue,

aus Furcht vor allzuspäter Reue

nicht alles, was er könnte, thut:

der meint's mit seinem Weibe gut.

 

Chor.

5. Wer nicht auf Glück und Menschen bauet,

nicht jedem, der ihm lächelt, trauet,

nichts ohne Ueberlegung thut:

der meint es mit sich selber gut.

 

 

 

414.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 126.

Wer ists, der Weisheit recht verehret, —

siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782

mit der Eingangszeile: Du, die mit Hoheit in den Blicken

Eine stark veränderte Version

 

Vgl. auch die Version in Nr. 130

 

 

 

415.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 226.

Wer mit der Weisheit stets im Bunde

siehe: Sieben neue Lieder aus St. Petersburg, 1777

mit der Eingangszeile: Wer in der Weisheit edlem Bunde

Veränderte Version

  

 

 

416.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 231.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 244-245

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 121-122,

unter dem Titel: Der brave Mann

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 197-198

Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818, 47-48

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 204-205,

1857 und 1869, 313-314,

mit der Angabe: Comp. v. Wollank.

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 139-140,

unter dem Titel: Der rechte Mann

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 201-202

 

 

Wer seinen Bruder herzlich liebt,

ihm seine Fehler gern vergiebt;

wenn Mangel seinen Bruder drückt,

nach seinen Kräften ihn erquickt:

 

Chor.

Der ist, der ist ein braver Mann;

ihn rühme, wer nur rühmen kann:

der ist ein Mann nach unserm Sinn,

wir geben für ihn alles hin!

 

2. Wer Gott und seinen König ehrt,

nicht seines Landes Ruhe stört,

mit Mannessinn und Manneskraft

dem Unterdrückten Recht verschafft:

 

Chor.

Der ist, u. s. w.

 

3. Wer immer Treu und Glauben hält,

nicht anders, als er ist, sich stellt,

und ohne Falschheit, Trug und List,

in Wort und Thaten redlich ist:

 

Chor.

Der ist, u. s. w.

4. Wer grades Wegs zum Ziele geht,

sich nicht nach jedem Winde dreht,

nicht säumet, wenn er handeln soll

für sein und seines Nächsten Wohl:

 

Chor.

Der ist, u. s. w.

 

5. Wer seines Lebens froh genießt,

nie Recht und Pflicht dabei vergißt,

und sich mit gleicher Innigkeit

auch an des Bruders Wohl erfreut:

 

Chor.

Der ist, u. s. w.

 

 

 

417.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 128.

Wer tief gerührt bei fremden Leiden

 

 

 

418.

Mel. S. Kopenh. Liederb. Bd. 2. S. 68.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 94.

Wer unschuldsvoll des Lebens Bahn

siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg

Wer Unschuldvoll des Lebens Bahn, 1778

 

 

 

419.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 295.

Wiederum die stille Nacht

siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777,

XXXIV. Der Abend

 

 

 

420.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 127.

Wie fest sind sie, die starken Bande

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

Lied an die Schwestern, 1784,

mit der Eingangszeile: Wie fest sind sie, die lieben Bande

 

 

 

421.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 104.

Wie glücklich lebt, wer Ruh und Frieden

 

 

 

422.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 128.

Wie heißt die Schöne, die man bald

siehe: 10 beliebte Freimaurerlieder von Aloys Blumauer, 1781-1786

Maurertugend

 

 

 

423.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 129.

Wie Pflüger mit Säen und Jäten

siehe: 10 beliebte Freimaurerlieder von Aloys Blumauer, 1781-1786

Zum Schlusse der Lehrlingsloge

 

 

 

424.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 130.

Wie schön ist es, der Menschheit Pflichten üben

siehe: Johann Böber: Liederbücher aus St. Petersburg, 1788

CLXXIX. Quelle reiner Zufriedenheit

Eine stark veränderte Version

 

 

 

425.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 131.

Wie schön ist es im auserwählten Bunde

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800

 

 

 

426.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 87.

Wie schön, o Brüder, ist die Frucht

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1772-1781

Schönheit, 1776

 

 

 

427.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 120.

Wie selig lebt, wer Ruh' und Frieden

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

Das Glück des Weisen

Eine weitere stärker abgewandelte Fassung

 

 

 

428.

Mel. S. Naumanns Freimaurerlieder, S. 42 [besser: 40-41].

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 95.

Wie süß, o Freundschaft, schmeckest du

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

Lob der Freundschaft

 

 

 

429.

Mel. S. Naumanns Freim. Lied. S. 54 [besser: 52-53].

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 96.

Wie vor Aurorens Purpurlicht

siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1772-1781

Das Glück der Freymäurerey, 1781

 

 

 

430.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 132..

Willkommen, Bruder! in dem Kreis

siehe: Allgemeines Gesangbuch für 'Freymäurer: 32 neue Lieder, 1784

Lied an einen besuchenden Bruder

 

 

 

431.

Mel. Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher etc.

Willkommen, Edler, nun in unsrer Mitte

siehe: 74 freimaurerische Kettenlieder, 1800

 

 

 

432.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 133.

Willkommen, liebes neues Jahr!

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800

 

 

 

433.

Mel. S: Kopenh. Liederb. Bd. 2. S. 257.

Mel. S. Zweite Samml. von Melodien, Nr. 97.

Willkommen, schöne Maurerinnen!

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

An besuchende Schwestern, 1780

(Heinrich August Ottokar Reichard)

 

 

 

434.

Mel. S: Dresdner Gesänge für Maurer, S. 18.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 98.

Willkommen Tag, die Menschen zu beglücken!

siehe: Johannes August von Starck: neun kleine Oden, 1770

Am Feste des Heiligen Johannis

Stark veränderte Fassung

 

 

 

435.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 118.

Willkommen, theure Brüder! seyd dankbar uns gegrüßt

 

 

 

436.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 103.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 258-259

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 172-173

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 144-146,

unter dem Titel: Zum weisen Frohgenusse des Lebens

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 164-165

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 208-209,

1857 und 1869, 315-316,

mit der Angabe: Comp. v. Sterkel.

 

Dieses „Bundeslied“ stammt von Aloys Wilhelm Schreiber;

Es erschien zuerst in: Dramaturgische Blätter. Drittes Stük des drittes Quartals, Frankfurt am Main, 1789, 47-48,

unter dem Titel: Gesellschaftliches Lied

 

 

Willkommen uns, wer frohen Muth

mit Biedersinn vereint,

und immer recht und redlich thut,

und das ist, was er scheint.

Wir grüßen ihn mit Bruderkuß,

denn er ist unser Mann,

und wandeln sonder Ueberdruß

mit ihm des Lebens Bahn.

 

2. Der weisen Freude weihen wir

den kurzen Pilgergang,

und bringen manches Opfer ihr

bei Lachen, Scherz und Sang.

Ihr leeren wir oft den Pokal,

den Rheingaus Traube füllt;

ihr weihen wir das kleine Mahl,

wo sie sich uns enthüllt.

 

3. Klein ist der Kreis der Brüder nur,

doch ewig ist sein Band;

in Wüsten und auf grüner Flur

schließt fest sich ihre Hand,

sie zieht nur leise sich zurück,

wenn wo ein Armer klagt,

und trocknet seinen trüben Blick,

und zeigt ihm, wo es tagt.

 

4. So wandeln wir mit gleichem Schritt

dem dunkeln Ziele zu,

und ruft Freund Hain aus unsrer Mitt'

auch einen früh zur Ruh;

wir blicken seinen Hügel an

und schwören: froh und weis'

zu wandeln stets; und schließen dann

noch enger unsern Kreis.

 

 

 

437.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 134.

Wir bauen mit am großen Weltgebäude

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1775

stark verändert

 

 

 

438.

Mel. S: Berlin. Freim. Lied. S. 30.

Mel. S Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 99.

Wir baun der Tugend hier Altäre

siehe: Sieben Lieder von Johann Philipp Schönfeld, 1771

 

 

 

439.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 72.

Wir folgen dem schönsten der Triebe

 

Vgl. weiter unten, Nr. 446 („Wir zollen dem schönsten der Triebe“)

 

 

 

440.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 35.

Wir preisen dich mit Herzlichkeit

siehe: siehe: Acht neue Lieder aus Odense, 1778

Eine völlig andere Version, 1801

 

Vgl. weiter oben, Nr. 358.

 

 

 

441.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th.2. S. 228.

Wir sind zur Fröhlichkeit geboren

siehe: Sechs neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772

Die erlaubte Frölichkeit

 

 

 

442.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 30.

Wir singen heut im Hochgesang

 

 

 

443.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 135.

siehe: Aloys Blumauer: Fünf Kettenlieder, 1782-1785

Kettenlied, gesungen am St. Johannisfeste 1782

 

 

 

444.

Mel. S. Samml. von Melodien, No. 136.

 

Zuerst in:

Archiv für Freimäurer und Rosenkreuzer. Zweiter Theil, Berlin 1885, 319-320,

unter dem Titel: Zweites Tafellied

 

 

Wir, wir sind Brüder! hör's die Welt!

und sind so glücklich, sind so selig!

Ein edles Band ists, das uns hält,

uns dünkt das Leben ein Lenz, uns schwinden die Tage so fröhlich:

denn wir sind Maurer.

 

2. Die Welt da draußen möchte

gern der Maurer Heimlichkeit erfahren.

Es ist so nah — es ist so fern —

wir aber, die sie beglückt, wir wollen sie treulich bewahren:

denn wir sind Maurer!

 

3. Verzicht auf Thron und hohen Stand

thut hier der Fürst mit seinen Großen,

die unser Orden uns verband.

Noch haben Rangsucht und Stolz sich nicht in den Tempel ergossen:

wir sind nur Maurer.

 

4. Der bessre Mann im Alterthum

war sicher einer unsrer Brüder.

Wir Wissens wohl, doch unser Ruhm

ist, selber tugendhaft seyn, verschwiegen, einfach und bieder:

denn wir sind Maurer.

 

5. Auch dir, liebreizendes Geschlecht,

bleibt unser Herz wahrhaft ergeben.

Du hast Verdienst, wir sind gerecht,

wir lieben dich über uns selbst — du giebst die Würze dem Leben — :

doch wir sind Maurer.

 

6. Nun, Brüder, füget Hand in Hand,

ein jedes Antlitz sty erheitert:

aufs Wohl der Kunst, die uns verband!

Welch ein Gedanke, wie er das Herz, die Sinne erweitert:

wir, wir sind Maurer!

 

 

 

445.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 137.

Wir wollen unser Lebenlang

siehe: Christian und Friedrich Leopold, Grafen zu Stolberg:

Sechs Freimaurerlieder, 1774-1778

An meine Geschwister, 1774

(die Strophen zwei und drei sind stark verändert, die vierte ist von 1784 übernommen)

 

 

 

446.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 138.

Wir zollen dem schönsten der Triebe

siehe: Aloys Blumauer: Fünf Kettenlieder, 1782-1785

 

Vgl. weiter oben, Nr. 439 („Wir folgen dem schönsten der Triebe“)

 

 

 

447.

Mel, S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 92.

Woher kommt mir der feste Muth

siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien

IX. Gesang eines jungen Bruders. (Weinlig)

 

 

 

448.

Mel. S: Berlin. Freim. Lied. S. 58.

Mel. S. Zweite Samml. von Melodien, Nr. 100.

Wohlan! genießt der Zeit,

siehe: Lied der Lehrlinge, 1722,

5. deutsche Übersetzung (aus: Die offenbarte Freymäurerey, 1745)

mit der Eingangszeile:

Auf! und genießt der Zeit,

(hier nur die 1., 5. und 6. Strophe)

 

 

 

449.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 139.

 

Zuerst in:

Leipziger Taschenbuch zum geselligen Vergnügen. 1792, 119,

unter dem Titel: Tafelgesang

Allgemeines Liederbuch des deutschen Nationalgesanges. Zweyter Theil, Altona 1798, 28-30,

unter dem Titel: Tafelgesang,

mit der Eingangszeile: Auf, auf, zum fröhlichen Genusse

und mit der Angabe: M. O. Z.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 276-278

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 103-104 (leicht verändert und ohne die 2. Strophe)

 

 

Wohlan, zum fröhlichen Genusse,

zu Jubelsang, zu Mahl und Wein,

weiht mit dem treuen Bundeskusse,

der Eintracht schönsten Abend ein!

Geschmückt mit herrlichem Gewinn,

fließ er ins Meer der Zeiten hin!

 

2. Dies Glas dem Fürsten, der im Lande

stets minder Fürst, als Vater, ist,

der, auch im purpurnen Gewande,

die Menschen nach der Menschheit mißt!

Und jedes Patrioten Lohn

sey dieser Fürst auf unserm Thron!

 

3. Dies Glas dem Freunde sonder Wanken,

der seine Pflichten nie vergißt,

in Wort, in That und in Gedanken

ein achter Bruder Maurer ist!

Nur wer mit uns den Becher leert,

nur dem sey solch ein Freund gewährt!

 

4. Dies Glas den Schwestern, die wir ehren,

die Rosen auf den Pfad uns streun,

mit Liebe unser Glück vermehren

und durch ihr Lächeln uns erfreun!

Nur wer mit uns den Becher leert,

dem sey ein solches Weib bescheert!

 

5. Dies Glas dem Armen, den die Schwere

des unverdienten Kummers beugt:

ihm werd' zu unsrer Herzen Ehre,

durch Wohlthun seine Bürde leicht!

Nie werd' an Wein und Sang gedacht,

bis wir ihn glücklicher gemacht!

 

6. Zuletzt laßt uns aufs Neu geloben,

so fortzuwallen Hand in Hand;

hell sey der Pfad durch Licht von oben

hinein ins bessre Vaterland!

Einst grüßet, wer zuerst es sieht,

die Folgenden mit höh'rem Lied!

 

 

 

450.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 240.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 269-271

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 182-183

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 2220-221,

mit der Angabe: Liebrecht

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in B erlin.1817, 199-100

Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818, 33-35,

mit der Angabe: Liebrecht

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 161

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. 1832, 128-129,

mit der Angabe: Liebrecht

 

Das Gedicht wurde vertont von Franz Anton Hoffmeister und Albert Lortzing

 

 

Wohllhätigkeit, wer deinen Lohn empfand,

der öffnet gern der Armuth Herz und Hand;

beim frohen Mahl, in fröhlichem Genuß,

ist das ihm Qual, daß mancher darben muß.

 

2. Nimm, Bruder, dann, was Herz und Hand

dir weiht, wir alle sind zu helfen gern bereit;

denn Thränen stehn, die still ein Auge trug,

wenn sie vergehn, in Gottes großem Buch.

 

z. Der Arme weint, o hemmt der Thränen Flut,

und stillt den Harm, erfüllt sein Herz mit Muth;

denn Thränen stehn, als Perlen am Gewand,

wenn wir vergehn, jenseits des Grabes Rand.

 

4. In Wonne schwebt des wahren Maurers Herz,

sich hoch bewußt: du tilgst des Kummers Schmerz!

Drum, Brüder, seyd, der Armuth Trost zu seyn,

stündlich bereit, durch That sie zu erfreun.

 

5. Wohllhatigkeit sey stets des Maurers Ruhm,

entfliehe nie aus unserm Heiligthum.

O wohl uns dann! Der fernsten Nachwelt Blick

schaut segnend dann auf unsern Bau zurück.

 

 

 

451.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 60.

Wohl und Weh lag in der Stunde

 

 

 

452.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 174.

Wollt ihr euch nach Maurer Weise

siehe: 10 beliebte Freimaurerlieder von Aloys Blumauer, 1781-1786

Tafellied

 

 

 

453.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 124.

Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!

 

 

 

454.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 140.

Wundersam, durch Dunkelheiten

siehe: Christian und Friedrich Leopold, Grafen zu Stolberg:

Sechs Freimaurerlieder, 1774-1778

unter dem Titel: Der wahre Traum, 1778

(nur die ersten zwei Strophen)

 

 

 

455.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 50.

Zu kämpfen für sein Vaterland

 

 

456.

Mel. S. Kopenh. Liederb. Bd. 2. S. 134.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 101.

Zum Glück ward alle Welt geboren

siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg

Zu Freuden und zum Glück gebohrem, 1779

(abgewandelt)

 

 

 

 

457.

Mel. S: Dresdner Gesänge für Maurer, S. 94.

Mel. S. Zweite Sammlung von Melodien, Nr. 102.

Zum Tempel, wo der Friede thront

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775

unter dem Titel: Der Hierophant

 

 

 

458.

Mel. S, Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 146.

Zunftgenossen, edle Brüder

 

 

 

459.

Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 2. S. 168.

Zur Freude sprossen junge Reben

Werner Hans Friedrich Abrahamson: Drei neue aus Kopenhagen, 1785

LXIX. ohne Titel

 

 

 

460. [1804: irrtümlich 406.]

Mel. S. Samml. von Melodien, No. 141.

Zur Nachwelt eile lauter Dank —

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 12 neue Lieder, 1780

LXI. ohne Titel

 

 

 

 

Zweite Abtheilung.

Französische Gesänge

 

* = Bereits abgedruckt in:

Sammlung neuer Freymaurer-Reden, Oden und Lieder, in teutsch und französischer Sprache bey verschiedenen feyerlichen Gelegenheiten in der Loge zu den drey Weltkugeln zu Berlin. Berlin und Leipzig, bey George Jacob Decker, 1777.

 

daran stark angelehnt:

Chansons pour la Loge aus vrais amis à Dresde. 1783

Darin ist einzig neu:

Lien du Maçon („Par trois fois trois, mes Freres“. 1737

 

  

siehe auch die ausgezeichnete Website:

http://mvmm.org/c/docs/3globes.html#b

 

** Bereits abgedruckt auch in:

Vierzig Freymäurerlieder in Musik gesetzt vom Herrn Kapellmeister Naumann zu Dresden, 1784,

 

*** Bereits abgedruckt in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin 1771

 

 

** Ah quelle chaîne

* unter dem Titel: A l’Honneur du Roi (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g01.html

 

Art divin, l’Etre suprême (1737)

http://mvmm.org/c/docs/naudot22.html

 

** Autrefois Thèbes et memphis

* unter dem Titel: La Sagesse ancienne (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g03.html

 

** Cachés dans leur sanctuaire

* unter dem Titel: Les Symboles (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g04.html

 

** C’est dans l’hiver que toute la nature

* unter dem Titel: Les Quatre saisons (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g05.html

 

** Chantons du Sage

* unter dem Titel: Le Bonheur du Sage (1777)

http://mvmm.org/c/docs/div18/fredann.html

http://mvmm.org/c/docs/3g06.html

 

** Dans ce charmant Azyle

* unter dem Titel: Les Plaisirs de la Maçonnerie (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g07.html

 

Dans nos loges bâtissons (1744)

http://mvmm.org/c/docs/naudot45.html

 

** L’Eclat oriental

* unter dem Titel: La Science (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g09.html

 

*** Frères et compagnons

De la Maçonnerie

Sans chagrins jouissons (1737)

http://mvmm.org/c/docs/lire001.html#hy

 

Frères et compagnons

De cet ordre sublime,

Par nos chants témoignons (1737)

http://mvmm.org/c/docs/lire006.html

 

Jamais, jamais ne passera la gloire

* unter dem Titel: Allusion aux noms des six Loges réunies de Berlin (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g12.html

 

15. [=13.]

*** Les vrais biens sont peu durables

http://mvmm.org/c/docs/americ2.html#h

 

** Nous vénérons de l‘Arabie

* unter dem Titel: Exhortations (1772)

http://mvmm.org/c/docs/3g14.html

 

*** Parmi cette Société (1752)

http://mvmm.org/c/docs/lire/lire222.html#a

 

** Qu’un plaisir tout innocent

* unter dem Titel: Les Plaisirs de la vie (1777)

http://mvmm.org/c/docs/3g16.html

 

Tous de concert chantons (1737)

http://mvmm.org/c/docs/naudot14.html#h

 

 

** Vivre, quel bonheur, mes Frères!

* unter dem Titel: L’Emploi de la vie (1777)

http://www.mvmm.org/c/docs/3g18.html

 

 

 

 

313-332

Erster Anhang.

 

Er enthält unter anderem die Nr. 144-154 der „Sammlung von Melodien“

 

15 + 3 der 22 Lieder erschienen auch, bald darauf, in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804

 

 

1.

Mel. Im Bache des Lebens etc.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 15.

 

Zuerst in:

Taschenbuch zum geselligen Vergnügen. 1800, 226

 

„Des Bundes Trennungslied“ (1799)  stammt von Johann Diederich Gries

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 1-3

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 25-26 (ohne die 3. Strophe)

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 222-224

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 178-179

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 139-140 (ohne die 2. und 3. Strophe)

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin 1857 und 1869, 182-183 (ohne die Strophen 2-4)

 

 

Vertont von Johann Gottlieb Naumann

siehe auch:

http://freimaurer-wiki.de/index.php/Tafellieder

 

 

Auf! bis die letzte Stunde

[1835, 1855: Bis uns die letzte Stunde]

mit ernstem Klange schlägt,

sey in dem frohen Bunde

die freie Lust gepflegt.

Noch blinkt in unsrer Mitte

der edle Labetrank;

noch tönt nach alter Sitte

der freundliche Gesang.

 

2. Dem guten Geist des Ortes

sey dieses Glas geweiht;

gedenkt des Bundeswortes,

in froh' und trüber Zeit.

In treuer Herzen Leitung,

die hier uns froh vereint ,

liegt höhere Bedeutung,

als noch dem Aug' erscheint.

 

3. Was immer wir getrieben,

ist manches mißgeglückt;

oft sind wir stehn geblieben,

und schienen fortgerückt.

Oft wähnten wir's zu halten,

und hielten eitel Dunst,

umarmten Luftgestalten,

und priesen Göttergunst.

 

4. Doch, das soll nichts uns rauben,

was uns die Liebe gab.

Bewahrt den treuen Glauben,

und nehmt ihn mit hinab.

Der Zweifel sey vertrieben!

Hier hat nur Liebe Raum:

wir leben, glauben, lieben;

die Freundschaft ist kein Traum.

 

5. Wir halten fest zusammen

in Freude und in Leid;

durch diese heil'ge Flammen

dringt nie der Strom der Zeit.

Des Lebens enge Schranke

hemmt nicht den raschen Lauf;

Frei schwingt sich der Gedanke

hoch über sie hinauf.

 

6. Schlingt, Brüder, treu die Hände

in treuer Brüder Hand!

O daß uns ewig bände

dies festgeschlungne Band!

So schwört aufs neu dem Bunde,

und jeder Bruder sey

noch, wie in dieser Stunde,

in seiner letzten treu.

 

 

 

2.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 144.

 

Zuerst in:

Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr. 1800, Cöthen 1800, 181-183,

unter dem Titel: Zum Stiftungsfest der Loge ***

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 3-5

 

 

Auf, Brüder, auf im Heiligthum

aus Osten und aus West!

Erhebt des Welterbauers Ruhm

am hehren Ordensfest.

 

2. Er ist es, der die Ceder stützt,

wenn Stürme brausend wehn;

er ist es, der auch uns geschützt —

eht unsre Loge stehn.

 

3. Er war's, der Segen und Gedeihn

zu guter Arbeit gab.

Laßt uns ihm ewig dankbar seyn;

laßt nie vom Fleiße ab.

 

4. Faßt ferner auf den Strahl des Lichts,

das euch vom Morgen glänzt;

gebraucht des guten Unterrichts,

der oftmals viel ergänzt.

 

5. Nützt alle Kräfte, braucht die Zeit,

wie wahre Kunst es lehrt

 mit ächter Maurer Emsigkeit,

wie es die Pflicht begehrt.

 

6. Sucht nicht der Schöpfung Gleichgewicht

durch Scheinkunst umzudrehn,

und wo das Auge euch gebricht,

noch etwas auszuspähn.

 

7. Auch suchet nicht, wie Helden, Ruhm

mit Lanzen, Helm und Schwert.

Des Maurers Lohn, sein Heiligthum,

ist mehr als Lorbeern werth.

 

8. Zeigt stets, daß bei der Brüder Wahl

nichts, als das Wahre, reizt,

und daß nicht bloß nach großer Zahl

der Maurer-Orden geizt.

 

9. Verkennt den armen Bruder nie,

deß Herz an Güte reich;

wir alle haben gleiche Müh',

und alle sind wir gleich.

 

10. Seht Wohlthun stets als große Pflicht

des wahren Maurers an;

nur harrt damit so lange nicht,

bis niemand helfen kann.

 

11. O bleibt gefühlvoll, bleibet treu

einander zugethan;

und jeder Ordensbruder sey

ein wahrer Biedermann.

 

 

 

3.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 145.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 5-9

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 27-31

Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. Fortsetzung 1817, 113-117,

mit der Angabe: B. Moerlin,

 im „Nachtrag dazu eine Strophe „Dem vorsitzenden Meister“, 243

in der Ausgabe 1860 kommt das Lied dreimal vor: 23-36,

mit der Angabe: Ambrosch. -- Br.Mörlin.

mit einer einzigen Strophe „Dem „Meister vom Stuhl“, 95,

mit fünf Strophen  „Den lieben Schwestern“, 115-117

 

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 72-75,

1855, 114-117

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 112-117; für den Meister eine Strophe, 35

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 184-187

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 46-50,

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar. 1851, 107-109,

unter dem Titel: Eröffnung der Festloge,

und mit der Angabe: Müchler

dazu eine Strophe „Dem vorsitzenden Meister“, 128.

 

Eine stark abgewandelte Version findet sich in:

Maurerisches Liederbuch der Loge Wilhelm zu den drei Säulen im Oriente von Wolfenbüttel. 1870, 31-32; sie wird Bergius zugeschrieben.

 

Friedrich Voigts (Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 187) schreibt das Gedicht Bergius zu.

 

RISM schreibt den Text Johann Arnold Kanne (Pseudonym: Walther Bergius) zu.

Es wurde vertont von Joseph Karl Ambrosch

 

In der Freimaurer-Zeitung. Zweiundzwanzigster  Jahrgang, Leipzig 1868, 116-117, antwortet Br. G. H. L. Heubner ausführlich auf die Frage nach dem Verfasser des Liedes. Im neuen Liederbuch der Loge zur Pyramide in Plauen wird es Heinrich Zschokke zugeschrieben. Heubner entdeckte in dessen „sämmtlichen Werken“ [besser: Gesammelte Werke], Band 15, [1827], 311, ein ähnliches Gedicht.

(siehe untenstehend:)

 

 

 

Chor.

Auf, Brüder des Bundes,

die Gläser geschwungen,

und  Hymnen den Freuden

der Menschheit gesungen!

 

Emer.

Es leb' unser Bündniß!

 

Chor.

Wir stoßen an.

 

Einer.

Der heilige Orden!

 

Chor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Der Menschheit zerrissenen

Bund zu ergänzen,

die weinende Tugend

mit Rosen zu kränzen,

hinab in die Tiefe

der Wahrheit zu schaun —

dies ist unsre Arbeit,

dies ist unser Bau'n.

 

Chor.

Dies ist unsre Arbeit,

dies ist unser Baun.

 

Chor.

2. Auf, Brüder etc.

 

Einer.

Es lebe die Freundschaft!

 

Chor.

Wir stoßen an.

 

Einer.

Sie herrsche auf Erden!

 

Chor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Wenn Kummer und Sorgen

das Leben umdunkeln,

und nirgends die Sterne

der Hoffnung mehr [1817: der Hoffnungen]  funkeln;

dann reichen sich Freunde

die Hände und stehn:

denn treu bis zum Tode

zu lieben ist schön.

 

Chor.

Denn treu etc.

 

Chor.

3. Auf, Brüder etc.

 

Einer.

Es lebe die Liebe!

 

Chor.

Wir stoßen! an.

 

Einer.

Sie herrsche auf Erden!

 

Cbor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Das Leben ist Liebe,

die Liebe das Leben.

Heil, welchem der Himmel

sein Liebchen gegeben!

Es weihet ihn küssend

zur Seligkeit ein.

Nur Lieb' ist die Seele

des Lebens allein.

 

Chor.

Nur Lieb'  etc.

 

Chor.

4. Auf, Brüder etc.

 

Einer.

Es lebe die Wahrheit!

 

Chor.

Wir stoßen an.

 

Einer.

Sie herrsche auf Erden!

 

Chor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Am flammenden Spiegel

der Wahrheit verfliegen

die  Nebel des Wahnes

und heiliger Lügen.

Zerreißet des Vorurteils

trüglichen Flor,

und  führet die Menschheit

zum Lichte empor!

 

Chor.

Und führet etc.

 

Chor.

5. Auf, Brüder etc.

 

Einer.

Es lebe das Mitleid!

 

Chor.

Wir stoßen an.

 

Einer.

Es herrsche auf Erden!

 

Chor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Dies laßt uns beim fröhlichen

Mahle gedenken;

nie möge ein Bruder

ein Bruderherz kränken.

Weh' dem, den die Thräne

des Harms nicht erweicht!

Wohl dem, der sein Scherfiein

dem Dürftigen reicht!

 

Chor.

Wohl dem, etc.

 

Chor.

6. Auf, Brüder etc.

 

Einer.

Es lebe der Friede!

 

Chor.

Wir stoßen an.

 

Einer.

Er herrsche auf Erden!

 

Chor.

In Ewigkeit!

 

Einer.

Wir sind nicht erschaffen

zum Morden und Kriegen:

[1817: zu morden und kriegen;]

es weinet die Menschheit

bei herrlichen Siegen,

sie siehet nicht Lorbeern,

sie siehet nur Blut:

nur Friede auf Erden,

nur Friede ist gut.

 

Chor.

Nur Friede auf Erden,

nur Friede ist gut.

 

 

Von Heinrich Zschokke

gemäss G. H. L. Heubner; 1868

(eine leicht davon abweichende Version in:

Heinrich Zschokke’s Novellen und Dichtungen. Dritter Band, Philadelphia 1854, 482-48,

Heinrich  Zschokke’s Gesammelte Schriften. Zweite vermehrte Ausgabe. Fünfzehnter Theil, Aarau 1865,  313-314)

 

 

 

Die Engel des Lebens

 

(Frankfurt a. d. O. 1794).

 

Chor.

Auf, Brüder des Bundes, die Gläser geschwungen,

Und Hymnen den Freuden der Menschheit gesungen!

 

Einer.

Es lebe die Tugend.

 

Chor.

Wir stossen an.

 

Einer.

Sie herrsche auf Erden!

 

Chor.

In Ewigkeit.

 

Einer.

Der Menschheit zerrissenen Bund zu ergänzen,

Die weinende Tugend mit Rosen zu kränzen,

Hinab in die Tiefen der Wahrheit zu schaun,

Das ist unser Leben und Weben und Baun.

 

 -- -- -- Es lebe der Frieden! (Chor, wie oben)

Wir sind nicht berufen zum Morden und Kriegen;

Es weinet die Menschheit ob glänzenden Siegen;

Sie sieht nicht den Lorbeer, sie schauen nur Blut,

Nur Frieden auf Erden ist heiliges Gut.

 

-- -- -- Es lebe die Freundschaft! -- -- --

Wenn Nächte des Kummers das Leben verdunkeln,

Wenn nirgends die Sterne der Hoffnung mehr funkeln;

Dann reichen sich Freunde die Hände und stehn,

Denn treu bis zum Tode zu lieben ist schön.

 

-- -- -- Es lebe die Liebe! -- -- --

Das Leben ist Liebe; nur Lieben ist Leben!

Heil, dem sich ein Engel auf ewig gegeben!

Den Himmel baut Liebe um Liebe allein.

 

-- -- -- Es lebe die Freiheit! -- -- --

Der Schöpfer, er hat uns zur Freiheit erkoren;

Weh dem, der das göttliche Kleinod verloren!

Weg Gold und Juwelen! Nur Wasser und Brod!

Nur Freiheit im Leben, nur Freiheit im Tod!

 

 

 

4.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 146.

 

Auch in:

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 48-49

 

 

Auf Felsen ward der Grund gelegt,

der unsers Bundes Tempel trägt,

der Tugend Heiligthum.

Im Festgewand, mit Heil im Blick,

kam heut sein Stiftungstag zurück;

auf! feiert seinen Ruhm!

 

2. Jauchzt, daß des Welterbauers Ruf

für uns den Felsengipfel schuf,

ihn uns zum Wohnsitz gab!

Der Nebelschwarm, der schauerlich

um seine feste Höhe schlich,

sank tief ins Thal hinab.

 

3. Da prangte durch das Purpurthor

des Osts der schönste Tag hervor;

und unser Bau begann.

Er wuchs, und stieg mit Macht empor

 nun freut sich unser feiernd Chor

der Höh, die er gewann.

 

4. Wie herrlich, der Vollendung nah,

dem Sturme trotzend, steht er da,

der Tempel, den wir baun!

Vollendet, Brüder, ihn mit Muth,

in Wetternacht, in Sonnenglut,

voll Hoffnung und Vertraun!

 

5. Der Menschheit Werth, der Tugend Ruhm

schmück' ewig dieses Heiligthum,

vom Laster nie entweiht!

Hier finde jede Enkelwelt

das Licht, das tiefe Nacht erhellt,

und athme Seligkeit!

 

 

 

5.

Mel. S. Samml. von Melodien, No, 147.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 14-15

 

In:

Die Liedertafel. Berlin 1818, 121-122,

unter dem Titel: Freundschaft und Liebe,

von Loos und Flemming

Teutsches Liederbuch. Stuttgart 1823, 309-310,

mit der Angabe Loos

 

Auf! muntre Zecher, die Gläser zur Hand!

singet der Freundschaft geheiligtes Band,

singet der Liebe beglückten Verein,

schlürft den mit Wonne berauschenden Wein!

 

2. Könnten wir fassen in Worte und Lied,

was hier den klopfenden Busen durchglüht —

Freundschaft und Liebe, und Frohsinn und Scherz,

heben das freudebeseligte Herz.

 

3. Die uns mit rosigen Kränzen umschlingt,

Freundschaft — sie lebe! ihr Gläser erklingt!

Reicht euch, ihr Freunde, voll zärtlicher Glut

drückend die Hände, seyd bieder und gut!

 

4. Die uns mit goldenen Fäden umwebt,

Liebe — sie lebe! Heil, wen sie umschwebt!

Wiegen wir schmeichelnd das Liebchen im Arm,

glüht uns die Wange so rosig, so warm.

 

5. Frohsinn, du Menschen beglückendes Gut!

Biedere Treue!— nie zagender Muth!

fröhlich erhebt euch der Freude Gesang,

fröhlich der Gläser helltönender Klang!

 

6. Jedem, der fühlet, dem schlage vor Lust

pochend das Herz in der glühenden Brust!

Biedersinn adelt, und Freundschaft beglückt,

Frohsinn wacht glücklich, und Liebe entzückt.

 

 

 

6.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 148.

Brüder, sammelt euch im Kreise

siehe: 74 freimaurerische Kettenlieder

Lied im Kreise der Freundschaft zu singen, 1797

 

 

 

7.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 149.

Brüder, welche hohe Freude

siehe: Fünf neue Lieder aus Hannover, 1785

unter dem Titel: Armenlied

und mit der Eingangszeile: Edle Brüder! welche Freude  

 

 

8.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 150.

 

Bereits im

Musen-Almanach für das Jahr 1787

 

siehe:

Poesie und Prose von G. A. v. Halem. Hamburg 1789, 179-180,

unter dem Titel: Trinklied (nur mit den unten angeführten 3 Strophen; erst 1807 kam eine 4. dazu)

Gedichte von G. A. von Halem. Erster Band, Münster 1807, 57-58,

unter dem Titel: Trinklied, und mit der Jahreszahl 1784

 

Auch (stets ohne die 1807 eingefügte 3. Strophe) in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 38

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 156-157, mit der Angabe: G. A. v. Halem

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Grossen Landes-Loge von Deutschland in Berlin. 1817, 216

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 119

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832,281-282,

1857 und 1869, 342,

mit den Angaben: Ged. nach v. Halem. – Comp. v. M. Haydn.

 

Das Leben gleichet der Blume!

so sagen die Weisen. Wohlan!

das lasset uns, Brüder, bedenken,

und laßt uns mit Weine sie tränken:

denn frischer blühet sie dann!

 

2. Das Leben gleichet der Reise!

so sagen die Weisen. Wohlan!

füllt, Brüder, die Gläser! Ich meine,

wir sprengen die Wege mit Weine;

viel lustiger reiset sichs dann.

 

3. Das Leben gleichet dem Traume!

so sagen die Weisen. Wohlan!

bald wird es uns selber so dünken.

Zum Glase! zum Glase! wir trinken!

Weit herrlicher träumt es sich dann.

 

 

[Die 1807 eingeschobene 3. Strophe:

Das Leben gleichet der Bühne!

So sagen die Weisen. Wohlan!

Wir spielen die Rolle der Zecher,

Und leeren die winkenden Becher;

Natürlicher spielt es sich dann.]

 

 

 

9.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 151.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 53-54

 

 

Die Bahn, auf die wir jetzt euch leiten,

ist Freude, Brüder! — euch begleiten

die Freundschaft und die Harmonie; —

ist sicher, wer kann sie verlieren?

sind nicht die Regeln, die uns führen,

die Regeln der Geometrie?

 

2. Die Huld des höchsten Architekten

und seine tiefe Weisheit steckten

euch diese Laufbahn selber ab,

auf der er, euren Gang zu richten,

euch selbst Gesetze eurer Pflichten,

und einen Stern zum Führer gab.

 

,3. O daß von diesem güt'gen Sterne

euch nicht ein falsches Licht entferne,

die finstre Nacht des Unglücks nicht!

Sein Licht ist für euch angezündet;

folgt ihm, am Ziel der Reise findet

ihr einst der Wahrheit volles Licht.

 

 

 

10.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 152.

Es ist so köstlich, Hand in Hand

siehe: 74 freimaurerische Kettenlieder, 1801

 

 

 

11.

Mel. G. Sammlung von Melodien, No. 153.

 

siehe:

Zerstreute Blätter von J. G. Herder. Dritte Sammlung, Gotha 1787, 57-58,

unter dem ‚Titel: Lied des Lebens

 

Auch in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 261,

mit der Angabe: Herder,

1857 und 1869

345-346, mit der Angabe: Ged. v. Herder. – Comp. v. C. Hennig.

 

Flüchtiger als Wind und Welle,

flieht die Zeit; was hält sie auf?

sie genießen auf. der Stelle,

sie ergreifen schnell. im Lauf:

das, ihr Freunde, hält ihr Schweben,

hält die Flucht der Stunden ein.

Schneller Gang ist unser Leben,

laßt auf ihn uns Rosen streun!

 

2. Rosen: denn die Tage sinken

in des Winters Nebelmeer;

Rosen: denn sie duften, blinken

links und rechts noch um uns her.

Rosen blühen auf dem Zweige

jeder schönen Biederthat;

wohl dem, der bis auf die Neige

schön genutzt sein Leben hat!

 

3. Stunden, werdet uns zum Kranze,

der des Greises Schläf‘ umzieht,

und um sie im frischen Glanze,

wie ein Traum der Tugend blüht!

Auch die dunkeln Blumen kühlen

uns mit Ruhe, doppelt süß,

und die lauen Lüfte spielen

freundlich uns ins Paradies.

 

 

 

12.

Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 154.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 103-104

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 88-89

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 145-146

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 180-181

 

Das Lied stammt von Aloys Wilhelm Schreiber (1788)

 

Friede mit dem Bruder, der

in der Ferne weilet,

keine unsrer Freuden mehr,

keine Thräne theilet!

Friede mit dem Biedermann,

der nach Wahrheit strebet,

Leiden mildert, wo er kann,

und nicht sich nur lebet.

 

2. Friede mit dem deutschen Weib,

das nicht wahnberauschet

um den schalsten Zeitvertreib

Mutterfreuden tauschet!

Friede mit dem Märtyrer,

der für Wahrheit leidet!

Friede mit dem Zweifler,

der um Phantome streitet!

 

[1812: bloss:

Friede mit dem Märtyrer,

Der für Wahrheit leidet,

Friede mit dem Zweifler, der

Um Phantome streitet!]

 

3. Friede dem, der nie den Gruß

eines Freundes hörte,

dem der Liebe Feuerkuß

nie Empfindung lehrte.

Friede mit dem Bösewicht,

dem beim frommen Liede

Reue späte Geißeln flicht!

Tugend ihm und Friede!

 

[1812: zweite Hälfte:

Friede mit dem teutschen Weis,

Das nach Tugend trachtet,

Mehr als Mode Zeitvertreib

Mutterfreuden achtet!]

 

[1812 eingefügt:

Friede dem, um dessen Herz

Stiller Gram sich schlinget,

Und der Wittwe, die voll Schmerz

Wunde Hände ringet!]

 

4. Friede dem auch, deß Gebein

schon der [1812: ein] Rasen decket,

den des Morgens Purpurschein

nicht zur Freude wecket!

[1812: Bis des schönern Morgens Schein

Ihn zur Freude wecket!]

Friede! sey das Losungswort

unsrer letzten Stunde.

Friede weihet uns auch dort

[1812: Friede weih‘ uns alle dort]

wieder unserm Bunde.

 

 

 

13.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 155.

 

Heilig, wo im Feierkleide

Tugend, hohe Unschuld wohnt!

Heilig, wo der Liebe Freude

rein und still im Herzen thront!

 

Chor.

Heilig, wo der Liebe Freude

rein und still im Herzen wohnt!

 

2. Heilig, wo im Bruderkusse

Herz dem Herz entgegeneilt,

wo im süßen Bundesschlusse

gern der Eintracht Flügel weilt!

 

Chor.

Heilig, wo im Bruderkusse

Herz dem Herz entgegeneilt!

 

3. Aber fort mit jedem Frechen,

nieder mit dem falschen Mann,

der den Schwur der Freundschaft brechen,

Lieb' und Treu' vergessen kann!

 

Chor.

Nieder, nieder mit dem Frechen,

der den Schwur vergessen kann!

 

4. Heilig, wer beim vollen Mahle

arme Brüder nicht vergißt,

wer im goldnen Freudensaale

immer Mensch und Bruder ist!

 

Chor.

Heilig, wer beim vollen Mahle

arme Brüder nicht vergißt!

 

5. Nieder, wer beim Klang der Becher

seiner Brüder Armuth höhnt!

nieder der verruchte Zecher,

der nur seinen Lüsten fröhnt!

 

Chor.

Nieder der verruchte Zecher,

der nur seinen Lüsten fröhnt!

 

6. Heilig, wer der Unschuld Bande

und der Bosheit Ranke bricht;

wer ihm dient, dem Vaterlande,

durch Erfüllung seiner Pflicht!

 

Chor.

Heilig, wer der Unschuld Bande

und der Bosheit Ranke bricht!

 

7. Aber nieder mit dem Buben,

nieder mit der Höllenbrut,

die der Unschuld Fallen gruben,

dürstend nach der Unschuld Blut!

 

Chor.

Nieder, nieder mit dem Buben,

dürstend nach der Unschuld Blut.

 

8. Heilig, wer den König liebet,

patriotisch lebt und denkt,

nie den Blick des Guten trübet,

Kopf und Herz dem Staate schenkt!

 

Chor.

Heilig, wer den König liebet,

Kopf und Herz dem Staate schenkt!

 

9. Nieder, wer mit Gleichheitswahne,

wer mit diesem Unsinn droht!

nieder die Rebellenfahne;

jedem Aufruhrstifter— Tod!

 

Chor.

Nieder die Rebellenfahne!

jedem Aufruhrstifter — Tod!

 

10. Heilig, wen der Lorbeer kränzet,

früh erkämpft fürs Vaterland!

Heilig, wer durch Tugend glänzet,

wenn auch nicht durch Stern und Band!

 

Chor.

Heilig, wer durch Tugend glänzet,

wenn auch nicht durch Stern und Band!

 

11. Nieder, wen die Feigheit schändet,

keiner biedern Freundschaft werth!

nieder, wer, vom Rang geblendet,

lasterhaft sich selbst entehrt!

 

Chor.

Nieder, wer, vom Rang geblendet,

lasterhaft sich selbst entehrt!

 

12. Heilig, wer die Gottheit ehret,

Mensch und Christ bis an den Tod!

nieder, wer nur Menschen höret!

heilig nur ist unser Gott.

 

Chor.

Heilig, wer die Gottheit ehret!

heilig nur ist unser Gott.

 

 

 

14.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 156.

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 134-135

 

Der Text stammt von Heinrich Christian Schnoor (1799)

 

In ununterbrochner Handlung

eilt das Schauspiel, Welt, dahin;

alles, alles nur Verwandlung!

Tod, ein Name ohne Sinn.

 

2. Sieh, da sinkt die Sonne nieder,

jeder Abend ist ihr Grab,

und sie strahlt am Morgen wieder

auf die junge Welt herab.

 

3. Ewiger als alle Sonnen

ist der Zeiten großer Ring;

einst als Raupe eingesponnen,

flattert bald der Schmetterling.

 

4. Ueberall ist Auferstehung!

kein Atom fliegt heut vorbei,

der nicht morgen voll Erhöhung,

schon vielleicht was anders sey.

 

5. Unser Leben zu genießen,

ist der einzige Gewinn;

denn in einem Strome fließen

gut' und böse Stunden hin.

 

6. Ja genießen; doch auch sorgen,

daß der Abend schreckenfrei,

daß uns jener große Morgen

auch ein schöner Morgen sey!!!

 

 

 

15.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 157.

 

Zuerst in:

Taschenbuch zum geselligen Vergnügen. 1798, 305

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 144-146

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 156-158,

 

Das Lied „Menschenliebe“ stammt von Hermann Christoph Gottfried Demme

 

Laßt uns vereinigt, meine Brüder,

vereinigt wirken, Hand in Hand!

Es schlinge fester sich im Herzen

der Menschenliebe sanftes Band;

und heilig sey uns unsre Pflicht,

bis einst das Auge sterbend bricht!

 

Chor,

Ja heilig sey uns unsre Pflicht,

bis einst das Auge sterbend bricht!

 

2. Wir alle, alle sind ja Kinder

desselben Gottes, arm und reich;

in jedem Stande — sind als Kinder

des guten Gottes alle gleich;

und sollen uns als Brüder freun,

und wahre Menschenfreunde seyn.

 

Chor.

Wir sollen uns als Brüder freun,

und wahre Menschenfreunde seyn.

 

3. So schlage dann für Menschenfreude,

für Menschenwohl auch unser Herz;

und leidet wo ein Mensch,

wir wollen zu lindern eilen seinen Schmerz.

Schafft Trübsinn um in heitern Blick,

und fördert ärmrer Brüder Glück!

 

Chor.

Wir wandeln Gram in heitern Blick,

und fördern ärmrer Brüder Glück.

 

4. O Wunsch des Menschenfreundes, werde

Erfüllung — Menschen glücklich sehn,

selbst glücklich machen, Gottes Erde,

dann wirst du noch einmal so schön!

Ach, eine süß're, schön're Pflicht

als Menschenliebe, giebt es nicht!

 

Chor.

Nein, eine süß're, schön're Pflicht,

als Menschenliebe,  gieht es nicht!

 

5. Und nahet einst die ernste Stunde dir,

Menschenfreund, so naht mit ihr

ein Engel Gottes, und verkündigt

den Lohn der Menschenliebe dir.

Des Grabes Nacht wird dir erhellt,

du sä'test für die bess're Welt.

 

Chor.

Des Grabes Nacht wird ihm erhellt,

er sä'te für die bess're Welt.

 

6. Ja, Brüder, wer sein Herz hienieden

der wahren Menschenliebe weiht,

der streut zu einer reichen Aernte

den Samen für die Ewigkeit.

O laßt uns diesen Samen streun!

o laßt uns Menschenfreunde seyn!

 

Chor.

Ja laßt uns diesen Samen streun!

ja laßt uns Menschenfreunde seyn!

 

 

 

16.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 158.

 

Zuerst in:

Lieder für Freunde der geselligen Freude. 1799, 66-68 (verändert),

unter dem Titel: Ruf der Natur

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 157-159

 

Das Gedicht stammt von Christian Friedrich Traugott Voigt

 

Natur, dein Ruf ist Freude,

und Freundschaft und Genuß;

im leichten Rosenkleide

winkst du zu Lieb' und Kuß:

beim Purpursaft der Reben,

wo Amors traulich schweben,

hüpft man durchs Erdenleben,

und träumt Elysium.

 

2. Wer mit erkauften Würden,

gleich Lorbeerkränzen, prahlt;

wer seine goldnen Bürden

sich paradiesisch mahlt;

wer bis zu seinem Sterben

selbst darbt, um frohen Erben

viel Schätze zu erwerben,

wird als ein Thor verlacht.

 

3. Wer in der Welt nur Wüsten

und Thränenbäche sieht,

und, gleich verbotnen Lüsten,

den Wink der Freude flieht;

durch Beten und Kasteien

sich von den Sklavereien

der Sinne will befreien,

der kennt die Freude nicht.

 

4. Die erste Pflicht des Lebens

ist froh und thätig seyn.

Dann lacht uns nicht vergebens

der Liebe Kuß beim Wein.

Doch stets in düstern Mauern

auf frohe Zukunft lauern,

den Augenblick vertrauern,

ist ganz verlorne Müh.

 

5. Wir, trauten Brüder, wissen,

daß Arbeit ziemt dem Mann,

doch daß er auch genießen,

sich freun und lieben kann.

Denn Tag' und Nächte sitzen,

bei strenger Arbeit schwitzen,

und nie der Menschheit nützen,

ist nicht des Lebens Pflicht.

 

6. Den heil'gen Bund zu ehren

sey froh dies Lied gebracht:

nehmt seiner Weisheit Lehren,

den Werth des Seyns in Acht;

denn sich der Tugend weihen,

oft in der Brüder Reihen

des Wohlthuns sich zu freuen,

ist Maurer Pflicht und Lohn.

 

 

 

17.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 159.

 

Siehe:

Gedichte von J. D. Funk. Berlin und Königsberg 1788, 184-185,

unter dem Titel: Bundeslied

 

Ferner in:

Lieder für Freunde der geselligen Freude. Jena und Leipzig 1799, 101-102,

unter dem Titel: Bundeslied

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 189-190

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 147-148,

 

 

Segnet, ihr Brüder, die festliche Stunde,

die uns zu ewiger Freundschaft verband;

bietet die Rechte zum heiligen Bunde,

nur von dem schleichenden Frevler verkannt.

Heilige Freundschaft, o schwebe hernieder,

sey nicht auf ewig der Erde entfiohn;

bietet mit Freuden, ihr glücklichen Brüder,

ihr eure Herzen zum festlichen Thron.

 

2. Freundschaft bricht Bahnen durch brausende Meere,

achtet nicht Dornen, nicht stürmenden Nord;

weckt uns zum Mitleid, vertrocknet die Zähre,

lindert den Jammer durch freundliches Wort.

Wehe dem Armen! der ohne Gefährten

traurig die Pfade des Lebens durchschleicht,

dem, wenn ihm Stürm? die Hoffnung zerstörten,

keiner die Arme zur Hülfe gereicht.

 

3. Freundschaft und Tugend sind ewig verkettet,

heben die Seelen zum Himmel hinan;

unter Entzücken auf Rosen gebettet,

lächelt der Weise der dornigen Bahn.

Freundschaft ist Felsen, von keinem erschüttert —

ist in dem Dunkel des Grabes ein Licht.

Welten versinken, nur Freundschaft erzittert

selbst vor dem Schleier der Ewigkeit nicht.

 

4. Wehe dem Jüngling, der frevelnden Muthes

heilige Freundschaft zum Laster entweiht;

ach! er beraubt sich deseinzigen Gutes,

das uns die Wege mit Rosen bestreut.

Tochter des Himmels, empfange die Weihe

glücklicher Seelen mit gütigem Blick;

heilige Freundschaft und ewige Treue

sind bis zum Grabe ihr einziges Glück.

 

 

 

18.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 160.

 

Auch  in:

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 98-99,

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 83-84,

unter dem Titel: Den Neuaufgenommenen

 

Das Gedicht wurde vertont von Gottlob Benedict Bierey

 

 

Sey uns, du lieber Freund, willkommen,

jetzt enger noch mit uns vereint;

du bist zum Bruder aufgenommen,

und dieser gilt mehr als der Freund.

Nimm unsern Kuß und unsre Hand,

und heilig sey dir dieses Band!

 

2. Ja, heilig müsse dir die Stunde,

geliebter Bruder, ewig seynl

du mußt dich ganz dem schönen Bunde

der Weisheit und der Tugend weihn,

und wirken, daß die Maurerei

stets ihres Endzwecks würdig sey.

 

3. Den hohen Zweck wirst du in allen,

was uns beschäfftigt, deutlich sehn;

nichts ist zu klein in unsern Hallen,

nichts unwerth um ihm nachzuspähn.

Der schwächste Strich, der kleinste Stein

sey deinem Forschen nicht zu klein.

 

4. Gehorsam gegen deinen Meister

befolge, was der Orden heischt,

der, wenn du nicht, wie schwache Geister,

Undinge forderst, nie dich täuscht.

Folgst du ihm treu und ohne Wahn,

so führt er dich die schönste Bahn.

 

5. Die Bahn, auf der dich Weisheit leitet,

und Wahrheit und Gerechtigkeit,

auf der die Schönheit dich begleitet,

und Bruderliebe Rosen streut;

wo Fürst und Diener eng vereint

sich küssen, und kein Armer weint.

 

 

 

19.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 161.

Von der Arbeit ernsten Scenen

siehe: 13 frühe Schwesternlieder

An die Schwestern, 1785

 

 

 

20.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 162.

Wenn der Tod die Schlummerschale

siehe: Lied in der Trauerloge, 1782  

 

 

21.

Mel. S. Sammlung von Melodien, Nr. 163.

 

Auch in.

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 155-156,

mit der Angabe: Starke

Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818, 65-66,

mit der Angabe: G .W. C. Starke,

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 311-312,

mit der Angabe: G. W. C. Starke,

1857 und 1869, 358-359,

mit der Angabe: Ged. v. G. W. C: Starke.

 

 

Wir sind die Könige der Welt,

wir sind's durch unsre Freude.

Was hilft die Kron' und vieles Geld,

was hilft der Stern am Kleide?

in unsern Gläsern perlet Wein,

und alles soll jetzt unser seyn!

 

2. Wir sind die Könige der Welt,

wir geben ihr Gesetze;

die gelten künftig mehr als Geld,

kein Biedrer sie verletze!

n unsern Gläsern perlet Wein,

drum höre Welt, so soll es seyn!

 

3. Von Herzen gut und keinem feind,

und fern vom Trug und Neide,

und aller guten Menschen Freund,

und aller Menschen Freude,

soll künftig jeder, groß und klein,

und reich und arm auf Erden seyn!

 

4. Ein warmes immer reges Herz

bei hellem Licht im Kopfe,

gesunde Glieder ohne Schmerz,

gesunde Speis' im Topfe,

und guter Muth und guter Wein,

soll künftig nirgends selten seyn!

 

5. Die Männer, welche Zeit und Kraft

dem Wohl der Brüder weihen,

die sollen sich beim Rebensaft

recht oft, wie wir jetzt, freuen.

So wollen wir's, so soll es seyn,

so fügen wir's beim Glase Wein!

 

6. Der Reiche soll mit milder Hand

dem schwachen Armen geben;

wir Menschen sind uns nah verwandt,

ein jeder Mensch soll leben!

Ergreift das Glas und trinkt den Wein,

ein jeder Mensch soll glücklich seyn!

 

 

 

22.

Mel. E. Sammlung von Melodien, Nr. 164.

 

Zuerst in:

Taschenbuch für Freunde des Gesangs. 1796, 137-140,

unter dem Titel: Lied vom Grabe,

auch beym frohen und geselligen Becher zu singen,

und mit der Angabe: Mnioch

 

Auch in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 264-268

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 174-177

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 52-54,

mit der Angabe: Claudius

 

 

Das „Lied vom Grabe“ stammt von Johann Jakob Mnioch (1794)

 

1.

Wir werden alle Platz und Raum

in unsern Gräbern haben.

Zwei kleiner Schritte braucht es kaum,

uns räumig zu begraben.

Wir liegen, wie sie uns gelegt,

im Bettlein uns beschieden,

wir liegen, wie sie uns gelegt,

und ruhen dann im Frieden.

 

2. Mit unserm Nachbar zanken wir

nicht um die bess're Stätte,

ob jener dort, ob dieser hier

die weichern Späne hätte.

Wir liegen da auf Gottes Gnad',

und harren der Erlösung,

und haben ja des Platzes satt,

zur ruhigen Verwesung.

 

Declamation.

Darum sollt ihr euch unter einander euer Plätzchen gönnen auf Erden; —

und euch nicht drängen und stoßen um einer Spanne Bodens willen. —

Die Welt ist groß genug für uns alle, wie der Kirchhof.

 

3. Wir werden ohne Sorg' und Noth

in unsre Gräber ziehen;

laß Morgenroth, laß Abendroth

am blauen Himmel glühen;

laß Feld und Wald im Segen stehn,

es sind nicht unsre Güter,

der Ackrer mag zum Pfluge gehn,

zur Sichel geh der Schnitter.

 

Laß Feuersnoth und Wasserfluth,

und Pest und strenge Fürsten

nach aller Menschen Hab' und Gut

und Ehr' und Leben dürsten;

das geht und ficht uns wenig an,

und quält uns nicht in Träumen:

wir haben alles ausgethan,

und können nichts versäumen.

 

Declamation.

Darum sollt ihr Geduld und Hoffnung mischen in den Kelch eures Kummers,

und euch nicht alle Erdennoth zu Herzleid machen;

denn es kommt bald eine Zeit,

da man sprechen wird, sie haben ausgekümmert.

 

5. Wir werden alle, Groß' und Reich',

in unsern Gräbern wohnen,

und werden unsern Fürsten gleich

auf eignem Staube thronen.

Wer ist dort Knecht und Unterthan,

wer ist dort Herr und König?

im Grabe schläft der freie Mann,

im Grabe schläft der König.

 

6.

Sie holen nur ein wenig Sand,

das Küssen uns zu füllen,

und nur ein leichtes Nachtgewand

den Leib uns einzuhüllen.

Den Todten fällt es nicht mehr ein,

daß Prunk und Aufwand ehret;

der Nackte hat an sich allein

dort mehr als er begehret.

 

Declamation.

Darum sollt ihr nicht stolz thun, und über eure Brüder hinwegtreten,

wie über Kiesel im Wege, weil sie eure Diener sind;

und sollt ihr nicht alles begehren, was ihr kaufen könnt:

sondern sollt groß seyn in Mäßigkeit und reich an Wohlthun!

Denn sie werden auch euch auf euren Rücken niederlegen,

und euch die leeren Hände über die Brust falten,

den Sargdeckel über euch decken, und sprechen: Gott befohlen.

 

7. So helf' uns denn der treue Gott

durch unser armes Leben,

und woll' uns einen leichten Tod

bei froher Seele geben!

Am frühen Morgen öffne sich

der stillen Herberg Pforte:

dann, guter Wandrer, schaue dich

schon dicht am Vaterorte!

 

8. Wohlauf, und schenkt die Becher voll!

laßt euch dies Mahl nicht reuen:

Ihr mögt am Herbergsabend wohl

euch jenes Tags erfreuen.

Und wer von uns im Morgengraun

zuerst erwacht, ihr Brüder,

der zieh'voran, wir finden traun

ihn in der Heimath. wieder.

 

Declamation.

Friede und Freude, und traute Brüderschaft

allen Mitgenossen der Hoffnung eines ewigen Lebens und Wirkens!

Drauf geben wir uns die Hände, klingen die Becher zusammen,

und trinken den fröhlichen Wein.

 

 


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