Home Über 400 Schweizer, die im Ausland wirkten/ Auslandschweizer

                     (ohne USA und Kanada)

                     More than 400 Swiss Abroad/ the Fifth Switzerland (except USA and Canada)

 

(von 400 v. Chr. - 999 n. Chr. wiederholt vom Anfang der Liste „Berühmte Schweizer und bemerkenswerte Schweizer“)

 

separat:         Schweizer in USA und Kanda (seit 1550)

                        = Swiss in USA and Canada/ Swiss in America/ Swiss Americans (since 1550)

 

Literatur und Links separat

 

Siehe auch bei „Schweiz: Rund um die Nobelpreisträger

Henri Dunant, 1828-1910, 1953-67 in Algerien tätig, nachher bis 1881 in Paris, dann bis 1887 in London

Albert Gobat, 1843-1914, 1864-66 Fortsetzung des Rechtsstudiums in Paris

Carl Spitteler, 1845-1924, 1871-79 Hauslehrer in St. Petersburg

Charles Edouard Guillaume, 1861-1938, seit 1883 in Frankreich

Albert Einstein, 1879-1955, 1911/12 in Prag, 1914-33 in Berlin, nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft in Princeton

Walter Rudolf Hess, 1881- 1973, Medizinstudium unter anderem in Berlin und Kiel, 1912-17 als Arzt Assistent in Bonn

Paul Karrer, 1889-1971, 1912-18 als Forscher bei Paul Ehrlich in Frankfurt am Main

Max Theiler, 1899-1972; in Südafrika geboren und aufgewachsen, 1918-22 in London, hernach in den USA

Paul Dirac, 1902-1984, in England geboren und tätig, 1969 nach Florida

Felix Bloch, 1905-1983, 1927-29 und 1931-33 in Leipzig, seit 1934 in Stanford

Daniel Bovet, 1907-1992, 1929-47 in Paris, hernach in Rom

Rolf Zinkernagel, 1944-, 1973-75 an der John Curtin School of Medical Research in Canberra, nachher bis 1979 an der Scripps Clinic for Medical Research in La Jolla

 

 

400 v. Chr. – 499 n. Chr.

 

Helico, um 400 v. Chr., in Rom

Eluveitie, um 300 v. Chr. in Mantua (?)

Divico, ca. 130 - nach 58 v. Chr., in Südfrankreich

Gaius Julius Camillus, ca. 70 n. Chr. gestorben, militärischer Tribun in Mainz

Caius Petronius Crescens,, 1. Jh., aus Ligornetto in Como

Titus Campanius Priscus Maximinianus, um 280 aus dem Wallis in Rom

Nitonius Vegetinus, 3. Jh. aus dem Wallis in Rom

Valentin von Rätien wird 435 Missionarsbischof von Passau

 

500-899

 

Johannes von Chur, um 615 oder 635-650 Bischof von Konstanz

Magnus (Maginold) aus St. Gallen, gründet um 750 das Kloster Füssen

Johannes II., Abt von St. Gallen, ist 760 als Bischof von Konstanz bezeugt; nimmt 762 an der fränkischen Synode von Attigny in den Ardennen teil; auch Abt der Reichenau

 

900-999

 

Tuotilo, „ein reisefertiger und weit der Länder und Städte kundiger Mensch“, schafft um 900 Reliefarbeiten in Metz

Victor Retanius, ein geblendeter St. Galler Mönch, wird zwischen 965 und 971 nach Strassburg an die Domschule berufen

Bruno (Brun/ Brunwald/ Prunwart) aus St. Gallen wirkt seit 972 als Missionarsbischof in Ungarn

Notker II., vor 975 Hofarzt bei Kaiser Otto I.

Ekkehard II., Palatinus, gest. 990, St. Galler Mönch, Lehrer der Herzogin Hadwig von Schwaben, Domprobst zu Mainz, Erzieher von Kaiser Otto II.

Ekkehard IV., 980-1057, Mönch in St. Gallen, ca. 1022-1034 Vorsteher der Domschule in Mainz

 

1000-1099

 

Wipo, 1020-1046 Kaplan an kaiserlichen Höfen

 

1100-1199

 

Ab 1140 sind Tessiner Baumeister und Künstler im Ausland tätig; zuerst: „Magistri Borgo e Malfato da Lugano“ in Verona

 

1200-1299

 

Heinrich von Klingenberg der Jüngere, 1240/50-1306 (aus einem Thurgauer Geschlecht), studierte in Bologna und Padua, 1282 Chorherr in Konstanz, 1283 Pronotator am königlichen Hof (Rudolf von Habsburg) und bald Leiter der königlichen Kanzlei, 1293 Bischof von Konstanz; anschliessend reiche diplomatische Tätigkeit in Europa

Konrad von Klingenberg, seit 1271 Chorherr am Zürcher Grossmünster, 1285 Probst von Bischofszell, 1301 Domprobst in Konstanz; 1324-1337 Bischof von Freising

Rudolf Mülner, 1259-1317, Zürcher Ritter, rettet bei einem Reiterkampf in der Regensberger Fehde Graf Rudolf von Habsburg (1973 König) das Leben; soll später in Mainz von ihm wieder erkannt und ausgezeichnet worden sein

Johannes „von Zürich“, 1260/68-1328, studierte in Bologna, Probst des Grossmünsters von Zürich, 1298 als Pronotator und Kanzler unmittelbarer Berater König Albrechts I.; ab 1308 Fürstbischof von Strassburg

Heinrich Seuse, um 1295-1366, stammt aus der ritterlichen Familie von Berg aus dem Dörfchen Berg im Thurgau, Mystiker, wirkte in Konstanz und in der Nordschweiz; 1348 nach Ulm

 

1300-1399

 

Diethelm von Kastel, 1306-1343, aus dem Thurgau, baut das Kloster Reichenau nach einem Brand wieder auf

Peter von Basel, 1332 Werkmeister am Freiburger Münsterbau

Heinrich Wittenwiler, 1346-1420, vermutlich aus dem Toggenburg (Wängi oder Lichtensteig), studierte vielleich die Rechte in Bologna; in Konstanz ist 1385-1397 ein Advokat dieses Namens nachweisbar; verfasste das Bauernepos "Der Ring" (auf 1408/10 oder 1430 datiert)

Niklaus von Diesbach, 1375/80-1436, Burger von Bern, Goldschmied, Bankier, Tätigkeiten in Frankfurt und Nürnberg, um 1420 (zusammen mit den aus St. Gallen stammenden Kaufleuten Peter und Hugo von Watt) Gründer der Diesbach-Wattschen Handelsgesellschaft, deren Aktivitäten sich von Spanien bis Polen erstreckten (1460 aufgelöst)

Marco da Carona wird ab 1389 erwähnt und gehört zu den Architekten, die für den Bau des Mailänder Doms verantwortlich waren; 1401-07Bauhüttenmeister

Heinrich Halbisen, 1390-1451, Basler Kaufmann und Papierfabrikant (ab 1433), bereiste als Vertreter der Halbisen-Geselllschaft (1415/20 gegründet) ganz Europa und war in diplomatischen Missionen unterwegs

Heinrich von Laufenberg, 1390-1460, in Rapperswil oder Freiburg i. Br. geboren (oder aus Laufenburg), seit 1429 Priester in Freiburg, 1434 Dekan der Stiftskirche S. Mauritius in Zofingen, später wieder in Freiburg i. Br.; 1445 Mönch des Johanniterhauses "Zum grünen Wörth" bei Strassburg; Verfasser von etwa 100 geistlichen Liedern („Ach lieber Herre Jesu Christ“) und von Volksliedern („Ich wollt, dass ich daheime wär“)

 

1400-1449

 

Niklaus von Wyle, ca. 1410-1478, in Bremgarten geboren, wirkte als Humanist und Übersetzer in Italien, Nürnberg und schliesslich als Kanzler des Grafen Eberhard von Württemberg

Domenico Gagini, ca. 1426-1492, in Bissone geboren, Bildhauer, ausgebildet bei Brunelleschi in Florenz, tätig in Genua und Sizilien

François Cirgat, 1436 bezeugt, starb ca. 1477/85 Genf, vermutlich aus einer Genfer Maurerfamilie; ab 1436 als Maurer und Baumeister in Genf tätig (Saint-Germain); 1461 rief ihn das Domkapitel nach Moûtiers-en-Tarentaise (Savoyen), wo er das Schiff des Domes renovierte; in Genf schuf er in seiner Pfarrei um 1446 möglicherweise den Chor der Kirche Madeleine, ausserdem um 1445 vermutlich den Chor von Notre-Dame-la-Neuve

Niklaus von Diesbach, 1430-1475, arbeitete sich ab 1444 in die Geschäfte der Diesbach-Wattschen Handelsgesellschaft ein, Schultheiss der Stadt Bern, 1472 „Kammerherr der französischen Krone“

Konrad Heingartner, 1430-1480, Zürcher Arzt, Verfasser der "defensio astronomica", Leibarzt des französischen Königs Karl VIII.

Jakob Sprenger, 1435-1495, in Rheinfelden geboren, mit 17 Jahren Eintritt in den Dominikanerkonvent von Basel, seit 1467 an der Universität Köln, versah 1479-1488 zusätzlich das Amt des Inquisitors für den Bereich der Erzbistümer Köln, Mainz und Trier; seine Mitarbeit am „Malleus Maleficarum“ des Heinrich Institoris (1487) wird bestritten

Pietro Lombardo, ca. 1435-1515, in Carona geboren (vermutlich aus der Familie der Solari); Bildhauer und Architekt in Italien (Bologna, Padua)

Der Luzerner Hans Maschwander, genannt Schweizer, ist 1448-73 Holzwerkmeister in Nördlingen; ferner Schöpfer wichtiger Dachstühle und Begutachter von solchen, z. B. von St. Lorenz in Nürnberg

 

1450-1499

 

Peter von Koblenz, 1450-1500, Baumeister in Urach

Pietro Antonio Solari(o), ca. 1450-1493, Architekt, arbeitete mit seinem Vater am Mailänder Dom, erbaute die Haupttürme des Kreml in Moskau und der Stadtmauern von Novgorod

Friedrich Biel, ca. 1450/60-1516, Basler Buchdrucker, liess sich in Burgos nieder und druckte dort unter dem Namen „Fadrique de Basilea“

Mathäus Schiner, 1465-1522, 1499 Bischof von Sitten, 1511 Kardinal; Heerführer bei Pavia, Novara und Marignano; seit 1517 in Zürich

Thomas Wyttenbach, 1472-1526, von Biel; studierte 1496-1504 an der Universität Tübingen, hernach in Basel; seit 1507 Pfarrer in Biel, seit 1523 Reformator in Biel, ein Jahr später aus seinem Amt entlassen

Joachim von Watt (Vadianus), 1484-1551 Universalgelehrter und Politiker, Rektor der Universität Wien 1515-1516

Ludwig Senfl, 1486-1542/43, Zürcher Komponist, wurde 1496 Chorknabe am Hofe von Kaiser Maximilian I., wurde 1507-08 Priester, 1512 in Florenz, Musikdirektor am kaiserlichen Hof bis 1520, nachher „fürstl. Componist zu München“, komponierte Messen und Motetten

Heinrich Loriti, genannt Glarean, 1488-1563, aus Mollis, Dichter, Musiker, Geschichtsschreiber, 1506-14 in Köln, lehrte nachher an der Universität Basel, 1517-22 in Paris, ab 1529 in Freiburg i. Br.

Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, 1493-1541, Arzt, Chemiker, Heiler, Naturphilosoph;
bei Einsiedeln geboren als Sohn eines hier seit etwa drei Jahren ansässigen Arztes aus einem schwäbischen Adelsgeschlecht – er selber schrieb: „ich bin von Einsidlen, des lants ein Schweizer“ -, ab 1502 in Villach (Kärnten), Bakkalaureat in Wien, Doktorexamen in Ferrara (1616), Feldarzt, nach 1626 in Salzburg, Strassburg, Basel, Colmar, Nürnberg, St. Gallen, Bad Pfäfers, Ulm, usw.; starb in Salzburg

Thomas Platter, 1499-1582, Schriftsteller, Ziegenhirt, durchwanderte Deutschland, Autobiographie

 

1500-1549

 

1506 wurde in Rom die Schweizergarde gegründet; erster Kommandant: Kaspar von Silenen (1506-1517)

 

Pierre Viret, 1511-1571, in Orbe geboren, studierte 1528-30 in Paris Theologie, zusammen mit Guillaume Farel Reformator, zuerst in Orbe und Genf, hernach in Lausanne; 1559 von den Bernern aus Lausanne vertrieben; seit 1561 in Frankreich

Andrea Camuzzi, 1512-1587, in Lugano geboren; studierte in Pavia Philosophie und Medizin in Pavia; bis 1576 kaiserlicher Hofarzt in Wien, anschliessend bis zu seinem Tod Professor an der Universität Pisa; bekannt für seine Streitgespräche mit führenden Theologen und Reformatoren; 1563 Auseinandersetzung mit dem Arzt Gerolamo Cardano

Leonhard Thurneysser zu Thurn, 1521-1596, Goldschmied, Alchemist, in Basel geboren, musste ins Ausland fliehen, 1571 Arzt in Berlin, 1580 für kurze Zeit zurück in Basel, dann wieder in Deutschland

Francesco Ciceri (Cicereio), 1521-1596, in Lugano geboren und aufgewachsen; erwarb in Mailand eine humanistische Bildung; eröffnete nach 1545 in Lugano eine Schule, kehrte aber bald nach Mailand zurück, wo er als Lehrer wirkte und 1561 den Lehrstuhl für Rhetorik erhielt; ein Werk ist fast nur in Handschriften greifbar

Thomas Erastus (Lüber), 1524-1583, in Baden geboren, studierte Theologie und Medizin in Basel, Bologna und Padua; als Mediziner Gegner des Paracelsus; 1558-80 Professor für Medizin und Rektor der Universität Heidelberg; trat im Abendmahlsstreit für Zwinglis Lehre ein und widersetzte sich der Einführung calvinistischer Kirchenzucht; starb in Basel

Jost Ammann, 1539-1591, in Zürich geboren und als Glasmaler ausgebildet, Weiterbildung in Basel. 1574 in Nürnberg (3 Jahre später sein Zürcher Bürgerrecht abgeschworen), 1568 „Eygentliche Beschreibung aller Stände auf Erden“

Giovanni Fontana, 1540-1614, in Melide geboren; Architekt und Ingenieur in Rom: Kanalisation des Tiber; Bauleiter St Peter

Domenico Fontana, 1543-1607, in Melide geboren; Stadtplaner für Papst Sixtus V in Rom, versetzte 1586 einen Obelisken auf den Petersplatz, vollendete die Kuppel des Petersdoms und baute den Lateranpalast; musste 1592 Rom verlassen und setzte sein Wirken in Neapel fort (Palazzo Reale), entdeckte das verschüttete Pompeji

 

1550-1599

 

Jost Bürgi, 1552-1632, aus Lichtensteig im Toggenburg, Uhrmacher mit mathematischen Kenntnissen, die er vermutlich in Strassburg und Cremona erworben hat; 1579-1604 Hofuhrmacher und Astronom des Landgrafs Wilhelm IV. von Hessen-Kassel und dessen Sohn Moritz in Kassel (dort 1591 eingebürgert); verbesserte und erfand zahlreiche mechanische Gebilde wie Proportionalzirkel, durch Uhrwerke bewegte Globen mit Planetenbewegungen, Vermessungsinstrumente; seit 1604 verfügte er über eine Werkstatt auf der Prager Burg, wo er nun mehrheitlich tätig war; entwickelte seit 1588 eine Logarithmentafel („Progress Tabulen“, erst 1520 publiziert) und machte auch astronomische Entdeckungen; starb in Karlsruhe

Carlo Maderna, 1555/6-1629, in Capolago geboren, Neffe der Brüder Domenico und Giovanni Fontana, Barockarchitekt, seit 1603 Oberaufsicht über den Weiterbau des Petersdoms in Rom; baute zahlreiche Brunnen

Isaac Casaubon, 1559-1614, in Genf als Sohn eines frisch eingebürgerten Franzosen geboren; verbrachte Kindheit und Jugend in Crest (Dauphiné), wo sein Vater Pastor war, 1578 zurück in Genf, 1582 Lehrstuhl für Griechisch an der Akademie; ab 1596 in Montpellier, Lyon und Paris, nach 1610 in London, gab Theophrasts „Characteres“ heraus, führte ein Tagebuch, die „Ephémérides“

Joseph Heintz der Ältere, 1564-1609 , Maler am Hof Kaiser Rudolfs II. in Prag, Liegende Frau (Wien, Kunsthistorisches Museum)

Theodore Turquet de Mayerne, 1573-1655, in Genf geboren, Schulen in Genf, Studien in Heidelberg und Montpellier, 1597 Dr. med.; hernach in Paris Hofarzt von Henri IV., seit 1610 in England, Hofarzt von James I., Charles I. und Charles II.; entwickelte mancherlei Medikamente

Paul (ursprünglich: Habakuk) Guldin, 1577-1643, in Mels geboren, gelernter Goldschmied, trat 1597 dem Jesuitenorden bei, wurde dort in Mathematik ausgebildet und lehrte dann Mathematik an Schulen in Rom und Graz und später auch an der Universität in Wien; starb in Graz; Werk „Centrobaryca“ (1635-41)

Johann Baptist Cysat, 1586-1657, Luzerner Gelehrter, Sohn von Renward, ab 1604 Ausbildung und Lehrtätigkeit in Bayern, 1623-27 Rektor am Kolleg in Luzern, dann in Madrid, ab 1630 wieder in Bayern, ab 1650 in Luzern; baute Fernrohre, beobachtete die Sonnenflecken und entdeckte den Orionnebel; 1619 veröffentlichte er die "Mathematica astronomica"

Johann Rudolf Schmid von Schwarzenhorn, 1590-1667, aus Stein am Rhein, wird als Knabe von den Türken gefangengenommen und verbringt bei ihnen etwa 20 Jahre; als Botschafter von Kaiser Ferdinand III. in Konstantinopel, später in Wien und wiederum in Konstantinopel; besucht 1664 Stein am Rhein; sein Grabmal befindet sich in der Krypta des Schottenstifts in Wien

Samuel Hofmann, 1591/95-1649, Zürcher Porträtist und Historienmaler, 1616-1622/24 bei Peter Paul Rubens in Antwerpen, 1624-1638 in Zürich, seither in Frankfurt am Main

Matthaeus Merian der Ältere, 1593-1650, Basler Künstler, Gymnasium in Basel, lernte ab 1607 in Zürich das Handwerk des Kupferstechers, 1610-15 in Strassburg und Paris, 1616 in Frankfurt am Main, wo er die Tochter eines Verlegers heiratet und später dessen Verlag übernahm, seit 1626 Frankfurter Bürger, druckte Bibeln, Stadtpläne, Chroniken

Baldassare Longhena, 1598-1682, in Venedig geboren (von Maroggia); Archtiekt und Baumeister in Venedig, S. Maria della Salute, Palazzo Pesaro

Francesco Borromini, 1599-1667; in Bissone geboren, Neffe von Carlo Maderna, begann als Steinhauer, Kirchenarchitekt in Rom (S. Carlo, S. Ivo, S. Giovanni, S. Andrea delle Fratte)

 

1600-1649

 

Bernardo Falcone, 1620.1696, in Bissone geboren, Bildhauer in Italien, hauptsächlich in Venedig

Johann Heinrich Hottinger, 1620-1667, Zürcher Theologe, Kirchenhistoriker und Orientalist; studierte in Genf, Groningen, England, Frankreich und Konstantinopel, 1642 Professor am Zürcher Carolineum, 1655-61 Professor und Rektor an der Universität Heidelberg, nachher wieder in Zürich

Matthaeus Merian, der Jüngere, 1621-1687, Barockmaler, Porträtist, ausschliesslich im Ausland tätig, führte den väterlichen Verlag in Frankfurt am Main weiter

Carpoforo Tencalla, 1626-1685, in Bissone geboren, Maler in Italien und Mitteleuropa

Carlo Fontana, 1634/38-1714, in Rancate oder Bruciato geboren; Apostelkirche in Rom, Palazzo Capponi in Florenz

Joseph Werner, der Jüngere, 1637-1710, in Bern geboren, Maler, arbeitete in Frankfurt und Rom sowie am Hofe von Louis XIV, 1667 in Augsburg, „Das Urteil des Paris“ (1670), dann in Wien und Berlin

André-Charles Boulle, 1642-1732, soll aus einer Westschweizer Familie Buhl stammen (oder von einem holländischen Vater, Jean Bolt), in Paris geboren, Kunstschreiner wie sein Vater, verfertigte Ebenholztischchen und -schränkchen („Boulléarbeiten“ genannt)

Maria Sibylla Merian, 1647-1719, in Frankfurt am Main als Tochter von Matthaeus Merian geboren, zuerst Malerin und Zeichnerin („Neues Blumen-Buch“, 1680), 1690 nach Amsterdam, zeichnet 1699-1701 in der holländischen Kolonie Surinam Insekten

 

1650-1699

 

Johann Conrad Brunner, 1653-1727, in Diessenhofen geboren, Medizinstudium in Strassburg, nachher unter anderem in Paris, seit 1686 Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Heidelberg, Leibarzt des Kurfürsten von der Pfalz

Domenico Rossi, 1657-1737, in Morcote geboren, Architekt in Venedig: Cornaropalast, Spazierweg der Königin

Johann Jacob Heidegger (engl. John James), 1659-1749, in Zürich geboren, seit 1710 in London Impressario und bald Theaterdirektor, veranstaltete skandalträchtige Maskenbälle, führte ein verschwenderisches und grosszügiges Leben; starb in Richmond, Surrey

Jean Pierre de Crousaz, 1663-1750, in Lausanne geboren und aufgewachsen, studierte Theologie und Philosophie in Lausanne, Genf und Leiden; lehrte in Lausanne (1700-1724) und Groningen (1724-1726); Erzieher des Prinzen Friedrich von Hessen-Kassel (1726-1732); nachher wieder in Lausanne

Niklaus Fatio, 1664-1753, Waadtländer Mathematiker, Mitarbeiter von Isaac Newton

Johann I. Bernoulli, 1667-1748, Basler Mathematiker, 1695-1705 in Groningen Professor der Mathematik

Domenico Trezzini, 1670-1734, in Astano geboren, seit 1703 Architekt im Dienste des Zaren Peter I. in der Reichshauptstadt St. Petersburg, baute den ersten Sommerpalast und die Kathedrale Peter und Paul

Anna Waser, 1678-1714, in Zürich geboren, Miniaturmalerin und Radiererin; 1699-1702 Hofmalerin bei Graf Moritz zu Solms auf Schloss Braunfels an der Lahn

Jacob Hermann, 1678-1733, Basler Mathematiker, 1701 Mitglied der Berliner Akademie, 1707-13 Professor in Padua, nachher 11 Jahre in Frankfurt an der Oder, 1724-31 in St. Petersburg, dann zurück in Basel; gilt mit seiner „Phoronomia“ (1716) als Begründer der theoretischen Mechanik

Moritz Anton Kappeler, 1685-1769, in Luzern geboren, studierte in Mailand und Lothringen, Doktor der Philosophie und Medizin; als Arzt und Ingenieuroffizier drei Jahre in napolitanischen Kriegsdiensten; hernach 40 Jahre Stadtarzt von Luzern; Naturforscher , insbesondere Kristallograph

Johann Carl Hedlinger, 1691-1771, Schwyzer Medailleur und Stempelschneider, wirkte vor allem im Ausland, an den Königshöfen Europas

Benjamin Delessert, 1690-1765, aus Cossonay, wanderte 1721 nach Lyon aus, wurde Buchhalter und gründete ein Handelshaus;
seine Nachkommen wurden zu den reichsten und mächtigsten Bankiers in Paris; Etienne ( seit 1787 französischer Bürger) war Mitbegründer der Banque de France; sein Sohn Benjamin (1773-1847), Baron, deren Direktor von 1807-1847

Isaac Thellusson, 1690-1775, Genfer Kaufmann und Bankier am französischen Hof

Johann Jakob Wettstein (auch: Wetstenius), 1693-1754, Basler Theologe, seit 1717 Pfarrer und Dozent an der Universität Basel, 1730 Entlassung wegen angeblichem Sozinianismus, seither in Amsterdam; publizierte eine kritische Ausgabe des griechischen neuen Testaments (1751/52)

David Herrliberger, 1697-1777, in Zürich geboren, lernte Kupferstechen und Radieren in Augsburg 1719-23, Amsterdam 1724-28, London 1728/29 und Paris 1729; „Zürcher Kleidertrachten“ (1749); „Neue Topographie der Eydgenossenschaft“ (1754-73)

 

1700-1709

 

Daniel Bernoulli, 1700-1782, in Groningen geboren, mit fünf Jahren in der Vaterstadt Basel, sollte Kaufmann werden, studierte aber Medizin und wurde Mathematiker, 1725-33 in St. Petersburg

Jean-Etienne Liotard, 1702-1789, in Genf geboren, sein Vater war ein eingebürgerter Kaufmann aus Montélimar; Rokokomaler, Porträtist („Das Schokoladenmädchen“ 1744), Lehrzeit in Genf, seit 1723 in Paris, 1736 in Rom, 1738-42 in Konstantinopel, nachher wechselweise in Wien, Paris, London, Holland, Genf, lässt sich 1778 definitiv in Genf nieder

Leonhard Euler, 1707-1783, Basler Mathematiker in St. Petersburg

Jean-Rodolphe Perronet, 1708-1794, bei Paris als Sohn eines in französischen Diensten stehenden Offiziers aus Château d’Oex; Ausbildung als Strassen- und Brückenbauer; 1747 erster Leiter eines königlichen Zeichenbüros, das 1775 zur „Ecole royale des ponts et chaussées“ wurde; von seinen vielen Brücken war eine der kühnsten die 1768/69 erbaute steinerne Seine-Brücke in Paris-Neuilly

 

1710-1720

 

Abraham Trembley, 1710-1784 (Cousin von Charles Bonnet), Genfer Naturforscher, ab 1733 Hauslehrer in Den Haag und Leiden (Holland), später unterrichtete er in London, wo er 1743 Mitglied der Royal Society wurde; machte Beobachtungen an Süsswasserschlangen; förderte das Pocken-Impfen; ab 1757 als Privatgelehrter in Genf

Jean-Jacques Rousseau, 1712-1778, Genfer Schriftsteller, Philosoph, Historiker, Komponist; seit 1730 in Frankreich

Jean-Nicolas-Sébastien Allamand, 1713-1787, in Lausanne geboren, wo er auch Theologie studierte und protestantischer Pfarrer wurde; 1739 zog er als Hauslehrer nach Leyen und studierte an der dortigen Universität Naturwissenschaften; erfand 1746 mit Pieter van Musschenbroek die „Leydener Flasche“; wurde 1749 Professor für (Natur)Philosophie und Mathematik; 1755 Mitglied der Royal Society

Emer(ic) de Vattel, 1714-1767, Neuenburger Jurist, studierte in Basel und Genf, seit 1741 meist in Berlin und Dresden, wichtige Bücher über Völkerrecht und Naturrecht

 

1720-1729

 

Johann Georg Sulzer, 1720-1779, Theologe aus Winterthur, 1743 Hauslehrer in Magdeburg, 1747 als Mathematikprofessor in Berlin, später Philosophieprofessor („Allgemeine Theorie der schönen Künste“ 1771-74)

Peter Viktor Besenval von Brunnstatt, 1721-1794 (aus einer ursprünglich aus Savoyen stammenden Familie, die 1629 das Bürgerrecht von Solothurn erhielt; 1726 französische Barone), mit 10 Jahren Kadett in der Schweizergarde in Paris, die sein Vater befehligte; Militärkarriere; 1774 Günstling von Königin Marie Antoinette; im Juli 1789 Kommandant der Truppen, die zur Niederschlagung der Unruhen nach Paris beordert wurden, danach Flucht in die Schweiz; schrieb Memoiren über den französischen Hof

Josiah (Josias) Emery, 1725-1794, in Etagnières bei Lausanne geboren, Uhrmacher in London (Charing Cross); um 1775 Pionier der Ankerhemmung

Jacques Michaud, 1725/31-1816, 1777 in der Schweizergarde von Louis XVI. in Versailles, Militärkommandant des Château de Marly; chevalier de la Légion d'Honneur; auch mehrere seiner Nachkommen waren Mitglieder der Légion d’Honneur

Ferdinand Berthoud, 1727-1807, bei Couvet als Sohn eines bekannten Architekten geboren, Uhrmacherlehre, 1745 nach Paris zur Weiterbildung beim Uhrmacher Julien Leroy; baute Marinechronometer, befasste sich mit Problemen der Zeitmessung, schrieb über Uhrmacherkunst

Martin Planta, 1727-1772, Bündner Pfarrer und Schulreformer, 1742 in Zürich, 1745-50 in Deutschland und England, 1753 Pfarrer in Zizers, Begründer des Seminars Haldenstein

Jean-André Deluc, 1727-1817, in Genf geboren, Kaufmann, Geologe und Meteorologe, erforschte seit 1754 mit seinem Bruder Guillaume-Antoine (1929-1812) die Alpen; Arbeiten mit Thermometer und Barometer; seit 1773 in England Vorleser der englischen Königin Charlotte, Mitglied der Royal Society und freier Forscher; zeitweise auch in Deutschland

Johann Georg Zimmermann, 1728-1795, in Brugg geboren, 1768 zum königlichen Leibarzt in Hannover berufen, Vorläufer einer psychiatrischen Betrachtungsweise („Von der Einsamkeit“ 1773ff), grosse Korrespondenz

 

1730-1739

 

Jacques Necker, 1732-1804, in Genf geboren als Sohn des aus Brandenburg stammenden Rechtsprofessors Charles-Frédéric (1726 in Genf eingebürgert); seit 1750 Finanzmann, später auch Staatsmann in Frankreich; lebte seit 1790 mit seiner Tochter Germaine de Staël in Coppet

Samuel Hieronymus Grimm, 1733-1794, in Burgdorf geboren, besuchte nach der Ausbildung zum Kaufmann eine Malerschule in Bern; nach einem Aufenthalt in Paris seit 1768 in London; begleitete wohlhabende Reisende durch Grossbritannien und fertigte dabei zahlreiche Skizzen und Zeichnungen an; zeichnete Karikaturen zu Shakespeares Werken; später brachte er Gebäude und Landschaften von Northumberland zu Papier; viele Aquarelle und Zeichnungen befinden sich in der British Library

Johann Jakob Huber, 1733-1798, aus Basel, 1756 von Friedrich dem Grossen als Astronom nach Potsdam geholt; erfand einen Regulator für Uhren (Hubersches Echappement)

Johann Heinrich Hurter, 1734-1799, in Schaffhausen geboren, Maler von Emailminiaturen und Porträts, zuerst in Versailles und Den Haag, ab 1777 für den englischen Hof, aber auch für die Zarin Katharina die Grosse von Russland (1787); gründete auch eine Instrumentenfabrik in London (Haas & Hurter)

Caspar Wolf, 1735-1783, in Muri geboren, Kunstmaler; Gesellenzeit in Süddeutschland, 1769/70 Paris; malt 200 Alpenlandschaften im Auftrag des Verlegers Abraham Wagner („Lauteraargletscher“ 1776; „Staubbachfall“ 1777); seit 1780 in Deutschland

Etienne Clavière, 1735-1793, Genfer Händler und Banker, seit 1782 in Paris, 1792 Finanzminister

Anton Graff, 1736-1813, Winterthurer Porträtmaler, seit 1756 in Deutschland (Augsburg, Dresden)

 

1740-1749

 

Jean Louis de Lolme, 1741-1806, aus Genf, musste als junger Advokat 1766 Genf verlassen und verbrachte die Jahre bis 1775 in London, worauf er nach Genf zurückkehrte; verfasste juristische und historische Werke

Johann Heinrich Füssli, 1741-1825, in Zürich geboren, schweizerisch-ungarischer Maler („Tells Sprung“ um 1785; „Englische Modedame“); studierte Theologie, 1763 nach London , 1770-78 in Rom, hernach wieder in London, seit 1804 Direktor der National Gallery in London

Francesco Soave, 1743-1806, in Lugano geboren und aufgewachsen, Philosophie- und Theologiestudium in Pavia und Rom; lehrte nachher in Parma und Mailand, 1796 nach Lugano geflohen, 1803 wieder in Pavia

Jean-François Perregaux, 1744-1808, Neuenburger Bankier, Mitbegründer und erster Präsident der 1800 gegründeten Banque de France

Karl Viktor von Bonstetten, 1745-1832, in Bern geboren, Schriftsteller und Politiker, 1798-1801 als Emigrant in Kopenhagen, seitdem in Genf, nationalpolitische Schriften („Briefe über ein Schweizer Hirtenland“ 1782)

Daniel Albert Wyttenbach, 1746-1820, in Bern geboren, studierte 1760-68 in Marburg, hernach in Göttingen griechische Literatur; seit 1771 Professor in Amsterdam, seit 1799 in Leyden

Abraham-Louis Breguet, 1747-1823, in Neuenburg geboren, Uhrmacherlehre in Versailles, längerer beruflicher Aufenthalt in London, kam 1775 nach Paris und gründete dort ein eigenes Uhrmachergeschäft, perfektionierte die automatische Uhr („perpétuelle“) und den Regulator („tourbillon“ patentiert 1801); wurde 1790 französischer Staatsbürger

Pierre-Louis Guinand, 1748-1824, wohnte in Brenets beim Saut du Doubs, baute im Kloster Benediktbeuren eine optische Glasschmelze auf und lieferte Linsen; sein Nachfolger wurde 1813 Joseph von Fraunhofer; er baute ein Konkurrenzunternehmen auf, das von seine Frau und seinen Söhnen weitergeführt wurde; ein Sohn, Henri Guinand, betrieb mit seinem Schwiegersohn Feil die Glashütte „Feil et Guinand“ bei Paris

 

1750-1759

 

Simon Antoine Jean Lhuilier, 1750-1840, Genfer Mathematiker, 1777-89 Prinzenerzieher in Pulawy (Polen), nachher kurz in Tübingen, seit 1795 Professor in Genf

John Webber, 1751-1793, in London geboren als Sohn des dorthin ausgewanderten Berner Bildhauers Abraham Wäber; ab 1757 in Bern aufgewachsen und zum Landschaftsmaler ausgebildet, kehrte über Paris nach London zurück, wo er als Bordmaler für James Cooks dritte Reise in die Südsee (1776-80) engagiert wurde; malte etwa 200 Bilder und sammelte 100 ethnologische Objekte, welch letztere im Historisch Museum Bern aufbewahrt werden

Magdalena Schweizer-Hess, 1751-1814, führte in Zürich und Paris gelehrte Salons

Jacques Biedermann, 1751-1817, in Winterthur geboren, ab 1762 im Baumwollhaus seines Onkels Jakob in Genf, 1781 Beteiligung an der international tätigen Handelsfirma Senn, Bidermann & Co.; gründet 1789 unter Beteiligung der Firma seines Vaters und Bruders Jacob & Andreas Bidermann & Cie. die im Baumwoll-Überseehandel tätige Société maritime; ab 1792 Finanzberater des franz. Aussenministeriums; starb vermögenslos in Paris

Johannes von Müller, 1752-1809, in Schaffhausen geboren, Historiker („Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft“ 1780-1808); Studium in Göttingen, Gymnasiallehrer in Schaffhausen, seit 1781 Professor für Geschichte am Carolinum in Kassel, 1786 Professor und Bibliothekar in Mainz, 1793 k. und k. Hofrat in Wien, 1804 königlicher preussischer Geheimrat und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin

Sir Francis Bourgeois, 1753-1811, in London geboren (als Sohn des Isaac Emmanuel von Giez bei Grandson, der als Uhrmacher in London lebte), Hofmaler des polnischen Königs Stanislaus II. (1791) und Landschaftsmaler des englischen Königs George III.; schenkte eine Kunstsammlung dem Dulwich College; 1793 Member of the Royal Academy

Louis Berthoud, 1753-1813, in Neuenburg geboren, in der Werkstatt seines Onkels Ferdinand in Paris zum Uhrmacher ausgebildet, übernahm diese nach dessen Tod (1807); 1804 beteiligte er sich an der Gründung der ersten Uhrmacherschule in Paris; fertigte viele ausgezeichnete Marine- und Taschenchronometer

Johann Jacob Schweizer, 174-1811, in Zürich geboren, kaufmännische Ausbildung; zog 1786 nach Paris und wirkte dort als Händler und Bankier; wurde mit Revolutionsführern bekannt; 1795-1801 im Auftrag der französischen Regierung in den USA; nachher wieder in Paris, wo er auch starb

Frédéric-César de La Harpe, 1754-1838, Prinzenerzieher am Hofe der Zarin Katharina in St. Petersburg

Etienne Dumont, 1759-1829, Genfer Pfarrer, 1782 Pfarrer in St. Peterburg, später in England und Paris, 1790-1793 zurück in Genf, nachher wieder in England, 1815 zurück in Genf; Herausgeber und Übersetzter mehrer Schriften von Jeremy Bentham

 

1760-1769

 

Franz Kaspar Bossard-Kolin, 1760-1843, Offizier der französischen Nationalgarde bei der Erstürmung der Bastille; Stadtkommandant von Zug, letzter Zuger Landesfähnrich; gründet 1831 eine Eisenhandlung, nachdem das alte Seidenhandelsgeschäft der Kolin aufgelöst wurde; hundert Jahre später Verkauf von Schrauben

Jakob Degen, 1760-1848, in Liedertswil geboren, kam 1771 nach Wien, wo er als Uhrmacher arbeitete; zahlreiche Erfindungen wie die Languette, den Schwingenflügler, ein Hubschraubermodell und das Guilloche-Graviergerät; 1825-41 Leiter der mechanischen Werkstätten der Österreichischen Nationalbank

Pierre-Isaac Thellusson (1761-1809), Enkel des Genfer Bankiers Isaac Thellusson, wurde Direktor der Bank of England in London und 1806 Baron Rendlesham der Grafschaft Suffolk

Marie Grossholz, 1761-1850, aus Bern, gründete 1802 in London ein Wachsfigurenkabinett („Madame Tussaud’s“)

Regula Engel-Engeli, 1761-1853, aus einer Zürcher Familie, heiratete einen Bündner Offizier, der in französischen Diensten stand, 1816-19 in USA; berichte über ihr abenteuerliches Leben in zwei Bänden („Die Schweizerische Amazone“, 1821, 1828)

Hans Konrad Hottinger (frz.: Jean-Conrad Hottinguer), 1764-1871, verlässt 1784 Zürich und gründet zwei Jahre später eine Privatbank in Paris; 1803 wurde er „Régent“ der neu gegründeten „Banque de France“; die Bank Hottinger in Zürich wurde erst 1968 gegründet

Philipp Albert Stapfer, 1766-1840, Studien in Bern und Göttingen, mit 26 Jahren Professor für lateinische und deutsche Sprache in Bern; 1798 vom helvetischen Direktorium zum Minister für öffentlichen Unterricht, Künste und Wissenschaft gewählt: seither fast ständig in Paris

Germaine de Staël, 1766-1817, als Tochter eines Schweizer Bankiers und Finanzministers unter Louis XVI. in Paris geboren, Erziehung im „Salon“ der Mutter Suzanne Necker-Curchod (1739-1794), flüchtete in der Französischen Revolution in die Schweiz, kehrte nach Coppet, ins Schloss ihres Vaters zurück, trat in den Romanen „Delphine“ und „Corinna“ für die Rechte der Frau ein

Benjamin Constant de Rebecque, 1767-1830, bei Lausanne geboren, aus einer Hugenottenfamilie, traf 1787 in Paris Isabelle de Charrière, die seine schriftstellerischen Versuche förderte; folgte 1794 Germaine de Staël nach Paris (wo er sofort die französische Staatsbürgerschaft annahm), 1808 nach Coppet; politischer Schriftsteller („Adolphe“; 1806 verfasst, aber erst 1816 veröffentlicht); Theoretiker des Liberalismus; Begründer der vergleichenden Religionsgeschichte („De la religion considerée dans sa source, ses formes et ses développements“, 1824-31)

Nicholas-Théodore de Saussure, 1767-1845, Sohn von Horace-Bénédict, ging 1794 nach England und Frankreich ins Exil, kehrte aber bald zurück und wurde 1802 Professor der Mineralogie und Geologie and der Genfer Universität; setzte die pflanzenphysiologischen Untersuchungen von Jean Senebier fort

Jacques Laurent Agasse, 1767-1849, Genfer Maler, zeichnete und malte seit seiner Jugend Pferde und andere Tiere; studierte bei David in Paris; seit 1802 in London

 

1770-1779

 

Karl Pfyffer von Altishofen, 1771-1840, Kommandant der Schweizergarde in Rom (die Familie Pfyffer von Altishofen stellte seit 1652 insgesamt 11 Gardekommandanten); liess das Löwendenkmal in Luzern errichten

Jean François Bautte, 1772-1837, Uhrmacher, signiert 1791 in Genf seine ersten Kreationen; 1856 übernimmt Constant Girard-Perregaux die 1837 gegründete Fabrik

Jean Charles Léonard Simonde de Sismondi, 1773-1842, Genfer Historiker, aus einer französischen Hugenottenfamilie (seit 1692 Genfer Bürger); auch Literaturwissenschafter und Nationalökonom („Nouveaux Principes de l’Economie politique“ (1819); die Familie floh 1793 nach England, ein Jahr später nach Italien (auf ein Bauerngut in der Toskana), 1801 Rückkehr nach Genf, trifft 1813 in Paris Napoleon; 1815 (1841) Ernennung zum chevalier de la Légion d’Honneur

Claude Monney, 1773-1849, aus einer Freiburger Familie, machte eine Militärkarriere in Frankreich, diente auch in der Schweizergarde; officier de la Légion d’Honneur; später Militärführer in Freiburg

Johann Kaspar Horner, 1774-1834, Zürcher Pfarrer und Astronom, 1798 in Göttingen, 1799 in Jena, 1799/1800 in Hamburg, 1803-06 als Astronom Teilnehmer an einer russischen Weltumseglung; seit 1809 Lehrer der Mathematik in Zürich

Augustin Pyramus de Candolle, 1778-1841, in Genf geboren, studierte 1796 in Paris Medizin, 1808-1816 Direktor des Botanischen Garten an der Universität Montpellier, hernach in Genf;
 ihm folgte sein Sohn Alphonse Louis (1806-1893)

Antoine-Henri Jomini, 1779-1869, geboren in Payerne, 1805-1813 als Stabsoffizier in französischen Diensten (1807: Baron; 1810: Brigadegeneral), seither in russischen Diensten, wo er es bis zum General (1813: Divisionsgeneral; 1825: „Général en chef“) brachte; führte 1838 im „Précis de l’art de la guerre“ die „Logistique“ in die Kriegswissenschaft ein und stellte sie gleichwertig neben Strategie und Taktik; pendelte zwischen St. Peterburg und Paris; 1859-69 in Paris; begraben auf dem Friedhof Montmartre

Peter Mark Roget, 1779-1869, Sohn eines gebürtigen Genfers, der als Pfarrer der protestantischen Kirche im Londoner Bankenviertel wirkte; studierte Medizin; 1802/03 Aufenthalt in Genf; erfand 1814 eine Rechenmaschine (‚log-log’ slide rule), später ein Taschenschach und einen elektrischen Apparat („Roget’s spiral“, um 1835); 1820 Experimente mit Michael Faraday und Joseph Plateau zum Sehen („The Persistence of Vision“); arbeitete seit 1840 an seinem „Thesaurus of English Words and Phrases“ (1852)

 

1780-1789

 

Ignaz Paul Vital Troxler, 1780-1866, Luzerner Arzt, Politiker, Philosoph; studierte in Jena bei Schelling und Hegel

Johann-Ludwig Burckhardt, 1784-1817, „Scheich Ibrahim Ibn Abdullah“, Forscher und Abenteurer in Syrien, Palästina und Ägypten; entdeckte 1812 die Stadt Petra und 1813 den Tempel von Abu Simbel

William Haldimand, 1784-1862, in London als Sohn eines Schweizer Banquiers aus Yverdon geboren; 1809 Direktor der Bank von England; 1817-27 Direktor einer von seinem Vater gegründeten Bank; 1820-26 liberaler Abgeordneter im Unterhaus; seit 1828 in Lausanne, wo er auch starb

Maximilien de Meuron, 1785-1868, Kunstmaler in Rom

Abraham Constantin, 1785-1855, Genfer Zeichner und Emailmaler, seit 1807 in Paris, seit 1813 erster Maler der Manufaktur von Sèvres, 1820-25 in Florenz, 1830-44 in Rom

Louis Albert Necker, 1786-1861, als ältester Sohn des Botanikprofessors Jacques Necker (1757-1825) und Albertine (1766-1841), Tochter von Horace-Bénédict de Saussure, in Genf geboren; kam 1806 nach Schottland und zeichnete 1808 die erste geologische Karte von Schottland; seit 1810 Professor für Mineralogie und Geologie in Genf; beschrieb 1832 die optische Illusion des Würfels, der später nach ihm benannt wurde; seit 1841 in Portree auf der Isle of Skye, wo er auch begraben ist

Nicolas de Müller, 1786-1859, in Freiburg geboren, Militärkarriere in Frankreich; wurde nach der Niederlage an der Beresina chevalier de la Légion d’Honneur, seit 1831 zurück in Freiburg, wo er auch starb

Xaver Schnyder von Wartensee, 1786-1868, Luzerner Komponist, studierte in Wien, wirkte in Frankfurt am Main, wo er auch starb

Johann Georg Bodmer, 1786-1864, vielseitiger Zürcher Erfinder, konstruierte 1803 den Hinterlader, lange Jahre in St. Blasien, wo er eine Baumwollspinnerei und eine Gewehrfabrik einrichtete, 1824 nach Manchester, entwickelte Textil-, Dampf- und Werkzeugmaschinen (1839 Karusselldrehbank), auch eine Gebirgslokomotive (um 1850), seit 1860 wieder in Zürich, viele seiner Erfindungen befinden sich im „Science Museum“, London

Pierre-Frédéric Ingold, 1787-1878, aus einer in Lauperswil beheimateten Täuferfamilie stammend, in Biel geboren; Mechaniker, der Werkzeugmaschinen für die Uhrenindustrie herstellte; wirkte auch in Strassburg, Paris, London, New York (1845-52; wurde amerikanischer Staatsbürger); erfand die Ingoldfräse; verbrachte seinen Lebensabend in La-Chaux-de-Fonds

 

1790-1799

 

James (eigentlich: Jean-Jacques) Pradier, 1790-1852, in Genf geboren, seit 1807 Bildhauer in Paris; zahlreiche öffentliche Aufträge der Stadt Paris und seiner Heimatstadt Genf

Charles Monnard, 1790-1865, Waadtländer Pfarrer, 1816-1845 Lehrstuhl für Literatur der Universität Lausanne; nachher Professor in Bonn, wo er auch starb

Xavier-Ignace-Joseph Comment (oder Comman), 1791-1846, in Courgenay geboren, aus einer Familie der Ajoie, besuchte die Militärschule in Saint-Cyr, diente als Offizier in der französischen Armee; chevalier, später officier da la Légion d’Honneur, 1844 Brigadegeneral in Algerien, wo er auch starb

Bernhard Rudolf Studer, 1794-1887, Berner Geologe

Joseph-Antoine Amacker, 1794-1862, in Saint-Maurice geboren, Militärkarriere in Frankreich, 1823 chevalier de la Légion d’Honneur; seit 1830 im Wallis resp. in Saint-Maurice politisch tätig; auch Richter und Batallionskommandant

Louis-Léopold Robert, 1794-1835, romantischer Maler aus La Chaux-de-Fonds, in Paris ausgebildet, 1816 zurück in der Schweiz, seit 1818 in Italien

Barthélemy Bouvier, 1795-1848, in Genf geboren, Theologe, Privatlehrer in Moskau, dort 1821-23 stellvertretender Pfarrer der reformierten Kirche, wegen Krankheit zurück nach Genf

Jakob Steiner, 1796-1863, geboren in Utzensdorf, 1814-18 bei Pestalozzi in Yverdon; 1818-21 Student in Heidelberg, seither in Berlin, 1835 ausserordentlicher Professor für Geometrie an der Universität Berlin; zahlreiche Lehrbücher

Friedrich Ludwig Keller, 1799-1860, Zürcher Rechtsgelehrter, beteiligt an der Gründung der Universität, politisch aktiv von 1830-1839, hernach Professor an den Universitäten von Halle und Berlin

Adolphe Pictet, 1799-1875, Genfer Sprachforscher, seine Schrift „Les Origines indo-européennes ou les Aryas primitifs“ (1859-63) wirkte in Richtung 'Arier- Theorie'

 

1. Hälfte 19. Jahrhundert

 

Hans Conrad Hippenmeyer, stammt aus dem Thurgau, wurde 1815 zum Direktor der Österreichischen Nationalbank berufen

 

1800-1809

 

Charlotte Birch-Pfeiffer, 1800-1868, Zürcher Schauspielerin, 1837 Direktorin des Zürcher Stadttheaters, 1843 zur Berliner Hofbühne

Auguste de la Rive, 1801-1873, Genfer Physiker, wirkte auch in Paris und London

Johann Georg Baiter, 1801-1877, in Zürich geboren, studierte zuerst in Tübingen (1818-19), später in München, Göttingen, Königsberg und Tübingen (1824-33); Philologe und Textkritiker; seit 1833 Gymnasiallehrer an der Kantonsschule in Zürich

Jean-Daniel Colladon, 1802-1893, Genfer Jurist und Ingenieur, 1824 Mathematikstudium in Paris, 1829-39 Lehrstuhl für Mechanik an der Ecole centrale des arts et manufactures in Paris; nachher in Genf, Erfinder des Photometers und des Dynamometers

Germain Henri Hess, 1802-1850, in Genf geboren, studierte in Dorpat und in Stockholm (bei Jöns Berzelius), seit 1830 in St. Petersburg, formulierte 1840 das „Gesetz der konstanten Wärmesummen“

Louis Niedermeyer, 1802-1861, in Nyon geboren, studierte Klavier und Komposition in Wien, hernach in in Rom und Neapel (wo er eine erste Oper schrieb); seit 1923 in Paris; schrieb auch Kirchenmusik

Charles Sturm, 1803-1855, Genfer Mathematiker, seit 1825 in Paris, Forschungen in Geometrie und Mechanik

Ulrich Zellweger, 1804-1871, in Appenzell geboren, 1831 in Kuba, 1848-1857 Bankier in Paris; gründet 1859 die Basler „Missions Handlungsgesellschaft“

Charles Gleyre, 1806-1874, geboren in Chevilly, kam mit 8 oder 9 Jahren nach Lyon, seit ca. 1823 in Paris, Kunstmaler, 1850-58 Aufträge der Stadt Lausanne; betreibt 1843-70 eine liberale Kunstschule; unter seinen Schülern (um 1862/3) die späteren Impressionisten Monet, Renoir, Sisley und Bazille; bekannte Werke: Verlorene Illusionen", 1843, „Römer unter dem Joch gehend“ 1858, „Le Coucher de Sappho“, 1867)

Juste Daniel Olivier, 1807-1876, in der Waadt geboren, Dichter („Poèmes suisses“1830), zuerst Professor in Neunburg und Lausanne, seit ca. 1840 in Paris, ca. 1870 zurück in der Schweiz

Johann Kaspar Bluntschli, 1808-1881, stammt aus einer alten Zürcher Familie, Historiker, Jurist, emigrierte 1848 nach Deutschland, Professor für Deutsches Privat- und Staatsrecht in München; 1861 Professor der Staatswissenschaften in Heidelberg; Begründung des modernen Völkerrechts

Gaspare Fossati, 1809-1883, in Morcote geboren, Baumeister, kam 1837 nach Konstantinopel, erbaute die Russische Botschaft, die Universität, restaurierte 1847-49 zusammen mit seinem Bruder Giuseppe die vom Einsturz bedrohte Hagia Sophia

 

1810-1819

 

Georges Audemars, 1810-?, Chemiker, erhält 1855 in England das erste Patent für „artificial silk“, später „Rayon“

Peter Roh, 1811-1872, Walliser Prediger und Volksmissionar aus dem Jesuitenorden, lehrte 1842 als Professor für Dogmatik in Freiburg i. Ue., ebenso 1845-47 in Luzern, nachher im Ausland, unter anderem in Maria Laach

Johann Jakob Frey, 1812-1865, in Basel geboren, Ausbildung zum Zeichner und Lithographen; reiste nach Aufenthalten in Paris und München um 1835 nach Rom und liess sich dort als Landschaftsmaler nieder; 1842/43 Begleiter einer preussischen Expedition nach Ägypten; lebte in einem Landhaus in Frascati

Johann Heinrich Gelzer, 1813-1889, in Schaffhausen geboren und aufgewachsen, studierte Theologie in Basel und an deutschen Universitäten, 1839-1843 Dozent an der Universität Basel, 1843-50 Professor für Geschichte in Berlin, seither wieder in Basel; 1866 als Staatsrat in badischen Diensten

Abraham Ganz, 1814-1867, Industrieller, begründete die Schwerindustrie in Ungarn (Ganz'sche Eisengiesserei & Maschinenfabrik); die Firma Ganz vermarktete 1885 den ersten brauchbaren Transformator

Bernhard Simon, 1816-1890, Glarner Architekt und Unternehmer, 1839-1854 in St. Petersburg, 1862-64 Rathaus in Glarus; “Quellenhof” in Bad Ragaz

Karl Wilhelm von Nägeli, 1817-1891, in Kilchberg geboren und aufgewachsen, seit 1848 Professor für Botanik in Zürich und Freiburg im Breisgau; seit 1857 Professor für Botanik an der Universität München und Direktor des Botanischen Gartens; Zellbotaniker („Zur Entwicklungsgeschichte des Pollens“ 1842)

Niklaus Riggenbach, 1817-1899, geboren in Gebweiler im Elsass (Sohn eines Basler Ehepaars), kam mit 10 Jahren nach St. Jakob (Basel), Schulbesuch, kaufmännische Lehre und Ausbildung zum Mechaniker in Basel, seit 1836 „Wanderjahre“; arbeitete in Lyon, Paris und Karlsruhe; 1853-1873 Chef der Hauptwerkstätte der Schweizerischen Centralbahn in Olten; Erfinder des Zahnradbahnseptims, arbeitete in ganz Europa, in Indien und Lateinamerika; baute die „Vitznau-Rigi-Bahn“ (1869-71); gründete 1873 die „Internationale Gesellschaft für Bergbahnen“ (IGB) in Aarau, welche die Arth-Rigi-Bahn (1873-75) und die Rorschach-Heiden-Bergbahn (1874-75) baute

(Rudolf) Albert Kölliker, 1817-1905, in Zürich geboren, studierte an der Universität Zürich, 1842 in Heidelberg, seit 1847 Professor der Anatomie und Histologie in Würzburg, wo er auch starb; 1852 Handbuch der Gewebekunde

Aimé-Louis Herminjard, 1817-1900, in Vevey geboren, Theologe und Historiker, 1846-1861 Prinzenerzieher und Bibliothekar in der Ukraine, seither in Lausanne

Johann Jakob von Tschudi, 1818-1889, Glarner Naturwissenschafter, Promotion an der Universität Zürich (1837), 1838-43 in Peru, nachher in Deutschland und Österreich, zwei weitere Reisen nach Südamerika

Emile Henri Dubois-Reymond, 1818-1896, geboren in Berlin als Sohn des Félix Henri Dubois-Reymond (Bürger von La Chaux-de-Fonds und Villiers, der 1804 nach Berlin kam, dort heiratete und Vertreter des Fürstentums Neuenburg war); studierte nach dem Besuch der Mittelschulen in Neuenburg und Berlin Medizin; Pionier der Elektrophysiologie in Berlin, Vorträge: "Über die Grenzen des Naturerkennens" (1872), „Die sieben Welträtsel“ (1880)

 

1820-1829

 

Vincenzo Vela, 1820-1891, in Ligornetto (Tessin) geboren, Bildhauer in Mailand und seit 1852 in Turin; seit 1867 zurück in Ligornetto („Die Opfer der Arbeit“ 1883; „Garibaldi“ 1888/89)

Antonio Croci, 1823-1884, Architekt aus Mendrisio, in Mailand ausgebildet, arbeitete in der Türkei, in Russland und Frankreich, seit 1858 wieder in der Schweiz, 1871-72 in Buenos Aires

Joseph Joachim Raff, 1822-1882, in Lachen als Sohn eines deutschen Musikers geboren (der seit 1811 in der Schweiz unterrichtete und eine Schweizerin geheiratet hatte), musikalischer Autodidakt, Gymnasium Rottenberg, Jesuitenkollegium Schwyz, beginnt 1844 in Zürich als Komponist, ab 1849 in Weimar, 1856-77 in Wiesbaden, nachher in Frankfurt am Main

Edouard Dubied, 1823-1878, in Couvet geboren, Ingenieurstudium in Paris, nachher in Mülhausen und Paris; wurde 1867 auf der Weltausstellung in Paris auf die dort vorgeführte Strickmaschine von Isaac-Wixon Lamb aufmerksam und erwarb das Patent, um in seiner Fabrik in Couvet sofort mit der Konstruktion von Flachstrickmaschinen zu beginnen

Johann Georg Volkart, 1825-1863, Kaufmann, Leiter der Firma „Volkart Brothers“ in Bombay

Louis Brandt, 1825-1879, gründet 1848 eine Uhrenfabrik in La Chaux-de-Fonds, 1893 Herstellung des Kalibers „Omega“, nach welchem das Unternehmen seit 1903 heisst

Johann Allemann (Juan Alemann), 1826-1893, Berner Drucker und Verleger, gründete 1851-1852 Präsident des Schweizerischen Grütli-Vereins; 1874 Auswanderung nach Buenos Aires und dort Aufbau des „Argentinischen Tagblattes“; fortgeführt von seinem Enkel Ernesto (1893-1982)

Louis Favre, 1826-1879, in Genf geboren, Ingenieur, lange Jahre im Eisenbahnbau in Frankreich, Erbauer des Gotthard-Tunnels

Fanny Hünerwadel, 1826-1854, in Lenzburg geboren; Sängerin, Pianistin und Komponistin; kam mit 20 Jahren zur vertieften Ausbildung nach Zürich; reiste 1851 zur weitern Ausbildung nach Paris und London, 1953 nach Italien, wo sie bald an Typhus starb

Arnold Böcklin, 1827-1901, Basler Maler, 1850-60 in Rom; dann Professor in Weimar, seit 1866 wieder in Basel („Kentaurenschlacht“ 1873), 1874-84 in Florenz („Die Toteninsel“, 1880), ab 1895 in San Domenico bei Fiesole

Simon Schwendener, 1829-1919, in Buchs geboren, 1876 Professor für Botanik in Basel, 1877 nach Tübingen und 1878 nach Berlin, wo er bis an sein Lebensende wirkte

Victor Cherbuliez, 1829-1899, in Genf geboren und aufgewachsen, nach Studien in Bonn, Berlin und Paris Lehren in Genf; vielseitiger Schriftsteller („Le comte Kostia“, 1863), wurde 1870 Mitglied der französischen „Légion d’Honneur“, 1881 französischer Bürger und im Jahr darauf Mitglied der Académie Française

 

1830-1839

 

Sigismond Jaccoud, 1830-1913, in Genf geboren und aufgewachsen, seit 1849 in Paris, studierte hier Medizin und wurde 1863 Professor für interne Medizin; seine Vorlesungen wurden gedruckt

William Huber-Saladin, 1830-1895, machte eine Militärkarriere in Frankreich, Direktor bei Saint-Gobain; chevalier de la Légion d’Honneur; 1885 Mitbegründer der „Société Internationale de Sauvetage du Léman“

Eduard Wölfflin, 1831-1908, in Basel geboren, studierte in Basel, lehrte 1866-1875 an der Universität Zürich, hernach Professor für klassische Sprachen und Literaturen in Erlangen und München (1880-1905); schuf den „Thesaurus linguae Latinae“ (1894ff)

Wilhelm His, 1831-1904, in Basel geboren, studierte in Basel, Bern, Berlin, Würzburg, Prag und Wien Medizin; 1857 Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Basel („Parablastenlehre“ 1868), seit 1872 Professor in Leipzig („Unsere Körperform und das physiologische Problem ihrer Entstehung“, 1874); schuf Modelle als Lehrmittel

Werner Munzinger, 1832-1875, in Olten geboren, verliess 1852 die Schweiz und ging nach Ägypten, später nach Abessinien; begleitete und leitete mehrere Expeditionen, wurde 1872 Pascha und Generalgouverneur des östlichen Sudans

René-Edouard Claparède, 1832-1871, seit 1862 Professor für Vergleichende Anatomie in Genf, zahlreiche Publikationen über Insekten und Spinnen

Pierre-Joseph Ravel, 1832-1908, in Versoix als Sohn eines eingewanderten französischen Bäckers geboren, seit 1868 in Paris, Ingenieur, konstruierte eines der ersten Autos, 1880 Zweitaktmotor;
weitere Motoren mit seinem Sohn Edouard; der zweite Sohn, Maurice, wurde Komponist

Adolf Tobler, 1835-1910, Zürcher Romanist, seit 1867 Lehrstuhl für Romanistik in Berlin; sein „altfranzösisches Wörterbuch“ wurde von seinem Schüler Erhard Lommatzsch ab 1915 herausgegeben

Adele Colonna-d’Affry („Marcello“), 1836-1879, in Freiburg im Ue. geboren, sprachliche und künstlerische Ausbildung, lebte abwechselnd in Rom und Paris, seit 1861 Bildhauerin

Anatole Mallet, 1837-1919, bei Genf geboren, Ingenieur; an Vorarbeiten zum Bau des Suezkanals beteiligt; seit 1867 mit der Entwicklung von Dampfmaschinen beschäftigt, 1884 Patent auf Vierzylinder-Verbund-Doppellokomotive („Malletlok“); lebte in Frankreich

Adolf Guyer-Zeller, 1839-1899, Zürcher Unternehmer, studierte an der ETH, 1859-65 Reisen in Europa, nach Amerika und Ägypten, erhielt 1890 die Konzession zum Bau der Jungfraubahn und gründete 1894 eine Bank

 

1840-1849

 

Conradin Zschokke, 1842-1918, in Aarau geboren; Schulen in Aarau, Studium an der ETH Zürich, beginnt 1862 bei seinem Onkel in der Firma Näf & Zschokke zu arbeiten; 1872 eigene Firma, 1892-97 Professor für Wasserbau an der ETH Zürich; viel Bauten in Frankreich, in Ungarn und Wien; Tiberregulierung in Rom; Wasserkraftanlagen Rheinfelden und Hagneck

Friedrich Miescher, 1844-1895, in Basel geboren, studierte Medizin, wandte sich der physiologischen Chemie zu, entdeckte 1869 in Tübingen (im Labor von Felix Hoppe-Seylers) in den Spermien von Rheinforellen ein Riesenmolekül, dessen chemische Zusammensetzung er als "phosphorhaltige Säure" beschrieb, die Desoxyribonukleinsäure; seit 1871 Professor für Physiologie an der Universität Basel

James Guillaume, 1844-1916, in London als Sohn eines Uhrenhändlers aus Les Verrieres geboren; die Familie kehrte schon 1848 in die Schweiz zurück; studierte 1862-1864 Philosophie und Literatur an der Universität Zürich, wurde als Anhänger des Anarchismus politisch aktiv; wanderte 1878 nach Paris aus; erwarb 1889 die französische Staatsbürgerschaft

Albert von Keller, 1844-1920, als unehelicher Sohn einer Zürcherin in Gais geboren; die Mutter zog mit ihm sofort nach Deutschland, wo er seit 1854 in München aufwuchs und anfänglich Jus studierte, dann aber mit Malerei begann; 1969 erste Ausstellung in München, „Gesellschaftsmaler“: Frauenporträts, Tischgesellschaften, Akte, mythologische Allegorien; dokumentierte Séancen in der Praxis des Münchner Arztes und Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing

Eugène Grasset, 1845-1917, in Lausanne geboren und aufgewachsen; Architekturausbildung; dann Bildhauer und Maler; seit 1871 in Paris tätig als Grafiker. Illustrator und Kunsthandwerker (Inneneinrichtungen); gilt als Vorreiter des Jugendstils

Théodore Turrettini, 1845-1916, Genfer Ingenieur, sammelte Erfahrungen in Frankfurt, Berlin und Paris, 1870-1916 Direktor der SIP in Genf, auch Beratungen und Tätigkeiten im Ausland (Niagarafälle)

Hermann Fol, 1845-1892, geboren in Saint Mandé (France) als Sohn Schweizer Eltern, Gymnasium in Genf, studierte in Jena, Heidelberg, Zürich und Berlin, Arzt in Genf, 1878-1885 Professor in Genf; beobachtete die Befruchtung einer Eizelle, Begründer der kausalen Embryologie errichtet 1880 eine Marine-Forschungsstation in Villefranche bei Nizza; 1892 auf einer Yacht verschollen

Raoul-Pierre Pictet, 1846-1929, in Genf geboren, seit 1879 Professor für Physik an der Universität Genf, seit 1886 an der Universität Berlin; später in Paris; erfand 1877 gleichzeitig mit dem Franzosen Louis-Paul Caillet den flüssigen Sauerstoff

Johann Friedrich Schär, 1846-1924, im Emmental aufgewachsen, Mathematiklehrer, besetzte von 1903-1906 den ersten handelswissenschaftlichen Lehrstuhl im deutschsprachigen Bereich an der Universität Zürich, nachher Professor an der neu gegründeten Handelshochschule in Berlin, 1916-18 auch deren Rektor

Ulrich Krönlein, 1847-1910, in Stein am Rhein geboren, Medizinstudium in Zürich, 1870/71 und 1874-81 Chirurg in Berlin, nachher bis zu seinem Tod in Zürich

Anton Marty, 1847-1914, Priester und Sprachphilosoph, 1875 an der Universität Czernowitz in de Bukowina, 1880 an der Karlsuniversität Prag

Ulrico Hoepli, 1847-1935, aus dem thurgauischen Tuttwil; Buchhändlerlehre in Zürich, ging 1870 nach Mailand und erwarb dort eine Verlagsbuchhandlung; gab seit 1875 über 2000 „Manuali Hoepli“ heraus; auch Antiquar und Mäzen

Karl Wilhelm Ritter, 1847-1906, im Basellland aufgewachsen, studierte an der ETH Zürich Bauingenieur, 1873-1882 Professor für Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum Riga, dann Nachfolger seines Lehrers Carl Culmann an der ETH Zürich als Professor für graphische Statik, Brücken- und Eisenbahnbau

Eugen Huber, 1849-1923, Jurist und Rechtshistoriker, 1873-1877 bei der Neuen Zürcher Zeitung, 1981 Professor in Basel, 1992-92 Professor in Halle; seither ein eigener Lehrstuhl an der Universität Bern; Schöpfer des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, das 1912 in Kraft trat

 

1850-1859

 

Cäsar Ritz, 1850-1918, in Niederwald (Goms) geboren, zuerst Kellner dann Hotelier, seit 1867 in Paris, 1889 Manager des neu eröffneten „Savoy“ in London; baute 1890-95 das „Grand Hotel“ in Rom; 1898 Eröffnung des „Ritz“ an der Place Vendôme in Paris, später zweit weitere Hotels unter seinem Namen in London (1906) und Madrid (1910); ferner Manager des„Carlton“ in London; nach seinem Tod wurde 1923 in den USA die Gruppe Ritz-Carlton gebildet

Carl Roman Abt, 1850-1933, in Bünzen geboren, studierte Maschineningenieur an der ETH, arbeitete mit Niklaus Riggenbach zusammen, 1881-85 Oberingenieur in Paris; erfand die Lamellen-Zahnstange für Bergbahnen (patentiert 1882); nach seinem System wurden in der ganzen Welt Bergbahnen gebaut; er leitete selber den Bau von 72 Bergbahnen in allen Erdteilen

Eduard Züblin, 1850-1916, in Castellamare geboren, aus einer alten St. Galler Familie, gelernter Maschinenbauer, gründete 1898 in Straßburg ein „Ingenieur-Bureau für Cement-Eisenconstructionen“, welches sich in wenigen Jahren zu einem europaweit tätigen Beton-Baugeschäft entwickelte; Bau von Industrieanlagen, Volksbädern, Brücken (1914 Langwiesviadukt der Chur-Arosa-Bahn); nach dem Ersten Weltkrieg aufgeteilt in nationale Gesellschaften in Frankreich, Italien, der Schweiz und Deutschland (Stuttgart)

Eugène Burnand, 1850-1921, in Moudon geboren, studierte Architektur an der ETH Zürich, dann Malerei an der Ecole des Beaux Arts in Genf und in Paris, wo er sich seit 1875 an Ausstellungen beteiligte; 1890 Mitglied der Société Nationale des Beaux Arts in Paris und chevalier de la Légion d’Honneur

Eduard Spelterini (eigentlich: Schweizer), 1852-1931, in Bazenheid (Toggenburg) geboren, Ballonfahrer und Luftphotograph, verbrachte einen Teil seiner Jugend in Como und Paris, erster Aufstieg um 1875; liess sich 1887 den Ballon „Urania“ bauen, Fahrten mit Gästen in ganz Europa, Russland, Ägypten und Südafrika; 1898 mit dem neuen Ballon „Wega“ erste Alpenüberquerung von Sitten nach Besançon; lebte seit 1923 bei Vöklabruck, wo er auch begraben ist

Rodolphe Salis, 1852-1897; sein Grossvater war aus Vicosoprano (Bergell) nach Paris ausgewandert; er wurde dort geboren und übernahm die väterliche Confiserie; um 1880 gründete er das Restaurant-Kabarett "Theatre du Chat Noir"

Hans Renold, 1852-1943, geboren in Aarau, studierte an der ETH Zürich und zog 1873 nach England; seine bald darauf in Lancashire gegründete Firma war die erste, die das „Scientific Management“ schon vor dem Ersten Weltkrieg systematisch einführte; erfand 1880 die heute noch gebräuchliche Velokette (Hülsenkette)

Alfred Ilg, 1854-1916, in Frauenfeld geboren, Ingenieurstudium an der ETH Zürich, baute für Kaiser Menilek II. die erste Eisenbahn in Äthiopien; persönlicher Berater des Kaisers; 1897-1906 äthiopischer Aussenminister

Jules Gilliéron, 1854-1926, Schweizer Sprachforscher in Paris, begründete die Dialektforschung („Le Patois de la commune de Vionnaz, 1880) und die Sprachgeographie („Atlas lingusitique de France“, 1902-10)

Arnold Lang, 1855-1914, aus Oftringen, studierte Zoologie in Genf und Jena; als Student und später 1879-85 an der zoologischen Station Neapel; hernach bis 1889 Professor in Jena; seither Professor für Zoologie an der Universität Zürich und an der ETH

Meta (Barbara Margaretha) von Salis (-Marschlins), 1855-1929, Erzieherin; 1878/79 in Rom, dann bis 1883 in Naumburg, England und Irland; Studium der Geschichte an der Universität Zürich, Kämpferin für Frauenrechte, später Verfechterin der Rassentheorie; 1904-10 in Capri; nachher in Basel

Adolfo Lutz, 1855-1940, in Rio de Janeiro geboren als Sohn eines 1849 nach Brasilien ausgewanderten Schweizer Kaufmanns, 1857-74 in Bern und Basel aufgewachsen, Medizinstudium, seit 1881 wieder in Brasilien, als Arzt und Forscher auf dem Gebiet der Bakteriologie und Tropenmedizin tätig, mit einem Unterbruch in Hawaii (1889-92);
seine Tochter Berta Lutz (1894-1976) war als Zoologin tätig und als Feministin engagiert

Edouard Rod, 1857-1910, in Nyon geboren, Schriftsteller, studierte in Lausanne und Berlin, 1887-1893 Professor für vergleichende Literaturgeschichte in Genf, lebte hauptsächlich in Paris; schrieb zahlreiche Bücher, u. a. zwei Romane über „Michel Teissier“ (1893/94); wurde französischer Bürger und Mitglied der Académie Française

Mosé Giacomo Bertoni (in Amerika auch als Moisés Santiago Bertoni bekannt), 1857-1929, Tessiner Forscher und Abenteurer, 1884 nach Argentinien, gründete Agrar-Kolonien hier und in Paraguay (1893: Colonia Guillermo Tell, später Puerto Bertoni); sein Enkel Hernando Bertoni wurde um 1970 Landwirtschaftsminister von Paraguay

Henri François Pittier, 1857-1950, in Bex geboren, Botaniker; wanderte 1887 nach Costa Rica aus, wo er als Lehrer und Naturforscher tätig war; 1905-1919 Experte für tropische Nutzpflanzen am Landwirtschaftsministerium in Washington; nachher in Venezuela, wo er 1937 den ersten Nationalpark gründete; in Caracas gestorben

Emil August Göldi (Emilio Goeldi), 1859-1917, in Schlatt geboren, studierte Zoologie in Neuenburg, Neapel, Leipzig und Jena; 1884-89 Professor und Konservator am brasilianischen Nationalmuseum in Rio de Janeiro; später Museumsdirektor in Parà; 1908-17 Professor für Biologie und Tiergeografie an der Universität Bern;
sein Sohn Oswaldo (1895-1961) verbrachte die Jahre 1910-19 in der Schweiz und arbeitete dann als Graveur und Illustrator in Rio de Janeiro; später auch als Lehrer an der Nationalen Kunstschule

Jakob Christoph (J. C.) Heer, 1859-1925, Zürcher Dichter („an heiligen Wassern“ 1898) und Erzähler, 1892 Feuilletonredaktor der Neuen Zürcher Zeitung, 1899-1902 Redaktor der „Gartenlaube“ in Stuttgart, nachher wieder in der Schweiz

Théophile Alexandre Steinlen, 1859-1923, in Lausanne geboren, seit 1881 Illustrator und Maler in Paris

Emilie Welti-Herzog, 1859-1923, in Ermatingen geboren, in Diessenhofen aufgewachsen, Gesangsausbildung in Zürich, 1878 erster Auftritt, 1880-89 am Münchner Hoftheater, dann in Berlin; nach ihrem Rücktritt 1910 in Aarburg

 

1860-1869

 

Carl Spengler, 1860-1937, in Davos geboren, studierte Medizin an deutschen Universitäten sowie in Basel und Zürich, 1886-89 Assistent in Strassburg, 1989-1892 in Davos mit seinem Vater (Alexander Spengler, 1827-1901) Behandlung von Tuberkulosekranken, nachher zwei Jahre bei Robert Koch in Berlin, dann wieder in Davos, wo er seinen Vater als Klinikdirektor ablöste, stiftete Weihnachten 1923 einen Wanderbecher für ein jährlich abzuhaltendes internationales Hockey-Turnier; entwickelte Medikamente auf Kolloidbasis, z. B. „“Spenglersan Kolloid T“

Oswald Wirth, 1860-1943, esoterischer Schriftsteller; geboren in Brienz, lebte in Paris; „Symbolisme hermétique“ (1909); „Le tarot des imagiers du Moyen-âge“ (1926)

Karl Coelestin Moser, 1860-1936, Architekt, in Baden geboren, gemeinsames Büro mit Robert Curiel in Karlsruhe 1888-1915, Pauluskirche in Basel (1901), Badischer Bahnhof Basel (1910-13), Antoniuskirche in Basel (1925-31)

Ernest Guglielminetti, 1862-1943, in Brig geboren (Sohn von Anton, Handelsmann aus Domodossola, der eine 13jährige Schweizerin geheiratet, eine Wirtschaft in Glis eröffnet und sich ins Bürgerrecht von Bürchen eingekauft hatte); Dorforiginal, reiste als Kolonialarzt um die Welt, Ballonfahrer und Erfinder, überzog 1902 in Monaco 40 Meter Strasse mit Bitumen (le goudronnage des routes), um die Staubentwicklung zu verhindern; 1938 Ehrenbürger von Brig; in Glis begraben

Adolphe Appia, 1862-1928, am Genfersee aufgewachsen, versucht seit 1890 Wagner neu zu inszenieren, mit Lichttechnik; entwirft „rhythmische Räume“ für Emile Jaques-Dalcroze; 1921-13 bei dessen Bildungsanstalt in Hellerau bei Dresden

Wilhelm His, 1863-1934, in Basel geboren, Herzspezialist, benannte 1889 in Leipzig die „Dendriten“, entdeckte 1893 ein spezielles Muskelbündel im Herzen (Atrioventrikularbündel; später „His-Bündel“ genannt“), blieb bis 1901 in Leipzig; 1907-26 Professor in Berlin, Direktor der I. Medizinischen Klinik der Charité; 1928 Rektor

Luiz Emilio Belart, 1863-1935, in Brasilien geboren als Sohn des dorthin von Brugg ausgewanderten Kaufmanns Emil Belart, kam mit 12 Jahren nach Brugg zum Besuch der Bezirksschule, nachher wieder in Rio, wurde Kapitän, Admiral und Höchstkommandierender der brasilianischen Flotte

Alexandre Yersin, 1863-1943, in Lavaux geboren, Medizinstudium in Lausanne, Marburg und Paris, erhält 1889 die französische Staatsbürgerschaft, studierte Pestepidemien im Fernen Osten, entdeckt 1894 in Hongkong den Pestbazillus; seither fast immer in Nha Trang (Indochina), wo er auch landwirtschaftliche Studien betrieb

Ernst Kreidolf, 1863-1956, in Bern geboren, lernte das Lithographie-Handwerk; besuchte ab 1883 in München die Kunstgewerbeschule und nachher die Akademie der bildenden Künste; lebte seit 1916 wieder in Bern; illustrierte zahlreiche Kinderbücher, Märchen und Gedichtbände (z. B. "Blumen-Märchen" 1898; "Ein Wintermärchen" 1924)

Heinrich Wölfflin, 1864-1946, in Winterthur geboren, 1901-12 Professor für Kunstgeschichte an der Berliner Universität, 1912-24 an der Münchner Universität, seither in Zürich; „Kunstgeschichtliche Grundbegriffe“ (1915)

Felix Valloton, 1865-1925, in Lausanne geboren, seit 1882 in Paris; 1900 naturalisierter Franzose; Holzschnitte, Illustrator, Kunstmaler („Femme nue assise dans un fauteuil rouge“, 1897, „Les sables au bord de la Loire“ 1923)

Emile Jaques-Dalcroze (nicht Jacques), 1865-1950, in Wien geboren (Sohn eines Uhrenfabrikanten aus dem Jura), besuchte ab 1873 in Genf die Schulen, das Konservatorium und die Universität, 1884-91 in Paris, Algerien und Wien, ab 1892 Professor für Musiktheorie am Genfer Konservatorium, wo er die rhythmische Gymnastik (1903) entwickelte; gründete 1911 in Hellerau bei Dresden die Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus, die er bis 1914 leitete; gründete 1915 ein Institut unter seinem Namen in Genf, 1924-26 wieder in Paris

Victor Morax, 1866-1935, in Morges geboren, studierte Medizin in Freiburg im Breisgau und in Paris; seit 1900 in Paris Augenarzt

Gustave Doret, 1866-1943, in Aigle geboren, erhielt Musikunterricht, nach Gymnasium und Akademie in Lausanne 1887 über Berlin nach Paris; Dirigent und Komponist (Fête des vignerons“, 1905 und 1927, „Tell“, 1914); 1907 musikalischer Direktor der Opéra-Comique in Paris, daneben 1910-14 Musik-Korrespondent des "Berliner Tagblatts" in Paris; leitete 1914-29 Kurse am Konservatorium in Genf

Henri Christiné, 1867-1941, in Genf als Sohn eines Uhrmachers geboren und aufgewachsen, zuerst Gymnasiallehrer in Genf für Latein und Griechisch, hernach in Paris nahe bei der Scala, komponierte seit 1903 unzählige Operetten, darunter "Phi-Phi" (1918) und "Dédé" (1921)

Robert Burri, 1867-1952, in Cham geboren, studierte an der ETH, 1891-95 in Bonn bakteriologische Untersuchung des Rheinwassers (daraus wurde seine Doktorarbeit in Zürich), Spezialist für Bakteriologie in der Landwirtschaft, 1899-1907 Leiter des neugeschaffenen landwirtschaftlich-bakteriologischen Laboratoriums der ETH; 1907 Vorsteher der eidgenössischen milchwirtschaftlichen und bakteriologischen Anstalt Bern; 1945 Präsident des Milchwirtschaftlichen Weltverbandes

Henri Cornaz, 1869-1948, in Faoug am Murtensee geboren, Landarbeiter in Frankreich, eröffnet 1893 mit seinem Bruder Paul eine Zementfabrik in Faoug, 1895 in Allaman am Genfersee; nachher Bau einer Eisenbahn (Tarn) in Frankreich, 1911 Bau einer Glasfabrik (Verriere S. A.) in St-Prex am Genfersee; übernahm 1912 die Glashütte von Semsales und 1917 jene von Bülach; seit 1960 Vetropack AG

 

1870-1879

 

René Auberjonois, 1872-1957, in Lausanne geboren, 1896-1914 Kunstmaler in Paris, auch Bühnenbildner, Glasmaler, Buchillustrator

Paul Juon, 1872-1940, in Moskau geboren und aufgewachsen, Komponist, seit 1906 Kompositionsprofessor an der Hochschule für Musik in Berlin; lebte seit 1934 in der Schweiz

Jakob Schaffner, 1875-1944, in Basel geboren, Schriftsteller („Die Jünglingszeit des Johannes Schattenhold“ 1930), seit 1911 in Deutschland, meist in Berlin

Maurice Ravel, 1875-1937, Sohn eines Ingenieurs aus Versoix, in einem kleinen Fischerdörfchen in den Basses-Pyrénées geboren, bald Umzug nach Paris; Pianist und Komponist („Daphnis und Chloe“ 1911-13, „Bolero“ 1928)

Alfred Cortot, 1877-1962, geboren in Nyon, Pianist, 1907 Lehrer am Pariser Konservatorium, gründet 1919 eine eigene Klavierschule in Paris, Tourneen in Europa Amerika und Russland, gestorben in Genf

Emil Abderhalden, 1877-1950, in Ober-Uzwil geboren, studierte an der Universität Basel, habilitierte sich 1904 für Physiologie in Berlin, 1908 Professor in Bern, 1911-45 in Halle, nachher in Zürich; Herausgeber des „Handbuchs der biologischen Arbeitsmethoden“ (1929-39)

Charles Ferdinand Ramuz, 1878-1947, waadtländischer Schriftsteller, 1900-1914 mit Unterbrüchen in Paris

Louis Frank, 1878-1941, Bürger von Gadmen (BE); geboren und aufgewachsen in Burgdorf; Industrieller, seit 1904 Teilhaber und Seniorchef eines familieneigenen Textilunternehmens in Rossbach bei Asch in Böhmen und weiterer Unternehmungen; sehr erfolgreiche Unternehmensführung; grosses Engagement im sozialen Bereich; gestorben in Rossbach;
sein Bruder Carl (Charles) Frank, 1882-1935, ebenfalls geboren und aufgewachsen in Burgdorf, trat 1906 in das Familienunternehmen in Böhmen ein, bei dessen Ausbau er gleichermassen erfolgreich mitwirkte; grosses Engagement im sozialen Bereich; gestorben in Arosa

Jean Crotti, 1878-1958, in Bulle geboren, Ausbildung in München und Paris, seit 1902 freier Maler, 1915-16 in New York, nachher wieder in Paris; Kontakte zu Dada und zu Marcel Duchamp, dessen Schwester Suzanne er 1919 heiratete

Helen Dahm, 1878-1968, Malerin aus dem Thurgau, seit 1897 in Zürich, 1906-13 in München, 1913-19 wieder in Zürich, seither in Oetwil am See, zwei Jahre in Poona

Walter Ritz, 1878-1909, in Sitten geboren, studierte an der ETH Zürich zuerst Ingenieur, dann Physik, hernach in Göttingen unter anderem bei David Hilbert; 1903-04 kurz in Leyden bei Hendrik Antoon Lorentz, dann in Bonn und Paris; litt unter gesundheitlichen Problemen; 1904-1907 in Zürich; seit 1907 in Tübingen und bald wieder in Göttingen; ergänzte die Formel des Schweden Johannes Rydberg zum „Rydberg-Ritz“-Kombinationsprinzip und entwickelte für die Mechanik die „Methode Ritz“

Eduard Huber, 1879-1914, besuchte die Kantonsschule Solothurn, schrieb sich nachher an der Sorbonne ein; forschte seit 1901 in Indochina; Sinologe und Indologe

Pierre Cérésole, 1879-1945, in Lausanne geboren; Ingenieur- und Mathematikstudium an der ETH Zürich; 1910-14 tätig in USA, Honolulu und Japan; als Wehrdienstgegner seit 1916 mehrfach im Gefängnis; meist als Lehrer unterrichtend; rief mit einigen Quäkern 1920 den Internationalen Zivildienst (Service Civil International) ins Leben; Aufbauarbeiten in Frankreich (1920/21, 1930 und 1936), 1934-36 für Hilfsarbeiten in Indien

Henri Dufaux, 1879-1980, in Chens (Savoyen) als Sohn eines Genfer Künstlers geboren, Kunstmaler in Genf und Paris; gründet 1899 mit seinem Bruder Armand (1883-1941) eine Gesellschaft zur Herstellung von Fluggeräten; zahlreiche Flugversuche; nachher wieder in Paris als Maler tätig, mehrere Weltreisen, Heirat 1976

 

1880-1889

 

Charles Adrien Wettach, 1880-1959, in Loveresse bei Reconvillier geboren, Clown, Zirkusdebut 1894, seit 1910 bekannt unter dem Namen „Grock“; seit 1930 mit seiner Frau Ines Ospiri (gest. 1974) in Imperia, wo er die riesige „Villa Bianca“ baute

Hermann Haller, 1880-1950, Berner Bildhauer, ca. 1900-1914 in Deutschland, Rom, Paris, seit 1923 dauernd in Zürich

Louis Moilliet, 1880-1962, Berner Kunstmaler; 1901-1903 bei Fritz Mackensen in Worpswede und kurz an der Kunstschule Weimar; 1904 Aufnahme in die Stuttgarter Akademie, 1905 mit Paul Klee in Paris; 1907/08 in Rom; Reisen nach Tunesien 1908, 1909/10 und 1914 (mit Paul Klee und August Macke); viele Reisen durch Europa und Nordafrika

Alexander Moritz Frey, 1881-1957, als Sohn eines Schweizer Malers und Opernsängers in München geboren; daselbst und in Mannheim aufgewachsen, Beginn des Jurastudiums; Schriftsteller der deutschen Phantastik; veröffentlichte bis 1933 18 Bände mit Romanen oder Erzählungen; zeigte sich im Roman „die Pflasterkästen“ (1929) als Pazifist; 1933-1938 in Salzburg, seither in Basel und Zürich in bescheidenen Verhältnissen

Alfred Heinrich Pellegrini, 1881-1958, Basler Plakatgrafiker und Maler, 1899-1902 Studium an der Kunstakademie in München, 1906-1914 in Stuttgart, unter anderem bei Adolf Hölzl, profiliert sich als Monumentalmaler, 1914-1917 in München und Berlin, seit 1917 wieder in Basel, hier insgesamt 15 öffentliche Aufträge für Wandgemälde

Charles-Albert Cingria, 1883-1954, Genfer Dichter und Erzähler, viel auf Wanderschaft, weilte häufig in Italien und Frankreich; seit 1918 Wohnung in Paris; schrieb in den 1930er Jahren in der „Nouvelle Revue Française“

Armand Dufaux, 1883-1941, in Paris als Sohn eines Genfer Künstlers geboren, technische Ausbildung, gründete mit seinem Bruder Henri 1899 eine Gesellschaft zur Herstellung von Fluggeräten, entwickelte einen kleinen Motor für Zweiräder (1903 Firma: „Motosacoche“); 1910 Überquerung des Genfersees; nachher in Paris Herstellung von Zubehör für Flugzeuge

Albert Blaser, 1883-1959, in Langnau (BE) aufgewachsen, kam mit 15 Jahren mit seinen Eltern nach Paris; arbeitete als Koch und Kellner im „Noel-Peters“ und im Londoner “Savoy“; 1921 Eröffnung des Restaurants „Le Perroquet“ in Paris, seit 1934 Direktor des „Maxim“

Ernest Ansermet, 1883-1969, in Vevey geboren, 1905-06 in Paris, 1909 in München und Berlin; Komponist, Musiktheoretiker; dirigiert ab 1915 die Abonnementskonzerte in Genf, dann bis 1923 Tournee mit dem russischen Ballett von Sergej Diaghilew (1916 USA, 1917 Italien und Spanien, 1917-18 Argentinien); gründet 1918 in Genf das Orchestre de la Suisse romande (OSR), dessen fester Chefdirigent er bis 1967 blieb; 1928 Mitbegründer des Pariser Symphonieorchesters; ab 1925 Gastdirigent grosser Orchester der USA, Lateinamerikas (Argentinien, Mexiko), Westeuropas und der Sowjetunion

Otto (Friedrich) Meyer-Amden, 1885-1933, in Bern geboren, Steindruckerlehre, Lithograph, 1906 in München, 1907 in Paris, dann bis1912 in Stuttgart, nachher im Amden; Zeichnungen und Schulbilder; 1928-1932 Lehrer für Gerätezeichnen an der Kunstgewerbeschule Zürich

Wilhelm Gimmi, 1886-1965, Zürcher Kunstmaler, 1908-1940 in Paris, seither in Chexbres oberhalb des Genfersees

Edwin Fischer, 1886-1960, in Basel geboren, Pianist, studierte am Konservatorium in Berlin, dirigierte 1926-30 in Lübeck und München, Lehrer von Alfred Brendel und Daniel Barenboim

Josef Müller, 1887-1977, in Solothurn geboren, ca. 1908-45 in Paris, Kunstsammler; seine Tochter Monique heiratete Jean Paul Barbier; dieser richtete 1977 das Musée Barbier-Mueller für primitive Kunst in Genf ein, 1997 das Museo Barbier-Mueller in Barcelona

Blaise Cendrars (eigentlich Frédéric Louis Sauser), 1887-1961, in La-Chaux-de-Fonds geboren, Bürger von Sigriswil, Schriftsteller, wuchst auf in Ägypten und Nepal, lebte später in Russland, seit 1914 in Paris

Charles Edouard Jeanneret (Le Corbusier), 1887-1965, geboren in La Chaux-de-Fonds, seit 1917 in Paris, Architekt und visionärer Stadtplaner; „Haus des Centrosojus“ (Moskau, 1928), „Pavillon Suisse“ (Cité Universitaire Paris, 1930), „Erziehungsministerium“ (Rio de Janeiro, 1936), „Unité d’Habitation“,(Marseille 1947), Wallfahrtskirche Ronchamp (1950), Chandigarh (1951-68), „Carpenter Center for the Visual Arts“ (Harvard University, Cambridge, Mass., 1961); etwarf auch Sitzmöbel, z. B. das schwarze Ledersofa LC2 (1928) und die Liege B 306 (1928); die Rechte zur Herstellung übertrug er 1964 der Mailänder Firma Cassina

Charles Cordier, 1887-1973, zuerst Bankangestellter; fängt als 27jähriger an, für Zoologische Gärten selten Vögel und Tiere zu fangen, z .B. in Brasilien, Mittelamerika, im Belgischen Kongo; lebte zeitweise in New York, starb in Zürich

Max Picard, 1888-1965, als Sohn Schweizer Eltern in Schopfheim geboren und im Schwarzwald aufgewachsen, studierte in Freiburg i. Br., Berlin und München Medizin, bis 1918 Praxis in München, hernach im Tessin (Caslano) als Kulturphilosoph tätig („Der letzte Mensch“, 1921; „Hitler in uns selbst“, 1946; „Die Welt des Schweigens, 1948)

Johannes Itten, 1888-1967, im Emmental geboren, 1913-16 Studium der Malerei in Stuttgart, gründet eine Kunstschule in Wien, 1919-23 Meister am Bauhaus Dessau; Anhänger der Mazdaznan-Bewegung; gründet 1926 in Berlin eine Kunstschule; „Kunst der Farbe“ (1961)

Paul Bernays, 1888-1977, in London geboren, Zürcher Mathematiker und Philosoph, 1919-1933 an der Universität Göttingen, 1939-1959 an der ETH Zürich

Victor Moritz Goldschmidt, 1888-1947, in Zürich geboren, kam mit 13 Jahren nach Oslo, 1914 Direktor des Mineralogischen Instituts der Universität Oslo, Begründer der modernen Geochemie (1923-38); 1929-35 Professor an der Universität Göttingen, dann wieder in Oslo

Walther von Wartburg, 1888-1971, in Riedholz geboren, Studium an den Universitäten Bern und Zürich, in Florenz und an der Sorbonne, 1921 Privatdozent an der Universität Bern, 1929-1939 Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig; 1940-59 Professor für französische Sprachwissenschaft an der Universität Basel, seit 1922 Arbeit am „Französischen Etymologischen Wörterbuch“ (publiziert 1928-2002 in 25 Bänden)

Curt (Kurt Walter) Goetz, 1888-1960, in Mainz geboren (als Sohn des Schweizer Kaufmanns Bernhard Götz und seiner Frau Selma Rocco aus Berlin), in Halle aufgewachsen, Schauspieler, Autor und Dramatiker; ab 1911 in Berlin; lebte von 1928-1939 in Merligen am Thunersee, emigrierte nachher über New York nach Hollywood; später kaufte er sich eine Hühnerfarm in der Nähe von Los Angeles (Van Nuys) und schrieb hier „Das Haus von Montevideo“; 1946 zurück in die Schweiz; 1947 wird das Stück im Schauspielhaus Zürich erstmals in deutscher Sprache aufgeführt; inszeniert weiter Theaterstücke und Filme; stirbt in Grabs

Hannes Meyer, 1889-1954, Architekt und Direktor des Bauhauses Dessau

Max Pulver, 1889-1952, besuchte das Gymnasium in Bern, studierte in Strassburg, Leipzig und Freiburg i. Br. Geschichte, Psychologie und Philosophie, kam in Paris mit der Graphologie in Kontakt, die er ab 1918 in München systematisch zu betreiben begann; seit 1924 Graphologe in Zürich; Schriftsteller („Himmelpfortgasse“, 1927, über die „visionäre Droge“ Kokain); graphologisches Standardwerk („Symbolik der Handschrift“ 1931)

 

1890-1899

 

Arnold Kübler, 1890-1983, Zürcher Schriftsteller („Öppi von Wasenwachs“ 1943), Zeichner und Kabarettist, seit 1911 Studium der Geologie im Ausland, 1919-28 Schauspieler an deutschen Bühnen, unter anderem in Berlin, hernach Redaktor der „Zürcher Illustrierten“ und der von ihm gegründeten Kulturzeitschrift "Du" (1941-1957)

Adrien Turel, 1890-1957, als Sohn eines Waadtländer Französischlehrers in St. Petersburg geboren, von Kind auf halbseitig gelähmt, Literat und Psychoanalytiker im Berlin der ersten Nachkriegszeit, ab 1934 als Philosoph und „Sozialphysiker“ in Zürich ansässig („Die Greiselwerke“ 1942; „Bilanz eines erfolgreichen Lebens“ 1957); beschrieben von R. J. Humm in „Bei uns im Rabenhaus“ (1963, 44-65)

Frank Martin, 1890-1974, in Genf geboren, Komponist; 1918-1926 in Zürich, Rom und Paris, 1946-56 in Amsterdam, hernach in Naarden

Hans Finsler, 1891-1972, in Heilbronn geboren (sein Vater war ein Kaufmann aus Zürich, seine Mutter stammte aus Heilbronn); aufgewachsen in Urach; nach dem Abitur 1911 Studium der Architektur an der TH Stuttgart, seit 1915 der Kunstgeschichte an der Universität München; seit Herbst 1921 in Halle, bald Verwalter der Bibliothek und Lehrtätigkeit and der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, ca. 1929 Aufbau einer Fotoabteilung; 1932-1957 Aufbau und Leiter der Fotoklasse an der Zürcher Kunstgewerbeschule; starb in Zürich

John (Hermann) Knittel, 1891-1970, Sohn eines Basler Missionars, in Indien geboren, lebte in London (1910-23), dann u. a. Ägypten, seit 1938 in Maienfeld; Romane „Via Mala“ (1934), „El Hakim“ (1936); nach „Der Commandant“ (1933) wurde 1955 der Hollywood-Film „Oasis“ gedreht

Oskar Bider, 1891-1919, Schweizer Flugpionier, geboren in Langenbruck, zuerst Farmer in Argentinien, überquerte 1913 die Alpen von Bern nach Mailand, in Dübendorf abgestürzt

Camille Graeser, 1892-1980, in Carouge geboren, seit 1911 in Stuttgart Ausbildung in Möbelbau und Innenarchitektur, 1917 eigenes Atelier; 1933 Flucht in die Schweiz, wo er sich in Zürich der bildenden Kunst zuwendet, seit 1950 der „konstruktiv-konkreten“ Kunst

Arthur Honegger, 1892-1955, studierte am Konservatorium in Zürich, Komponist in Paris

Jean Binet, 1893-1961, Genfer Musiker und Komponist; zunächst Unterrichtstätigkeit in Paris; gründete 1919 die erste Rhythmik-Schule nach Jaques-Dalcroze in New York und mit Ernest Bloch das Grimbsy-Konservatorium in Cleveland; 1923 Rückkehr nach Europa, Unterrichtstätigkeit an der Jaques-Dalcroze-Schule Ecole Decroly in Brüssel; seit 1929 in Trélex als Komponist tätig

Paul Demiéville, 1894-1979, aus Lausanne, Sinologe und Buddhismus-Experte in Paris

Michel Simon, 1895-1975, aus Genf, Film- und Theaterschauspieler, seit 1923 in Paris

Jean Villard, 1895-1982, in Vernex (Montreux) geboren, ab 1919 Regisseur und Schauspieler in Paris und im Burgund; trat mit Aman-Julien Maistre 1932-1937 als Duo „Gilles et Julien“ auf; gründete 1940 in Lausanne mit der Pianistin und Sängerin Edith Burger das Kabarett „Coup de Soleil“; trat 1948-1975 in Paris mit Albert Urfer als „Gilles et Urfer“ auf; komponierte zahlreiche Lieder, darunter „Les trois cloches“ (Wenn die Glocken hell erklingen), 1940, und „Le Männerchor de Steffisburg“

Meinrad Burch-Korrodi, 1897-1978, verbrachte nach einer Goldschmiedelehre in Luzern seine Ausbildungs- und Studienjahre in London, Paris und New York, 1925 eigenes Atelier in Luzern, das er 1932 nach Zürich verlegte; Gold- und Silberarbeiten im Bereich der Sakralkunst

Max Gubler, 1898-1973, Zürcher Kunstmaler, 1923-27 auf der Insel Lipari, 1930-37 in Paris-Montrouge

Federico Pfister, 1898-1975, als Sohn einer Schaffhauser Familie in Neapel geboren; studierte Kunstgeschichte in München und Archäologie in Florenz; wandte sich bereits 1917 dem Futurismus zu (Ölgemälde „Forza centripeda“) und nahm den Künstlernamen De Pistoris an; war in Rom als Architekt tätig, übersetzte kunsthistorische Schriften und verfasste philosophische Werke

Robert Piguet, 1898-1953, in Yverdon geboren, wanderte mit 19 Jahren nach Paris aus und eröffnete bereits ein Jahr später sein eigenes Modehaus; war in den 1930er und 1940er Jahren einer der grössten und berühmtesten Modeschöpfer in Paris; Lehrmeister mancher späterer Couturiers, lancierte auch Parfums

Jakob Ackeret, 1898-1981, in Zürich aufgewachsen, 1921-27 beim Aerodynamiker Ludwig Prandtl in Göttingen, 1928-1967 Aero- und Gasdynamiker an der ETH Zürich, verbesserte Turbinen und Propeller; erster kontinuierlicher Überschall-Windkanal (1934); massgeblich beteiligt an der Entwicklung des Düsenflugzeugs „P-16“ (1949-58); erfand den Zwischenraum für die Fahrbahnen auf Autobahnbrücken zur Milderung der Windkräfte („Ackeret-Schlitz“) und Entlüftungen von Strassentunnels

 

1900-1904

 

Willi Guggenheim (Varlin), 1900-1977, Zürcher Kunstmaler, 1921-22 in Berlin, 1922-1932 in Paris

Alberto Giacometti, 1901-1966, seit 1922 Bildhauer und Maler in Paris; im Zweiten Weltkrieg (Ende 1941-1945) in Genf, dann wieder in Paris; starb in Chur

Albert Béguin, 1901-1957, in La-Chaux-de-Fonds geboren, Studium in Genf, Buchhändler in Paris, 1929-1934 Lektor in Halle an der Saale, 1937-1946 Professor für französische Literatur in Basel; seither in Paris freier Mitarbeiter bei verschiedenen Publikationsorganen und literarischer Berater des Verlages Editions du Seuil, Redaktor der Zeitschrift „Esprit“; internationale Vortragstätigkeit

Hugues Cuénod, 1902-2010, geboren in Corseaux-sur-Vevey, Sänger (Tenor), hauptsächlich in Genf, aber auch in Paris (1928,1934-37) und USA (1929, 1937-39)

Edgar Gretener, 1902-1958, in Luzern geboren, Studium an der ETH Zürich, in den 1930er Jahren Forschungsleiter bei Siemens in Berlin, gründete 1943 in Zürich ein Ingenieurbüro für Elektromechanik und Lichttechnik, die Gretag AG, übernahm nach den Tod von Fritz Fischer (1947) dessen Arbeiten zum „Eidophor“ und brachte 1953 den Projektor auf den Markt

Ella Maillart, 1903-1997, passionierte Seglerin und Matrosin, Weltreisende („Mit einer Katze allein durch Indien“)

Trudi Schoop, 1903-1999, Bürgerin von Dozwil; Tänzerin, Choreographin, Tanztherapeutin, 1932 in Paris, im Zweiten Weltkrieg beim Kabarett „Cornichon“ in Zürich; arbeitete seit 1952 in Kalifornien mit psychiatrischen Langzeitpatienten

Ludwig Hohl, 1904-1980, in Netstal geboren, lebte von 1924 bis 1936 ausserhalb der Schweiz, seither in Genf, Schriftsteller („Die Notizen“ 1944/54)

 

1905-1909

 

Richard Angst, 1905-1984, in Zürich geboren, Kameramann in Deutschland

Max Bill, 1908-1994, Architekt, Maler, Bildhauer, studierte 1927-29 am Bauhaus Dessau, 1951 Gründungsrektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, in Berlin gestorben

Jean Gabus, 1908-1992, Neuenburger Ethnologe, zahlreiche Expeditionen, u. a. Lappland (1937), Hudsonbai (1938-39), französische Sahara (1942-53), Sahara (1959-60), Hoggar/ Tamesna (1960-61), zahlreiche Reisen und Aktivitäten in ganz Afrika und auch in Asien; Direktor des Musée d'ethnographie de Neuchâtel und des Institut d'ethnologie de Neuchâtel, Professor an der Universität Neuchâtel

Annemarie Schwarzenbach, 1908-1942, Studium der Geschichte in Zürich und Paris; folgte 1931 Erika Mann nach Berlin, zwei Reisen in den Nahen Osten; schildert im Roman "Das glückliche Tal" (1940) das Leben einer lesbischen Frau

Teddy Stauffer, 1909-1991, Musiker und Bandleader, in Murten geboren, 1936-39 im Tanzpalast Delphi in Berlin, 1941 über die USA nach Accapulco, 1947 Liebschaft mit Rita Hayworth, heiratete 1951 für neun Monate Hedy Lamarr

 

1910-1914

 

Rolf Liebermann, 1910-1999, Komponist, in Zürich geboren, Jurastudium, 1959-73 Intendant der Hamburgischen Staatsoper, 1973-80 Administrateur Général du Théatre National de l’Opéra de Paris, 1985-88 wieder in Hamburg

Heinrich Sutermeister, 1910-1995, Komponist, bei Schaffhausen geboren, Schulen in Basel, 1931-1934 an der Münchner Akademie für Tonkunst, nachher am Berner Stadttheater, komponierte zahlreiche Opern, seit 1942 in Vaux-sur-Morges wohnhaft, leitete 1963-1975 eine Klasse für freie Komposition an der Hochschule für Musik in Hannover

Max Haufler, 1910-1965, in Basel geboren, begann als Kunstmaler, seit 1938 Filmregisseur, Theaterregisseur

Lukas Ammann, 1912-, in Basel geboren, besuchte ab 1933 in Berlin die Schauspielschule von Max Reinhardt, erste Filmrolle in „Wachtmeister Studer“ (1939; nach dem Zweiten Weltkrieg an der „Kleinen Freiheit“ in München; 1967-1976 Titelrolle in der Fernsehserie „Graf Yoster gibt sich die Ehre“

William Alphonse de Vigier, 1912-2003, in Solothurn geboren, zog 1936 nach London und gründete dort ein Baugerüstunternehmen, zurück in Solothurn gründete er 1987 die W. A. de Vigier Stiftung zur Förderung von Jungunternehmern

Eduardo Frei, 1911-1982, Sohn von Eduardo Frei Schlinz (eines in Österreich geborenen Zürchers, der mit 24 Jahren nach Chile kam und 1910 Victoria Montalva heiratete); in einem Weingebiet 200 km nördlich von Santiago aufgewachsen, seit 1919 in Santiago; 1933 Advokat; politisch tätig, 1964-1970 erster christdemokratische Präsident Chiles; sein Sohn Eduardo Frei Ruiz-Tagle (1942-) war Präsident von 1994-2000

Jacobo Arbenz Guzmán, 1913-1971, als Sohn eines Schweizer Apothekers, der dem „Bärenstamm“ in Gross-Andelfingen entstammte und 1900 nach Guatemala auswanderte, dort geboren; militärische Laufbahn, 1944 beteiligt am Sturz der Regierung (Diktatur) und nachher Kriegsminister; 1951-1954 Staatspräsident; seine Agrarreform führte zu seinem Sturz; floh über Mexiko in die Schweiz, wo er sich Anfang 1955 um die Bestätigung seines Bürgerrechts in Gross-Andelfingen bewarb, offenbar ohne Erfolg, lebte mit seiner Familie in verschiedenen Ländern (u. a. Tschechoslowakei, Uruguay, Kuba), 1967 bis 1969 in Pully, starb in Mexiko; seine sterblichen Überreste wurden 1995 nach Guatemala City überführt

 

1915-1919

 

Roger Louis Schutz-Marsauche, 1915-2005, in Provence (VD) als Sohn eines reformierten Pfarrers aus Bachs (ZH) und einer Französin geboren, zog 1940 nach dem Theologiestudium ins Burgund, in die Nähe von Cluny; gründete 1949 die Communauté de Taizé; seit 1957 ein ökumenischer Treffpunkt der europäischen Jugend; 1974 erstes „Konzil der Jugend“

Charles Frédéric Cédric Dumont-dit-Voitel, 1916-2007, in Hamburg geboren als Sohn des dort amtenden Schweizer Botschafters, schrieb bereits als Gymnasiast musikalische Arrangements, u. a. für Teddy Stauffer; nach dem Abitur in Hamburg (1936) Studium der Musikwissenschaft an der Universität Zürich und Ausbildung am Konservatorium in Zürich; 1942 musikalischer Leiter, Komponist und Pianist beim Cabaret Cornichon, 1946 Gründung eines Unterhaltungsorchesters (ab 1961 „Unterhaltungsorchester Beromünster“), das er bis 1966 leitete; später Verfasser von Kochbüchern („Allegro con gusto“, 1982)

Paul (Paolo Giulio Fortunato) Parin, 1916-2009, auf dem elterlichen Gutsbesitz in Polzela (Slowenien) geboren (sein Vater hatte 1899 das Bürgerrecht von Linescio erworben); Medizinstudium in Graz, Zagreb und seit 1938 in Zürich (1943 Dr. med); 1944-46 als Chirurg in der jugoslawischen Partisanenarmee (Bericht: „Es ist Krieg und wir gehen hin“), dann Ausbildung in Neurologie und Psychoanalyse in Zürich und seit 1952 Praxis am Utoquai 41, 1955-71 zahlreiche Reisen mit seiner Frau und Fritz Morgenthaler sechs Forschungsreisen nach Westafrika und Begründung der Ethnopsychoanalyse (Berichte: „Die Weissen denken zuviel“, 1963; „Zu viele Teufel im Land“, 1985)

Gottfried Honegger, 1917-2016, Zürcher Maler und Bildhauer; 1938 eigenes Atelier für Grafik, Dekoration und Fotografie in Zürich, 1958-60 in New York, 1960 Rückkehr in die Schweiz, seither in Zürich und Paris freier Künstler, gründete 1990 mit seiner Lebensgefährtin Sybil Albers-Barrier den Espace de l'Art Concret im Schloss von Mouans-Sartoux; lebte lange in Cannes, seit 2004 wieder in Zürich

Paul Hubschmid, 1917-2002, Schauspieler, in Aarau geboren, in Schönenwerd und Aarau aufgewachsen, „Füsilier Wipf“ (1938), „Die Zürcher Verlobung „ (1957); hauptsächlich in USA (1948-53 unter dem Namen Paul Christian) und Deutschland tätig, exakt beim Jahreswechsel 2001/2002 in Berlin gestorben

Hans Falk, 1918-2002, Zürcher Kunstmaler und Grafiker, ab 1958 mehrheitlich im Ausland, zuerst in Cornwall und Irland, 1960-68 auf der Insel Stromboli, 1968-73 in London, nachher bis 1987 in New York; seither auf Stromboli

Susanne (Susana) Looser, 1919-1.1.2010, in Niederscherli geboren und aufgewachsen, Flamencotänzerin, heiratete 1938 den Arzt Guy Audéoud, 1958 den Pianisten und Komponisten Armin Janssen (aus Hannover; Künstlername: Antonio Robledo); 1948-1970 weltweit Auftritte mit Partner José da Udaeta als „Susana y José“; Choreografin und Musikpädagogin in Toronto und Brüssel; gründete 1984 mit Robledo die „Compagnie Flamencos en route“; das Paar lebt in Zürich

Bernhard Wicki, 1919-2000, in St. Pölten (Österreich) als Sohn eines Schweizer Ingenieurs geboren, in Wien aufgewachsen, Theater- und Filmregisseur, Theater- und Filmschauspieler in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Peter Maag, 1919-2001, in St. Gallen geboren, Dirigent; nach Studien in Rom und Paris und nach einer Assistentenzeit bei Ernest Ansermet in Genf wirkte er ab 1952 am Opernhaus in Düsseldorf und ab 1954 als Generalmusikdirektor in Bonn; 1984-91 Chefdirigent des Berner Sinfonieorchesters

Ernst Haefliger, 1919-2007, in Davos geboren, Gesangsausbildung in Wettingen, Zürich, Genf und Wien; Debut in Genf 1942; wurde 1952 von Ferenc Fricsay als erster lyrischer Tenor an die Deutsche Oper Berlin geholt ( wo er bis 1972 blieb); Lieder-, Opern- und Oratoriensänger in Europa, USA und Japan; unterrichtete an der Musikhochschule München, leitete Meisterkurse in Zürich, Japan und in den USA

Lisa Della Casa, 1919-2012, Sängerin, 1943 erste Auftritte am Stadttheater Zürich, 1947 Salzburg, 1951 Glydenbourne, 1953-1968 an der Metropolitan Opera in New York, trat 1974 zurück; erwarb 1950 mit ihrem Gatten Dragan Debeljevic (1921-2014) Schloss Gottlieben am Bodensee

 

1920-1924

 

Alberte Pullman, 1920-2011, geborene Bucher; studierte Chemie, Physik und Mathematik in Paris, heiratete 1945 Bernard Pullman (einen Flüchtling aus Polen); die beiden begründeten in den 1950er Jahren die Quanten-Biochemie

Pierrette Micheloud, 1920-2007, im Walliser Bergdorf Vex geboren, Studien in Neuenburg und Lausanne, Oxford und Paris, Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Redaktorin und Malerin; lebt seit 1952 in Paris

Robert Müller, 1920-2003, Metallplastiker, Surrealist, seit 1949 in Paris, arbeitete seit 1966 auch in Bronze, Stein und Holz, lebte zeitweise auch auf Sizilien und Kreta

Roman Brodmann, 1920-1990, Journalist („Zürcher Woche), Fernsehregisseur in der Schweiz und in Deutschland

Jean Starobinski, 1920-, in Genf geboren, Medizinstudium, später auch Literaturstudium; 1958-1985 Professor für Ideengeschichte und französische Literatur an der Universität Genf, lehrte an der Johns Hopkins University, Baltimore (1953-56), und am Collège de France (1987-88); erhielt 1984 den Balzan-Preis

Peter Rhyner, 1920-1975, aus einer Basler Familie, seit 1947 Grosswildjäger

Blanche Aubry, 1921-1986, in Les Breuleux geboren; in Basel zur Schauspielerin ausgebildet; dort als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin am Stadttheater, später als Kabarettistin und Theaterschauspielerin in Zürich; seit 1959 Ensemblemitglied des Burgtheaters in Wien; wirkte auch in Filmen und Fernsehsendungen; in Wien gestorben

Benno Besson, 1922-2006, in der Nähe von Yverdon geboren, 1949-56 Assistent von Bertold Brecht in Ostberlin, Direktor des Deutschen Theaters und der Volksbühne, leitete 1982-89 das Théâtre de la Comédie in Genf

Marc Camoletti, 1923-2003, in Genf geboren (die Familie hatte 1829 das Genfer Bürgerrecht erhalten); zog in jungen Jahren nach Paris; zuerst Maler, dann Autor von erfolgreichen Theaterstücken („La Bonne Anna“, 1958; „Boeing- Boeing“, 1960; „Pyjama pour six“, 1985)

Silvio Varviso, 1924-2006, in Zürich als Sohn eines Gesangslehrers geboren; studierte am Konservatorium in Zürich Dirigieren und mehrere Instrumente; ab 1950 Kapellmeister in Basel, seit 1956 musikalischer Oberleiter; dirigierte seit 1961 auch in den USA; 1965-1971 Musikdirektor an der Königlichen Oper in Stockholm, nachher an der Stuttgarter Oper; leitete das Royal Philharmonic Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra; dirigierte in vielen europäischen Opernhäusern, ab 1991 fast nur noch in Antwerpen

Klaus Huber, 1924-, in Bern geboren, Schulen in Bern und Zürich, Komponist, 1955/56 in Berlin, 1961-72 Lehrtätigkeit an der Musikakademie Basel, 1973-90 an der staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br., zahlreiche Gastprofessuren auf der ganzen Welt

Jean Lindenmann, 1924-2015, als Sohn eines Auslandschweizers in Zagreb geboren, studierte in Zürich, seit 1964 Professor für experimentelle Mikrobiologie an der Universität Zürich, später für Immunologie und Virologie; verfasste nach seiner Emeritierung Beiträge zur Geschichte der Mikrobiologie vor 1914

 

1925-1929

 

Jean Tinguely, 1925-1991, in Freiburg i. Ue. geboren, aufgewachsen in Basel, Schöpfer von Installationen und gigantischen Eisenplastiken, 1952 mit seiner Frau Eva Aeppli nach Frankreich, seit 1968 zurück in der Schweiz in einer ehemaligen Auberge in Neyruz im Kanton Freiburg, 1971 Heirat mit Nikki de Saint Phalle (mit der er seit 1960 zusammenlebt), in Bern gestorben

Eva Aeppli, 1925-2015, in Zofingen geboren, in Basel aufgewachsen, begegnete in der Kunstgewerbeschule Jean Tinguely (verheiratet 1951- ca. 1960), Zeichnerin, Malerin und Plastikerin, seit 1952 in Frankreich

Eugen Gomringer, 1925-, geboren in Bolivien als Sohn einer Bolivianerin und eines Schweizers, Schulen und Studium in der Schweiz, 1950 Begründer der „konkreten poesie“; 1954-58 Sekretär von Max Bill an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, 1962-67 Geschäftsführer des Schweizer Werkbundes; lebt seit 1976 in Wurlitz (Oberfranken)

Justus Dahinden, 1925-, in Zürich geboren, seit 1955 Inhaber eines Architekturbüro, 1965 Dr. sc. techn. an der ETH Zürich, 1974 ordentlicher Professor an der Technischen Universität Wien

Annemarie Düringer, 1925-2014, in Basel geboren, in Muri aufgewachsen, Theaterausbildung in Paris, lebt seit 1947 in Wien; seit 1949 am Burgtheater, seit 1954 auch im Film; kurze Zeit in Hollywood und New York; erhielt 1974 den Hans-Reinhardt-Ring und 2000 den Alma-Seidler-Ring

Elisabeth Müller, 1926-2006, in Basel geboren, Theater- und Filmschauspielerin im deutschen und amerikanischen Film („ Seelenarzt Dr. Laduner“ 1946; „The Power and the Price“ 1956; „El Hakim“, 1957; „The Angry Hills“, 1959)

Maria Schell, 1926-2005, Theater- und Filmschauspielerin; in Wien als Tochter des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der österreichischen Schauspielerin Margarethe Noé von Nordberg geboren (Schwester von Max, Immy und Carl), seit 1938 Bürgerin von Oberiberg, Theaterausbildung, seit 1942 im Film („Steibruch“); später im deutschen und amerikanischen Film

Rosa Mina Schärer (Lys Assia), 1926-, in Rupperswil geboren, in Zürich-Oerlikon aufgewachsen, Sängerin („O mein Papa“ 1950); gewann unter dem Namen Lys Assia den ersten Grand Prix Eurovision de la Chanson in Lugano mit "Refrain" und veröffentlichte noch im selben Jahr den Hit wie "Arrivederci Roma"; 1963-95 verheiratet mit dem dänischen Hotelier Oscar Pedersen, lebt in Cannes

Peter Atteslander, 1926-2016, in Gänsbrunnen geboren; Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie und empirische Sozialforschung in Augsburg (Standardwerk: „Methoden der empirischen Sozialforschung“, 1969)

Ernst Widmer, 1927-1990, in Aarau geboren und aufgewachsen, studierte am Konservatorium Zürich Klavier und unterrichtete hernach an der Kantonsschule Aarau; machte 1956 Urlaub in Brasilien und blieb dort, lehrte an der Musikhochschule in Salvador Bahia, wo er seit 1963 als Direktor amtete; komponierte rund 250 Werke; starb auf einem Arbeitsurlaub in der Schweiz

Adrian Frutiger, 1928-2015, in Unterseen geboren, seit 1952 in Paris, Typograph, erfand etwa 20 Schriften, darunter „Méridien“ (1955) und „Univers“ (1957); entwickelt ab 1970 im wissenschaftlichen Team das Schriftsystem OCR-B für Orientierungs- und Strassentafeln; lebte seit 1992 in Bremgarten bei Bern

Luigi Colani, 1928-, in Berlin als Sohn eines Bündners aus Madulain geboren, 1946 Studium an der Akademie der Künste in Berlin, 1948 an der Sorbonne, 1953 bei McDonnel-Douglas in Kalifornien, seit 1954 Design für Autos (Fiat, BMW, etc.); arbeit seit 1972 auch für japanische Firmen, seit 1982 meist in Japan

Hans Küng, 1928-, in Sursee geboren, katholischer Theologe in Tübingen; erhielt 1994 das "Bundesverdienstkreuz erster Klasse" und 2003 das „Grossen Verdienstkreuz mit Stern“

Otto F. Walter, 1928-1994 (Bruder von Silja Walter), Schriftsteller, 1966-1973 beim Verlag Luchterhand in Neuwied tätig, hernach bis 1982 als Aussenmitarbeiter in der Schweiz

Ursula Kübler, 1928-2010, Tochter von Arnold Kübler, Tänzerin im Ballett von Roland Petit in Paris, lernte 1950 Boris Vian kennen, 1954 Heirat, 1959 stirbt Boris Vian; sie richtet nachher in Eus die Fondation Boris Vian ein

Liselotte Pulver, 1929-, Berner Theater- und Filmschauspielerin, vor allem in Deutschland

Nicolas Bouvier, 1929-1998, Genfer Schriftsteller, bereiste den Fernen Osten („L’Usage du Monde“, 1963); viele weitere Reisen; Bericht über einen Aufenthalt in Sri Lanka in „Der Skorpionsfisch“ (1981; dt. 1989)

 

1930-1934

 

Dieter Roth (ab ca. 1965 auch: Diter Rot), 1930-1998, in Hannover als Sohn eines Schweizer Kaufmanns und einer Deutschen geboren; Maler, Grafiker, Objektkünstler; kam 1943 in die Schweiz, Gymnasium St. Gallen, nachher in Bern; 1955 als Grafiker nach Kopenhagen, folgte 1957 der Kunsttherapeutin Sigridur Björnsdottir nach Island (Heirat 1957, Trennung 1964), nachher mehrfach in den USA und in Deutschland, in Wien und London, Basel und Bern

Maximilian Schell, 1930-2014, in Wien als Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell geboren (Bruder von Maria, Immy und Carl); seit 1938 in der Schweiz; Theaterwissenschafter, Schauspieler („Das Urteil von Nürnberg“ 1961), Regisseur („Der Richter und sein Henker“ 1976)

Jean-Marc Bory, 1930-2001, Schauspieler und Komödiant, vor allem in Frankreich

Egon P. S. Zehnder, 1930-, Studium an der Universität Zürich, 1953 Dr. iur.; 1956 MBA an der Harvard Business School; 1956-1959 bei der Werbeagentur McCann-Erikson, nachher bis 1964 bei der Executive-Search-Firma Spencer Stuart; gründete 1964 seine eigene Personalsuchfirma in Zürich, vier Jahre später Büros in Paris und Brüssel, 1971 auch in Tokio, 1977 in New York

Charles Weissmann, 1931-, geboren in Budapest (seine Mutter und sein Vater waren eingebürgerte Zürcher; sie stammten aus Polen); lebte seit 1931 in Zürich, wo er die Primarschule besuchte; 1941-46 Schulen in Rio de Janeiro, nachher Besuch des Realgymnasium in Zürich, Studium von Medizin (Abschluss 1956) und Organischer Chemie (1961) an der Universität Zürich (1959 Bürger von Zürich), dann sechs Jahre am Department für Biochemie der New York University, School of Medicine; 1967-1999 Professor für Molekularbiologie an der Universität Zürich; Pionier der Prionenforschung; gründete 1978 mit einer Gruppe von Molekularbiologen die Gentech-Firma Biogen, bei welcher er bis 1988 nebenamtlich tätig war; seit 1999 weitere Forschungen in London

Peter (Josef) Knapp, 1931-, in Bäretswil geboren, Grafiker, Maler, Photograph, arbeitete in Paris, Brüssel, New York, Art Direktor der „Elle“

Luigi Snozzi, 1932-, Architekt

 

1935-1939

 

Ben Vautier, 1935-, in Neapel als Sohn eines Waadtländers geboren, 1941-44 in Izmir, nachher in Ägypten, seit 1949 in Nizza, vielseitige künstlerische Betätigung, Publikationen; seit 1960 zahlreiche Ausstellungen; 1992: „la suisse n’existe pas“

Charles Dutoit, 1936-, in Lausanne geboren und aufgewachsen; Musiker und Dirigent; seit 1977 musikalischer Direktor des Montreal Symphony Orchestra; auch künstlerischer Direktor des Philadelphia Orchestra im Sommer (Ehrenbürger 1991); Orchesterdirektor in Frankreich und Japan

Sylvia Caduff, 1937-, Churer Dirigentin, 1978 bei den Berliner Philharmonikern

Mireille Darc (eigentlich: Aigroz), 1938-, als Tochter eines Waadtländer Gärtners in Toulon geboren, seit 1960 Schauspielerin im französischen Fernsehen und Film; auch Sängerin

Urs Widmer, 1938-2014, in Basel geboren, 1967-1984 Schriftsteller in Frankfurt, seither in Zürich

Daniel Humair, 1938-, in Genf geboren, Jazz-Drummer, seit 1958 in Paris; auch Maler

Jorge Paolo Lemann (1939-), als Sohn von Schweizer Eltern (die in den 1920er Jahren nach Brasilien auswanderten) in Rio de Janeiro geboren; besuchte dort die American School; sein Vater sandte ihn nach Harvard, wo er 1961 den Bachelor erwarb; hernach arbeitete er kurz als Trainee bei der Credit Suisse und spielte 1962 Tennis für die Schweiz im Davis Cup (1973 für Brasilien); 1971 gründete er in Brasilien mit einigen Partnern eine Investmentbank und kaufte 1989 Anteile an einer Brauerei, die sich zu AmBev entwickelte und 2004 mit der belgischen Interbrew fusionierte; 2008 kam Anheuser-Bush dazu; wohnt seit 2006 in Jona

 

1940-1944

 

Karl Anton Rickenbacher, 1940-2014, in Basel geboren, studierte am städtischen Konservatorium Berlin, 1969-75 Dirigent an den Städtischen Bühnen Freiburg; nachher Musikdirektor des Westfälischen Sinfonieorchesters, seither freier Dirigent; verheiratet mit der Balletttänzerin Gaye Fulton

Joseph Jurt, 1940-, geboren in Willisau; Studium in Freiburg i. Ue. und Paris, Promotion in Freiburg i. Ue., Habilitation in Regensburg in romanischer Philologie; seit 1981 Lehrstuhl für Romanistik in Freiburg i. Br.; 1989 Mitgründer des dortigen Frankreich-Zentrums; 2001 Bundesverdienstkreuz

Barbet Schroeder, 1941-, in Teheran als Sohn des Genfer Geologen Jean-William Schroeder (1916-2007) geboren; kam mit 11 Jahren nach Paris und besuchte dort das Lycée und studierte an der Sorbonne; nachher Mitarbeiter der „Cahiers du Cinéma“ und 1962 Gründung einer Filmproduktionsgesellschaft mit Eric Rohmer; auch Regisseur und Schauspieler

Bruno S. Frey, 1941-, in Basel geboren, studierte Nationalökonomie an den Universitäten Basel und Cambridge (England), nach einem zweijährigen Aufenthalt an der Universität Stanford 1969 Habilitation in Basel, 1970-77 Professor an der Universität Konstanz, seither an der Universität Zürich

Heinz Spoerli, 1941-, in Basel geboren, tänzerische Ausbildung bei Walter Kleiber; Solist bei Todd Bolender in Köln, beim Royal Winnipeg Ballett, den Grands Ballets Canadiens in Montreal, am Basler Theater und am Grand Théâtre de Genève; seit 1973 Choreograph und Balletdirektor in Basel, 1991-96 der Deutschen Oper am Rhein, 1996 in Zürich

Kurt Laurenz Metzler, 1941-, Eisenplastiker, arbeitet auch mit Aluminium und Stein, lebt bei Siena

Mathias Gnädinger, 1941-, geboren in Ramsen, Schauspieler, lebt in Stein am Rhein

Bruno Ganz, 1941- geboren in Zürich, Theater- und Filmschauspieler

Matthias Bamert, 1942-, in Bern geboren, Dirigent, Leiter des Schweizer Radioorchesters 1977-83, seit 1987 in London; 7 Jahre Direktor der London Mozart Players

Franco Clivio, 1942- , studierte 1963-68 an der Ulmer Schule für Gestaltung, Produktentwickler und Designer für Leuchten, Brillen, Füllhalter, usw.; lehrt Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Zürich (1980-2002) und an der Università IUAV di Venezia (seit 2003)

Mario Botta, 1943-, Architekt, arbeitete bei Le Corbusier und Louis Kahn

Jürg W. Leipziger, 1943-, in Glarus geboren und aufgewachsen, gründete 1970 in Frankfurt eine PR-Agentur, 1995 Honorarprofessor für für Öffentlichkeitsarbeit/ Public Relations am Leipziger Institut für KMW (Kommunikations- und Medienwissenschaften); 2003 „Bundesverdienstkreuz am Bande“

Bernard Tschumi, 1944-, Architekt in Paris und seit 1976 in New York

Bernie Schürch, 1944-, in Bern aufgewachsen und Besuch der Schauspielschule; 1967-1969 in Paris an der Theater- und Bewegungsschule von Jacques Lecoq; gründete 1972 mit dem Zürcher Andrès Bossard (1944-1992) und Floriana Frassetto (1950-) die Truppe „Mummenschanz“; zwei längere Gastspiele am Broadway 1977-79 und 1986

 

1945-1949

 

Marthe Keller, 1945-, Basler Tänzerin und Schauspielern, seit 1968 in Paris, 1975-80 in Hollywood

Renato Berta, 1945-, Tessiner Kameramann („Charles mort ou vif“ 1969; „Jenatsch“ 1987), besonders im französischen Film („Merci pur le chocolat“ 2000)

Urs Lüthi, 1947-, in Kriens geboren; Photograph (Narzisstische Körperdarstellungen), Maler, Multimediakünstler, seit 1986 in München

Stephan Schmidheiny, 1947-, Jurist, Unternehmer, 1976-89 Chef der Eternit-Gruppe; seit 1992 vorwiegend in Lateinamerika tätig („Avina“)

Carla Del Ponte, 1947-, geboren in Bignasco, studierte internationales Recht in Bern, Genf, Grossbritannien und Nordirland, 1981-1990 Staatsanwältin des Kantons Tessin, 1994-1998 Bundesanwältin der Schweiz, nachher Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (1999-2007) und für den Völkermord in Ruanda (1999-2003) in Den Haag; 2008-2011 Botschafterin der Schweiz in Argentinien; seither untersucht sie Menschenrechtsverletzungen in Syrien als Mitglied einer internationalen Kommission des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte

Luc Bondy, 1948-2015, in Zürich geboren und aufgewachsen; Regisseur, Theaterdirektor, Opernregisseur, vor allem in Deutschland, aber auch in Frankreich und Österreich

Urs E. Schwarzenbach, 1948-, aus Küsnacht, Devisenhändler; lebt bei London, Küsnacht und Australien; mit der Australierin Francesca verheiratet; Polo-Fan; kauft Hotels, Land und Antiquitäten

Martin E. Schwab, 1949-, in Basel geboren, wo er auch Zoologie studierte, 1974-78 am Biozentrum, dann an der Harvard Medical School und am Max Planck Institut für Psychiatrie bei München, seit 1985 an der Universität Zürich, seit 1997 auch an der ETH, ein Jahr darauf Gründung des Zentrums für Neurowissenschaften

 

1950ff

 

Jacques Herzog, 1950-, und Pierre de Meuron (1950-), 1977 Assistenten von Dolf Schnebli an der ETH Zürich, arbeiten als Architekten seit 1978 zusammen; zahlreiche Gastprofessuren in USA; erbauten 1996-98 die Dominus Winery in Yountville, California, und 1995-2000 die Tate Modern Gallery in London

Néstor Kirchner, 1950-2010, in Patagonien geboren (als Enkel einer Schweizerin, die aus Interlaken über Kapstadt 1884 in den Süden Argentiniens ausgewandert war, und einer in Chile geborenen Mutter, deren Eltern aus Kroatien stammten); besuchte die High-school in Guatemala und studierte Jus an der Universidad La Plata; schon früh politisch aktiv; 1991-2003 Gouverneur der Provinz Santa Cruz (Argentinien), seit Mai 2003 Staatspräsident von Argentinien;
als Nachfolgerin wurde im Herbst 2007 seine Frau Cristina (1953-; Juristin, seit 1989 im Parlament von Santa Cruz, seit 2005 Senatorin der Provinz Buenos Aires) gewählt;
seine Schwester Alicia (1946-) wirkt als Ministerin für Soziale Entwicklung und 2005-6 auch als Senatorin für die Provinz Santa Cruz

 

Literatur und Links separat



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