Home Freimaurerische Gebete und Gotteslob

           100 Gebete und Loblieder aus 24 Liedersammlungen, 1772-1860

 

 

Inhalt

 

1. Teil: Einzelne Gebete zur Eröffnung

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772

Freymaurer-Lieder mit Melodien. 1778

Erster Nachtrag zu dem Lieder-Anhange in der Sammlung für freye und angenommen Maurer. 1780.

Gesänge für Maurer. 1781 (mit einem Tafelgesang/ Gebet am Schluss der Sammlung)

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782

„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 1784

Freymaurergedichte von Blumauer, 1786

Joseph Michael Böheim: Freimaurer Lieder mit Melodien, 1795

 

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801].

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

 

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin. 1801

Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841

 

Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860

 

Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814

 

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857 und 1869

 

4. Teil: Andere Logen

Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818

Maurerischer Blüthenkranz aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen. 1822 und 1823

 

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855

 

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851

Gesangbuch für Freimaurer, Zusammengestellt und arrangiert von Br. Friederich Erk. 2. Aufl. 1853, 12. Aufl. 1909

 

 

 

1. Teil :Einzelne Gebete zur Eröffnung

 

Ab 1772: Liederbücher eröffnen mit einem Gebet

 

1772 eröffnete zum ersten Mal ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

 

Oden und Lieder für die beyden sehr ehrwürdigen g. v. und v. Freymaurer Logen zu den drey Rosen und zur goldenen Kugel in Hamburg. Anno 1772,

eröffnete mit dem Gebet:

Richter frey erschaffner Geister!

unter dem Titel: An dem [!] großen Welt-Baumeister.

siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

 

Mit dem selben Gebet - aber in der Version von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772 - eröffnete 1778 Christian Gottfried Telonius seine erste Sammlung:

Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland constituirten Logen.

 

 

1780 eröffnete Heinrich August Ottokar Reichard den Nachtrag zu seiner Liedersammlung (von 1776) mit dem Gebet:

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

 

Zwei Jahre später eröffnete erneut ein deutsches Liederbuch für Freimaurer die Sammlung mit einem Gebet:

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,

Der Du mit Weisheit Stärk‘ und Pracht

und zwar mit zwei Melodien, von Weinlig und von Tag;

siehe. Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge, Gebet 1772

 

Es erschien mit zwei neuen Melodien von Naumann und Schulz auch am Anfang von:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. Kopenhagen und Leipzig 1788, 1-7

Ebenfalls erschien es am Anfang von:

Neueste Sammlung von vorzüglichsten Liedern für Brüder Freimaurer. Stendal 1782

(diese Sammlung wird auch mit einem Gebet beschlossen:

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut)

Gesänge für Brüder Maurer. Görliz 1784

(gefolgt von zwei weiteren Lobliedern)

Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg. 1790.

Gesänge für Freimaurer. Philadelphia [= Leipzig] 5792 [= 1792]

Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800

Die spätere Zuschreibung an Friedrich von Matthisson ist unrichtig.

 

 

Bereits 1784 erschien  - in alter deutscher Handschrift - ein ganzess

„Betbuch für Freymaurer der hochwürdigsten Provinzialloge von Böhmen“; 292 Seiten.

Es enthält 42 Gebete. Die  ersten sind::

 

Um Vergebung der Sünden

Ach du ewiger, unvergänglicher, unsichtbarer und allein weiser Gott

Fürbitte

Ach Gott, du Herr aller Herren, und König aller Könige

Danksagung

O du ewiger, starker und gewaltiger Gott!

Morgengebet

Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort.

 

Tafelgebete:

Vor dem Essen

Allgütiger Geber aller Güter, barmherziger Vater und liebreicher Gott!

Nach dem Essen

Grundgütiger Gott, liebster Vater und Wohltthäter!

Dankpsalm

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich

(entspricht nicht dem üblichen Psalm)

 

Abendgebet

Großer und herrlicher Gott! Gepriesen sey deine Güte

usw..

 

 

1786 eröffnete Aloys Blumauer seine Sammlung Freymaurergedichte mit einem nicht weniger als 34 Strophen umfassenden Gebet

O du, dessen Weisheit diesen weiten

Weltenkreis aus nichts hervorgebracht

siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1781 (von  Aloys Blumauer)

 

Es ist erstmals vollständig gleichzeitig nachgedruckt inn:

Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder. 1790, 1-9,

Gesangbuch für die gerechte und vollkommene Freymaurer-Loge zur aufgehenden Sonne zu Kempten. 1790, 1-9,

unter dem Titel: Gebet eines Freymaurers

 

Es folgt unter dem Titel: Freymaurer-Gebet:

Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

 

Diese beiden Lieder eröffnen auch kurz darauf die:

Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch der Logen und andrer Freunde des Gesangs. 1790, 1-11,

mit der Angabe beim ersten Lied: Blumauer

dazu folgt:

An die Weisheit:

Holde Himmelstochter, deren Klarheit

auch mit der Angabe: Blumauer

 

Schliesslich eröffnen 1795 der zweite und der dritte Teil der Liedersammlung von Joseph Michael Böheim:

Freimaurer Lieder mit Melodien mit je einem Lied „An Gott“:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne winkt der müden Erde Ruh (Melodie von Ambrosch)

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

 

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (Melodie von Hurka)

 

 

2. Teil: Grössere Zusammenstellungen von Gebeten

 

 

Ab 1801: Zusammenstellung von zahlreichen Gebeten in Gesangbüchern

 

Bemerkenswert ist, dass bald nach 1800 die freimaurerischen Gesangbücher an den Anfang eine umfangreiche Zusammenstellung von Gebeten oder Anrufungen Gottes stellten.

 

 

Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 1-11

 

Schon streng geordnet erfolgt die Zusammenstellung von sieben Liedern

„An Gott, oder zum Lobe des großen Weltenbaumeisters“

 

1. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen

siehe: Vollständiges Gesangbuch. 1801 II

 

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790, No. 9

 

3. Großer Meister! dessen Allmacht Myriaden Welten baut

 

4. O Du, dessen Weisheit diesen weiten

 

5. Der du mit Weisheit, Stärk und Prach

 

6. Richter freygeschaff’ner Geister

 

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

 

 

 

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801, 1-18

 

Diese Sammlung wird von August Wolfstieg (Bd. 2. 1912, Nr. 39700) auf ca. 1750 datiert; sie dürfte aber erst 1801 erschienen sein; auch der Herausgeber ist fragwürdig.

Auch Alberto Basso ist auf August Wolfstieg hereingefallen (1994). Immerhin hat er folgendes herausgefunden:

Il Wolfstieg sbaglia nell'attribuire la prima edizione di questo canzoniere a Johann Ludwig Voigt, una personalità che non deve essere confusa con Ludwig Voigt[1752-1835].

 

Die Sammlung enthält unter anderem Lieder von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1775), Johann Heinrich Voß (1780, 1784), Johann Baptist von Alxinger (1784), Gottfried August Bürger (1787)

 

 Gebet.

Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten,

siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers, 1801

 

I. Hymnen

 

An Gott

 

1. Der du mit Weisheit, Strärk‘ [!] und Pracht

 

2. Herr! erfülle uns mit Weisheit

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II, Nr. 194

 

3. Grosser Meister und Erhalter

siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782

unter dem Titel: XIX. Wohlthätigkeit

 

4. Laßt laut des Meisters Lob erschallen

siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784

unter dem Titel: Tischlied

Eine weitere stark abweichende Version

 

5. Gesund und frohes Muthes

siehe: Christian Gottfried Telonius: 11 neue Lieder aus Hamburg

unter dem Titel: Tischlied

 

6. Lobt den Herrn, deß heilig Werde

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

(hier ohne die 4. Strophe)

 

7. Dankt dem Herrn! die Abendsonne

 

8. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

siehe: Zwei neue Freimaurerlieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782

unter dem Titel: Tischlied

 

9. Dank dem Vater, Dank!

siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778

Eine weiter abgewandelte Version

 

Es folgen je ein Lied „An die Natur“, „An die Sonne“ und „An die Schönheit“.

 

An die Sonne

 

Zuerst in:

Allgemeine Blumenlese der Deutschen. Zürich 1782, 126-127,

unter dem Titel: Die Sonne, beym Aufgange

mit der Angabe: Campe Kinderbibl. I. S. 163

[= Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J. H. Campe. Erstes Bändchen 1779, mit der Angabe zum Lied: Aus den pädagogischen Unterhandlungen, abgeändert]

 

desgleichen in:

Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 5-6,

unter dem Titel: An di Sonne, beym Aufgange

 

Erschien in zahlreichen Lieder- und Gedichtsammlungen,

später auch in:

Deutsches Lesebuch. Frankfurt am Main 1839, 211-212,

unter dem Titel: Die Sonne,

und mit der Angabe: Schall

 

Melodie dazu komponiert von Antonio Rosetti (F 67)

 

 

Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,

Du seiner Schöpfung Königinn!

Steig auf und geuß aus deinem Flammenmeere

Erstaunen vor dir hin!

 

Daß alle Welt anbetend niederfalle

Vor dem, der dich so schön gemacht;

Der Menschen schuf, und väterlich für alle

Mit seiner Allmacht wacht.

 

Daß überall bis zur entferntsten Zone

Die staunend deine Grösse sieht,

Zufriedenheit und Lieb' und Eintracht wohne,

Die jetzt den Erdkreis flieht.

 

Und so sey du, was du ihm stets gewesen,

Dem Erdenvolke Gottesblick!

Dem Lande Frucht, dem Kranken froh Genesen,

Dem Armen Trost und Glück! —

 

Auch mir, wenn ich in Unmuth aufwärts blicke,

Weil Gottes Weg' ich nicht versteh,

Geuß [1723: Gieb] Heiterkeit ins kranke Herz, und schicke

Mir Kraft, daß ich's besteh.

 

Und lehre mich, in Freudigkeit hienieden

Mich jeder schönen Tugend weih'n!

Voll Duldsamkeit, bereit zum sel'gen Frieden,

Und mild, wie du, zu seyn.

 

 

 

Noch ungeordnet blieb:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Zum Gebrauch der grossen National-Mutter-Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin, und aller mit ihr vereinigten Logen in Deutschland. Berlin, 1801; zahlreiche Aufl. bis 1819

 

Es eröffnet mit zwei kurzen Gebeten:

Vor der Tafelloge:

O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!

Nach der Tafelloge

Gott! sey gelobt, Du hast auch heut an uns gedacht;

siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete, 1801

 

Zudem enthält dieses Gesangbuch, weit verstreut, aber im Register gemeinsam verzeichnet: 10 „Loblieder … zur Ehre Gottes“ (identisch bis 1819):

 

Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

Der Herr ist Gott und keiner mehr

Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen

Gottheit! Die mein schwacher Geist nur wähnen

Groß ist der Herr! er grub in Meereswogen

Herr, vor dessen Angesichte Cherubinen zitternd stehn

Herr und unser Vater! Allerschaffer!

In dem Buche der Natur

 

Das „Danklied“ – „Der Welten Herrscher!“ - von Friedrich Gottlieb Klopstock (1757) kommt (als Nr. 95) vor in der Rubrik „Festlieder … am Geburtstage des Königs“.

 

 

 

Das Lied (172-173)

Lobet den Herrn! der sprach: es werde

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Nr. 9

 

Das Lied (227)

Sing unserm Gott! du traute Schaar der Brüder

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

Nr. 96

 

 

 

Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 2-20

 

Aus dem:

Vollständigen Gesangbuch für Freimaurer, von 1801

wurden bloss 5 der 12 Loblieder in die I. Abtheilung übernommen (n der neuen Numerierung):

1 und 2, 4, 7 und 12.

 

 

I. Abtheilung (No. 1-21)

Gott

 

Gebete

1. Vor der Tafelloge

O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!

2. Nach der Tafelloge

Gott! sey gelobt, du hast auch heut an uns gedacht;

 

3. Allmächtiger, der im Sphärenklange

4. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben,

mit der Angabe: A. H. Niemeyer

 

5.

neu:

 

Der alte Gott lebt noch!

Der über Sternenhöhen

Der Welten Schicksal lenkt,

Und auch hört unser Flehen;

Der uns durch Freud' und Lust,

Oft auch durch Prüfungs-Joch,

Mit Vaterhand geführt:

Der alte Gott lebt noch!

 

Der alte Gott lebt noch!

Wer wollte drum verzagen,

Und nicht mit Muth und Kraft

Des Lebens Bürde tragen.

Wie lastend es auch drückt

Der Prüfung schweres Joch;

Wir sinken dennoch nicht,

Der alte Gott lebt noch!

 

Der alte Gott lebt noch!

Und ewig wird er leben,

Uns Trübsal und, wenn's frommt,

Auch wieder Freude geben.

Drum sehn wir himmelwärts,

Wenn tief uns beugt sein Joch;

Denn er, dem wir vertraun:

Der alte Gott lebt noch.

 

Kluge

 

 

6.

Z. B. in:

Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,

unter dem Titel: Heiliges Lied

(aus dem Zeitraum 1778 bis 1787)

mit den zwei Eingangszeilen:

Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,

Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

 

Bereits in: Deutsches Museum. Leipzig, Zehntes Stück. Oktober, 1785, 337

unter dem Titel: Hymne, 1779

mit den zwei Eingangszeilen:

Herr! Es verkündigt dich der Wandelsterne Gesang,

Durch alle Himmel tönt seraphischer Gesang

 

Vertont von Friedrich Muck (1793), J. H. Breitenbach, Albert Lorzing (1822), Johann Philipp Samuel Schmidt, Friedrich Lux Jean Louis Nicodé, Ad. Köckert, Joseph V. v. Wyss, Philipp Scharwenka

 

hier nur 3 der 5 Strophen; die dritte stark verändert

 

Dich preis’t Allmächtiger

Der Sterne Jubelgang [1811: Jubelklang]!

Dich preist, Allgütiger,

Der Seraphim Gesang!

Die ganze Schöpfung schwebt

In heil'gen [1811: ewgen] Harmonieen,

So weit sich Welten drehn,

Und Sonnen [1811: Sonnenheere] glühen;

 

Dein Tempel, die Natur,

Wie deiner Herrlichkeit,

Wie deiner Milde voll!

Des Lenzes Blumenkleid,

Des Sommers Aehrenmeer,

Des Herbstes Traubenhügel,

Des Winters Silberhöh'n

Sind deiner Allmacht Spiegel.

 

Was bin ich, Herr! vor dir?

Seit gestern athm' ich kaum.

Es trennt vom Todtenkranz [1811: Todtenkreuz]

Mich nur ein Spannen-Raum.

Wohl dennoch mir!

Wer sanft entschläft in Vaters Armen [1811: Vater Armen],

Darf dem Erweckungswort vertrau'n;

Es heißt: — Erbarmen.

 

Matthison [!]

 

 

7. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen,

mit der Angabe: Herder

8. Ewige Wahrheit, Göttliche Klarheit (zwei Strophen),

mit der Angabe: Ridel

9. Gesund und frohen Muthes,

mit der Angabe: Voß

10. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

mit der Angabe: v. Schiller

 

11. Maurergebet

(Bei Stiftungsfesten)

Großer Meister, überschwänglich

 

12. Psalm

Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen,

 

13. Hier in der Männer ernstem Kreis,

mit der Angabe: Gerhard

 

14. (Forschen nach Gott)

 

Der Text wird Johann Ulrich Hegner zugeschrieben,

er wurde vertont von Conradin Kreutzer

 

Ich suche dich, o Unerforschlicher!

Der du im Dunkel wohnest,

Und über Geisterwelten thronest.

Unsichtbar streust du Segen aus;

Wo ist dein großes Vaterhaus?

Unendlicher, wo find' ich dich?

 

Ich suche dich, o Unergründlicher!

In unermess'nen Fernen;

Strahlet dein Thron von jenen Sternen?

Umwehst du mich im Frühlingshauch,

Und duftest mir vom Blüthenstrauch?

Du Herrlichster, wo find' ich dich?

 

Bist du ein Traum, o Unbegreiflicher?

Woher dann Sternenheere?

Dies Blüthenland, die Früchte, Meere?

Der Mensch, dein Bild, voll Geist, Verstand? —

Es sind die Werke deiner Hand!

Allschaffender, du bist kein Traum!

 

 

15.

Lobt den Herrn! die Abendsonne

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790

mit der Eingangszeile:

Dankt dem Herrn! die Abendsonne

(die völlig andere Version von 1801)

 

 

16.

Mit tausendfacher Schöne

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1804

 

 

17. Richter  freigeschaff’ner Geister

18. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,

19. Vater, der du bist die Liebe, Gott der Liebe gieb uns Gold!

20. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen,

21. Wie freundlich strahlt ihr Sterne

 

 

An anderen Stellen nachgedruckt sind:

30. Die Flamme lodert, milder Schein

79. In dem Buche der Natur

108. Steig‘ in dieser Feierstunde

 

 

 

Die

Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 3-6

eröffnen mit drei Gebeten:

 

1.

Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

 

2.

Herr, erfülle uns mit Weisheit

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

 

3:

Großer Meister und Erhalter

siehe: Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782, 71-72,

unter dem Titel: Wohlthätigkeit

 

Diese Liedersammlung hat zwei Teile:

Nr. 1-46 plus drei Lieder auf den Seite 1-100,

Nr. 47-117 in der „Fortsetzung“ aus dem Jahre 1817, Seiten 103-266

 

Das Sachregister eröffnet mit

5 „Gebeten“:

O Quell des reinsten Lichts

(dazu gehört auch: Gott! sey gelobt)

* 1817: Des guten Urquell, der die

* 1817: Vater der Geister!

* 1817: Der große Bauherr (Am Schlusse der Arbeit)

1817: O du, dessen Weisheit

(*  von: B. von Nostitz u. Jänckendorf)

 

und

11 Gesängen „Gott“:

Der du mit Weisheit

Herr, erfülle uns mit Weish.

Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir

(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786,

mit der Eingangszeile: Hör‘ uns Göttinn, wenn wir hier auf Erden)

1817: Sagt, Brüder, Sagt, wie muß

(bereits in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, unter dem Titel: Lehren)

1817: Gesund und frohen Muthes

(das „Tischlied“ von Johann Heinrich Voß ,1780)

1817: Des großen Baues

(siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777, XVII)

1817: Dankt dem Herr! Mit frohen

1817: Das Licht der Gottheit, das

(siehe Johann Peter Uz: fünf auch bei Freimaurern beliebte Gedichte, 1756; nur die Strophen 8, 12 und 13, 16 und 17)

 

Das Lied:

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

wird als „Kettenlied“ bezeichnet und beschliesst den Band.

 

 

Das folgende Lied (1817, 153-154; von B. Nostitz u. Jänckendorf)

auch in:

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 320-321

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1860, 136-137, mit den Angaben: B. Walch. – Br. v. Nostitz und J.

 

Ferner in:

Almanach der Parodieen und Travestien. Zweyter Almanach, Leipzig 1818, 84-89,

unter dem Titel: Die Lebensgefährten

Angabe im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, 1821, 392: „Mit Musikbegleitung von Franz [Anton] Schubert in Dresden“

 

Haltet an der Hoffnung fest

Flieht an ihre Schutzaltäre,

Daß sie Tröstung euch gewähre!

Denn sie trocknet jede Zähre,

Die das müde Auge näßt,

Wie des Abends Thau der West.

An der Hoffnung haltet fest!

 

Haltet an der Freundschaft fest!

Ariadne's Faden leihend,

Andren stets, sich nie verzeihend,

Opfernd sich dem Feinde weihend!

Drang der Herz an Herzen preßt!

Unausglühender Asbest!

An der Freundschaft haltet fest!

 

Haltet an der Liebe fest!

Sie umschwebt des Morgens Pfühle,

Wallt mit uns in Mittagsschwüle [1823: Mittags Schwüle],

Lockt bey Mondesabendkühle [1823: milder Abendkühle]

Progne's Brut in's Halmennest.

Heil ihm, den sie nie verläßt!

An der Liebe haltet fest!

 

Haltet an dem Glauben fest:

Daß, in Kraft vereint zum Streben,

Wachsend wir empor uns heben,

Cedern gleich, nicht schwachen Reben!

Glauben ist's der ahnen läßt

Was ihr nicht begreift noch meßt!

An dem Glauben haltet fest!

 

Haltet an Erinnrung fest!

Für die, ach! so fern Entwichnen,

Für die, ach! so früh Verblichnen,

Mit dem Leben Ausgeglichnen!

Weiht getrennter Tage Rest

Ihnen, die ihr nie vergeßt!

An Erinnrung haltet fest!

 

 

Das folgende Lied (1817, 186-188) bereits in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 66-67

Es ist ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens“, 1797

 

Auch in:

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 71-72

 

 

Drey Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,

Sie gehen von Munde zu Munde,

Doch stammen sie nicht von außen her,

Das Herz nur giebt davon Kunde.

Dem Menschen ist aller Werth geraubt,

Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

 

Chor. Dem Menschen ist etc.

 

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,

Und würd' er in Ketten geboren,

Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,

Nicht den Mißbrauch rasender Thoren.

Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,

Vor ihm nur erzittert, vor Freyen nicht.

[1804: Vor dem freien Menschen erzittert nicht.]

 

Chor. Vor dem Sklaven, etc.

 

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,

Der Mensch kann sie üben im Leben,

Und sollt' er such straucheln überall,

Er kann nach der göttlichen streben,

Und was kein Verstand der Verständigen sieht,

Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

 

Chor. Und was kein etc.

 

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,

Wie auch der menschliche wanke,

Hoch über der Zeit und dem Raume webt

Lebendig der höchste Gedanke,

Und ob Alles in ewigem Wechsel kreißt [1804: kreist],

Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

 

Chor. Und ob Alles etc.

 

Die drey Worte bewahret euch, inhaltschwer,

Sie pflanzet von Munde zu Munde,

Und stammen sie gleich nicht von außen her,

Euer Inn'res giebt davon Kunde.

Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt,

So lang er noch an die drey Worte glaubt.

 

Chor. Dem Menschen ist etc.

 

Br. v. Schiller

 

 

Das folgende Lied (1817, 189-191) auch in:

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 12-13

 

Es ist ein Gedicht von Christian Schreiber: „Die innere Welt“, 1805.

 

Wer stillt das Treiben der menschlichen Brust,

Des Herzens unendliches Sehnen?

Wer mischt den Zauber der himmlischen Lust,

Zu irdischen Mühen und Thränen?

Wohl dem, der über das Leben hin

Frei fetzet den hohen und göttlichen Sinn.

 

Chor. Wohl dem, der etc.

 

Im Staube, gefesselt an irdischen Wahn,

Täuscht ewiger Wechsel die Sinne;

Es strebe zum Höchsten der Geist hinan,

Daß Licht er und Wahrheit gewinne.

Der ist der menschlichen Würde nicht werth,

Der nicht sein innerstes Wesen erfährt.

 

Chor. Der ist der etc.

 

Im eigenen Innern liegt Dir die Welt,

Wie vor Gottes Augen entfaltet.

Da stehn die täuschenden Bilder erhellt,

Die Urform des Lebens gestaltet.

Was ewig seyn wird, was ist und war,

Es wird dem stillen Gemüthe klar.

 

Chor. Was ewig sein etc.

 

Einst schwindet das Dunkel, der Wahn entflieht,

Und es tagt der Schimmer der Wahrheit;

Der Gottheit Funke entstrahlt, entglüht,

In uns zu ewiger Klarheit;

Und an die Trümmer der irdischen Zeit

Schließt an sich der Kreis der Unendlichkeit.

 

Chor. Und an die etc.

 

Drum freudig hinein in das Leben geschaut,

Den Blick zu dem Höchsten gerichtet!

Eins hat uns der Wille des Schicksals vertraut,

Was nimmer ein Wechsel vernichtet,

Was frey sich aller Zerstörung entrafft:

Es ist die innere, göttliche Kraft.

 

Chor. Was frey sich etc.

 

 

 

Fast ein halbes Jahrhundert später eröffnet das

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 7-15

mit 11 Liedern einem ersten Kapitel unter dem Titel:

Erhebung zu Gott

 

Darin  sind von den obigen Liedern jedoch nur enthalten:

1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (1)

4. Herr, erfülle uns mit Weisheit (2)

 

Großer Meister und Erhalter (3), wurde verschoben auf 127-128

 

Aus dem Sachregister wurden übernommen:

7. Wer stillt das Treiben der

10. O Quell des reinsten Lichts

11. Gott! sey gelobt

28. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir

mit veränderter Eingangszeile: Hör‘ uns Vater, wenn wir hier

121. Haltet an der Hoffnung fest!

 

Aus anderen Liedersammlungen wurden übernommen:

 

5. Hier in der Männer ernstem Kreis

Aus: Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824

 

8. Vater, der du bist Liebe, Gott der Liebe gib uns Gold!

Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841,

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857

 

9. Großer Meister, überschwenglich

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824,

 

47. Großer Meister, dessen Allmacht

 

 

Neu sind drei Lieder im ersten Kapitel:

 

2.

 

Wir steh'n vereint im festverschlung'nen Kreise,

Bereit den heil'gen Vorsatz zu erneu'n,

Den Bau zu fördern nach der Väter Weise,

Der ächten Bruderliebe uns zu weih'n.

 

Zu diesem Werk erfleh'n wir Deinen Segen

Allmeister! hör' auf unser Fleh'n;

Steh' Du uns bei auf allen unsern Wegen,

So wird die That aus dem Entschluß entstehn.

 

Durch Deine Kraft wird unser Wille stark;

Dein Licht erhelle unsres Geistes Licht;

Und was wir dann in Deiner Kraft beginnen,

Wird spurlos nicht im Zeitenstrom verrinnen!

 

Carl Strauß.

 

3.

 

Ueber den Raum zu Dir

Der Du das All durchdringst,

Der Du Sonnensysteme

Mit Armen der Liebe umschlingst,

Hebt sich das Herz zum Gebet! –

Wenn es so hoffet und fleht,

Wenn es so dankt und vertraut,

Wenn es so ganz sich verliert

In Dein allmächtiges Sein,

Hat es Dich, Vater! geschaut,

Ist es in Liebe Dein!

 

Ueber die Zeit zu Dir,

Der Du ewig ohn' Ende

Wie ohne Anfang bist,

Heben wir betend die Hände,

Daß Du uns nahe seist!

Und Dein unendlicher Geist

Entrückt uns der irdischen Stunde,

Den beschränkten Minuten,

Daß in der Ewigkeit Fluthen

Liebend wir untergehn,

Selig einst neu zu erstehn.

 

Und es schwindet die Form,

Die uns irdisch umschließt,

Wenn durch die Kraft des Gebets

Seele in Seele zerfließt,

Daß sie so Eins mit Dir. –

Vater, drum flehen wir,

Gieb uns’rer Arbeit Gedeihn!

Laß sie ein geistiges nahen

Zu deinem Throne sein,

Wo über Raum und Zeit,

Allgegenwart, Ewigkeit!

 

Br. Winkler

 

6.

Zuerst in:

Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1850, 373,

unter dem Titel: Gesellenlogen-Schluß,

mit der Angabe: Br. Mejer

 

Hebet zu dem Herrn der Welten

Von der Erd' das Haupt empor!

Nur das Ewige soll gelten

in der Brüder ernstem Chor.

Doch so lang am ird'schen Werke

Wir hienieden uns bemüh'n,

Soll mit Weisheit, Schönheit, Stärke

Auch die Lieb' uns treu durchglüh'n.

Gebt der Liebe Kraft und Dauer;

Seht, sie ist von Gott gesandt.

Und die Kette, gleich der Mauer,

Fess‘le Bruderherz und Hand.

 

Mejer

 

 

 

Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 3-6

 

1. An Gott

Der du mit Weisheit. Stärk‘ und Pracht

 

2. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

 

3.

Dankt dem Herrn! die Abendsonne

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: 27 neue Lieder, 1790,

Nr. 35

 

4.

Grosser Meister, deßen Allmacht, Myriaden Welten baut,

siehe: Ein bekanntes Gebet oder Kettenlied von 1775

 

 

Im „Anhang zu den Liedern am St. Johannistage“ findet sich ein Lied.

 

Es Lied stammt von Johann Nepomuk Schelble.

 

Der im reinsten Aether wohnt,

Aller Elementen Meister,

Ueberm Sternenzelte thront

Schöpfer, Herrlicher aller Geister,

Der das Alldurchschaut [!] und mißt

Ewig war, und ewig ist.

 

Rüste uns mit Kraft und Muth,

Wahn und Irrthum zu vernichten,

Und mit wahrer Herzens gluth

Treu zu seyn den Bundes pflichten,

Deren erste uns gebeut

Wahrheit, Tugend, Menschlichkeit.

 

Brüder! wir sind heute hier

Unser großes Fest zu feyern,

Feyerlich geloben wir

Unser Bündniß zu erneuern,

Herzensgüte, biedrer Sinn

Führt zum Zweck der Maurer hin.

 

Ob gleich oft die Kette bricht

Raubt der Todt auch ihre Glieder,

Stürzt er doch das Ganze nicht

Neu belebt hebt es sich wieder,

Die für Ewigkeiten bau'n,

Werden nie Zernichtung schau'n.

 

 

Das anschliessende Lied erschien nachher in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1810, 373-374 (ohne die Angabe: Chor),

mit der Angabe: Colberg

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 57-59

 

Es sammelt sich von fern und nah

Der Brüder fromme Schaar;

Des Bundes großer Tag ist da,

Geschmückt ist der Altar:

 

Chor.

Geschmückt von eines Meisters Hand

Mit hoher Kunst die Welt,

Die Sonne strahlt ein Diamant

Am blauen Himmelszelt.

 

Und auf des Teppichs grünem Grund.

Stehn Zeichen wunderbar;

Doch keinem Forscher ward es kund,

Wie groß der Meister war.

 

Chor.

Wie er den weiten Logenbau

So wunderbar vollzog,

Und über diese grüne Au

Die blaue Decke bog.

 

Und diesen Tag vor andern schön,

Vor andern groß gemacht,

Er läßt die Sonne höher gehn

Und kürzt die dunkle Nacht.

 

Chor.

Hält eine große Loge heut,

Und giebt ein Freudenmahl,

Hat reichen Segen ausgestreut

Auf Bergen und im Thal.

 

Hört ihr der Vöglein Lobgesang

Zu [1810: in] Flur, in Feld und Hain?

Mischt lieblich Lied und Saitenklang

In ihre Lieder ein!

 

Chor.

In Tönen Woge das Gefühl,

Wie dort, vom West belebt,

Das Halmenfeld in leichtem Spiel

Sich senkt und wieder hebt.

 

Doch Ernst sey in der Fröhlichkeit!

Mit frommem [1810: frommen] Pilgersinn

Sah'n [1810: seh’n] unsres Bundes Väter heut

Aufs Ziel der Reise hin.

 

Chor.

Wo uns die Sonne untergeht,

Da geht sie andern auf;

Und wenn sie uns in Osten steht,

Schliest andern sie den Lauf.

 

Es gränzt an Abend Morgenroth

So treu und nachbarlich;

Im Leben spiegelt sich der Tod,

Im Tod das Leben sich.

 

Chor.

Drum grüßt den Tod im Leben heut,

Und stoßt die Glaser an!

Der [1810: wer] treu sich unserm Bunde weiht,

Den lächeln beide an!

 

 

 

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 1-18

eröffnen mit

 

I. Gebete

 

1.

Das Vater Unser

Um Erden wandeln Monde,

siehe: Das Vaterunser für Freimaurer

Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm, 1787

 

 

2.

Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers

Herr und Vater aller Wesen, aller, Himmel, aller Welten,

siehe: Alexander Pope: Tägliches Gebet eines wahren Freymaurers

Friedrich von Hagedorn, 1742

 

 

3. Gebet

Richter freygeschaffner Geister

 

4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

 

5. Gebet um maurerische Tugenden

Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht

 

(6. Um Weisheit)

(7. An die Weisheit)

 

 

II. Loblieder

a) Zur Ehre Gottes

 

8.

Der Herr ist Gott und keiner mehr:

siehe: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 27-28 (mit 8 Strophen),

unter dem Titel: An Gott

(hier ohne die 2., 5. und 7. Strophe)

 

 

9. Lobt den Herrn! deß mächtig’s Werde

siehe oben: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

 

 

10.

Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

siehe: Zwei neue Lieder in Christian Heinrich Wolkes Sammlung, 1782,

Nr. 87

 

 

 

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 1-8,

 

eröffnet mit dem langen Gebet von Alexander Pope

Des Weltalls Vater! Du, zu allen Zeiten

 

Es folgen vier „Hymnen“ (im „Materien-Register“, 193, „Gebete“ genannt)

 

An Gott

1. Herr! erfülle uns mit Weisheit

 

 

2.

Zuerst in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 109 (wo noch eine zusätzliche 2. Strophe zu finden ist)

 

Gott, dem, so weit der Wesen Schaar

Im Unermesslichen Dich nennet,

Auf Deines Weltalls Hochaltar

Der Sonnen Opferflamme brennet;

 

[1804 zusätzlich:

O! dem auch wir das leben weih’n,

Zu dem des Festes Hymnen wallen,

Dein, Vater, Weltenmeister, dein

Sind unsers Bundes neue Hallen.]

 

Wo wir den Tempel Dir erhöh't,

Lass Weisheit, Stärke, Schönheit wohnen;

Lass ernst und gross die Majestät

Des heiligen Gesetzes thronen!

 

Lass hier [1804: dort] der Wahrheit reines Licht

Zu reinen Herzen niederwallen,

Und, muth'ger stets [1804 ohne: stets] zu ieder Pflicht,

Uns treten aus des Bundes Hallen!

 

 

3.

Zuerst in:

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. Erster Band, 1804, 220-221

 

Auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 38,

unter dem Titel: Zum Johannisfeste

 

Ein ähnlicher Text, mit vertauschten Zeilen in:

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 73-74.

 

Steig in dieser Feierstunde

Zu des Lichtes Thron ernpor,

Von geweihter Brüder Munde,

Lautes feierliches Chor!

Weltenmeister! segne, schütze

Unsre Werke, gib Gedeih'n,

Dass der Bau der Menschheit nütze,

Dem sich hier die Maurer weih'n.

 

Chor. Weltenmeister segne, schütze etc.

 

Lass die Herzen gut und bieder

Glüh‘n für Tugend warm und heiß;

Hilf! und blicke sanft hernieder

Auf des guten [1812: ächten] Maurers Fleiß;

Weisheit leite unsre Schritte,

Schönheit leuchte unsrer Bahn,

Stärke wohn' in unsrer Mitte,

Und der Menschheit Tag bricht an!

 

Chor. Weisheit leite unsre etc.

 

 

4.

Auch in:

Johannes-Fest 1831 der Loge Libanon zu den 3 Cedern in Erlangen. 1831, 3

 

Der  du den ganzen Bau der Welt

Mit ew'ger Weisheit aufgestellet,

Den niemand mißt, noch überzählt,

Den du im Sternenglanz erhellet!

 

Gieb diesem Heiligthume Licht;

Gieb diesem Tempel Schönheit, Stärke,

Dass Weisheit nie dem Bau gebricht,

Und fordre unsrer Hände Werke;

 

Und schlinge unsern Bruderbund

In deine große Maurerkette,

Die aus der Weisheit tiefstem Grund,

Die Erde weiht zur heil'gen Stätte.

 

 

Ein weiteres Lied (102-104):

 

Gesegnet sei uns dieses Tages Feier,

Gelobt der Maurer-Bund!

Er wachs' empor, er sei uns ewig theuer,

Belebe Geist und Mund!

 

Sein Geist beseele uns in jedem Kreise;

Gott lebt in uns durch ihn.

Er macht uns stark und gross und gut und weise,

Führt uns zum Bessern hin.

 

Er ist das Licht, das aus dem Oriente

Zu uns nach Westen drang,

Damit es Raum in unserm Kreise finde,

Und Ehre im Gesang.

 

Wir bau'n mit Gott an Einem großen Werke,

Bei solchem Meister glück'ts!

Er giebt uns Weisheit, Güte, Stärke,

Und seine Schönheit schmückt's.

 

An Kraft gebricht's der Zeit; drum, edle Brüder,

Greift durch mit Maurerkraft.

Von edler That hall' unser Tempel wieder:

That nur, ist Meisterschaft.

 

Und Weisheit sei des Lebens starke Feder,

Die alles trägt und hält;

Sie führe stets des Daseyns große Räder,

Die Menschheit wie die Welt.

 

Du aber, gottliche, erhabn'ne Schönheit,

Bleib' unserm Bunde treu,

Damit der Welt er leucht' in Glanz und Hoheit,

Und geistig sie erneu!

 

Der Maurertempel ist der Gottheit Wohnung;

Ihn stürzt nicht Blitz und Sturm.

Sein Zweck ist: Liebe, Pflicht und Recht, und Schonung

Vom Seraph bis zum Wurm.

 

Der Maurerbund ist eine Pyramide,

Die raget Himmelan

 Ihr fester Grund ist: Weisheit, Kraft und Friede,

Den nichts erschüttern kann.

 

Die ird'sche Welt ist oft des Lichts beraubet,

Lasst uns erleuchten sie!

Wer nur recht feste an das Bessre glaubet,

Dem fehlt es sicher nie.

 

Vom Himmel strömt des Lichtes Glanz und Segen

 Belebt und stärkt die Kraft.

Die Maurerey sei Licht 'auf unsern Wegen,

Sie , die das Bessre schafft.

 

Für eine bessre Welt sind wir geboren,

Der Maurer sucht sie auf.

Er hat sich in der Zeit das Ewige erkoren

 Zum Licht auf geht sein Lauf.

 

 

 

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 1-9

Im Kapitel Lobgesänge

 

An Gott

 

1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

 

2. Herr erfülle uns mit Weisheit

 

 

3.

neu:

 

Senk‘ o Vater, hier in diesen Hallen,

Unserm Flehn Erhörung mild herab!

Laß uns stets in hohem Frieden wallen,

Treu vereinet bis ans‘ stille Grab!

 

Leit' in Eintracht uns auf unsern Pfaden!

Lehre stets was unrecht ist uns fliehn!

Unrecht baut die Hölle; – gute Thaten

Sind es, die den Himmel niederziehn.

 

Gieb Empfindung uns bei fremden Klagen,

Jedem Trost und Hülfe zu verleihn!

Laß uns stets den Himmel in uns tragen,

Und durch Bruderliebe glücklich seyn.

 

[Heinrich August] Kerndörffer.

 

4.

Du, dessen Allmacht Welten schuf

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

 

 

5. Richter freygeschaffner Geister

 

6. Des  großen Baues großer Meister,

siehe: Sechs  neue Lieder aus Schlesien, 1777

unter dem Titel: XVII. Entschlüsse

stark abgewandelte Fassung, erneut abgewandelt

 

 

7.

Gottheit die mein schwacher Geist nur wähnen

siehe: Friedrich Wilhelm von Schütz: Zweite Sammlung 1800

 

 

Einige nachfolgende Lieder:

 

An das Licht

8. Tief lag, im Schooß des alten Nichtsverborgen

Vorsehung

9. Es waltet, ja es waltet

An die Natur

10. Suchen will ich dich Natur!

 

An die Wahrheit

11. Hör‘ uns Wahrheit, wenn wir hier auf Erden

(die letzten 5 Strophen aus Aloys Blumauers Gedicht „An die Weisheit“, 1786)

 

12.

Auch in.

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 299-300 (mit drei Strophen)

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 6-7 (nur die ersten zwei Strophen)

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 41 (mit drei Strophen)

Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 79-80 (vier Strophen)

Gesänge für die Loge Amalia. 1851, 56-58,

unter dem Titel: Wahrheit, und mit der Angaben: A. E. Müller -- Ridel.

 

Ewige Wahrheit,

Göttliche Klarheit

Segne den Bau!

Schütz' und erhalte,

Fördr' ihn und walte

Hier wie auf Sonnenerleuchteter Au!

 

Chor.

Schütz‘ und erhalte etc.

 

Feßle für immer

Trügenden Schimmer,

Dünkel und Wahn!

Eintracht und Freude,

Laß sie im Kleide

Himmlischer Unschuld den Brüdern sich nahn!

 

Chor.

Eintracht und Freude etc.

 

Nebel zerstreue,

Kräfte verleihe,

Uns zu erspähn!

Liebe laß walten,

Splitter und Falten

Andrer im milderen Lichte zu sehn.

 

Chor.

Liebe laß walten, etc.

 

Höher und weiter,

Blicket zur Leiter

Muthig hinauf!

Fester zu wandeln,

Sich'rer zu handeln,

Leite zum Ziel uns, o Wahrheit, hinauf!

 

Chor.

Fester zu wandeln, etc.

 

Riedel

 

13. Diese Weihestunde, hehre Bundeslieder

14. Der Thräne gleich, die in der Stille

15. Laßt uns ihr Brüder! Weisheit erhöhn!

siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772

 

 

 

3. Teil: Die Liederbücher der Großen Landesloge von Deutschland

 

Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. 1823

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge, 1832

Liederbuch für die Große Landes-Loge, 1857 und 1869

 

 

 

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817

Das erste Kapitel im ersten Teil enthält 17 Lieder „An Gott“

 

 

I. An Gott

Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht,

 

2. Dankt dem Herrn! die Abendsonne,

3. Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

4. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

5. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

 

6.

Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

 

7. Richter freigeschaffner Geister

 

8.

Ich Wurm und Staub werf mich zu deinen Füßen,

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 III

 

9.

Herr, vor dessen Angesichte

siehe: Johann Abraham Peter Schulz: 7 neue freimaurerische Liedtexte, 1788

XIX. (Schulz)

 

10. Du, dessen Allmacht Welten schuf,

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

 

 

11.

Zuerst in:

Friederich Matthisson: Auserlesene Gedichte 1791, 16 (zuerst 1788)

unter dem Titel: Opferlied

Gedichte von Friedrich von Matthisson. 1811, 35-36,

unter dem Titel: Opferlied

(aus dem Zeitraum 1787 bis 1793)

mehrmals vertont von Ludwig van Beethoven (1794-1825)

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 413,

mit der Angabe: Mathison

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 20,

unter dem Titel: Dem Könige und dem Vaterlande

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 9 (nur die ersten 2 Strophen)

Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin, 1841, 31 (nur die ersten zwei Strophen),

mit der Angabe: Matthison

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. 1857, 12,

mit der Angabe: Ged. v. Matthisson

 

Die Flamme lodert, milder Schein

Durchglüht [1791: Durchtanzt; 1811: Durchglänzt] den düstern Eichenhain,

Und Weihrauchdüfte wallen.

O neig' ein gnädig Ohr‘ zu mir,

Und laß der Brüder [1791 und 1811: des Jünglings] Opfer dir,

Du Höchster! wohlgefallen!

 

[1823:

Schon glänzt des hohen Mittags Schein,

Schon ruft zu (1835: zum) heiligem Verein

Das Werk der Tempelhallen.

Allmeister, walte gnädig hier,

Und laß der Brüder Opfer Dir,

Du Höchster! wohlgefallen!]

 

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild,

Dein Lebensgeist durchathme mild

Luft, Erde, Feu‘r und Fluthen!

Gieb mir als [1823, 1835: Gieb uns, dem] Jüngling, Mann und Greis.

Mit väterlicher Huld, o Gott!

[1791 und 1811: Gieb mir als Jüngling und als Greis,

Am väterlichen Heerd', o Zeus,]

[1823: O Du, der unser Bestes weiß,]

[1824: Gieb unserm König, noch als Greis,

Allmächtiger zu deinem Preis,]

Das Schöne zu dem Guten!

[1857: Erhör‘, o Gott, mein Flehen heiß,

Gieb mir als Jüngling, Mann und Greis

Das Schöne zu dem Guten.]

 

 

12. Der Herr ist Gott und keiner mehr

13. Herr! erfülle uns mit Weisheit,

 

14.

Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

 

Auch in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 7-8

 

 

15.

Zuerst in: Beylage No. V. zur allgemeinen musikalischen Zeitung, Band 14, No. 21, May 1812

unter dem Titel:

Hymnus von Danzi [Kapellmeister in Stuttgart]

 

Auch in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11

 

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,

Denn seine Güte währet ewig.

Du bist allmächtig, Herr!

Du unsrer Väter Gott!

Du gründetest den Erdball auf sich selber,

Den Himmel nahmst Du [1812 und 1832: nahmst du, Herr!] zu Deiner Füße Schemel:

Du siehst die Erde an — sie bebt!

Du rührst die Berge an — sie rauchen,

Den König, den Gesalbten, schütze Herr!

Und Glück begleite seine Tage!

Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt,

Denn seine Güte währet ewig! --

 

 

16.

Auch in:

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 18

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 55

 

Allmächtger, den im Sphärenklange

Das All der Schöpfung preis‘t,

Dich flehn wir an im Festgesange!

Dir huld'gen wir im Geist!

 

Sieh gnädig auf den Bund der Brüder,

Die edler Zweck vereint,

Sieh segnend auf die Menschheit nieder,

Allgüt'ger Menschenfreund!

 

Bestätigt sey er heut' aufs neue,

Der Tugend heil'ger Bund!

Es knüpfe feste Brudertreue

Ihr Band ums Erdenrund!

 

Bis einst die Wahrheit ohne Schleier

Sich uns vor Augen stellt,

Sei dieses Bundes Jahresfeier

Ein Keim des Glücks der Welt!

 

 

17.

Zuerst in:

Sechzig auserlesene Gesänge über die Werke Gottes in der Natur,

in Musik gesetzt von Johann Heinrich Rolle. Halle 1775, 15,

unter dem Titel: XIV. Lob für die Werke der Natur.

11 Strophen;

1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;

dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

 

Ebenfalls in:

Sammlung Geistlicher Gesänge über die Werke Gottes in der Natur: Halle 1775, 26;

Mel. Nun danket alle Gott etc.

11 Strophen;

1817 wurden weggelassen, die 4.-10. Strophe;

dafür wurde eine neue 4. Strophe eingefügt

Desgleichen in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 11;

1857 und 1869, 1-2, mit der Angabe: Comp. v. Schulz.

 

Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen,

Vor dir, der höher ist, als aller Engel Namen;

Wie heilsam ist's, vor dir empfindungsvoll [1832: anbetungsvoll] zu stehn,

Und dich mit Einem Mund lobsingend zu erhöhn!!

 

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Brüder!

Laß rein des Dankes voll ertönen deine Lieder.

Er hört auf deinen Dank, wenn gleich um seinen Thron

Der ganze Himmel singt, im hehren [1832: höhren] Jubelton.

 

[1775:

Erheb ihn hoch, den Herrn, du frohe Schaar der Frommen!

Laß rein die Jubellied zu seinen Ohren kommen!.

Er merkt auf deinen Dank; wenn gleich um seinen Thronn

Der ganze Himmel singt, dem Vater und dem Sohn.]

 

Allmächtiger, es sey von allen Menschenzungen

Zu dir hinauf, dir Lob und Preis und Dank gesungen.

[1775: Allmächtiger, es sey von aller Menschen Zungen,

Vom Staub hinauf, dir Preis und Dank und Lob  gesungen.]]

Wer ist's, der deine Macht, Unendlicher! versteht?

Wir stehn, mit tiefem Schaur, vor deiner Majestät.

 

Wo ist ein Gott wie du? Allmächtiger! wir fallen

Vor deinem Throne hin. Von den Geschöpfen allen,

Die du hervorgebracht, steigt in vereintem Chor

Der jubelvolle Dank zu deinem Thron empor.

 

Sey von uns hochgelobt, du Herr der Welten-Heere, (1832: Welten Heere]

Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöre,,

Schall unser Lobgesang; Halleluja dem Herrn!

Dem Herrn Halleluja! Wer preiset dich [1832: ihn] nicht gern!

 

[1775:

Sey hochgelobt von uns, du Herr der Weltenheere!

Von unserm Chor hinauf in deiner Engel Chöree

Schall unser Lobgesang nie ohne Dankgefühl!

Laut preisen dich die Harf und unser Saitenspiel!]

 

 

 

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 1-23

15 Lieder in der Anfangsrubrik::

Lob- und Danklieder

9 Lieder sind von 1817 übernommen (davon 3 abgewandelt),

3 Lieder sind neu: 5, 6 und 13

 

1. Richter frei geschaff’ner Geister! (7)

 

2.

Gesund und frohen Muthes (145)

siehe: Christian Gottfried Telonius: 1o neue Lieder aus Hamburg, 1784

Tischlied von Johann Heinrich Voß (1780)

 

3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5)

4. Lobt den Herrn! deß heilig Werde (3);

Leicht verändert und ohne die 3. Strophe

 

 

5.

Auch in:

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 8

 

Feurig ertöne in heiligen Hallen,

Brüder! dem Schöpfer der Maurer Gesang!

Groß ist sein Name! auf laßt ihm erschallen

Hymnen des Herzens, und kindlichen Dank!

 

Leben und Hoffnung gab er uns hienieden,

Schmücket mit Blumen noch täglich die Flur;

Labt unsre Herzen mit göttlichem Frieden,

Leitet den Maurer auf himmlische Spur!

 

Vater, blick' gnädig auf alle, die fröhlich

Harren, im Thale des Todes, auf Dich!

Sende die Weisheit uns Armen, mach' selig,

Aechte Geweihte, die bauen auf Dich!

 

 

6.

neu:

 

Brüder! erhebet mit frohem Entzücken

Heilige Herzen und Hände zum Herrn!

Reine Gefühle in schuldlosen Blicken,

Thränen des Dankes belohnet Er gern!

 

Singet dem Feste, mit welchem aufs Neue

Schöner die Laufbahn des Maurers beginnt, —

Forschet die Wege des Ordens mit Treue,

Bis einst die Reisen geendiget sind.

 

Folget dem Lichte mit heiligem Grauen,

Welches Euch glänzet in reiner Natur, —

Suchet im Herzen den Führer zu schauen,

Welcher den Weisen stets zeigte die Spur. —

 

Senket die trüglichen Reize des Lebens

Eines nur sinnlichen Baues ins Grab --

Fühlet! daß Dornen und Rosen vergebens,

Wahrlich! ein liebender Meister nicht gab.

 

Uebet des Ordens erhabene Lehren;

Klimmet die Stufen des Tempels hinan!

Höher, dort oben in himmlischen Chören,

Stimmt ihr das Loblied des Ewigen an.

 

 

7.

Dank, dem Geber Dank!

siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778

 

 

8. Der Du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1)

9. Dankt dem Herrn! die Abendsonne (2)

10. Herr, vor dessen Angesichte (9)

11. Schon glänzt des hohen Mittags Schein (11);

siehe: Die Flamme lodert, milder Schein

mit stark veränderter 1. Strophe

12. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)

 

 

13.

neu:

 

Vater unser, der Du bist im Himmel,

siehe: Das Vaterunser für Freimaurer

Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816

 

 

14.

Groß ist der Herr! er grub in Meeres-Wogen (14)

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 II

sehr stark abgewandelt

 

 

15.

Opfert Dank, verbund'ne Brüder!

siehe: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 IV

ohne die 2., 4. und 5. Strophe

 

 

14 Lieder später auch, in veränderter Reihenfolge, unter den 18 Liedern in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 1-14

weggelassen sind die (obigen) Lieder 2, 5, 8 und 11

neu sind  die Lieder 5, 7, 16 und 18

 

I. Abtheilung.

Zum Lobe Gottes

 

1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)

2. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (5) (Niemeyer)

3. Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht (1) (Matthisson)

4. Der Herr ist Gott und keiner mehr (12) (Nach Kramer)

 

5.

neu:

 

Die Morgenröthe glühet

Die Sonne ist erwacht,

Mit leisem Fittig fliehet

Der dunkle Flor der Nacht.

 

Der du mit Wohlgefallen

Des Tages Licht gesandt,

Laß mich auch heute wallen

An deiner Vaterhand!

 

 

6. Du, dessen Allmacht Welten schuf (10) (Herklots)

 

 

7.

neu:

 

Erhab'ner Meister, den die Sphären loben,

Der über Sternen seinen Thron erhoben,

Und in die Tiefe seine Allmacht senkt.

Urquell des Lichts, der Weisheit und der Stärke,

Der du so oft uns schon zu unserm Werke

Gedeih'n und Muth und Freudigkeit geschenkt.

 

Laß' nach dem höher'n Meisterrecht uns streben,

Laß' uns als echte Maurer denken, sprechen, leben,

Und unsre Kraft dem heil'gen Bunde weihn!

Laß' bei des Hammers feierlichem Klange,

Wie auf des Weltenlebens ernstem Gange,

Der Pflicht uns eingedenk' und wachsam seyn!

 

Enthülle selbst der Wahrheit heil'gen Schleier

Johannes Jünger, wenn in stiller Feier

Auf ihr Gebiet sein Geist sich forschend wagt!

Laß, wie sein Herold, ritterlich ihn streiten,

Um Weisheit, Schönheit, Starke zu verbreiten!

Verleih' ihm Muth, und mach' ihn unverzagt!

 

Und laß' uns wirken, bis der Tag sich endet,

Bis deine Huld den Friedensboten sendet,

Der von der Arbeit einst zum Lohne ruft

Und nur das Urtheil heiß geliebte Brüder:

„Er war ein echter Maurer, treu und bieder!"

Begleite unsern Staub zur öden Gruft.

 

 

8. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (6) (Herber)

9. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (4)

10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (14) (v. Nostiz u. Jänkendorff);
leicht verändert und ohne die 4. Strophe)

11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (13) (Bürger)

12. Herr, vor dessen Angesichte (9)

13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)

14. Richter freigeschaffner Geister (7)

15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)

 

 

16.

Zuerst in:

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 248,

Auswahl von Freimaurer Liedern. Mit Melodien. 1818, 4-5,

mit der Angabe: Klipfel

Bereits in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1819, 425, mit den Angaben:

Mel. S. Böheims Auswahl etc Th. 1. Nr. 89

Klipfel.

 

Vater! laß im Licht uns wandeln,

Laß uns weis‘ und heilig [1817, 1818 und 1819: weise, heilig] seyn!

Laß, [1818: Und] bis dieses Leben endet,

Deiner Liebe ganz uns weihn!

 

Vater! (1817 und 1819: Ew’ger!] gieb uns Kraft zur Tugend,

Gieb [1817 und 1819: Schenk] uns Glauben, Zuversicht;

Seg'n uns hier mit deinem Frieden,

Bis uns glänzt dein höh'res Licht!

 

 

17. Vor dir, o Ewiger, tritt unser Chor zusammen (17)

 

 

18.

Zuerst in:

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 244

 

Wie freundlich strahlt ihr Sterne

Durchs dunkle Blau der Nacht!

Wie blinkt des Himmels Ferne,

Von eurer goldnen Pracht.

Ihr zieht, in heil'gem Ahnen,

Auf unermeßnen Bahnen,

Durch schwarzer Nächte Flor,

Den Geist zu Gott empor.

 

Als eures Schöpfers Zeugen,

Als Leuchten bessrer Welt,

Heißt ihr die Zweifel schweigen,

Die Stolz für Weisheit hält.

Anbetend blickt vom Staube,

Zu euch empor, der Glaube.

Ihm strahlt aus jedem Stern

Die Macht und Huld des Herrn.

 

Vielleicht, daß Millionen

Von Wesen unsrer Art,

Dies Sterngewühl' bewohnen,

Wird einst uns offenbart.

Dann tönt aus Weltenheeren

Die Harmonie der Sphären,

In seel'ger Wesen Dank:

Des Schöpfers Lobgesang.

 

 

 

In

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland und deren Tochter-Logen. Berlin: A. Sacco 1857 (enthält 371 Lieder); desgleichen Zweite Auflage, Berlin: C: F. Weiß 1869

sind die Lieder erneut umgestellt

nicht übernommen wurden die folgenden Lieder:

 

1. Allmächtger, den im Sphärenklange (16)

12. Herr, vor dessen Angesichte (9)

13. Lobt den Herrn! der sprach: es werde! (3)

15. Singt Lob dem Herrn, der uns beschützt (15)

 

neu sind die Lieder 16-21

 

 

Die I. Abtheilung.

Zum Lobe Gottes,

enthält nun 21 Lieder.

 

1. Vor dir, o Ewiger! tritt unser Chor zusammen (17);

Comp. v. Schulz

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut (9)

Ged. v. Schiller

Comp. v. B. A. Weber

3. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben (2)

Ged. v. A. H. Niemeyer

Comp. v. Franz

4. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (3)

Ged. v. Matthisson

Comp. v. Wessely

5. Der Herr ist Gott und keiner mehr (4)

Ged. nach Kramer

Comp. v. Vogler

6. Die Morgenröthe glühet (5)

Comp. v. F. H. Himmel

7. Du, dessen Allmacht Welten schuf (6)

Ged. v. Herklots

Comp. v. Gossee

8. Erhab'ner Meister, den die Sphären loben (7)

Comp. v. E. Grell

9. Es werde Licht! rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen (8)

Ged. v. Herder

Comp. v. Hurka

10. Groß ist der Herr! er ließ in Wasserwogen (10)

Ged. v. Nostitz u. Jänkendorf

Comp. v. C. D. Stegmann

11. Herr! erfülle uns mit Weisheit (11)

Ged. v. Bürger

Comp. v. Joh. Schmidt

12. Richter freigeschaff‘ner Geister (14)

Ged. v. … 1778

Comp. v. C. F. Rungenhagen

13. Vater, laß im Licht uns wandeln (16)

Nach der Melodie der österreichischen Volkshymne von J. Haydn

14. Wie freundlich strahlt ihr Sterne (18)

Comp. v. Wollank

15. Die Flamme lodert, milder Schein

Ged. v. Matthisson [1788]

 

 

16.

neu:

Aus der Schöpfung [1798]  v. J. Haydn.

 

Zu dir, o Herr, blickt Alles auf,

Um Speise fleht dich Alles an.

Du öffnest deine Hand,

Gesättigt werden sie.

 

Du wendest ab dein Angesicht,

Da bebet Alles und erstarrt.

Du nimmst den Odem weg,

In Staub zerfallen sie.

 

Den Odem hauchst du wieder aus,

Und neues Leben sproßt hervor;

Verjüngt ist die Gestalt

Der Erd' an Reiz und Kraft.

 

 

17.

Zuerst von:

Johann Baptist Rousseau,

vertont von Carl Friedrich Zöllner

erschienen in:

Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz,

Freitag, den 13. Oktober 1826,

unter dem Titel

Gebet am Palm-Sonntage

 

Vater, der du bist die Liebe! Gott der Liebe, gieb uns Gold!

Aber nicht das Gold der Berge, dem die Welt Verehrung zollt;

Schenke uns das Gold der Treue, welches glänzt in Sonnenpracht,

Aus dem Spiegel des Gemüthes, aus des Herzens tiefstem Schacht! —

 

Gott des Lichtes, gieb uns Silber! nicht des Silbers, das man gräbt;

Rein, den Silberton der Seele, der sich leise hebt und bebt. —

Säub're sie von allen Schlacken, in der Tugend Kampf und Schmerz,

Bis sie, abgekühlt und leuchtend, frei sich schwinget himmelwärts! —

 

Gott des Mitleids, gieb uns Perlen! nicht, wie sie das Meer erzeugt:

Laß in uns're eig'ne Augen sie sich reihen hell und leicht;

Laß sie schimmern, wenn durch dich sich uns des Wohlthuns Glück gewährt;

Laß sie fließen, wenn der Wittwe Noth die Bruderpflicht beschwört. —

 

Gott der Demuth, gieb uns Kronen! aber keine, die das Haupt

Stolz mit nicht'gem Glanz umstrahlen; — unsre Krone, dornumlaubt,

Drücke sich in uns're Schläfe, bis sich dort kein Puls mehr regt,

Bis nach wohlerkämpftem Siege der Vollendung Stunde schlägt.

 

Vater, der du bist die Liebe, sende uns der Liebe Trost!

Nicht die flücht'ge ird'sche Wallung, die allein im Blute tos't;

Laß durch Weisheit, Stärke, Schönheit, uns're Brust ihr Altar sein,

Uns in heil'ger Bruderkette ihr die Welt zum Tempel weih'n.

 

Comp.v. Gährich

 

 

18.

 Zuerst in:

Solothurnisches Wochenblatt für 1823, 22-23;

unter dem Titel: Mahnung

Text: Christoph Christian Hohlfeldt („Harfenklänge“, 2. Aufl. 1836, 160)

Musik: Franz [Wilhelm] Abt 1819 [? – er  lebte von 1819-1885]

 

Mahnung

 

Vergiß ihn nicht,

Dess‘ Wort die Welt bereitet,

Der Sonnen schuf und Sterne um sie leitet;

Auch dir erglänzt in dunkler Nacht sein Licht.

Vergiß ihn nicht.

 

Vergiß dich nicht!

Hoch über jede Bürde

Erhebt den Geist Bewußtsein eig‘ner Würde,

D‘rum folge treu dem heil'gen Ruf der Pflicht.

Vergiß dich nicht!

 

Vergiß sie nicht,

Die liebend dich umfangen

Und dir voran zur Heimath eingegangen;

Du siehst sie dort, wenn hier dein Auge bricht.

Vergiß sie nicht!

 

Vergiß es nicht!

Geweiht zu Gottes Bilde,

Erzieht er dich für himmlische Gefilde;

Ein reines Herz nur schaut sein Angesicht.

Vergiß es nicht!

 

Comp. v.  [Peter Joseph von] Lindpaintner

 

19.

Früher z. B. in:

Johann Friedrich Burg: Allgemeines und vollständiges Evangelisches Gesang-Buch. Breßlau 1751, 112-113

Eisenachisches Neu-revitirt und beständiges Gesang-Buch. Achte Auflage, 1753, 96-97 (11 Strophen, mit der Angabe: B. Schmolk)

Neu eingerichtetes Eisenachisches Gesangbuch. 1776, 289-290 (mit 11 Strophen und der Angabe: B. Schmolck)

 

Hier wiedergegeben sind nur: 1., 2. und 7. Strophe

 

Ergebung

 

Ich gebe mich in Gottes Willen,

Es sei ihm Alles heimgestellt,

Und so erwart' ich nur im Stillen,

Was seiner Schickung wohlgefällt.

Sein Wille soll mein Leitstern sein,

Nach diesem geh' ich aus und ein.

 

Ich kenne meines Gottes Willen,

Daß er nichts Böses wollen kann,

Will er sein Antlitz leicht verhüllen,

Und führt mich eine rauhe Bahn.

Doch macht er Alles wieder gut,

Wenn man nur seinen Willen thut.

 

Gieb mir nur Willen und Vollbringen,

Du Vater in der Ewigkeit,

Und mache mich vor allen Dingen

Durch deinen guten Geist bereit,

Daß meinem Herzen wohlgefällt,

Was mir dein Wille vorgestellt.

 

Comp. v. Ed. Tauwitz

 

 

20.

Zuerst in:

Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt. Wien, Samstag, den 12. November 1825, 543,

unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe, und mit der Angabe: Hohlfeldt

Solothurnisches Wochenblatt. Samstag den 7 Januar 1826, 6-7 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),

unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe

Christoph Christian Hohlfeldt. Harfenklänge. Zweite Auflage 1836, 287,

unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe

Wandle vor Gott! Gebet- und Andachtsbuch für fromme Christen. 1842, 103-104 (mit anderer Reihenfolge der Strophen),

unter dem Titel: Allgegenwärtige Liebe

 

 

Gottes Lieb' ist überall!

 

Gottes Lieb' ist überall!

Sie läßt in des Himmels Höhen

Sonnen auf- und untergehen,

Sie umfaßt den Erdenball!

Gottes Lieb' ist überall!

Sie erglänzt im Morgenstrahle,

Schmückt die Blum' im Frühlingsthale,

Weckt das Lied der Nachtigall!

Gottes Lieb' ist überall!

 

Gottes Lieb' ist überall!

In der Welten Sphärenklänge

Stimmt mit seinem Lobgesange

Auch des Donners Wiederhall!

[1826: In den Preisgesang der Sphäre

Stimmen Erde, Luft und Meere,

Und des Donners Wiederhall,]

Gottes Lieb' ist überall!

Weht um uns in milden Düften,

Trägt den Adler in den Lüften,

Sie bewacht des Sperlings Fall!

Gottes Lieb ist überall!

 

Comp, v. Lindpaintner.

 

 

21.

neu:

 

Preis, dir, Unendlicher,

Der du in ewiger

Klarheit die Welten regierest!

Gieb unsrer Brüderschaft,

Würdig zu handeln, Kraft,

Wenn du im Dunkeln sie führest!

 

Du, den das Weltall preist,

Send' uns, Gott, deinen Geist,

Daß wir das Rechte nicht lassen,

Daß wir mit frohem Muth,

Streben zum höchsten Gut,

Mög' uns der Bös'wicht auch hassen!

 

Auf zu den Sternen blickt;

Wen banger Kummer drückt,

Trost kann bei dir ihm nur werden!

Faßt ihn auch wilder Schmerz,

Doch trägt er frei sein Herz,

Wandelt, ein Gott schon auf Erden!

 

Vater der Menschen schau',

Gnädig auf unsern Bau,

Den wir heut wieder beginnen!

Ewig steht ja dein Wort!

Wahrheit und Licht ist dort!

Irdische Güter zerrinnen.

 

 

 

4. Teil: Andere Logen

 

Die

Auswahl von Freimaurer-Liedern: mit Melodien. Stralsund 1818

beginnt mit zwei Liedern „An Gott“:

 

1. Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht (Matthisson)

2. Vater! Laß im Licht uns wandeln (Klipfel)

 

später (21-22) findet sich in der Rubrik „Am Stiftungsfeste“ folgendes Lied,

mit der Angabe: Uvermann

 

Dir, aller Welten Meister,

Ertöne Preisgesang!

Du Vater aller Geister

Vernimm der Maurer Dank!

Vernimm ihn gern vom Fest-Altar

Für deine Huld, die mit uns war.

 

Schenk‘ fernerm Fleiß Gedeihen,

Zur Arbeit freud’ge Lust!

Der Menschheit uns zu weihen

Erwecke stets die Brust!

Ein immer warmes, reges Herz,

Erhalte uns für Brüder Schmerz!

 

Stets segne unser Streben

Nach ew’ger Wahrheit Licht,

Und laß uns nicht erheben

Auf rauher Bahn der Pflicht!

Führ uns an deiner Vaterhand

Den Pilgerpfad durch’s Prüfungsland.

 

Und in der letzen Stunde

Send‘ einen Genius

Der uns mit holdem Munde

Entbeut den Friedensgruß,

Uns freundlich führt durch Nacht und Tod

Zu Lebens ew’gem Morgenroth.

 

 

In der Rubrik „Zur Jubel-Feier“ findet sich folgendes Lied (60),

mit der Angabe: Flemming

 

Auch in:

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 62-64,

mit der Angabe: Eck,

1857 und 1869, 191-192,

mit der Angabe: Ged. v. Eck. – Comp. v. C. Hennig.

 

 

Festlich duften [1832: umduften] uns Blumengehänge!

Lieblich umrauschen uns Jubelgesänge!

Und in gedrängten Reih’n zogen die Brüder ein,

Zeugen des seltenen Festes zu sein.

 

Töne denn, froher Chor!

Tön‘ durch die Hallen!

Zu dir, o Herr! empor

Steig‘ unser Lallen!

Denn daß das Werk bestand,

Danken wir Deiner Hand.

Schirme auch ferner das heilige Band!

 

1832 mit drei zusätzlichen Strophen:

 

* Die eingeklammerte Lesart gilt für den Fall, daß die Anrede an mehrere, im Bilde vergegenwärtigte, verstorbene Meister gerichtet wird.

 

Wie strahlt voll Huld dein Blick,

(Seht! wie voll Huld der Blick)

Seliger Meister!

Du segnest (Sie segnen) unser Glück

Im Reich' der Geister!

Drum werd' mit (Mit Lieb' und) Innigkeit

Auch dir, Verklärter! heut'

(Werde auch ihnen heut')

Dankbarer Herzen Erinn'rung geweiht!

 

Trennt gleich das Land der Ruh.

Dich (Sie) von dem Bunde,

Ruft doch dein (ihr) Bild uns zu

In dieser Stunde:

„Wo freier Sinn sich regt,

Das Herz für Tugend schlägt,

Da werden göttliche Keime gepflegt."

 

„Nähret auch ferner treu

Heilige Triebe!

Und eure Stärke sei

Eintracht und Liebe!

Daß, wenn euch Nacht umfängt,

Tod euch von hinnen drängt,

Freundlich die Nachwelt noch eurer gedenkt!"

 

 

In

Maurerischer Blüthenkranz aus den Archiven teutscher Logen gesammelt von Franz Joseph Razen.

finden sich an verstreuten Orden verschiedene Gebete und Lobpreisungen

 

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 54-57

Gebet.

 

Choralgesang.

Allvater sende uns dein Licht

Das strahlend glänzt in jener Höhe,

Und wenn dein Mund sein Werde! spricht

So wird uns fühlbar deine Nähe;

Dass, wie vor deinem Angesicht,

Dein Wille nur auch hier geschehe,

Denn, nur wer dein ist, aus der Nacht

Zur Herrlichkeit des Lichts erwacht.

 

Chor.

Preis dem allwaltenden,

Leben gestaltenden

Urquell des Lichts.

Heil, seinem Strahle Heil!

Dem hell entzündeten

Froh uns verkündeten,

Festlich begründeten'

Lichte sey Heil!

Dreyfaches Heil!

 

Rezitativ.

Gegründet war ein freundlicher Altar,

Geweih't dem Licht durch treue Meister.

Schnell wuchs der arbeitsfrohen Brüder Schaar,

Doch wankte noch der schöne Bund der Geister

Und Nacht bedeckte Sonne , Mond und Sterne;

Der freye Blick erreichte nicht die Ferne.

 

Noch wankend war der Säule Schaft,

Gelähmt der Kette starke Kraft,

Und innre Bangigkeit verhüllte

Der Zukunft Schönheit dem Gesicht;

Doch Lieb' und Brudertreu' erfüllte

Der Hoffnung Bild — und es ward Licht.

 

Fünfstimmiger Gesang.

Das Werk prangt in der Schönheit Glanze,

Die Stärke strahlt im Siegerkranze

Und führt die Weisheit jubelnd ein.

Was treue Eintracht hier begründet

Wird heute froh der Welt verkündet,

Und froh versammelt' sich zum Feste,

Die Schaar der uns so lieben Gäste,

Um sich des Lichts mit uns zu freu'n

 

1ter Chor.

Dank't dem Herrn der Erden,

Der den rohen Stein,

Dass wir uns erfreu'n,

Liess zum Tempel werden,

Und der aus der Geister Land

Liebend uns sein Licht gesandt.

 

2ter Chor.

Dankt ihm, er gab Stärke,

Gab der Weisheit Muth,

Und das höchste Gut,

Schönheit unserm Werke;

Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm

Glänze dieses Heiligthum

 

Allgemeiner Chorgesang.

Ihm zum ew'gen Dank und Ruhm,

Glänze dieses Heiligthum.

 

Wechselgesang.

 

1te Stimme.

So trete an der Weisheit Hand

Die Liebe ein, in unserm Kreise,

Denn sie allein macht stark und .weise

Sie ist der Geister Zauberband.

Nur sie soll unsern Bau verschönen

Und unser Werk mit Palmen krönen.

 

2te Stimme.

Sie wirket in des Maurers Brust

Wohlthätigkeit und Dank und Milde,

Und seines Ziels in Gottes Bilde

Wird er sich nur durch sie bewusst.

Durch sie ist er zum Licht gedrungen,

Durch sie hält er die Welt umschlungen.

 

3te Stimme.

Der Liebe Schwester, Eintracht, sey

Des Tempels köstlichstes Geschmeide.

Dir folgt das Himmelskind die Freude

Und ruft die Genien herbey,

Die in das Heiligthum uns führen

Wo Gottes Allmacht wir berühren.

 

Schlussgebeth.

 

Drey Stimmen.

Beschirme stets durch Deine Macht

Allvater, diese heil'gen Hallen,

Lass nimmer unsern Bau zerfallen

Und schütz' uns vor Gewalt und Nacht.

Dass noch der Nachwelt spät'ste Tage

Den Ruhm von deinem Tempel trage.

 

Allgemeiner Schlusschor.

Danket dem Meister der Erden

Danket dem Schöpfer der Macht,

Dass, aus dem Dunkel der Nacht,

Er diesen Tempel liess werden

Weihet zum Danke und Ruhm

Dem Höchsten dies Heiligthum.

 

 

 

Erster Band, Mannheim 5822 [= 1822], 254

Beym Schluss der Loge

Nach Zwings Melodie: Wohlthätigkeit

 

O Seligkeit!

Der ganze Himmel schaut

Auf dieses Werk in Liebe auferbau't,

Dich preisen wir, o Vater in der Zeit,

Wie einst am Thron

In deiner Herrlichkeit.

 

Chor.

Lob, Ehr und Preis,

Dem Vater in der Zeit,

Wie einst am Thron

In seiner Herrlichkeit.

 

 

Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 7-8

1. Das Gebet

 

In Einem Glauben,

Einer Liebe kühnem Wagen,

Kann nur der Menschheit

Reichster Segensmorgen tagen!'

 

Der Morgen tagt! gerührt, voll hoher Ahndungswonne

Erhebt zu Dir eich Deiner Kinder Blick;

Allwalter, Du gebotst den Aufgang Deiner Sonne,

Und finstrer Aberglaube floh zurück.

Und Glaubenshaß, Verfolgungssucht und Brüder morden

Zerstörte Deiner Sonne Feuerglanz;

Doch Liebe schufst Du in der Menschheit großem Orden,

Und Liebe — sie gebar die Toleranz!

 

Was Du durch Deinen Sohn der Menschheit hast gespendet,

Die für den Duldungsgeist verschlossen, blieb,

Es ist uns Heiligthum; wir sind nicht mehr geblendet

Von Trennungssucht, die zu Verbrechen trieb.

Der Bruder steht nicht mehr allein auf irrem Wege,

Bekämpft von Laster, Hochgefahr und Noth;

Nein! brüderlich reicht ihm durch alle Schicksalsschläge

Die Hand ein Freund im Leben und im Tod.

 

Und hier im Tempel, wo mit heiligen Gefühlen

Wir treu vereint um Deinen Segen flehn,

Wo rastlos thätig wir nur Menschenwohl bezielen,

Laß, Vater, nie die Liebe untergehn!

Schau gnädig denn herab von Deinem hohen Sitze,

Allgütiger, auf diese Dreizahl hin;

Erleuchte sie, daß sie der ganzen Menschheit nütze

Durch Wort und That für hohen Duldungssinn;

 

Daß sie des Spötters freche Zweifel muthig ferne

Und Licht verbreite in dem Pilgerland;

Daß sie den frommen Glauben hebe zu dem Sterne,

Der einst zu Bethlehem am Himmel stand.

Verleih ihr Kraft, daß sie die Heerde treu und bieder

Zur Liebe führe und zum Weg der Pflicht;

Laß stets ihr Wahlspruch seyn: Die Menschen sind Euch Brüder;

Drum liebet sie und haßt die Brüder nicht!

 

Laß diese Priester Dir, auf die wir hoffend schauen,

In allen Christenherzen heiße Dankaltäre bauen!

 

 

 

Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 29-32

Die Gottesverehrung des Freimaurers

von Reinig [= Reuning]

 

Bereits in:

Georg Wedekind: Baustücke, ein Lesebuch für Freimaurer. Erste Sammlung, Gießen: Heyer 1820, 261-264

dazu Choral-Musik, komponiert von Kapellmeister Wagener

Die Weihe der Andacht. Kempten 1843, 286-287 (ohne die zweitletzte Strophe),

unter dem Titel: Lobpreisungen Gottes

 

Wesen, wie nenn' ich Dich,

Dem ich so ganz und so innig gehöre,

Das ich in Liebe und Demuth verehre,

Wesen der Wesen, wie nenn' ich Dich,

Daß ich begreife Dich?

 

Daß ich erblicke Dich,

Licht in dem Lichte und Urquell der Wahrheit,

Daß ich Dich schaue in völliger Klarheit;

Erster und Lezter, wie ruf‘ ich Dich,

Daß ich auch finde Dich?

 

Daß ich auch finde Dich,

Nicht bloß in jenen unendlichen Fernen,

Nicht bloß im Heere von Sonnen und Sternen,

Daß ich auch nahe empfinde Dich,

Gott! und verehre Dich?

 

Gott, ja, ich fühle Dich

Nahe im kindlichen frommen Gemüthe,

Nahe im lieblichen Dufte der Blüthe;

Überall bist Du so nah' um mich,

Gott, ja, ich fühle Dich!

 

Gott, ja, ich fühle Dich

Segnend im Lüftchen und segnend im Sturme,

Groß in den Sonnen und groß in dem Wurme;

Überall ahnd' und verehr' ich Dich,

Vater, und preise Dich!

 

Vater, so nenn' ich Dich,

Nenne Dich so mit dem heiligsten Rechte:

Bin ja Dein Kind und von Deinem Geschlechte.

Mächtig erhebt der Gedanke mich:

Gott, nur in Dir bin ich!

 

Gott, nur in Dir bin ich;

In Dir und durch Dich, Du Schöpfer und Meister,

Leb' ich und web' ich im Reiche der Geister,

Glied einer Körperwelt selbst bin ich

In Dir und nur durch Dich.

 

Weisheit, erleuchte mich,

Daß ich die Wunder der Herrlichkeit schaue,

Dich nur erblicke und Dir auch vertraue,

Ewige Weisheit, erleuchte mich,

Daß ich begreife Dich!

 

Liebe, erwärme mich,

Laß mich der Menschheit in Liebe gehören,

Innig im Menschen den Bruder verehren;

Ewige Liebe, erwärme mich,

Daß ich umfasse Dich!

 

Liebend umfasse Dich,

Selbst in dem Thierchen, selbst in der Pflanze.

Bist Du nicht selber das All und das Ganze?

Alles in Allem, ich liebe Dich

Innig, und ehre Dich.

 

Wahrheit, durchglühe mich,

Daß ich Verfolgung und Tod selbst nicht achte,

Schätze und Würden als Tand nur verachte,

Sollt' ich, o Ew'ge, verleugnen Dich,

Und so entwürd'gen mich?

 

Hoffnung belebe mich,

Laß mich im Geiste die Erndte erblicken,

Ahndend schon fühlen ein sel'ges Entzücken,

Wenn ich in Liebe verehrte Dich,

Gott, und Natur auch Dich!

 

 

Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 138

Güte und Weisheit Gottes

5815

 

Ja, Gott ist gut, wie könnt' ich zagen?

Wie könnt' ich murren gegen ihn?

Wie gegen seine. Führung klagen,

Wenn sie mir rauh und dornicht schien?

Seh' ich am Ziel dereinst zurück,

So war's der Pfad zu meinem Glück!

 

Ja, oft führst du auf dunklem Wege,

O Gott, mich hin zur Bahn der Pflicht.

Drum, treffen mich des Schicksals Schläge,

Dann, guter Vater, murr' ich nicht;

Dann denk' ich: dieß hat Gott gethan,

Und gut ist meines Gottes Plan!

 

 

 

Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 152-156

Maurergebet in der freien Natur

5817

 

Du großes Wesen, Gott!

Den Alles laut erhebet,

Was durch Dein Allmachtswort

Auf dieser Erde lebet;

Dich preis't, was durch Dich ist,

Durch Dich sein Daseyn fühlt,

Der Mensch, so wie der Wurm,

Der tief im Staube wühlt!

 

Erhebe Dich, mein Geist,

Damit ich Dank Dem lalle,

Durch dessen Ruf ich ward,

Und noch hienieden walle;

O, allvollkommner Gott,

O Gott voll Majestät,

Erhöre Du mein Lied,

Mein schwaches Dankgebet!

 

Du bist und warst schon längst

Vor Millionen Jahren,

Du warst, eh Etwas war,

Eh Deine Welten waren,

Eh Sonnen noch geglänzt

Mit mildem Strahlenschein,

Und Du, o Ewger, hörst

Auch nimmer auf, zu seyn.

 

Jahrhunderte vergehn

Gleich Wogen, die zerrinnen,

Jahrtausende entfliehn

Und andere beginnen;

Du bleibest, wie Du bist,

O Gott von Ewigkeit!

Vernimm den Preis, den Dir

Mein Herz voll Andacht weiht!

 

Es drehen Welten sich,

Es flammen Sternenheere,

Es grünet Wald und Flur

Allein zu Deiner Ehre!

Erhebt und preiset Ihn,

Ihn, dessen Allmachtsruf

Euch einst ins Leben rief;

Dankt Ihm, der einst Euch schuf!

 

Dir danken, daß sie sind,

All' jene Millionen,

Die hier noch sind und dort

In jenen Höhen wohnen;

Es preiset Dich, was lebt,

Es danket Dir, was ist,

Daß Du, Allmächtiger,

Der große Schöpfer bist.

 

Du willst, es tobt ein Sturm;

Du willst, und Weste wehen;

O, Deine weise Macht

Kann nie der Mensch erspähen.

Du sprichst, und Tausende

Beginnen ihren Lauf;

Du sprichst, schon hören sie

Zu leben wieder auf!

 

Irr' ich auf Dein Gebot

In düstern Labyrinthen,

So lehrest Du mich bald

Den schönsten Ausweg finden.

Allvater, blick' ich hin

Auf Deinen großen Plan,

So staun' ich Dich, o Gott,

Du Gott der Weisheit, an!

 

Du bist mir Schutz und Trost,

Bist mir ein guter Vater,

Bist meine Zuflucht stets,

Und stets mein weiser Rather;

Mich führet Deine Hand

So väterlich allhier,

Vernimm aus meinem Mund

Den lauten Dank dafür!

 

Wie oft verzeihest Du,

Wenn ich ans Schwachheit fehle,

Nicht immer Dein Gebot

Zu meiner Richtschnur wähle!

Du leitest mich im Glück,

Du tröstest mich im Schmerz,

Wie danket Dir genug

Mein Dir ergebnes Herz?

 

Du schirmtest mich bisher

Mit Vaterhuld hienieden,

Du gabst mir wahre Ruh

Und wahren Seelenfrieden.

O, wende nie von mir

Dein wachend Antlitz ab,

Mich schütze Deine Hand

Bis an mein kühles Grab!

 

So oft ich auf der Bahn

Der heilgen Tugend wanke,

So halte mich zurück

Vom Laster der Gedanke,

Daß, was der Frevler auch

Zu bergen sich bemüht,

Daß dieß, Allwissender,

Dein forschend Auge sieht

 

Gib mir ein reines Herz,

Entfernt von niedern Ränken,

Und lehre Du mich stets,

So lang ich bin, bedenken,

Daß Dir, gerechter Gott,

Nur Tugend wohlgefällt,

Daß Du das Laster strafst

Dereinst in jener Welt.

 

Ja, leite Du mich hin

Durch dieses Erdenleben,

Dem schwarzen Laster feind,

Der Tugend stets ergeben;

Dann blick' ich ohne Furcht

Dem Tod ins Angesicht,

Wann einst am Ziel der Bahn

Mein sterbend Auge bricht!

 

 

 

Zweiter Band, Mannheim 5823 [= 1823], 178-179

Gebet

 

„Vater des Lichts! Sieh in dieser Feierstunde gnädig auf uns herab;

prüfe Herz und Nieren in uns Allen, die wir hier versammelt sind,

zu Deiner Ehre einen sichtbaren Tempel zu gründen,

wie wir in unseren Herzen eine unsichtbare Stätte

Deiner Verehrung bewahren.

 

Wie Du der Erde das allbelebende Licht der Sonne verliehen hast,

so laß, Allgütiger, auf uns Alle und in uns Alle

das göttliche Licht der Erkenntniß und Wahrheit segenreich niederströmen,

daß wir durch rastlose und strenge Selbstprüfung

uns selbst erkennen mit unseren Kräften und Gebrechen

 daß wir in sittlicher Freiheit uns gegenseitig immer mehr und mehr veredeln;

daß wir in Glauben, Hoffnung und Liebe beginnen und enden,

und dadurch der sichtbare Tempelbau

im schönsten Einklang stehe mit unserer Herzensreinheit und Frömmigkeit.

Dazu verleih, Allwalter, uns Deinen Vatersegen.

Amen!"

 

 

 

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 3-21

lehnt sich stark an die Sammlung an:

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Grossen Provinzial-Loge von Hamburg und Nieder-Sachsen arbeitenden Logen. 1801.

 

Es eröffnet mit dem Gebet von Alexander Pope

Des Weltalls Vater! Du zu allen Zeiten

 

 

Es folgen:

9 Lob- und Danklieder: An Gott

1 Lob- und Danklied: An die Sonne

1 Lob- und Danklied: An die Schönheit

 

 

1. Vater unser, der Du bist im Himmel

siehe: Das Vaterunser für Freimaurer

Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816

 

2. Großer Meister und Erhalter

 

3.

Laßt laut des Meisters Lob erschallen,

siehe: Neun Lieder von Johann Baptist von Alxinger, 1784

unter dem Titel: Tischlied

Eine weitere stark abweichende Version

 

 

4. Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen!

sehr stark abgewandelt, wie in:

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, Nr. 14

 

5.

Gesund und frohes Muthes

 

6.

Lobt den Herrn, deß heilig Werde

siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

 

7. Dankt dem Herrn! Die Abendsonne

 

8. Dankt dem Herrn! Mit frohen Gaben

 

 

9.

Zuerst in:

Gedichte von Sophie Mereau. Berlin 1800, 58-60

Gedichte von Sophie Mereau. Wien 1818, 38-40

Es handelt sich um ein „Gebet“, „Nach dem Französischen“, mit 7 Strophen.

Hier leicht abgewandelt nur die Strophen 3, 6 und 7.

 

Urquell aller Formen, aller Kräfte,

Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,

Aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit.

Von der Sinnen läst'gem [1800: gröberm] Zwang befreiet,

Blühen, wo man dir Altäre weihet,

Liebe, Hoffnung, Sittenreinigkeit.

[1800: die Moral und Sittenreinigkeit.]

 

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,

Gieng die Sonne einst am Himmelsbogen,

Ewiger! auf deinen Wink hervor.

O, laß auch des Geistes Nacht entfliehen,

Laß der [1800: deiner] Weisheit Strahlen in uns glühen,

Hilf [1800: heb‘] zu Deiner Liebe uns empor.

 

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,

Mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder,

Anerkannt sey Deine Heiligkeit [1800: Göttlichkeit].

Deine ewigen [1800: heiligen] Gesetze binden

Die Natur, doch Deine Menschen finden

Nur in Freiheit ihre Seligkeit.

 

 

10.

An die Sonne

Sey mir gegrüßt zu meines Gottes Ehre,

 

 

 

Über 30 Jahre später enthält in

Lieder zum Gebrauch der unter Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1855, 1-8

die Rubrik „An Gott“ 8 Lieder,

wobei  nur gerade die Lieder 4 und 6 von der obigen Sammlung übernommen wurden;

auch  das Loblied an die Sonne ist entfallen;

 

dazu aus anderen Liedersammlungen:

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

5. Lobt den Herrn, deß heilig Werde

8. Feurig ertöne in heiligen Hallen

 

neu sind: 1 und 2 sowie 6 und 7

 

1.

Zuerst in;

Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder 1757, 34-35,

unter dem Titel: Die Güte Gottes (mit sechs Strophen)

Lieder für den öffentlichen Gottesdienst. Berlin 1773, 21-22 (mit sechs Strophen)

 

Vertonungen stammen von Carl Philipp Emanuel Bach (1758), Justin Heinrich Knecht, Heinrich Scherrer und Felix Mendelssohn Bartholdy (1823)

 

Wie groß ist des Allmächt‘gen Güte!

Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,

Der mit verhärtetem Gemüthe

Den Dank erstickt, der ihr gebührt?

Nein, seine Liebe zu ermessen

Sei ewig meine größte Pflicht;

Der Herr hat mein noch nie vergessen,

Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

 

Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren,

Und seine Güte nicht versteh'n?

Er sollte rufen, ich nicht hören,

Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?

Sein Will' ist mir ins Herz geschrieben,

Sein Wort bestärkt ihn ewiglich:

Gott soll ich über Alles lieben

Und meinen Nächsten gleich als mich.

 

 

Die volle Version, in leichter Abwandlung vom Original, in:

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 79-81

 

Wie gross ist des Allmächt'gen Güte!

Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt?

Der mit verhärtetem Gemüthe

Den Dank erstickt, der ihr gebührt?

Nein, seine Liebe zu ermessen,

Sey ewig meine grösste Pflicht!

Der Herr hat meiner nie vergessen,

Vergiss, mein Herz, auch seiner nicht.

 

Wer hat mich wundervoll bereitet?

Der Gott, der meiner nicht bedarf.

Wer hat mit Langmuth mich geleitet?

Er, dessen Rath ich oft verwarf.

Wer stärkt den Frieden im Gewissen?

Wer giebt dem Geiste neue Kraft?

Wer lasst mich so viel Glück geniessen?

Ist's nicht der Herr, der alles schafft?

 

Blick, o mein Geist, in jenes Leben,

Für welches du erschaffen bist,

Wo du, mit Herrlichkeit umgeben,

Erkennen wirst, wie gut er ist.

Du hast ein Recht zu diesen Freuden:

Durch Gottes Güte sind sie dein:

Auch, darum musste Christus leiden,

Damit du könntest selig seyn.

 

Und diesen Gott sollt ich nicht ehren,

Und seine Güte nicht verstehn?

Auf seinen Ruf sollt' ich nicht hören?

Den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?

Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben;

Vernunft und Schrift belehren mich:

Gott sollst du über alles lieben,

Und deinen Nächsten, so wie dich.

 

Dies ist mein Dank, die« ist sein Wille:

Ich soll vollkommen seyn, wie er;

Und wenn ich dies Gebot erfülle,

Stell' ich sein Bildniss in mir her.

Lebt seine Lieb' in meiner Seele,

So treibt sie mich zu jeder Pflicht;

Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,

Herrscht doch in mir die Sünde nicht.

 

O Gott, lass deine Vaterliebe

Mir immerdar vor Augen seyn!

Sie stärk' in mir die guten Triebe,

Mein ganzes Leben dir zu weih'n;

Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen:

Sie leite mich zur Zeit des Glücks,

Und sie besieg' im bangen Herzen

Die Furcht des letzten Augenblicks!

 

 

2.

Eine abgewandelte und verkürzt Fassung eines Gebets von Joseph Kratz (vor 1803):

O du Heiliger, Allbarmherziger

 

O, Du Heiliger,

Großer und mächtiger

Herr und Schöpfer der Welten!

Laß uns Dir nahen,

Segen empfahen,

Hilf uns, hilf uns, o Vater!

 

O allliebender

Weiser und gütiger

Herr und Schöpfer der Welten!

Send' Deine Klarheit,

Führ' uns zur Wahrheit,

Hilf uns, leit' uns, o Vater!

 

 

6.

Zuerst in:

Christian Fürchtegott Gellert Geistliche Oden und Lieder 1757, 11-12,

unter dem Titel: Die Ehre Gottes aus der Natur (mit sechs vierzeiligen Strophen)

Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 36-37

Das Lied wurde 1803 von Ludwig van Beethoven vertont (Opus 48.4)

 

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,

Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort,

Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,

Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!

Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?

Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt?

Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,

Und läuft den Weg, gleich als ein Held!

 

Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,

Die die Natur Dir aufgestellt!

Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke

Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

Kannst Du der Wesen unzählbare Heere,

Den kleinsten Staub fühllos beschau'n?

Durch wen ist Alles? O, gieb ihm die Ehre!

Mir, ruft der Herr, sollst Du vertrau'n!

 

 

7.

neu:

 

Herr der Welten, mit Vertrauen

Hebt zu Dir sich unser Blick;

Sende von des Himmels Auen

Unserm Werk Gedeihn und Glück.

Segne was wir hier vollbringen,

Alles Gute laß gelingen,

Was wir geistig hier erbau'n

Laß uns einst vollendet schau'n!

 

Wenn wir hier nach Wahrheit ringen

Send' uns Licht aus Himmels-Hoh'n;

Wenn der Lieb' Symbol wir schlingen

Laß uns Deinen Geist durchweh'n:

Nicht allein in diesen Hallen,

Nein, im ganzen Erdenwallen

Laß, was geistig wir erbau'n,

Schöner sich vollendet schau'n!

 

 

 

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 1-19

 

1. Kapitel

Erhebung des Gemüths zu Gott (No. 1-20)

 

1. (v. Nostiz u. J.)

Auch In.

Bundessprüche, ältere und neue. Gera 1841, 128 (nur die ersten zwei Strophen)

Gesangbuch für die Loge Ernst zum Compass in Gotha. 1860, 14-15

 

 

Großer Meister, überschwänglich [1860: überschwenglich]

Mächtig ist dein Reich;

Laß die Baue unvergänglich

Seyn, dir gleich!

 

Was dein Reich vermehrt hienieden,

Bleib uns Ziel hinfort;

Gieb uns, Vater, deinen Frieden

Hier und dort!

 

Sittlichkeit und Wahrheit stammen

Einzig von dir ab,

Welcher Lichter, Sterne, Flammen

Maurern gab.

 

Herr, du bleibst, hier fortzubauen,

Unsre Zuversicht;

Denn in deinem Lichte schauen

Wir das Licht!

 

 

2. Großer Meister, dessen Allmacht

 

3. (Fink)

Zuerst in:

Allgemeine musikalische Zeitung, Band 13, 6. November 1811, 751-753

Text und Melodie stammen von Gottfried Wilhelm Fink.

 

Später in:

Mustersammlung aus deutschen Klassikern. Leipzig 1825, 112,

unter dem Titel: Dem Unveränderlichen, und mit der Angabe: Utz

Musikalischer Hausschatz der Deutschen 1843, 629,

unter dem Titel: Dem Unveränderlichen

 

Vertont von Johann Karl Gottfried Loewe (1829)

 

Dem Ew’gen unsre Lieder!

Was auch das Herz bewegt,

Vertraut, vertraut, Ihr Brüder,

Dem, der die Welten trägt!

Er läßt wohl Blätter sterben

Und Sonnen sich verglühn;

Doch keins läßt er verderben,

Neu soll es auferblühn.

 

Wenn Winterstürme schrecken,

Und starrer Frost gebeut,

Läßt er die Erde decken

Mit einem weißen Kleid.

Und unter warmer Hülle,

Gleichwie im Mutterschooß,

Da schläft in tiefer Stille

Sich Gras und Blüthe groß.

 

Und ist der Mai erschienen,

Dann bricht so frisch hervor,

Mit jungen Unschuldsmienen,

Ein zahllos Lebenschor;

Das ruft in tausend Freuden

Uns tief zum Herzen ein:

„Was zagst du doch im Leiden?

Gott muß die Liebe seyn!“

 

 

4.

Richter freigeschaffner Geister

 

5.

 

Vater unser, der du bist im Himmel,

siehe: Das Vaterunser für Freimaurer

Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816

 

 

6. (Blumauer)

Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel

Es handelt sich um fünf Strophen aus dem Schluss des Freimaurergedichts von Aloys Blumauer (1786), wobei vor allem die erste zitierte Strophe stark verändert ist:

 

Auch in:

Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 71-72

 

Herr und Gott, wenn unser Bau den Stempel

Ewger Weisheit und Gerechtigkeit verliert;

Wenn nicht Friede unsre stillen Tempel,

Nicht die Schönheit unsere Baue ziert;

 

Wenn wir jemals einen Stein behauen,

Den nur Eigennutz zusammenhält;

Wenn auf das Gebäude, das wir bauen,

Auch nur Eine Menschenthräne fällt:

 

O dann hemme unsern Bau, verbreite

Schnell Verwirrung über unsern Sinn;

Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute

Weg vom segenlosen Werke ziehn!

 

Aber wenn wir nur auf deine Güte,

Deinen Beistand bei der Arbeit schaun;

Wenn wir jedem Müden eine Hütte

Und der Tugend eine Freistatt baun:

 

O dann gieb, Allvater, unserm Bunde

Segen, Wachsthum, fröhliches Gedeihn;

Laß uns hier auf diesem Erdenrunde

Schon die Engel deiner Menschheit seyn!

 

 

Ein veränderte Version wurde bereits eingesetzt für:

Wieland‘s Todtenfeier in der Loge Amalia zu Weimar am 18. Februar 1813, 30-31:

 

Brüder! wenn aus unserm Bund der Stempel

Der Wohlthätigkeit sich je verliehrt;

Wenn ein Schauspielhaus aus unserm Tempel

Tand und Spiel aus unserm Schmucke wird;

 

Wenn wir jemals einen Stein behauen,

Den nur Eigennutz zusammenhält;

Und auf das Gebäude, was wir bauen

Auch nur Eine Menschen-Thräne fällt;

 

Weltgeist! о so stör’ es, und verbreite

Schnell Verwirrung über unsern Sinn,

Laß uns unbelohnt, beschämt noch heute,

Weg vom Baue dieses Babels ziehn!

 

Aber wenn wir nur auf deiner Güte

Weisen Plan bei unsrer Arbeit schaun,

Wenn wir gern dem Müden eine Hütte,

Und der Tugend eine Freistatt baun;

 

Wenn wir uns bemühen hier auf Erden,

Daß der Weg durchs Leben ebener,

Minder mühsam seine Pfade werden,

Und der schroffen Steine weniger;

 

Wenn wir deiner Menschheit Wohl zu gründen,

Uns bemüh`n nach deinem weisen Plan,

Lohn nicht suchen, ihn nur darin finden,

Daß wir Gutes in der Welt gethan;

 

O, so gieb Allvater unserm Bunde

Weisheit, Stärke, Schönheit zum Gedeihn.

Laß uns hier auf diesem Erdenrunde,

Freude, Glück und Seegen streun.

 

 

7.

 

Hör uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden

siehe: Freymaurerlieder von Blumauer, 1783

unter dem Titel: An die Weisheit

(hier nur die Strophen 15-16 und 18-19, leicht verändert)

 

 

8. (Ridel) Ewige Wahrheit

 

9. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

10. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen

 

 

11. (Hohlfeldt)

Auch in:

Liederbuch für  die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. 1832, 266

 

Schwinge dich aufwärts zu den ewgen Höhen,

Willst du die Fäden des Geschickes sehen!

Wisse, vom Meister, hoch im Lichte droben,

Sind sie gewoben!

 

Nahst du dich sehnend höhrer Weisheit Pforte;

Ach, sie erschließen keine Zauberworte!

Nur in der Dämmrung schaust du hier die Wahrheit;

Droben ist Klarheit.

 

Hebe die Blicke zu der heitern Ferne;

Siehe, in Eintracht wandeln Gottes Sterne!

Höre sie rufen: „Staubbewohner, übe

Himmlische Liebe!“

 

Hoffe und glaube: bei der Erde Stürmen

Werden des Himmels Mächte dich beschirmen.

Muthige Streiter führt der Kampf hienieden

Droben zum Frieden.

 

 

12. „Es werde Licht!“ rief Gott am ersten Schöpfungsmorgen

 

 

13. (Gerhard)

Zuerst in:

W. Gerhard’s Gedichte. Erster Band. Leipzig 1826, 319-20

[Wilhelm Gerhard, 1816]

 

Auch in:

Neues Gesangbuch für die große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin und deren Tochterlogen. 1841, 11-12

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 68-69

 

Hier in der Männer [1845: Maurer] ernstem Kreis

Von Bruderlieb‘ umschlungen,

Sey. Lob und Dank und Ehr und Preis

Dem Herrn der Welt gesungen!

Er thronet hoch im Himmelsblau

Und lächelt Segen auf den Bau;

Gebt unserm Gott die Ehre!

 

Wir messen, machen Riß und Plan,

Ziehn Linien und Kreise

Und brüsten uns im eiteln Wahn

Und halten uns für Weise;

Doch unsere Weisheit wird zu Nichts

Vor einem Strahle eines Lichts;

Gott ist die ew'ge Weisheit.

 

Und legen wir den Gründungsstein,

Von Meisterhand behauen,

Fest in der Erde Schooß hinein

Und fangen an zu bauen,

So saget, was ein Pfeiler nützt,

Wenn Gott, der Herr, nicht selber stützt?

Gott ist allein die Stärke.

 

Und endlich tünchen wir das Haus

Und schmücken Saal und Zimmer

Mit Säulenwerk und Bildern aus,

In bunter Farben Schimmer;

Doch nur von oben strahlt das Licht,

In welchem sich die Farbe bricht;

Gott ist der Schönheit Quelle.

 

So laßt uns denn den großen Gott,

Den gütigen, den weisen,

Den mächtigen und starken Gott,

Mit frommen Herzen preisen!

Der fähret wohl, der ihm vertraut.

Ihm, der die ganze Welt gebaut,

Dem Herrn allein die Ehre!

 

 

14.

 

Etwas anders bereits in:

Trink- oder Commersch-Lieder. 1791, 120-121,

mit der Angabe: Overbeck

Akademisches Liderbuch, 1795, 167-168

mit der Angabe: Overbek.

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 177

Liederbuch für die Große Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen, 1832, 244-245.

 

1787 erschien in Leipzig

 Das „Pilgerlied von Overbeck“, fürs Clavier componiert von Christ. Gotth. Tag.

1799 auch vertont von Johann Christian Friedrich Schneider

 

Des Pilgers Pfad, Ihr Brüder,

Hat Dunkelheit und Licht;

Geht auch die Sonne nieder,

Auf immer geht sie nicht.

Nur kurze Frist der Mühe,

Nur eine kurze Nacht,

Dann ist in stiller Frühe

Der neue Strahl erwacht.

 

Mit kindlichem Gemüthe

Giebt sich der Pilger hin

Und harrt auf dessen Güte,

Der sorgt vom Anbeginn,

Der diese Zeiten wendet

Und auf das Beßre lenkt

Und Menschenleiden endet

Und Engelfreuden schenkt.

 

O selig, wer die Quelle

Der süßen Hoffnung fand;

Ihm wird die Seele helle,

Und jeder Trost verwandt!

Das ist des Pilgers Segen:

Ein Herz voll Zuversicht

Auf allen seinen Wegen,

Gestärkt von Gottes Licht.

 

 

15. (Mahlmann)

Zuerst:

Gedichte von August Mahlmann. Halle 1825, 13-14,

unter dem Titel: Sternhelle Nacht

August Mahlmann‘ gesammelte Gedichte. Dritte Auflage, Halle und Leipzig 1837, 23.24,

unter dem Titel: Sternhelle Nacht

Melodie dazu von Georg Eduard Goltermann, 1890

 

bereits in:

Johann Genersich: Alfred. Ein Lesebuch für Jünglinge. Wien 1812, 143-144,

unter dem Titel: Lied

Sammlung geistlicher Lieder. 1818, 139-140

Viertes Lesebuch für die Baslerischen Schulen. 1825, 294-295,

unter dem Titel: Nachtlied

 

 

Hoch empor am Himmelsbogen

Sind die Sterne aufgezogen;

[1825: Gottes Pracht am Himmels-Bogen

Ist in Sternen aufgezogen!]

Welch ein heilig stilles Chor!

Daß das Herz dir größer werde,

Blicke von der kleinen Erde

Zu dem ew‘gen Glanz empor!

 

Kannst du noch dein Auge senken,

Deines armen Lebens denken,

Und was irdisch dich betrübt?

Der den Flammenkranz gewunden,

Hat dich seiner werth gefunden,

Ist ein Vater, der dich liebt.

 

Aus der Sterne Millionen,

Aus den glanzerfüllten Zonen

Hat er seinen Thron erbaut.

Seiner Welten lichte Heere,

Seiner Sonnen Flammenmeere

Wandeln, wo sein Auge schaut.

 

Seine Liebe spricht den Segen,

Daß auf ihren ew'gen Wegen

Nie sein Auge sie vergißt!

Allem Daseyn, allem Leben

Hat er diesen Trost gegeben;

Halleluja, daß du bist!

 

 

 

16.

Zuerst:

Gedichte von Agnes Franz. Hirschberg 1826, 179-181,

unter dem Titel: Nacht-Feier

bereits in:

Abend-Zeitung, Mittwoch, am 12. November 1823

 

Auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 13-16,

Bundessprüche, ältere und neue. 1841, 112-113 (nur die 1. und 2, sowie 8. und 9. Strophe)

 

Nächtlich grauts am Himmelsbogen,

Langsam steigt die Nacht empor,

[1826: Nächtlich schweigt der Himmelsbogen,

Langsam steigt der Mond empor,]

Und es kommt der Sterne Chor

Ruhig, feierlich gezogen.

Einer Festversammlung gleich,

Glanzumflossen, auserwählet,

Lagern Schaaren, ungezählt,

Rings sich um das dunkle Reich.

 

Hört ihrs flüstern? – Welten halten

In des großen Domes Pracht

Jetzt den Gottesdienst der Nacht;

Laßt auch uns die Hände falten!

Einen Gott preist [1826: fei’rt] diese Schaar,

Einen Gott der Mensch im Staube;

Andachttrunken tritt der Glaube

Vor des Weltalls Hochaltar.

 

Vater, laß in diesem Laute

Muth mich finden, wenn ich stumm

Stehe in dem Heiligthum,

Das der Allmacht Hand erbaute!

Zagend fall ich an dein Herz,

Denkend mit betrübter Seele

Meiner Mängel, meiner Fehle,

Fühle bittrer Reue Schmerz [1826: bittern Reueschmerz].

 

Zünde deiner Weisheit [1826: Weisheit] Leuchte,

Vater, deinem Kinde an!

Ferne von der dunkeln Bahn

Jeden Schein, der Licht ihm deuchte!

Weithin reicht des Wahnes Macht,

Leicht bethört sind unsere Sinne;

Gieb mir, daß ich nichts beginne,

Was ich nicht mit dir bedacht!

 

Laß mich, in der Liebe bleiben,

Daß du ewig mit mir seyst!

Gieb mir deinen reinen Geist!

Laß mich gute Früchte treiben!

Wahre, daß durch meine Schuld

Keines Bruders Thräne fließe;

Daß ich eher alles misse,

Als Erbarmen und Geduld!

 

Dunkle Klippen hat das Leben,

Viele Pilger ziehn hinaus;

Laß sie nach dem Vaterhaus

Sicher und beharrlich streben!

Und wo Einer, fortgerafft

Von der Macht empörter Wogen,

Hin zur Tiefe wird gezogen,

Halte ihn mit deiner Kraft!

 

Rett‘ ihn, eh’ er uns verloren,

Send‘ ihm deinen Engel zu,

Denn zum Leben hast ja du

Alle liebend auserkohren.

Laß ihn mild dein Antlitz sehn,

Wenn er weinend nach dir langet;

Laß, wenn er im Kampf erbanget,

Deinen Odem ihn umwehn!

 

Allen, Allen Licht und Liebe!

[1841: Vater, gieb uns Licht und Liebe!]

Gieb Gewährung, Vater, mir,

Daß sich unsers Herzens Triebe

Freudig richten auf zu dir!

Und wenn einst mein Auge bricht,

Laß mich einen Engel werden,

Der Verirrte von der Erden

Rettend führe hin zum Licht!

 

[1826:

Gieb Gewährung, Vater, mir!

Allen, Allen Licht und Liebe!

Lenke ihres Herzens Triebe

Durch des Sohnes Kraft zu Dir!

Laß‘ auch mich , Gott, Gnade finden!

Mit den Deinen mich verbinden,

Preisen Dich im höher‘n Licht! ---]

 

1824 und 1841 neue Strophe:

Großer Vater, laß die Kette,

Die wir schlingen, reißen nie!

Schütze, Heiliger, errette

In des Lebens Stürmen siel

Laß in Bruderlieb und Treu

Fest uns bei einander stehen,

Laß auf dich allein uns sehen,

Stehe du uns mächtig bei!

 

 

17.

Zuerst:

Johann Friedrich Kasimir Rosenberger, Christian Huhn: Mitauisches Gesangbuch. 1769/ 1771, 506-507 (mit 5 Strophen),

unter dem Titel: Die Allmacht Gottes

mit der Angabe: Cramer

Johann Andreas Cramer: Allgemeines Gesangbuch. 1780, 45-46

Sammlung geistlicher Lieder und Gesänge. Eisenberg 1770, 1770, 15-16

Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 34-35 (mit 5 Strophen)

 

Gott grenzenlos,

Undenkbar groß,

Der Urquell deiner Macht ist deine Stärke!

Schon sehn wir hier

So viel von ihr,

Doch sehn wir kaum den Anfang deiner [1769 und 1804: ihrer] Werke.

 

Durchflög ich gleich

Ihr [1804: dein] weites Reich

Und sähe deine letzte Sonne glänzen;

Ich sähe dort [1804: so säh ich dort]

Doch nicht den Ort,

Wo du nicht wärst – nicht deiner Allmacht Grenzen.

 

Was du erschufst,

Was du jetzt ruft

Und rufen wirst; wer zählt der Wesen Heere?

Herr, du bist groß,

Und grenzenlos

Ist deine Macht: dir sey allein die Ehre!

 

[1769 und 1804:

Was du erschufst,

was du jetzt ruft

und rufen wirst; wer kann das Alles zählen?

Doch wolltest du

noch mehr dazu

erschaffen, würd‘ es dir an Kraft nicht fehlen]

 

 

 

18.

Zuerst:

Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Sechster Band, Vierte verbesserte Original-Ausgabe. Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1819, 9,

unter  dem Titel:

Die Stufenleiter in der Schöpfung

Psalm 104, 1-35

 

Auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17

 

 

Empor mein Geist, zu Höherem erkohren,

Als für den Staub;

Du warst, wirst sein, bist nie verloren,

Nie Todes-Raub!

 

Empor, durchfleug mit Morgenrothes Schwingen

Die Ewigkeit;

Hier, wo der Wurm, dort, wo die Himmel singen,

Strahlt Göttlichkeit.

 

Durchschwebe kühn der Wesen große Leiter;

Aus dunkler Nacht

Steigt sie in allen Sphären auf und weiter,

In Gottes Pracht.

 

Sie schimmert aus dem Weltbau dir entgegen;

Der Halm der Flur

Und dort, wo sich die Sternenheere regen,

Sind Stufen nur.

 

Auch du stehst auf der Leiter aller Wesen

In Hoheit schon

Und steigst, zu schönern Zielen auserlesen,

Zu Gottes Thron! –

 

 

19.

Zuerst:

Christliche Religionsgesänge. Schneeberg 1804, 512-513 (4 doppelt so lange Strophen)

 

später in:

Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 22,

unter dem Titel: Die Gaben des Glücks

1. Petrt 4, 10

 

Auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 17-18

 

 

Nicht um Reichthum, nicht um Ehre

Bitt' ich, Gott, mein Vater, [1804: güt’ger Vater] dich;

Wenn ich Weltbesitzer wäre

Ohne Gott [1804: ohne dich:], wie arm wär' ich!

 

Weisheit nur, dich zu erkennen,

Gieb mir und ein frommes Herz,

[1804: nur ein redlich stilles Herz,]

Das dich kindlich Vater nennen

Darf in Freuden und im Schmerz!

1804: Darf in Freude und in Schmerz;]

 

Kraft und Muth in bangen Stunden,

Demuth in des Glückes Schooß,

Mitgefühl bei Freundes-Wunden, –

Wer dies hat, ist reich und groß!

 

[1804:

Kraft und Muth und Herzensfreude,

andern Menschen wohlzuthun;

Trost und Stärke, wann ich leide,

Vater, still in dir zu ruhn;]

 

 

20.

Zuerst:

Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Dritter Band. Zwölfte verbesserte Original-Auflage, Aarau: Heinrich Remigius Sauerländer 1827, 433,

unter dem Titel:

XLVI. Von einigen gemeinen Fehlern im Verbessern unserer Vermögensumstände.

Sirach 11, 20-23.

 

später in:

Heinrich Zschokke: Stunden der Andacht. Vierter Theil, Aarau: H. R. Sauerländer 1853, 222-223,

unter dem selben Titel

 

Auch in:

Auswahl von Liedern für die Freimaurer-Loge Balduin zur Linde in Leipzig, 1824, 18-19

 

 

Ueberall vertrau dem Herrn;

Nie ist seine Gnade fern,

In der freudenreichen Zeit

Wie in Widerwärtigkeit!

 

Geh, erfülle deine Pflicht,

Kümmre dich um Andres nicht;

Ist dein Werk vollbracht, wohlan!

Gott hat seines auch gethan.

 

Im Berufe fromm und treu,

Frage nicht, was besser sey;

Gieb du dem Berufe Werth,

Dann wirst du durch ihn geehrt!

 

Geht es auch nicht, wie es soll,

Aermlich oft und sorgenvoll:

Nun, wohlan! so schlimm es sey,

Gottes Leitung ist dabei.

 

Blick auf Gott und handle recht,

O fürwahr! so kommt's nicht schlecht.

Reines Herz und froher Muth

Geht wohl über Gold und Gut.

 

 

 

Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 1-10

enthält im Kapitel

I. Andacht

 

4 Gebete und

4 „Preis und Dank“

 

1. Gebet

1. Der Du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

 

2. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten bau’t

 

3. Herr, erfülle uns mit Weisheit

 

4.

Hör' uns, Vater, wenn wir hier auf Erden

siehe Freymaurerlieder von Blumauer,

unter dem Titel: An die Weisheit

mit variierenden Eingangszeilen

Hör‘ uns Göttinn! (1786) oder: Hör‘ uns Wahrheit (ab 1790)

(Strophen 15-19)

 

2. Preis und Dank

 

5. Groß ist der Herr! Es tosen Meereswogen

6. Der Herr ist Gott und keiner mehr!

7. Lobt den Herrn, Des mächtig Werde

siehe: Lobt den Herrn! der sprach: es werde!

8. Dankt dem Herrn! Mit reichen [1800: frohen] Gaben

 

 

 

 

Gesänge für Brüder Freimaurer. Gedruckt unter Leitung eines Mitgliedes der St. Johannis-Loge Julia Carolina zu den drei Helmen in Helmstedt 1845, 1-7

 

I. Eröffnung der Arbeitsloge

 

1.

neu:

 

Meister, der das Weltall schuf,

Dessen Größe uns die Sterne

Laut verkünden aus der Ferne,

Hör', Allmächt'ger, unsern Ruf!

 

Schenke unserm Werk' Gedeihn:

Laß der Wahrheit Licht uns schauen;

Laß den Tempel, den wir bauen,

Uns ein Bau der Tugend sein!

 

Müller

 

2.

neu:

 

Willkommen ihr Brüder zum heiligen Werke!

Bring't Quader und Pfeiler zum Tempelbau' dar!

Gieb, Meister, uns Weisheit und Schönheit und Stärke

Und mache zur Arbeit den Bauplan uns klar.

 

Hier Opfer der Freundschaft und Liebe zu bringen

Und Eintracht zu pflegen, die Stärke gewährt;

Nach geistiger Freiheit und Schönheit zu ringen:

Das sei unsre Arbeit, die Weisheit uns lehrt.

 

Wo Freundschaft und Liebe von Eintracht umschlungen:

Da weichet der Stärke das Dunkel der Nacht,

Da fühlt sich von Schönheit die Seele durchdrungen,

Da thronet die Weisheit als siegende Macht.

 

Müller

 

II. Schluß der Arbeitsloge

 

3. Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut,

 

4.

neu:

 

Du, dessen Arm durch blaue Lüfte

Wie durch die Nacht der Todtengrüfte

Den Strahl des Lebens blitzen läßt;

Den über Wolken hoch erhoben

Die wandelnden Gestirne loben

Und feiern Deiner Liebe Fest!

 

Erhab'ner Meister unsers Bundes!

O, nicht der bloße Dank des Mundes

Sei, Vater, Dir von uns gebracht;

Aus Liebe gabst Du uns das Leben,

Die Liebe durch die That zu geben,

Hast Du Dein Ebenbild gemacht.

 

Uebt, sprichst Du, Lieb' an meinen Kindern,

Könnt ihr die Noth des Nächsten lindern,

Reicht ihm der Freundschaft Labetrank.

Stets heilig sei uns diese Lehre;

So bringt der Mensch dem Schöpfer Ehre,

So zollt der Maurer seinen Dank.

 

Singt in dem Vaterland' der Palmen

Dir heut' kein König seine Psalmen

In der Begeist‘rung Adlerftug,

So tönt sie unser Herz noch wieder

Die Melodie der heilgen Lieder,

Zu welchen er die Harfe schlug.

 

Dein Name klang im Heiligthume,

Für welches, stolz ob ihrem Ruhme,

Auf Libanon die Ceder fiel.

Der Tempel liegt nun in Ruinen;

Dir, Unaussprechlicher, zu dienen,

Ward unser Bau der Weisheit Ziel.

 

Sein Grund umringt die ganze Erde,

Die durch Dein schöpferisches »Werde

Zum ersten Tempel Dir erstand;

Und eine dichtre Kette schlingen

Dort oben nicht der Cherubschwingen,

Als guter Menschen Herz und Hand.

 

Sieh, Meister, segnend auf uns nieder!

Daß würdig dieser Kette Glieder

Des Platzes, den sie füllen, sein;

Laß sie das Hochgefühl belohnen,

Daß, die Dein Heiligthum bewohnen,

Doch nie durch Laster es entweihn.

 

Wie nach dem Senkblei streng gerichtet

Zum Himmel Stein auf Stein sich schichtet,

Im Tempel Säul' an Säule stand:

So wollen wir in diesem Leben

Vereint zum Licht der Wahrheit streben;

Ein Schwur sei dieser Druck der Hand!

 

Geitel

 

 

5. Vater unser, der Du bist im Himmel

siehe: Das Vaterunser für Freimaurer

Wilhelm Nicolaus Freudentheil: Das  Gebet des Herrn, vor 1816

 

 

III. Eröffnung der Tafelloge

 

7. O Quell des reinsten Lichts, o Herr der Herrlichkeit!

 

 

IV. Schluß der Tafelloge

 

8. Gott! Sei gelobt, du hast auch heut‘ an uns gedacht

 

An anderen Stellen nachgedruckt sind:

39. Hör‘ uns, Wahrheit, wenn wir hier auf Erden

53. Hier,  in der Maurer ernstem Kreis (Gerhard)

 

 

 

Gesänge für die Loge Amalia. Weimar 1851, 1-5

 

Unter dem Haupttitel: Maurertugenden

in der Eingangsrubrik:

Dank und Demuth vor Gott

 

1. Dankt dem Herrn! mit frohen Gaben

2. Opfert Dank, verbundne Brüder

3. Psalm: Groß ist der Herr! es tosen Meereswogen (v. Gerhard; comp. v. Himmel)

 

An späteren Stellen:

11. Drei Worte nenn‘ ich euch, inhaltschwer (v. Schiller; bek. Mel.)

28. Last uns, ihr Brüder! Weisheit erhöh’n (comp. v. C. Eberwein)

33. Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit (v. Ridel; comp. v. A. E. Müller)

34. Es werde Licht, rief Gott (v. Herder; für Tenor v. Hurka)

65. Großer Meister, dessen Allmacht (v. Schiller; vierstimmig v. Hurka)

97. Allmächtiger, der im Sphärenklange (für 4 Stimmen v. J. P. Schmidt)

99. Auf des Schöpfers Ruf: es werde! (comp. v. Neithardt)

 

 

 

Gesangbuch für Freimaurer, Zusammengestellt und arrangirt von Br. Friederich Erk.

Düsseldorf: Voß. 1853, 1-15

12. Aufl. Essen: Baedeker 1909, 1-17

 

Im Zeitraum von 1853 bis 1909 wurden ein Lied ausgetauscht:

12. Loblied (ersetzt durch: Lobgesang)

 

und drei Lieder hinzugefügt:

Kerzenlied (3)

Meisterloge (15)

Bei Eröffnung der Loge (19)

 

 

Kapitel:

Z. V. D. H. B. A. W.

(Zur Verehrung des Höchsten Baumeisters Aller Welten)

 

 

1. Gebet

Mel. von Himmel (1909: Hummel]. 1813

 

Vater, wir rufen dich,

die wir in Demuth und heil’gem Vertrauen,

liebend den Tempel der Menschheit erbauen;

Vater der Liebe, wir rufen dich!

laß uns verehren dich!

 

Laß uns verehren dich,

Herrscher der Welten und Lenker der Herzen!

Laß uns hienieden in Wonne und Schmerzen,

Quelle der Weisheit, verehren dich!

Gottheit, wir ahnen dich!

 

Gottheit, wir ahnen dich,

segnend im kindlichen frommen Gedanken,

leuchtend im Dunkel der irischen Schranken!

Richter der Thaten, wir ahnen dich,

Vater, und lieben dich!

 

 

2. Gottesverehrung (nach voriger Melodie)

Wesen, wie nenn‘ ich dich,

 

Reinling [1909: Reuning]

 

 

erst nach 1853:

Kerzenlied

Mel.. Nr. 1: Vater, ich rufe dich!

(Nach Deutsches Liederbuch: Heinrich Himmel. 1813)

 

M. v. St.:

„Weisheit leite unsern Bau.“

 

Chor:

Meister, Urewiger!

Führ‘ uns mit Weisheit

auf all‘ unsern Wegen,

Zum Bau des Tempels –

Der Menschheit zum Segen!

Meister Urewiger,

vom Himmel schau,

Weisheit schenk‘ unserm Bau.

 

I. Aufs.

„Schönheit ziere ihn.“

 

Chor.

Meister, Allgütiger!

Öffne die Herzen

Laß Schönheit uns blicken.

Uns nur für Liebe und Tugend entzücken.

Meister, Allgütiger,

hier stehen wir,

Gib ihm der Schönheit Zier.

 

II. Aufs.

„Stärke führe ihn aus.“

 

Chor.

Meister, Allmächtiger!

Gib uns zum Bau

Deines Tempels die Stärke;

Eifer und Fleiß nur bringt Segen dem Werke!

Meister, Allmächt’ger,

wollst gnädig sein, Stärke dem Bau verleih’n.

 

 

3. Gebet

Mel. von Br. W. A. Mozart. Vor 1790.

Richter freigeschaffner Geister,

 

 

4. Gebet

[erst später offenbar mit einer neuen Melodie:

Melodie: Br. Friedr. Erk. 1864

Text: Br. Ludw. Friedr. Lenz. † 1780]

Der du mit Weisheit, Stärk‘ und Pracht

 

 

5. Gebet

Mus. v. C. M. von Weber

[1909: Text: Br. K. C. Tenner. † 1866.]

 

Auch in:

Gedichte von Karl Christian Tenner. Darmstadt 1870, 80,

unter dem Titel: Maurergebet

 

Meister, Unendlicher!

Meister Allgütiger!

Lenke zu dir unsere Schritte!

Herr, laß auf unserm Tun

Stets deine Gnade ruhn!

Vater, erhör‘ unsre Bitte!

 

Schütz‘ uns, allmächt’ger Hort!

Laß uns dein göttlich Wort

segnend auf Erden verbreiten!

Stärk‘ uns von Pol zu Pol,

laß uns für Menschenwohl,

laß für die Wahrheit uns streiten!

 

O laß uns streiten, Gott!

wie auch die Nacht uns droht;

höhnt selbst die Welt unsern Namen!

wie dann [1909: Wenn dann] im Kampf der Pflicht

einst unser Auge bricht,

leucht‘ uns dein volles Licht! Amen.

 

 

 

6. Schlußgebet (in der Kette)

[1909: Auch nach Melodie Nr. 152.]

Mel von Br. Friedr. Erk. 1851

Großer Meister, dessen Allmacht Myriaden Welten baut

 

 

7. Gebet

Mel. von Henry Carey. Um 1740 [1909: 1743] („God save the King etc.“)

Text: Ridel [1909: Riedel]

Ewige Wahrheit, göttliche Klarheit,

(nur die ersten zwei Strophen)

 

 

8. Bei Eröffnung der Loge.

[1909: Auch nach Melodie Nr. 35 („An das Vaterland“; Volksweise von B. Klein. 1817)]

Mel. „Gott erhalte Franz den Kaiser etc. von J. Haydn. [1909: 1797.]

[1909: Mehrstimmig von Ludw. Erk.]

Steig in dieser Feierstunde

 

 

9. Gebet

(nach voriger Melodie)

Vater! laß im Licht uns wandeln,

 

 

10. Maurergebet. (Bei Stiftungsfesten.)

Nach Melodie Nr. 8. [1909: Nr. 9. oder Nr. 35.]

Großer Meister, überschwenglich mächtig,

 

 

11. Bei Eröffnung der Loge

Nach Melodie Nr. 8 [1909: Nr. 9.oder Nr. 35.]

Br. Bechstein [1836]

 

Heil dem Osten, wo es taget,

wo die erste Flamme glüht;

wo der Morgenstern im Aether,

eine Blume Gottes, blüht!

 

Heil dem Osten, wo sich's lichtet,

wo die erste Röte scheint;

wo der Himmel Perlenthränen

auf die Erde niederweint!

 

Heil dem Osten, wo es leuchtet,

wo die Sonne stolz sich hebt,

und ein Stern nun über'm Sterne

dieser kleinen Erde schwebt!

 

Tag und Flamme, Stern und Röte,

Glanz und Sonne, seid gegrüßt

mit dem Gruß des großen Bundes,

der im Lichte strebt und sprießt!

 

 

12. Loblied

Mel von Carl Gläser.

 

Zuerst in:

Shire yeshurun: Israelitisches Gesangbuch. Zur Andacht und zum Religionsunterricht. Frankfurt am Main 1829, 309-310

(mit 7 Strophen – hier nur die 1., 2., 4. und 7. Strophe)

 

 

Lobet den Schöpfer, deß Güte stets währet,

bringet ihm freudig Anbetung und Dank!

Preis’t ihn, der Alles, was athmet, ernähret,

singet ihm, Brüder [1829: Völker], mit Jubelgesang!

 

Jubel ertönet von lachenden Fluren,

lobend ihn, steigen die Sänger empor.

Folget, o Brüder [1829: o Menschen], den lobenden [1829: der Lobenden] Spuren,

stimmet mit Jauchzen ins festliche Chor!

 

Ewiglich währet des Ewigen [1829: Mächtigen] Ehre,

seine Geschöpfe verlässet er nie!

Alles fühlt Wohlsein in Lüften,

im Meere; täglich versorget, ernähret er sie.

 

Fallet vor ihm, dem Allmächtigen [1829: Hochherrlichen] nieder,

preiset ihn, Brüder [1829: Völker], gehorchet [1829: und dienet]  ihm gern!

Weihet dem Vater Anbetung und Lieder:

Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!

 

 

Das obige Lied wurde später ersetzt durch ein viel älteres geistliches Lied:

 

1909: Lobgesang

Mus

L. Erk. †1883.

Nach A. Freilinghausen’s Gesangb. T. II. Halle 1714 [darin das Lied: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren; es erschien zuerst in “Geistreiches Gesang-Buch“, Stralsund, 1665]

Text: Joh. Daniel Herrnschmidt. 1675-1725 [1714].

 

siehe z. B.

Des Geistlichen Lieder-Schatzes vollständiger Theil. Nürnberg 1719, 1073-1074,

unter dem Titel: Ursachen Gott zu loben.

Das Gesang-Buch der Gemeine in Herrn-Huth. 1735, 309-310

Wernigerödisches Gesang-Buch. 1738, 662-663

Evangelisches Gesang-Buch. Ebersdorf, 1742, 489-490

 

Neues verbessertes Gesangbuch. Bunzlau 1801, 490-491

(Erk bringt nur die 1. und 4. Strophe:)

 

Lobe den Herren, o meine Seele!

Ich will ihn loben bis in den Tod;

weil ich noch Stunden auf Erden zähle,

will ich lobsingen meinem Gott.

Der Leib und Seel gegeben hat,

werde gepriesen früh und spat!

werde gepriesen früh und spat!

 

Gott hat den Himmel, das Meer und die Erden,

und was darinnen ist, gemacht.

Alles muß treulich erfüllet werden,

was er uns einmal zugedacht.

Er ist der Herrscher aller Welt,

welcher uns ewig Glauben hält.

welcher uns ewig Glauben hält.

 

 

 

13. Bei Eröffnung der Loge.

Volksweise: „O sanctissima“ [1909: (1807.)]

[1909: Mehrstimmig von L. Erk.]

 

O Allmächtiger!

O Allgütiger!

reinste Quelle des Lichtes!

Sende und Weisheit aus heil’ger Höhe!

Herr, dein Geist erfülle uns!

 

O Allmächtiger!

O Allgütiger!

ew’ges Urbild des Edlen!

Send‘ uns der Schönheit göttliche Weihe!

Zu dir lenke Geist und Herz!

 

O Allmächtiger!

O Allgütiger!

Send‘ uns Stärke der Seele!

Laß uns nicht wanken im Dienst der Wahrheit,

rüste uns mit deiner Kraft!

 

 

14. Danklied

Nach Herm. Gottfr. Demme

 

Zuerst in:

Neue christliche Lieder. 1799, 59-60 (mit sechs Strophen)

unter dem Titel: Danklied

Erk hat die 2. bis 4. Strophe stark verändert

 

 

Preiset mit feurigem Danke den Herrn!

danket ihm freudig, o danket ihm gern!

Danket dem Vater; er hat uns das Leben,

Freuden des Lebens die Fülle gegeben.

 

Menschen! euch schuf er die Erde so schön,

schmückte die Thäler und kränzte die Höhn!

Saaten entkeimten, die Quellen entsprangen,

Töne der Lust und des Jubels erklangen.

 

Menschen! euch wölbt‘ er den Himmel in Pracht;

Sterne beschimmernden Mantel der Nacht;

Freundlich entsteiget im Osten die Sonne,

strahlt und beglücket, was lebet, mit Wonne.

 

Menschen! euch gab er den denkenden  Geist,

leicht zu erkennen, was blenden nur gleißt,

Sorglich zu nähren im reinen Gemüthe

Eifer für Wahrheit und Schönheit und Güte.

 

Singet mit feurigem Danke dem Herrn!

preiset den Vater; er segnet so gern!

Strebet, ihm ähnlich an Güte zu werden,

Segen und Freude verbreitet auf Erden!

 

 

erst nach 1853:

1909: Meisterloge

Mel. von H. L. Haßler. 1601

Vierstimmig von L. Erk.

 

Des Pilgers Pfad, ihr Brüder,

 (leicht verändert)

 

 

15. Zum Lobe Gottes.

Mel. von Ambrosch II.

Gerhard [1909: W. Gerhard]

Hier in der Maurer [statt: Männer] ernstem Kreis,

von Bruderlieb‘ umschlungen

 

 

16. Lobgesang

Mel. von H. G. Nägeli. [1909: †1836]

Fulda

 

Bereits in:

Liedersammlung für Schulen. Herausgegeben von M. Klitscher. Dritte Auflage, Frankfurt 1815, 142

Leicht anderer Text von Fürchtegott Christian Fulda, 1827

 

Auch in:

Gesangbuch für höhere Schulen und Erziehungsanstalten. Halle, 5. Aufl. 1808, 270, 11. Aufl. Halle 1830, 262

Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen. Leipzig 1827, 190

Shire yeshurun. Zweiter Theil. Lieder und Gesänge für israelitische Schulen. Frankfurt am Main 1840, 134 (ohne die 2. Strophe)

Blüthen aus Salem. Ein katholisches Gebeth- und Erbauungsbuch. Passau und Prag 1844, 386 (stark verändert, nur drei Strophen),

unter dem Titel: Lob Gottes

 

 

Lobt den Herrn! der Welten Meister

waltet ewig nah‘ und fern.

Singet ihm! dem Geist der Geister

weihet Lieder! Lobt den Herrn!

[1840: Söhne Jakob’s, lobt den Herrn!]

 

Lobt den Herrn! vereinigt loben

Land und Meer ihn nah‘ und fern.

Singet ihm! er werd' erhoben

hoch im Chore!. Lobt den Herrn!

 

Lobt den Herrn! auch schwache Lieder

hört der gute Vater gern.

Singet ihm! empor, ihr Brüder,

Herz und Stimme! Lobt den Herrn!

[1840: Auf, erhebt zu ihm, ihr Brüder,

Mund und Herzen! Lobt den Herrn!]

 

Lobt den Herrn! des Lebens Freuden

gönnet uns der Vater gern,

Singet ihm! er führt durch Leiden

hin zur Weisheit. Lobt den Herrn!

[1840: gönnt uns unser Vater gern,

führert durch des Lebens Leiden

uns zur Weisheit. Lobt den Herrn!]

 

Lobt den Herrn, wenn ihr voll Wonne

strahlen [1840: glänzen] seht den Abendstern!

Singet ihm, wenn früh die Sonne

euch ermuntert! Lobt den Herrn!

[1840: und wann früh die Morgensonne

Euch erwecket, lobt den Herrn!]

 

 

 

17. Danklied

Carl Schulz. 1810.

Carl Friedr. Wilh. Herrosee. 1810

 

siehe z. B.:

Karl Schulz: Leitfaden bei der Gesanglehre nach der Elementarmethode. 3. Aufl. Leipzig 1824, 64-65

Engelsharfe. Katholisches Gebet- und Gesangbuch für Jünglinge und Jungfrauen. Passau 1854, 5-6,

unter dem Titel: Danklied

Liederbuch für israelitische Schulen. Kreuznach 1860, 3,

unter dem Titel: Danklied

 

 

Danket dem Herrn!

Wir danken dem Herrn,

denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

 

Lobet den Herrn!

Ja, lobe den Herrn

auch meine Seele;

vergiß es nie, was er dir Gut‘s gethan!

 

Sein ist die Macht!

Allmächtig ist Gott;

sein Thun ist weise,

und seine Huld wird jeden Morgen neu.

 

Groß ist der Herr!

Ja groß ist der Herr;

sein Nam‘ ist heilig,

und alle Welt ist seiner Ehre voll.

 

Anbetung ihm!

Anbetung dem Herrn;

mit hoher Ehrfurcht

werd‘ auch von uns sein Name stets genannt!

 

Lobsinget ihm!

Wir lobsingen ihm

in frohen Chören,

und er vernimmt auch unsern Lobgesang.

 

 

erst nach 1853:

1909: Bei Eröffnung der Loge

Mel. Nr. 8. „God save the King“.

 

Bereits in:

Geschichte der Loge Minerva zu den drei Palmen im Orient Leipzig, 1841, 88-89,

unter dem Titel: Bruder-Gruss zum 19. März 5841.

mit einer 4. Strophe

 

Oeffnet die Pforten weit,

Dass sich voll Herzlichkeit

Brüder uns nah'n!

Und als der Treue Pfand

Bietet die Bruderhand

Zu heil'ger Kette Band

Den Freunden an!

 

Auf, tritt in Festverein

Dreimal willkommen ein,

Du theure Schaar!

Wer auf dem Erdenrund'

Treu blieb dem Maurerbund',

Dem bringt jetzt Herz und Mund

Brudergruss dar.

 

Ehre dem Heimathsland,

Wo jeder Eintritt fand,

Die Bind' ihm fiel!

Heut' ist die :Heimath hier:

Als unsers Festes Zier

Grüssen Gefährten wir

Am Weg zum Ziel.

 

Strahlt nicht Minerven’s Bild

Segnend, verklärt und mild

Des Orden Ruhm?

Wo die drei Palmen weh’n,

Die hundert Jahre steh’n,

Lasst uns den Tag begeh’n,

Im Heiligthum!

 

 

***

 

In:

W. Stukenberg, P. Hötzel: Liederbuch für Freimaurer. Nach 1952, 7-13

eröffnet das Kapitel

I. Dem Allmächtigen

 

mit vier klassischen Kirchenliedern:

Großer Gott, wir loben dich

Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren

Nun danket alle Gott

Ein‘ feste Burg ist unser Gott

 

Es folgen:

Vater, freigeschaff’ner Geister

 

und zwei neue Lieder:

Wir treten zum Beten vor Gott (eine Umdichtung von Br. Franz Dittmar; kommt bereits in der Freimauer-Zeitung, 1905 vor;

es ist ursprünglich ein Altniederländisches Dankgebet aus der Zeit um 1600; es wurde im Jahre 1877 vom Wiener Joseph Weyl ins Deutsche übertragen)

 

Laßt uns mit Dankgebeten zum ew’gen Meister treten

(Musik: Br. Christian Gottfr. Telonius, nach 1787; Text: Br. Ernst Deeke [besser: Deecke], 1834)

 


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