Home Komponisten aus Dresden: 16 neue Gesänge, 1782

 

 

Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782

 

 

Enthält 4 Lieder von Johann Gottlieb Naumann (II, III, XIV und XXIX)

siehe diese unter:

8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1775-1788

 

ferner.

11 Kompositionen von Christian Ehregott Weinlig (1782: Dresden)

6 Kompositionen von Gottfried Augustus Homilius (1782: Dresden)

6 Kompositionen von Christian Gotthilf Tag (1749-55 in Dresden, seither: Hohenstein)

5 Kompositionen von Franz Seydelmann (1782: Dresden)

5 Kompositionen von Joseph Schuster (1782: Dresden)

 

Bereits 1781 erschien anonym, ohne Angabe von Ort und Drucker, eine Sammlung von 21 „Gesängen für Brüder“, worunter 11 neue (hier rot markiert).

Es handelt sich um die Nummern: II, IV, VIII. XIII-XVII, XXIII, XXVII, XXIX.

 

Der „Vorbericht“ ist unterzeichnet mit der Zeile:

„in der Loge z. g. A. in D.“

[= in der Logen zum goldenen Apfel, Dresden]

 

 

I. Gebet.

Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht

(siehe Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775

Die Strophen 3 und 4 stark verändert)

(Weinlig und Tag)

 

II. Weihgesang.

Ihr Brüder, auf! Das Fest beginnt.

(siehe Johann Gottlieb Naumann, 1782)

 

III. Bey einer Grundlegung

Preis sey mein Lied, mein Wunsch Gebet!

(siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge, 1772

Version III (1782)

(Johann Gottlieb Naumann)

 

 

 

IV. Am Stiftungstage.

(Schuster und Homilius)

 

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 130-131,

unter dem  Titel: An einem Stiftungstage

 

 

Wer singt mit mir im Hochgesang?

In meinen Päan, wer?

Ertöne, froher Saitenklang!

Ertöne weit umher!

 

Chor.

Wir singen froh im Hochgesang

Und feyern rund umher.

 

Die Sonn in Osten glänzte nicht,

Das Weltall lag in Nacht.

Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –

Und Licht zerriß die Nacht!

 

Chor.

Der Schöpfer rief: Es werde Licht! –

Und Licht zerriß die Nacht.

 

Er, der dem Tage rief aus Nacht,

Aus Chaos einer Welt,

Er ists, der Licht und Ordnung macht,

Und Licht und Ordnung hält.

 

Chor.

Singt dem, der Licht und Ordnung macht,

Und Licht und Ordnung hält.

 

Allein zur neuen Erde kam

Die schwarze Bosheit bald;

Da schwand das Licht! den Scepter nahm

Verwirrung und Gewalt!

 

Chor.

Klagt Brüder! schwarze Bosheit kam,

Verwirrung und Gewalt.

 

Da lagen wir in Staub gebeugt,

Und flehten, Gott, zu dir,

"Du, der sein Ohr der Unschuld neigt,

Hilf Herr! dein Volk sind wir."

 

Chor.

Er, der sein Ohr Verlaßnen neigt,

Er sprach: "Ich helfe dir."

 

Es goß vom Urquell ewgen Lichts

Ein neuer Strom herab.

Heil, dem der Schöpfer aus dem Nichts

Die neue Schöpfung gab.

 

Chor.

Heil dem, der Schöpfer aus dem Nichts

Die neue Schöpfung gab!

 

Der neuen Schöpfung Bürger stehn

Im jungen Morgenglanz,

Vor sich ihr Tagewerk, und sehn

Zum Ziel den Sternenkranz.

 

Chor.

Auf, Brüder, auf zum Werk! Wir sehn

Am Ziel den Sternenkranz.

 

Heut, Brüder, stieg der Tag herab;

Wer singt ihn mit mir? Wer?

Preis dem, der diesen Tag uns gab!

Ertön' o Lied, umher l

 

Chor.

Dem, welcher diesen Tag uns gab,

Dank schalle froh umher.

 

 

Eine veränderte Version in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 288-290,

unter dem Titel: Auf einen Stiftungstag

Auswahl von Freymäurerliedern. Durch die E. Loge Muse Urania gesammlet. 1788, 235-236,

unter dem Titel: Stiftungshymne

Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Erster Theil. Berlin 1795, 26-27,

unter dem Titel: Zur Feier des Stiftungsfest‘s

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 287-288, Nr. 442

Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 44

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 33-34

 

 

Wer stimmt in meinen Hochgesang

[1801, 1814, 1817: Wir singen heut im (1814: den) Hochgesang]

Dem Stiftungsfest geweiht?

Ertöne meyner [1795, 1801, 1814, 1817: froher] Saytenklang,

[1788: O, tön’te meiner Saiten Klang]

Doch fröhlich [1795, 1801, 1814, 1817: ertöne] weit und breit!

 

Chor.

Wir singen mit dem [1788: mit den; 1801, 1817: heut im; 1814: heut den] Hochgesang

dem Stiftungsfest geweiht.

 

Die Sonn in Osten war noch nicht

Das Weltall lag in Nacht,

Da rief der Schöpfer: Werde Licht --

Und Licht brach durch die Nacht.

 

Chor.

O wohl uns wohl uns daß das Licht

Durchbrach die Chaosnacht [1801, 1817: des Chaos Nacht].

[1814: O wohl uns, daß das Licht durchbrach

Des Chaos graue Nacht.]

 

Und auf des Schöpfers mächtgen Ruf

Stand da die schöne [1795, 1801, 1814, 1817: neue] Welt,

Ein Ebenbild des, der sie schuf,

Dem Licht und Recht gefällt.

 

Chor.

Ein Ebenbild des, der sie schuf

Dem Licht und Recht gefällt.

 

Allein zur neuen Erde kam

Die schwarze Bosheit bald,

Verhing ihr alles Licht und nahm

Ihr ab die Urgestalt.

 

Chor.

Klagt Brüder schwarze Bosheit nahm

Ihr ab die Urgestalt.

 

Da flehten wir hinauf zum Herrn

Der aller Vater ist,

Und fanden auch den Schuz nicht fern,

Den Unschuld stets genießt.

 

Chor.

Da fanden wir den Schuz nicht fern,

Den Unschuld stets genießt.

 

Vom Urquell alles Lichts floß da

Ein neuer Strahl herab,

Der jedem, der auf ihn nur sah

Kraft zur Erkentniß gab.

 

Chor.

Heil jedem, der den Lichtstrahl sah

Der ihm Erkentnis gab.

 

Auch über uns ergießt er sich

Mit seinem hellen Schein

Und Weisheit, die der Erd entwich

Tritt in der Brüder Reih'n.

 

Chor.

Die Weisheit, die der Erd entwich

Steh stets in unsern Reih'n.  

 

 

 

V. Am Johannisfeste.

(Weinlig)

 

siehe:

Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

die stark veränderte Fassung, 1782

Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!

 

 

 

VI. Am Johannisfeste.

(Homilius)

siehe: Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1775,

mit der Eingangsstrophe: Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder

Stark verändert und mit neuer 1. und 5. Strophe

  

 

 

VII. Bey dem Wechsel des Jahres.

(Homilius)

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 148

 

 

Ihm, dem Herrn der Ewigkeit,

Ihm, der uns das Jahr erneut,

Singet, weise Brüder,

Dankbar laute Jubellieder!

 

Unser heilger Orden steht

Noch in seiner Majestät

Durch die Dunkelheiten

Hellern Schimmer zu verbreiten.

 

Rollt auch mancher Sturm herauf

Rieb [1801: hebt] er unsern Bau nicht auf.

Was der Feind erfindet,

Er bleibt ewig fest gegründet.

 

Denn der Unermeßliche

Schaut herab von seiner Höh,

Schaffet unserm Werke

Gnädig Weisheit, Schönheit, Stärke.

 

Stimmt den frohsten Päan an!

Was uns ward, hat Er gethan,

Der die Welten baute.

Und sich näher uns vertraute.

 

Er war im verfloßnen Jahr

Was Er unsern Vätern war,

Fleiß, Kraft und Gedeyen

Schaff Er gütig auch im Neuen!

 

Daß wir, wie Er uns gebot,

Weise handeln bis zum Tod,

Und, wenn heim wir gehen,

Ihn in hellerm [1801: im hellern] Lichte sehen.

 

Brüder, schwöret Hand in Hand

Heut aufs neu bey unserm Band,

Nach der Maurer Weise,

Treu auf unsrer Pilgerreise!

 

 

 

VIII. Bey der Aufnahme eines Bruders.

(Weinlig)

 

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 159-160

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 81-82,

unter dem Titel: V. Abtheilung. – Bei Aufnahmen.

 

 

Jüngster Bruder uns so theuer!

Dem gemach des Irrthums Schleyer

Von dem Auge sinkt,

Dem vom flammenvollen Sterne

Hohe Weisheit, zwar von ferne,

Doch schon göttlich winkt!

 

Sey gegrüßt beym stillen Mahle,

Wo die Weisheit selbst die Schale

Unsrer Freundschaft beut!

Sey gegrüßt im kleinen Kreise,

Wo der Bieder, wo der Weise,

Steines Zwecks sich erfreut!

 

Einst vielleicht im Heiligthume

Wird des Sieges schönste Blume

Deiner Schläfe Kranz;

Einst, ein hochbeglückter Späher,

Einst vielleicht erblickst du näher

Gottes ganzen Glanz.

 

Diese Zeichen, diese Zelle,

Diese Kleidung, diese Kelle,

Sind das ganze nicht;

Eingehüllt in dichter Wolke

Gieng Jehovah vor dem Volke --

War nur Mosen Licht.

 

Auf und wandle! auf und suche!

Löse von der Blindheit Fluche,

Lieber Forscher, dich!

Nur zerreiße nicht die Binde!

Rasche Neugier wird zur Sünde

Und verspätet sich.

 

Zage nicht, wenn selbst die Wahrheit

Lang' mit ihrer Götter [1801: hohen] Klarheit

Deinem Blick entflieht!

Härtre Prüfung harrt noch deiner:

Doch ein ächtes Gold wird reiner,

Wenn es ausgeglüht.

 

Fest im Anfall, fest im Streite,

Bruder, wird zu Deiner Seite

Maurer Treue stehn.

Bis wir, im Triumph gerufen,

Einst empor zu höhern Stufen,

Zur Vollendung gehn.

 

 

 

IX. Gesang eines jungen Bruders.

Woher kommt mir der feste Muth

siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777

(Weinlig)

 

 

X. An einen jüngern Bruder.

(Homilius)

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 73

 

 

Die mit der Liebe Mutterblicken

[1801: Die mit der Mutterliebe Blicken]

Gern ihrer Söhne Flehn gewährt,

Hör, Bruder, mit des Danks Entzücken,

Was dich die hohe Weisheit lehrt!

 

Von ihrem Flammenblick geleitet

Durchforschet sie, o Maurer, dich.

Prüft dich durch Thaten, und bereitet

Dein Herz zu ihrem Tempel sich.

 

Dann fühlst du erst das Nichts der Ehre,

Wornach der Thor der Welt sich reißt,

Und schwingst durch ihre Himmelslehre

Zu edlern Schätzen auf den Geist.

 

Dann fühlst du, daß an jenem Tage

Die Erndte beßre Früchte trägt;

Fühlst, daß des ernsten Richters Wage

Kein Eigensinn des Glücks bewegt.

 

Die Weisheit knüpft der Völker Bande,

Sie steht und wägt das Gold der Zeit,

Und baut hier in des Staubes Lande,

Ein Denkmal für die Ewigkeit.

 

 

 

XI. Gesellenlied.

(Schuster)

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 182-183

Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den Drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 155

 

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise

Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!

Es leiten euch Brüder die stralende Bahn,

Es schwinden die Nebel, der Morgen bricht an.

Und gleiten die Schritte — verzaget noch nicht!

Der erste der Sterne bleibt Führer zum Licht.

 

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise

Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise!

Vom Throne der Allmacht, vom Tempel der Ruh

Schaut segnend Allvater den Wallenden zu.

Ihm gnügt schon der Wille; mehr gnügt ihm die That,

Und reichliche Erndte lohnt hoffender Saat.

 

Mit Freuden, ihr Brüder, betretet die Gleise

Zum Wege des Lebens, zur friedlichen Reise,

Die Pfade des Pilgers — die Spanne von Zeit,

Wofern ihr sie nimmer mit Trägheit entweiht.

Sie führen den Edlen, der kühn sie durchstieg,

Nach Glauben zum Schauen, nach Kampfe zum Sieg.

 

 

 

XII. Der Meister an die Brüder.

Des großen Baues großer Meister,

siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777

(Schuster)

 

 

 

XIII. Vaterlandsliebe.

(Weinlig)

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 3,

Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, 79

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 6 (Seite 100 siehe weiter unten)

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 129-130,

unter dem Titel: Vaterland

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 13-14 (Seite 24 siehe weiter unten)

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 15,

mit der Angabe: Arndt

in der II. Abtheilung: Zu Ehren des Königs

1857 und 1869, 20-21, mit der Angabe: Ged. v. Arndt. – Comp. v. Gürlich.

 

 

Auch dir ertöne, Vaterland,

Mein feyernder Gesang!

Und deinem Vater, Vaterland,

Der Maurer frommer Dank.

 

Wo ist der Mann, in dessen Brust

Nicht Liebe für ihn schlägt?

Hinweg, wer seines Volkes Lust

Nicht gern auf Händen trägtl

 

Auf Händen , die der Treue [1813: treue] Schwur

[1784, 1795  und 1801, 6: Ihr, die der hohe, heilge Schwur]

Vor Gottes Augen band.

Für Weisheit und für dich, Natur,

Für Ihn und Vaterland!

 

So [1784, 1795 und 1801: Auf,] preist in edlen Werken Ihn,

Ihr Pflanzen unsrer Saat!

Laßt Bürgertreu im Herzen glühn!

Er will nicht Lob: nur That

 

 

Abgewandelte Version in:

Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 10,

unter dem Titel: Vaterlandsliebe.

 

Auch die ertöne, Vaterland,

Mein feyerliches Lied,

Hinweg wem nicht fürs Vaterland

Der Busen kindlich glüht!

 

Und ewig geh’s dem Manne wohl

Der's weise hebt und pflegt,

Der brüderlich des Volkes Wohl

Auf Vaterhänden trägt.

 

Ihr, die ein hoher, heiliger Schwur

Für Gott und Vaterland,

Für Weisheit, Tugend und Natur,

Für dich, o Menschheit, band,

 

Auf preißt den, der im Vaterland

Aussät der Tugend Saat,

Und helft sie aufziehn durch Verstand,

Durch Treu und gute That.

  

 

Veränderte Version mit einer zusätzlichen Strophe in:

Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 49-51,

Sammlung auserlesener Freymaurer-Lieder, 1790, 156-157

unter dem Titel: Vaterlandsliebe

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 100

Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 13

Maurerische und gesellschaftliche Lieder, 1817, 24

 

 

Es töne dir, o Vaterland,

Jetzt unser Lobgesang,

Und deinem Vater, Vaterland,

Der Maurer frommer Dank.

 

Wo ist der Mann, in dessen Brust

Nicht Liebe für ihn schlägt?

Hinweg! wer seines Volkes Lust

Nicht gern auf Händen trägt!

 

Ihr, die das Wort, ihr, die der Schwur

Vor Gottes Augen band,

Für Weisheit, und für dich Natur,

Für ihn und Vaterland!

 

Auf, preißt in edlen Werken ihn,

Ihr Pflanzen seiner Saat!

Laßt Bürgertreu im Herzen glühn.

Er will nicht Lob, - nur That.

 

Laßt Herrschsucht uns und Schwärmerey

Und Aberglauben fliehn,

So wird die reine Maurerey

Im Vaterlande blühn.

 

 

Nochmals veränderte Version in:

Auswahl von Freimaurer Liedern für die Loge Sokrates zur Standhaftigkeit in Frankfurt am Main. 1808, 31-32,

unter dem Titel: Vaterlands Liebe

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 24 (nochmals abgeändert)

 

Auch dir ertöne, Vaterland,

Mein feiernder Gesang!

Und deinen Vätern Vaterland,

Der Maurer frommer Dank!

 

Chor.

Und deinen Vätern, Vaterland,

Der Maurer frommer Dank!

 

Wo ist der Mann, in dessen Brust

Nicht Liebe für Sie schlägt?

Wo ist der Mann, der nicht mit Lust

Sie gern auf Händen trägt!

 

Chor.

Wo ist der Mann, der nicht mit Lust

Sie gern auf Händen trägt!

 

Ihr, die der hohe heil‘ge Schwur

Vor Gottes Augen band.

Für Weisheit und für dich, Natur!

Für Sie und Vaterland.

 

Chor.

Für Weisheit und für dich, Natur!

Für Sie und Vaterland.

 

Auf, preißt in edlen Werken Ihn,

Den weissen Magistrath!

Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,

Er will nicht Lob, nur That.

 

Chor.

Laßt Bürgertreu im Herzen glühn,

Er will nicht Lob, nur That.

 

 

 

XIV. Forschen des Maurers.

Der Thräne gleich, die in der Stille

siehe:

8 Liedtexte von Kapellmeister Naumann, 1782

 

 

 

XV. Vorsatz des Maurers.

(Seydelmann)

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 67,

unter dem Titel: Der Entschluß.

Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 90-91

Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. Herausgegeben von dem Br. F. W: von Schütz. Zwote vermehrte und verbesserte Auflage. Altona, bei Friedrich Bechtold 1800, 94-96

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 134-135

 

 

Höher klimmen wollen wir

Unsern Pfad, ihr Brüder!

Losung sey uns: Wißbegier,

Unser Wandel bieder!

Unser Blick sey Heiterkeit!

Unser Zweck Vollkommenheit

 

Oben überm Sternenheer

Herrschet unser Meister,

Um Ihn rollen Welten her,

Und Ihm dienen Geister.

Zürnen Seines Angesichts

Wandelt beyde in ihr Nichts.

 

Drüben, drüben überm Grab

Leuchtet er uns näher;

Frölich werft die Hüllen ab,

Dann [1784 und 1801: einst] beglücktre Späher!

Jauchzt! Die Gruft beschließt uns nicht,

Heller sehn wir dann das Licht.

 

Höher klimmen wollen wir

Weise, treu und bieder,

[1784 und 1801: weise seyn und bieder]

Angestammt von Dankbegier

[1784 und 1801: glüh’n von heißer Dankbegier]

Gegen Ihn, ihr Brüder!

Der uns drüben überm Grab

Noch die hellste Aussicht gab,

[1801: der uns diesseits schon dem Grab

Segen, Glück und Wohlfahrt gab.]

 

 

 

XVI. Bestimmung des Maurers.

(Weinlig)

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 188-189

 

Nicht für diese Spanne Zeit

Schuf uns unser Meister;

Pilger hier auf diesem Ballen

Sollen wir hinüber wallen

In die Welt der Geister.

 

Unsichtbar begleiten uns

Auf des Lebens Wegen

Seiner Diener hehr und viele,

Stimmen unserer Gefühle,

Unstern oder Segen.

 

Wenn im Busen Leidenschaft

Unerlöschbar lodert:

Führen sie uns aus dem Netze

Zu dem ewigen Gesetze,

Das der Meister fodert.

 

Wenden sorgsam von uns ab

Jedes Tags Gefahren;

Machen uns zum Tod entschlossen,

Führen, wenn die Zeit verflossen,

Uns zu unsern Bahren.

 

Noch im Tod erblicken wir

Jenen Glanz in Osten,

Tröstlich in den Ungewittern

Allen Maurern, die den bittern

Wermuthsbecher kosten.

 

Glänzend stralet Licht vom Licht

Dort in Ewigkeiten

Uns des großen Meisters Kindern,

Uns des Feindes Ueberwindern!

Selig, die so scheiden!

 

 

 

XVII. Erinnerung des Todes.

(Weinlig)

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 118-119,

unter dem Titel: Tod und Leben.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 233

 

Stimme dich herab zur Klage,

Ach! zur tiefen Todes Klage

Stimme dich, mein Lied, herab!

Wo wir Glanz und Freuden sehen,

Lenze Lebensathem wehen —

[1784 und 1801: Ueberall, wo Leben wehet,

wo ihr Glanz und Freuden sehet,]

Ueberall Vergänglichkeit und Grab!

 

Trotze, stolzer Herr der Erde!

Ist nicht Schwachheit dein Gefährte?

Grab das Ziel von deinem Lauf?

Gehe, Sterblicher, verschwende

Alle Künste deiner Hände! —

Todten-Monumente baun sie auf.

 

Ueber bangen Finsternissen

Von des Zweifels Blitz zerrissen,

Hängt des Grabes Nacht herab.

Stimme dich herab zur Klage,

Lied! zur tiefen Todes Klage

Ueberall Vergänglichkeit und Grab!

 

Aber sieh! durch Grabes Stille

In der ernsten Nächte Hülle

Geht der Morgenstern [1801: Flammenstern] uns auf.

Wie des Grabes Nacht verschwindet!

Welchen Tag er uns verkündet!

Ewigkeit vollendet seinen Lauf.

 

Freudentöne, kehret wieder!

Schallet, schallet Jubellieder!

Leben ward der Sterblichkeit.

Er, der Schöpfer unsrer Geister,

Unsres Baues großer Meister

Schuf und baute für die Ewigkeit.

 

Laßt mit allen ihren Schrecken

Nacht des Todes euch bedecken!

Maurer, ihr erzittert nicht.

Ueber Orionen glänzet Tag,

Den keine Nacht begrenzet;

Heil! uns stralt des Morgenthores [1801: der Morgensonne] Licht.

 

Ewig stehen unsre Werke!

Ewig Weisheit, Schönheit, Stärke,

Reifet [1784 und 1801: reifen] zur Vollkommenheit!

Freudentöne, kehret wieder!

Schallet, schallet Jubellieder!

Heil! [1784. denn] Wir bauen für die Ewigkeit.

[1801: Freudenchöre singt, ihr Brüder!

alles kehrt zum Leben wieder;

auch wir bauen für die Ewigkeit.]

 

 

Anmerk. Der 2. und 3. Vers wird nach der Melodie des ersten Verses, der 5. 6. und 7. aber nach der Melodie des vierten gesungen

 

 

 

XVIII. Trost der Zukunft.

(Tag)

 

Auch in:

Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 46-47

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 265

Lieder für Freimaurer. Hannover 1809, 123-124

Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 97-98

Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 122-124,

Sammlung Maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 157

Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 201-202,

1857 und 1869, 311-312,

mit der Angabe: Comp. v. Conciolini.

 

Vertont von Ernst Johann Christian Schick

 

Wenn einst vom Staube losgerissen

Ich, Erde, dich zu meinen Füssen,

Gleich einem Sterne schimmern seh;

Wenn weiter als Gedanken dringen

Auf Sphären, welche dich besingen,

[ab1795: auf Sphären, die dein Loblied singen,]

Ich glänzend, großer Meister, geh;

 

Versenkt in jenen großen Tiefen,

Wo seit Aeonen Sonnen liefen

In nie empfundner Melodie,

[ab 1795: Dann hör‘ ich in der Schöpfung Höhen,

da, wo sich schön’re Sonnen drehen,

der Wahrheit holde Melodie;]

Erhöht dann über Grab und Zeiten

Seh ich in Lichtbesäten Weiten

Vollkommenheit und Harmonie.

 

Dann werden dieser Erden Freuden,

Dann werden alle meine Leiden,

Mir dämmernde Begriffe seyn;

Doch du, o Leuchte meines Lebens!

Stern unsers Heils! Ziel unsers Strebens!

Du wandelst dich in Sonnenschein.

 

Dann quält mit grüblenden Gedanken,

Die gleich des Meeres Wogen wanken,

Kein Zweifler meine Ruhe mehr;

Kein Irrender mit wundem Herzen,

Entreißt mir brüderliche Schmerzen,

Denn Freud und Licht herrscht um mich her.

 

O du, durch dieses Thal der Klage

Mir Mutter! Freundin meiner Tage!

Sey mir gesegnet, Maurerey!

Du rufst: Gern hör ich deine Stimme.

Nur Frevler strafest du im Grimme,

Dem Guten stehst du segnend bey.

 

[ab 1795 eine ganz andere fünfte Strophe:

Dann wird die Wahrheit dem Geweih’ten,

die nie gelösten Räthsel deuten,

dann ist mein (1801: unser) Geist von Fesseln frei;

bis dahin, hier im Thal der Klage,

sey, Mutter! Freundinn meiner Tage!

Sey mir gesegnet, Maurerei.]

 

 

 

XIX. Wohlthätigkeit.

(Homilius)

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 118

Gesänge für die Loge Ernst zum Compaß in Gotha. 1806, 5.6

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der Loge: Eleusis zur Verschwiegenheit in Baireuth. 1823, 43-44

Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen. 1823, 9-10

Bundessprüche, ältere und neue, gesammelt und vorgetragen an der Säule der Schönheit in der g. u .v. St. Joh. Loge Archimedes z. ew. Bunde i. O. v. Gera. 1841, 40-41

 

 

Großer Meister und Erhalter

Deiner Werke, deiner Welt,

Wo ich blicke sind die Zeichen

Deiner Milde sonder gleichen

Mir zum Muster aufgestellt.

[1823: Zahllos im Naturgebiete

Sind die Zeichen Deiner Güte

Uns zum Muster aufgestellt.]

 

Menschen! Brüder! Ahmt die Milde

Eures guten Vaters nach!

Gießt in banger Schwermuth Stunden

Balsam in des Dulders Wunden!

Tröstet ihn im Ungemach!

[1823: Trocknet Thränen, lindert Schmerzen;

Heget Leid im eignen Herzen

Bey des Bruders Ungemach.]

 

Eures Reichthums freut euch, Reiche!

Gottes Güte gab ihn euch.

Daß nach Seiner ewgen Milde

Dankbar euer Herz sich bilde,

Werdet eurem Geber gleich!

 

Freu auch du dich, dem der Geber

Nicht der Erde Schätze gab!

Segen strömt schon auf den Willen

Deine Pflichten zu erfüllen,

Aus des Segens Quell herab.

 

[1806:

Du auch, mit des Lebens Gütern

Nicht Beglückter, klage nicht!

Gott wägt deines Wohlthuns Werke

Nicht nach Zahl und Maß und Stärke,

Wägt sie nur nach deiner Pflicht.]

 

Wars auch nur der Wittbe Gabe,

Gieb sie! Gott hat Lust daran.

Er erbarmet Sich des Armen

Der mit Herzen voll Erbarmen

Geben will, nicht geben kann.

 

[1806:

Wars auch nur die kleinste Gabe,

Gieb sie, Gott hat Lust daran!

Segnend blickt er auf den Armen,

Der von Herzen, voll Erbarmen,

Geben will, nicht geben kann.]

 

[1823: Wär's auch nur die kleinste Gabe,

Gieb sie, Gott hat Lust daran!

Prüfend unser inn'res Streben,

Nimmt er schon den Wunsch zu geben

Für die Gabe selber an.]

 

 

 

XX. Das Glück des Weisen.

(Tag)

Wie selig lebt, wer innern Frieden

siehe:

Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771

8. Das Glück des Weisen

 

 

 

XXI. Preis der Maurerei.

(Weinlig)

Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,

siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774

 

 

 

XXII. Stilles Streben nach Tugend.

(Schuster]

Die ihr der Tugend Tempel baut,

siehe:

Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770

 

 

 

XXIII. Hymne an die Weisheit.

(Tag)

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 49 (nur die ersten vier Strophen),

unter dem Titel: An die Weisheit.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 83-84 (eine stark veränderte Version 269-270)

Auswahl maurerischer Gesänge. Zum Gebrauch der gerechten und vollkommenen Loge Libanon zu den drei Zedern im Orient von Erlangen. 1812, 72-74

 

 

Du, die mit Hoheit in den Blicken,

In ihrer starken Rechten [1801, 1812: Rechte] Sieg,

Uns Erdgebohrne zu beglücken,

Von ihrem Göttersitze [1812: Flammenthrone] stieg.

 

Die jeden Kummer dieser Erde

Und jede Wonne mit uns trägt,

Und neben Unmuth und Beschwerde

Lust in des Lebens Wagschaal [1784 und 1801: Wage] legt.

 

Geleite mich die Bahn des Lebens,

Du hohe Freudengeberinn,

Und gieb, daß ich durch Licht vergebens

Zu Licht nicht auserkohren bin!

 

Stets sey in meinem Busen Friede,

Mein Tagewerk mir Freudenspiel;

Ich nie zum Bau des Tempels müde,

Vollendung meiner Schritte Ziel!

 

Das Ziel, nach dem die Thoren streben,

Sey meiner Tugend Klippe nicht!

Aus Nächten, die mich oft umgeben,

Errette mich der Weisheit Licht!

 

Unwandelbar wall ich die Pfade,

Der großen Meisterinn, Natur,

So sproßt am rauhesten Gestade,

Mir Palmenschatten einer Flur.

 

Mag dann die Thorheit sich erfrechen,

Auf uns voll Eifersucht zu schmähn.

Die Wahrheit wird die Unschuld rächen,

Und zu Triumphen uns erhöhn.

 

Seht, schon flammt uns im Morgensterne

Des Lichtes Bild aus Mitternacht.

Auf! Brüder, in die goldne Ferne!

Dort glänzt ein Tag uns ohne Nacht.

 

Empor auf rüstigem Gefieder!

Dort ist der Quell, dort ist das Heil.

Der Geist sieht Licht, kehrt freudig wieder.

Und nimmt erwählt am Lichte Theil.

 

 

Eine stark veränderte Version in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 269-270 (die andere Version 83-84)

 

Wer ist‘s, der Weisheit recht verehret, —

mit ungetheiltem Herzen liebt? —

nur der, der, was die Wahrheit lehret,

an sich und andern thätig übt.

 

2. Erkannter Wahrheit nachzuleben,

der Täuschung niemals Weihrauch streun:

dies ist das selige Bestreben.

dem sich die ächten Maurer weihn.

 

3. Das Ziel, nach dem die Thoren streben,

ist ihrer Tugend Klippe nicht;

aus Nächten, die sie hier umgeben,

errettet sie der Wahrheit Licht!

 

4. Dies strahlet gleich der Morgensonne

auf ihre dunkle Erdenbahn,

und kündigt, als der Quell der Wonne,

den Tag, dem keine Nacht folgt, an.

 

5. Mag denn die Thorheit sich erfrechen,

voll Eigensucht auf sie zu schmähn;

die Wahrheit wird die Unschuld rächen,

und zu Triumphen sie erhöh'n.

 

6. Bei ihr ist ächtes Oel zu finden,

das ihre Flamme ewig nährt;

bei ihr die Fackel anzuzünden,

die sichern Tritt und Ruh' gewährt.

 

7. Schon flammt es, gleich dem Morgensterne,

auch uns in dunkler Mitternacht;

und, Brüder, in der goldnen Ferne,

da glänzt der Tag uns ohne Nacht!

 

8. Empor auf rüstigem Gefieder,

schöpft aus dem Quell, genießt das Heil!

kehrt froh zu eurem Ursprung wieder,

und nehmt erwählt am Lichte Theil.

 

 

 

XXIV. An die Unbekannten.

(Weinlig)

Auch in:

Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 119-120,

unter dem Titel: Die Tugend.

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 244-245

 

1

Unbekannte Weisen!

Euch besingt mein Lied.

Würdig [1784 und 1801: der nur] kann euch preisen,

Der im Licht euch sieht.

 

2.

Laßt den Blinden schmähen

Auf der Sonne Licht!

Engel, die euch sehen,

Spotten eurer nicht.

 

3.

Feyerliches Schweigen

Schirmt der Weisheit Thron.

Keine Welt voll Zeugen

Sucht der Tugend Sohn.

 

4.

Eure Thaten zielen

Auf der Menschheit Glück;

[1784 und 1804: zu der Menschen Glück]

Eure Herzen fühlen

Tief ihr Mißgeschick.

 

5.

Fühlten es und riefen

Mächtig Edens Zeit

Aus den öden Tiefen

Der Vergangenheit. —

 

6.

Weisheit lehrt ihr finden,

Irrthum lehrt ihr fliehn,

Die Natur ergründen.

Weg den Schleyer ziehn.

 

7.

Jedes Tages weiter

Dringt des Forschers Sinn

Auf der Wesen Leiter

Zu dem Schöpfer hin.

 

8.

In der Sonne Schöne,

Stralet euch sein Bild,

In des Schreckens Scene

Glänzet euch sein Schild.

 

9.

Euer Tempel reichet

Hoch bis an sein Kleid,

Eure Arbeit weichet

Nur der Ewigkeit.

 

10.

Nur dem Erdensohne

Seyd ihr unbekannt,

Einst vor Gottes Throne,

Werdet ihr genannt.

 

 

[1784 und 1801 statt der Strophen 5-7:

 

5.

Wütriche verscheuchen

jeden Scherz der Flur;

doch vor euch entweichen

Noth und Schwermuth nur.

 

6.

Die Natur ergründen,

ihr den Flor entziehn;

wahre Weisheit finden:

das ist eu'r Bemühn.

 

7.

Den Erschaffer ehren,

sein verborgnes Reich

jeden Tag vermehren --

Welche Wollust euch! —

 

 

 

XXV. Der Hierophant.

(Seydelmann)

Zum Tempel, wo der Friede thront,

siehe:

Theodor Gottlieb von Hippel: 19 neue Lieder, 1772 und 1775,

unter dem Titel: Der Hierophant

 

 

 

XXVI. Göttlicher Schutz.

(Seydelmann)

Auch in:

Freymaurer Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. Berlin 1795, III, 4-6

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 133-134 (ohne die fünfte Strophe)

 

 

Hoch über dir, du kleiner [ab 1795: stiller] Tempel, schwebet,

Des ewgen Meisters Flammenblick.

Der Frevler schäumt, und der Verfolger bebet

Vor seinem heilgen Schaun zurück.

 

Wo ist die Schmach, mit der ein Volk uns schmähte,

Das innern Adel nie [ab 1795: nicht] gekannt?

Nicht unser Werk! Gott wars, der uns erhöhte.

Gott hieß sie schwinden — und sie schwand.

 

Durch Seine Huld stand Wahrheit uns zur Seiten

In ihrer vollen Majestät.

Wie da vor ihr die Lästrer sich zerstreuten,

Als wären sie vom Sturm verweht!

 

Der Fürsten Herz schätzt nun des Maurers Werke,

Er ehret [1801: wir ehren] ihrer Thronen Macht.

Doch! was ist Thron Dir, Ew'ger? Was ist Stärke?

Wenn, Herr, Dein Schutz nicht für uns wacht?

 

Heil, Brüder, uns! Erwacht — und Unschuld sieget!

Die Spottsucht siehts und steht beschämt.

Er wacht! Triumph! und die Verleumdung lieget

Vor unserm Heiligthum bezähmt.

 

 

 

XXVII. Ermunterung.

(Schuster)

Auch in:

Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 256-257

 

 

Von Lauschern fern und fern vom Neide

Versammlet uns die stille Freude,

Der Menschheit Glück, der Gottheit Kind.

Auf! Auserwählte! Theure Brüder!

Auf! und bezeugt durch höhre Lieder,

Daß wir des Glückes würdig sind!

 

Zwar jeden Bürger dieser Erde

Schuf unsers Meisters mächtig [1801: mächt’ges]: Werde!

Zu höherm Endzweck, höherm Licht;

Doch ach! der Urquell alles Lebens —

Für tausende glänzt er vergebens:

Ihr mattes Auge sieht ihn nicht.

 

So steigt aus trüber Nächte Schleyer

Der Sonne schöpferisches Feuer

Von Ostens goldnem Thor herauf;

Und weckt in weichlichen Pallästen

Den von der Wollust trunknen Festen

Entnervten Schwelger doch nicht auf. --

 

Doch ganz des Schöpfers [1801: Meisters] Plan verrücken

Vermag, trotz seinen tausend Tücken,

Des Guten Gegner nimmermehr;

Laßt [1801: Muß] längst gereifet zum Verderben

Die ganze Welt in Fluten sterben!

Nur [1801: seht,} Noah schifft erhalten her.

 

Drum ihr, die in geweihter Stunde

Zum schaudervollsten heilgen Bunde

[1801: zum untrennbaren heilgen Bunde]

Der Unerschaffne sich erkohr,

Ragt durch geprüfter Tugend Werke,

[1801: hebt euch durch ächter Tugend Werke]

Durch Weisheit, Schönheit und durch Stärke

Aus der gemeinen Schaar empor.

 

Durchforscht mit nimmer müdem Blicke

Den Weg zur Ruh, den Weg zum Glücke,

Den Weg zum Thale Josaphat!

Laßt nie den Fuß vor Dornen beben!

Wißt: Unsichtbare Führer schweben

Um den, der Muth zum Forschen hat!

 

Dann sinkt der Schleyer höhrer Wahrheit;

Dann leuchtet euch mit Götter [1801: Gottes] Klarheit

Der Stern im innern Heiligthum.

Dann wandeln Führer sich in Brüder,

Und der Erkenntnis Jubellieder

Verherrlichen des Meisters Ruhm.

 

 

 

XXVIII: Bemühungen des Maurers.

(Seydelmann)

Den Pfad des Lichts getrost zu wandeln,

siehe:

siehe: „Den Weg des Lichts getrost zu wandeln“, 1776

Eine veränderte Form, 1782

 

 

 

 

XXIX: Tafelgesang.

Des Guten Quelle! Gott des Lebens!

siehe:

50 frühe  freimaurerische Gebete

Johann Gottlieb Naumann, 1782

 

 

 

XXX. Tafelgesang.

(Homilius)

Dank, dem Geber Dank!

siehe: August Hermann Niemeyer: Danklied, 1778

 

 

 

XXXI. Freuden des Maurers.

Auf! die im Kreis gewählter Freunde.

(Seydelmann und Tag)

siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1774

Version IV

 

 

 

XXXII. Frauenlob

Preisen soll mein Lied die Schöne,

(Tag)

siehe:

An die Schwestern

Sieben verschiedene Versionen 1776-1832

Version II

 

 

 

XXXIII. Zeitgesang.

Tage schwinden, Jahre fliehen,

(Weinlig)

siehe:

Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777

 

 

 

XXXIV. Die Kette.

Auf, Brüder, faßt der Freundschaft Band,

(Weinlig)

siehe:

Kettenlied, 1771

Zwei abgewandelte Fassungen, 1801; Version I

 


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